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Wo sind nur die Krebse hin?????

Hi Tauchers,

folgendes ist mir in den letzten Wochen in verschiedenen Seen aufgefallen.

Die Krebse sind komplett verschwunden und wenn man noch vereinzelt welche sieht sind Sie tod. Hat jemand eine ähnliche Feststellung gemacht oder kann jemand etwas dazu sagen??

Gruß Martin
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03.06.2001
Hallo Martin,
wo liegen denn die verschiedenen Seeen in denen du dieses festgestellt hast.
03.06.2001
Falls es sich bei der von dir beobachteten Krebsart um eine einheimische Art handelt, könnte die Ursache für das Kreebssterben unter Umständen ein Pilz (Aphanomyces) sein. Dieser löst die sogenannte "Krebspest" aus. Übertragen wird dieser Pilz durch nicht einheimische Arten, wie z.B. amerikanische Krebse, die ihn wie einen Parasiten in sich tragen, selbst aber immun sind. In den letzten Jahren kam es immer wieder zu Krebssterben einheimischer Arten durch eingeschleppte Krebse.
Natürlich leg ich dafür nicht meine Hand ins Feuer, könnte aber dennoch möglich sein. Weitere Infos bekommst du auf jeden Fall bei zuständigen Fischereibehörden.
04.06.2001
in den Seen sind normalerweise immer beide Arten Die roten und die braunen. Zur Zeit sind garkeine mehr da
04.06.2001
So genau kenn ich mich mit der Biologie von Crustaceen nicht aus, nicht ganz mein Gebiet.
War nur so ne Idee!
05.06.2001
Wir sind gerade dabei, in Oberbayern die Seen abzutauchen, die zwischen 1996 und jetzt Krebsbesatz von der Fachberatung für Fischerei, Bezirk Oberbayern, erhalten haben.

Wenn ein Bericht vorliegt, werde ich ihn veröffentlichen, wie schon den Bericht über die heimischen Teich- und Malermuscheln.
In der 9. Ausgabe: Große Aktion für kleine Tiere.
07.06.2001
Hallo Martin-
Schau doch mal z.B. in den Fermasee oder Buchtzigsee. Dort wimmelt es nur so von Krebsen. Zumindest war das an Pfingsten noch so. Im Epple hat es noch nie soooo viele Krebse (oder andere Lebewesen) gegeben.
In welchen Seen warst du denn, wo du das "Krebsfehlen" bemerkt hast?

Gruß,
Ralph
07.06.2001
hallo Ralph,
im Streitköpfle, Oberhausen und Kronau. Den Eplle kenne ich aber wo sind die beiden anderen Seen??

Gruß Martin
08.06.2001
Hallo Martin-
Im Kronauer bin ich wieder in zwei Wochen - werd mich mal umschauen nach den kleinen Krebschen Ebenso mit Streitköpfle - Oberhausen dauert noch ein bisschen, da "weiter" weg.
Zur Info: Buchtzigsee ist ein Badesee in Ettlingenweier (bei Ettlingen) und Fermasee ist ein recht trüber See (schlechte Sicht aber viele Krebse) in Rheinstetten.
Du gehst wahrscheinlich meistens in Eggenstein, Linkenheim, Philippsburg und Oberhausen tauchen, richtig?
Viel Spaß beim Krebs-suchen
Gruß, Ralph
08.06.2001
die wirkliche Population von Krebsen erkennt man nur bei einem Nacht TG.
Die man am Tag sieht, sind Sonderlinge oder sehr hungrig.
17.06.2001
Hallo,

zu den gefundenen "toten" Krebsen mal eine Vermutung(-;

Damit ein Krebs trotz seines harten Panzers wachsen kann windet er sich regelmäßig aus diesem heraus. Was übrigbleibt ist eine komplette Aussenhaut inkl. Scheren, Fühlern, Beinen etc. (die aussieht wie ein toter Krebs)
... und ein "nackter" Krebs, dessen neuer, größerer Panzer einige Zeit benötigt bis er sich wieder verfestigt und einen ausreichenden Schutz gewährt. In dieser Zeit gräbt sich der Krebs im Schlamm ein und zeigt sich nicht allzu gerne.

Eine gute Info über die verschiedenen Arten gibt es in der Broschüre "Flußkrebse in Baden-Württemberg", Hsg.: Fischereiforschungsstelle des Landes BW von 1995.
(Ob diese Broschüre noch erhältlich ist weiss ich allerdings nicht)

Viele Grüße

Stefan

P.S. In den letzten zwei Wochen waren im See bei Plittersdorf (Rastatt) solche Mengen an Krebsen dass man schon auf dumme Gedanken kommen konnte((-;
29.06.2001
In "unserem" See in Hessen (privates Schwimmbad, nur 6 m tief) haben wir dieses Jahr auch noch keine Krebse gesehen. Vielleicht ist da wirklich was passiert.
besorgter Gruß
Teddy
peter.erkenPADI OWSI
13.09.2005 16:31
Es gibt ja noch den zusatzfaktor Wanderung, viele Süßwasserhummer bewegen sich über große Strecken; und vielleicht ist gerade Paarung in diesen Seen, im übrigen läßt sich leicht feststellen, ob ein krebs tot ist oder ob er nur seinen Chitin-panzer ausgezogen hat; Die Hülle zerfällt in der hand bei leictem reiben und ist meist durchsichtig, ein toter hummer/krebs hat eine rötliche färbung den ganzen Körper entlang, außerdem befindet er sich in einem festen Zustand. Desweiteren unterliegt ein Hummerbestand jehreszeitlichen Schwankungen, und da diese Tiere zudem noch kannibalistisch veranlagt sind, sollte man die situation über 1-3 Jahre hinweg betrachten.
Ich habe mit Hummern / Krebsen schon div. Erfahrungen gemacht, da ich seit Jahren im Aquarium Hummer / Krebse züchte.
Gruß, Peter
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