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Würde ein Mensch das überleben?

Hallo

Leider ist nun schon wieder eine Fähre gesunken.

Ich hab dazu mal eine theoretische Frage:
Wir gehen jetzt mal davon aus, das es Überlebende gibt, die sich im 20m tiefen Wrack, in einer Luftblase befinden.

Könnte man nun "einfach" nach oben tauchen/schwimmen?
Würde man das überleben?


MfG und vielen Dank.

Thorben
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11.07.2011 20:59
einfach in die Bühlmann Tabelle schaun ;)

Tiefe und Zeit...
ein Dekounfall wäre vorprogrammiert, aber nachdem "nur" Pressluft im Spiel ist, warscheinlich nicht tödlich.
Wenn man sich aber mehrere Stunden in der komprimierten Luftblase befindet wirds schon knapp...
11.07.2011 21:03
"kommt darauf an" . . .

Da die Luft komprimiert wird und unter Druck geatmet wird gilt das gleiche wie für Tauchen mit Geräten.

Also eine Frage wie lange derjenige dadrin war. Kommen aber noch andere Aspekte hinzu: in dunklem, trüben Wasser geht schnell die Orientierunt verloren (wo ist oben wo unten - das einfache klar ner Luftblase nach ist in Panik nicht mehr einfach). Vom Weg aus nem Schiff heraus abgesehen. . .

Dann noch wissen, dass man die Luft nicht anhalten darf. Für Taucher selbstverständlich, in Panik dann leider nicht mehr. Für den Nichttaucher nicht selbstverständlich in Panik schonmal gar nicht. Gefahr für Lungenriss is recht hoch.

Denke wenn man alles beisammen nimmt eher nein. Rein weg von Deko her - sollte es gehen. Da vermutlich die Aufsättigung für direkten Oberflächenaufstieg (je nach Größe der Luftblase) erst dann groß genug wäre, wenn bereits nichtmehr genung O2 in der Blase wäre . . .
11.07.2011 21:15
Wurde wohl schon mal ein Mensch nach einer gewissen Zeit aus so einer Blase gerettet?
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
11.07.2011 21:49
Zählen versunkene U-Boot, wo sich die Leute per Tauchretter nach oben geschossen haben auch. Da waren es einzelne bis 100m.
MatttiTL* / ÜL Tauchen
11.07.2011 22:59
Die Ubote zählen nicht, da sie bis kurz vor der Evakuierung normalen Oberflächendruck im Boot haben. Daher keine Stickstoffaufsättigung. Ausatem muß man natürlich auch dort dann...
NeptunCMAS 3-Stern
13.07.2011 10:54
"Ausatmen muß man natürlich auch dort dann..."

==> Hm. Der U-Boot-Matrose liegt mit dem U-Boot auf 100m auf Grund. Im U-Boot ist Oberflächendruck, also 1 bar. Also hat er in der Lunge 1bar. Dann steigt er aus dem U-Boot aus, und in dieser logischen Sekunde des Ausstiegs auf 100m Wassertiefe ist er plötzlich im Wasser mit Umgebungsdruck von 11 bar.

Da braucht er nicht mehr selber auszuatmen, das erledigt der hohe Wasserdruck für ihn automatisch. Der Brustkorb wird zerquetscht. Mahlzeit.

Hätte er einen Brustkorb aus Stahlbeton und einen entsprechenden Propfen in Mund und Nase, müsste er eben NICHT "natürlich ausatmen auch dann", da in seiner Lunge nur Oberflächendruck von 1bar drin ist. Seine Lunge würde sich also beim Aufstieg nicht ausdehnen, er bräuchte keine Luft abzulassen. Sondern brav den ganzen Weg nach oben die Luft angehalten lassen. An der Oberfläche angekommen passt sein Druck in der Lunge mit der Luft an der Oberfläche wunderbar zusammen.
ramklovApnoeTL, TL**
13.07.2011 11:44
@ Neptun,

wenn ich mir es noch aussuchen könnte, würde ich beim Ausstieg aus dem U-Boot in 100m Tiefe eine Druckschleuse bevorzugen, die mich in wenigen Minuten auf 11 bar mit Luft o.ä. bringt. Beim Auftauchen dann natürlich ausatmen.

gruß ramklov
NeptunCMAS 3-Stern
13.07.2011 15:30
@ramklov

Genau! Davon war aber im Beitrag von MatV nicht die Rede.
13.07.2011 22:43
Die Rettungsanzüge für Uboote sind praktisch den ganzen Körper einschließende "Hauben" mit Druckgasflasche dran.
Und ja, es findet eine ziemlich heftige Kompression statt, bei der es zu einem großen Teil die Trommelfelle fetzt. Von Lungenschäden habe ich noch nichts gehört oder gelesen.
Schon die alten U-Bootretter, egal ob TR 80 oder IDA 57, haben alle leistungsfähige Bedarfsventile im Atemkreislauf.
13.07.2011 22:48
Nachklapp: Der Aussteiger ist in einer Kammer bei ca. 1 bar, in die Wasser einströmt. Nicht Luft nach außen. Das heißt, die Luft, die er atmet, wird sehr schnell auf Umgebungsdruck komprimiert. Woher soll das das Volumendefizit in Bezug auf den Brustkorb kommen, wenn er einfach einatmet? Das einzige gefährdete ist der Innenohrbereich.
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
14.07.2011 01:08
Naja, wenn ein U-Boot implodiert gibt es eine Kombination aus Verbrennen (Schlagartig hoher Druck bedeutet einiges an Wärme!!!) und Druckkompressionsvorfall.

Aber da sich die U-Boot-Luken nach aussen öffnen muss man erst einen Druckausgleich machen um die Luken zu öffnen.
14.07.2011 16:02
Hast du bitte mal ein Besipiel für implodierte U-Boote (nicht Fernsehröhren)?
EuregiotaucherTaucher i.R.
16.07.2011 18:02
Mal ne praktische Antwort:
Entweder du riskierst das Auftaudchen ... was aus 20 m eigentlich kein allzugrosses Problem sein dürfte - oder aber du bleibst in der Blase .... und kannst dann ausrechnen wie lange genau du in dieser Blase bist bevor dich deine Ausatemluft umbringt ..

Ob du dann einen TU hast oder nicht - solange du lebst kann das behandelt werden ... erstmal ausreichend CO2 eingeatmet und dann noch auftauchen und dann TU - dann wohl kein Überleben ...

Antwort