Paßt zum Thema glaube ich, daher möchte ich über meine jüngsten Erfahrungen mit meinem neuen Wing Aqualung Dimension (ohne IQ Rentnerlift) berichten, die ich in den vergangenen 9 Tagen in Ägypten/Hamata gemacht habe. Vorgeschichte: gut 20 Jahre Barracuda Challenger (baugleich Zeagle) Wing getaucht, mit dem ich das von OliverN beschrieben Umverteilen der Luft auch erlebt hatte, ggf. nicht so massiv, obwohl das Barracuda schon eine gewaltige Blase hat. Wenn ich waagerecht im Wasser lag und mich z.b. nach links gedreht habe, hörte ich die Luft rauschen, um wieder in die Waagerecht zu kommen, einen leichten Ruck nach rechts, Luft rauschte wieder im Wing, dann lag ich wieder super, fand das nicht unangenehm. Ich fotografiere, auch Kopfstände u.ä. gingen gut. Ich hab immer 12L Alu getaucht. Warum mag ich Wing? Die Freiheit vorne und seitlich und die geile Schwimmlage, ich fühle regelrecht, wie ich an der Tragfläche hänge, wie Fliegen.
Vor paar Tagen nun Entjungferung von nagelneuem Wing Aqualung Dimension im Hausriff vom Wadi Lahmy Azur Hotel (Orca), dieser erste TG war furchtbar. Fehler 1: Jacket vorher nie ausprobiert. Fehler 2: 12L Stahl genommen und zuviel Blei, hatte vorher rumgerechnet, viel Wind & Wellen einkalkuliert, dann 2 x 1 kg hinten in die Trimmtaschen und 2 x 2 kg vorne in die Bleitaschen. Die Flasche so angebracht wie für das Dimension in der CD Bedienungsanleitung beschrieben. Beim Abtauchen rauschte ich D-Zug mäßig ab, okay, zuviel Blei, also Luft in den Wing. Ich kam aber nicht in die Waagerechte, sondern Flasche und Trimmblei drückten mich fast in den Kopfstand, ich mußte mich in die Waagerechte wuchten, blieb aber nicht lange so, es war ein ständiger Kampf. Dazu kam, dass ich bei jeder leichten Seitwärtsbewegung hin und her rollte, mir wurde fast schwindelig, das Ding drehte sich um die Flasche. Nach ca. 30 min ging es irgendwie, aber keine stabile Lage. Nach 60 min war der TG endlich zu Ende. Hab vor dem ersten Boots TG am nächsten Tag mit einem guide gesprochen, der das Jacket kennt. Seine Tipps: nimm besser Alu Flasche für das Dimension, und spann die Flasche nicht so hoch ein, wie für das Dimension empfohlen, Bleiverteilung 2 x 1 kg Trimmblei (1/3), 2 x 2 Kg (2/3) Bleitaschen vorne. Damit ging es dann nach 2 TG super. Die lange Aluflasche und deren Position brachte für mich den Durchbruch, wer da keine Stahlflasche mehr dranmachen.
Beim Dimension wird die Blase mit einem Gummiband zusammengedrück, d.h. entlüftet schneller und Luft scheint kompakter verteilt. Ich höre kein Luftrauschen, wenn ich mich nach rechts oder links drehe und brauche keinen Ruck um in die Waagerechte zu kommen. Wir hatten sehr viel Wind und Wellen, da hab ich lieber etwas mehr Blei mit um schneller abzutauchen. Ich schätze unter anderen Bedingungen käme ich mit 2 kg weniger aus, das Dimension ist auch 1 kg leichter als das Barracuda. Fazit: nach ca. 2-3 TG hatte ich das Dimension voll im Griff und bin nun sehr happy damit.
Allgemeines: die Laschen zum Befestigen vom Inflatorschlauch sind völliger Schwachsinn, wenn man Entlüften will. Hab die beim Barracuda nie verwendet.
Beim Dimension sitzt die Lasche dazu noch so tief, da bekommt man niemals Luft aus dem Inflator, wenn der mit der Lasche festgeklemmt ist. Nette Idee, den Schlauch damit zu fixieren, damit er nicht irgendwo rumbammelt, aber zum Entlüften völlig untauglich. Hab mehrfach erlebt, dass guides anderen Tauchern den Schlauch in die Lasche gesteckt haben (weil die ja dafür da ist!), die dann nicht gut abtauchen konnten.