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GlentaucherPadi Rescue1668 TGs

Um es gleich vorwegzunehmen: auf keinem der von u ...

Um es gleich vorwegzunehmen: auf keinem der von uns bisher besuchten Tauchschiffen waren wir so fürsorglich aufgehoben gewesen wie auf der Telita. Schon bei der Ankunft In Kavieng (PNG) trafen wir auf eine liebenswerte Crew, die uns vom ersten Moment an ins Herz schloss.
Die Telita: Schiffseigner und Divemaster Paul Baker aus Neuseeland, von Beruf gelernter Ingenieur, heute Allrounder und Multitalent (er ist Teilhaber eines Juweliergeschäfts in der Hauptstadt Port Moresby), teilte uns zu unserem großen Erstaunen die Luxuskabine auf dem Hauptdeck zu . Hatten wir nicht eine Standardkabine gebucht? Klar doch! Schnell wurde uns der Grund des (kostenlosen) Upgrades plausibel: nebst einem schwedischen Paar waren wir die einzigen Gäste an Bord: Statt 12 Taucher (Maximum) also bloss deren vier. Da wurde die doch etwas enge Telita plötzlich geräumig und einladend weit. Denn für 12 Gäste scheint uns das 20 m lange Schiff zu engräumig konstruiert zu sein. Das wird einem spätestens beim Betreten des Speiseraums bewusst, vergeht doch kaum ein Tag, ohne dass man Knie oder Zehe an irgendeinem vorstehenden Tischsockel oder an einer Kante anstößt. Trotz der bescheidenen Länge verfügt das Schiff über ein geräumiges Tauchdeck. Für das Ablegen von Fotokamera und Video ist ausreichend Platz vorhanden.
Das Schiff ist auf dem modernsten technischen Stand: abgesehen von der top modernen Bordelektronik verfügt die Telita über eine Aufbereitungsanlage für Süßwasser, eine sehr leistungsfähige Membranfüllanlage für Nitrox, zwei Stromgeneratoren, Klimaanlage und vieles mehr. Vor allem die warmen Duschen auf dem Tauchdeck haben es uns angetan! Vier Tauchgänge pro Tag ohne Zeitlimit waren an der Tagesordnung. Wer nicht genug hatte, konnte zusätzlich noch Nachttauchen. Damit das Schiff nachts vor Anker ruhig im Wasser liegt, brachte Paul an den Bordseiten eigens zwei ausladende Stabilisatoren an.
Die Kabinen sind sauber, zweckmäßig und verfügen alle über ein eigenes Bad. Dennoch hätten wir gern mehr Platz zum Verräumen unserer Kleider gehabt; hier schien uns sogar die Luxuskabine für den doch stolzen Preis von USD 420 pro Tag als zu engräumig und die Schubladen als zu klein. Paul versprach Abhilfe, denn er beabsichtigt einen totalen Umbau des Schiffes im Frühjahr 2007 (das Boot soll angeblich punkto Länge und ein paar Meter zulegen). Lobend zu erwähnen ist die super Qualität der Küche und der abwechslungsreiche Speiseplan - dies trotz den schwierigen Verhältnissen in Papua Neu Guinea, Lebensmittel zu erhalten. Selbst gemachte Patisserie und Konfekt zu acht verschiedenen Sorten Afternoon-Tea inbegriffen (von Twinings… very british!) Die Nahrungsmittel werden fast ausschliesslich aus der Hauptstadt Port Moresby eingeflogen, denn die Gestelle im „Supermarkt“ von Kavieng gähnen vor Leere. Nicht einmal Kartoffeln und Eier sind erhältlich. Frische Früchte und Fische sind im Tauschhandel gegen ein Pfund Reis von den zahlreichen Melanesiern (schwarze Jungs mit blonden und roten Haaren!), die in ihren Einbaumbooten die Telita freundlich und neugierig umzingelten, zu haben.

Das Tauchen: Aufgrund der Jahreszeit (August/September) waren wir im nördlichen Teil von Papua Neu Guinea unterwegs. Die Tour startete in Kavieng und führte uns über Neu Hannover und Neu Irland zur Bismarcksee und für eine kurze Zeit in den offenen Ozean im Norden von Neu Hannover. Ein absolutes Highlight waren die Tauchgänge in den Kanälen zwischen den beiden grossen Inseln und den dortigen „Bommies“. Hier herrschte teilweise starke Strömung: doch dafür wurden wir mit einem bisher noch nie gesehenen Fischreichtum belohnt. Wir schwebten inmitten riesiger Schwärme von Füsilieren, Makrelen, Barrakudas, Schnappern und Süsslippen, daneben kreuzten uns riesige Thunas, Weiss-, Silber und Schwarzspitzenriffhaie, graue Riffhaie, Adlerrochen (nach 12 Exemplaren hörten wir auf zu zählen), Mobulas, handzahme Fledermausfische (sie verfolgten uns fast bis auf’s Tauchdeck!), Zackenbarsche von bis zu 2.5 m Länge und, und, und. Selten zuvor hatten wir Fische in einer solchen Ansammlung gesehen. Ein Tauchgang war besser wie der andere. In bester Erinnerung behalten wir den Tauchplatz „Planet“, der so ziemlich alles bietet, was Tauchen zum schönsten Hobby macht. Wer allerdings nach Makrosujets sucht, wird von Kavieng generell enttäuscht sein. Die Gewässer im „Hohen Norden“ sind Grossfischgewässer. Für Makrofreaks sei Alotau und die Milne Bay im Südosten von PNG empfohlen.
Fazit: ein erstklassiges Tauchziel und ein ebenso erstklassiges Tauchschiff. Und das (fast) beste daran: kein Tauchmassentourismus, keine 14 und mehr Boote in der Wartschlaufe wie an bald jedem Erg in Ägypten, keine Hektik und kein Lärm, keine Handymasten wie auf den Malediven, keine oder nur sehr dünne Besiedlung - einfach nichts, sondern nur Wasser und von endlosen Mangrovenwäldern gesäumte Inseln. Wir machten uns die lange Anreise so zu nutze, indem wir die Tauchkreuzfahrt auf der Telita mit einem Aufenthalt im Loloata Resort (Bericht siehe unter „PNG“ und „Tauchplätze“) und dem Besuch des jährlich stattfindenden Sing-Sing in Mount Hagen als den Höhepunkt schlechthin kombinierten. Allein schon ein Bericht darüber würde den Rahmen dieser Website sprengen. Schweren Herzens traten wir nach dreieinhalb Wochen die Rückreise in kühle Europa an – wie heisst es doch gleich? ´Partir, c’est toujours mourir un peu´.


Silberspitzenhai


Weisspitzenriffhai


Gorgonien (Knotenfächer)


Paarende Pandafalterfische


Makrelen im Schwarm


Schwarzweiss-Schnapper


Pazifische Clownfische


Grauer Riffhai