Tauchausbildung Foren

@ ln

Es gibt eine einfache Regel, die man jedem Tauchschüler beipulen kann:
Geh vor dem TG nochmal Pipi machen.
Wenn da nichts kommt, bist du stark dehydriert und musst mindestens einen Liter Wasser vor dem TG trinken.
Kommt es ziemlich gelb raus, bist du auch dehydriert und brauchst mindestens 0,5 l Wasser vor dem TG, besser einen ganzen Liter.
Nach dem TG hau dir auch gleich mindestens 0,5 l rein.

Dehydration ist oft unerkannt eine der Hauptursachen für DCS.
Das Thema "zu wenig getrunken" ist vor allem ein Frauenproblem.

Wer in tropischen Gebieten taucht und nicht täglich mindestens 4 - 5 l Wasser trinkt, der trinkt zu wenig!
Leider gibts immer noch Basen, die zwar mit dem Extra 1 l/Tauchgast und Tag inclusive werben, die nächsten Liter aber teuer verkaufen, was wiederum den Geiz der Taucher anstachelt, nicht 3 l mehr zu kaufen, sondern den einen Liter über den ganzen Tauchtag zu strecken.

Danke, dass du das Thema anschneidest!

@ In
Extrem wichtiges Thema in meinen Augen und das nicht nur bei Tauchgängen in heißen Gebieten. Auch Trockentaucher ohne P-Ventil zeigen oft ein "damenhaftes" Trinkverhalten, weil sie den Druck am Ende des TG fürchten.
@ D-32
Ich gebe Dir grundsätzlich Recht mit Deinen Ausführungen. Zu ergänzen ist nur, daß man die angegebenen Mengen nicht per Druckbetankung zu sich nehmen sollte, sondern über einen längeren Zeitraum verteilt (ca. 0,5l/h). Ansonsten registriert der Körper eine Volumenüberladung und reagiert mit forcierter Harnproduktion und damit mit einem Netto-Volumenverlust/Dehydration.
Die Trinkflasche gehört schon bei der Anfahrt an den Taucher um daraus regelmäßig kleinere Schlucke zu trinken. Das gilt auch zwischen den TG und danach.

Immer gut Luft!
Patrick

Als extremer und strokiger Taucher stimme ich D32 und Terri23 zu. Ich komme mit etwa 3 Liter Wasser / Tag hin, und das reicht (mir) dann auch. Euch beiden ist grundsätzlich inhaltlich nichts hinzuzufügen. Mal sehen, wer die Antworten jetzt noch wiederholt.

Ich will nicht nur wiederholen sondern auch aus der Praxis reden, denn ich gehöre zu denen, die zu DCS-Symptomen neigen.
Bei mehreren tieferen TG/Tag schaue ich tatsächlich, dass ich auf 5 l Wasser/Tag komme. Früher habe ich wegen der Pinkelproblematik und 2l Wasser/Tag Flöhe bekommen, das ist nun weg.
Wer abends ein Bier trinkt macht mit am nächsten Tag keine Sorgen, wer sich aber dermaßen zugedröhnt hat, dass er morgens noch ne Fahne hat der soll sich einen anderen Buddy suchen.

Bei einem TG/Woche am Hausteich (12 m tief) ist mir das aber egal

Ich finde das Two Tank System gut:
Pro Tauchflasche eine Flasche (1,5l) Wasser vor dem Tauchgang - über einige Zeit verteilt.

Vor dem Tauchen dann blase leermachen. Dass sollte dann für ne Stunde reichen...

Zur Not kannste ja immer noch unterwegs gehen.

Ich möchte lieber keine Zahl als Empfehlung hier von mir geben. Dafür sind zuviele persönliche Faktoren maßgebend (Fitness, Körperfülle, etc.).
Aber auch momentane =aktuelle Zustände, die im Jetzt + Hier nicht zu beurteilen sind, wie z.B.: Durchfall oder Sonnenbrand (beides im Urlaub immerwieder gern genommen - und hat mich auch schon in die DCS I getrieben).

Also: Mit 1L kommt man bestimmt nicht über den Tag. Und zuviel trinken gibt´s in diesem Falle nicht. (Wasser!)
Dann lieber mal in den Anzug p......

Gruß,
NaD

Das Thema "zu wenig getrunken" ist vor allem ein Frauenproblem

Es gibt eine einfache Regel, die man jedem Tauchschüler beipulen kann:
Geh vor dem TG nochmal Pipi machen.
Wenn da nichts kommt, bist du stark dehydriert und musst mindestens einen Liter Wasser vor dem TG trinken.
Kommt es ziemlich gelb raus, bist du auch dehydriert und brauchst mindestens 0,5 l Wasser vor dem TG, besser einen ganzen Liter.
Nach dem TG hau dir auch gleich mindestens 0,5 l rein.
Herr im Himmel hilf..........
Man sollte schon ausreichend Wasser etc. zu sich nehmen, allein das schraub dir vor dem Tauchgang noch schnell einen Liter rein, nutzt jetzt nicht wirklich was, weil der Körper große Menge nicht unmittelbar verarbeiten kann.
Kleine Mengen über den Tag verteilt sind hilfreich, alles andere nicht....

Als ich in Ägypten als Guide gearbeitet habe und täglich TGs gemacht habe, bin hab ich immer 3 Flachen je 1,5 Liter getrunken. Die erste bei der Fahrt zum Tauchplatz, die zweite während der Oberflächenpause und die dritte beim Rückweg.
Meinen Schülern rate ich immer pro TG minimum einen halben Liter, zusätzlich zu 2 Litern Wasser, die man in warmen Gebieten eh trinken sollte zu trinken.
Fast alle DCS-Fälle, die ich erlebt habe waren keine wilden TGs sondern schlicht Dehydration. Übrigens alles Frauen. Die haben scheinbar mehr Schwierigkeiten mit dem Trinken

@Nuts about Diving
Zitat "Und zuviel trinken gibt´s in diesem Falle nicht. (Wasser!) "

Dem möchte ich kurz Wiedersprechen!
Stichwort Hyperhydration (Wasservergiftung) http://hypotone-hyperhydration.gesund.org/ursachen/index.htm
an der durchaus schon Menschen gestorben sind.

Gruß
Franco

Stimmt Franco.
Daher immer 0,5 Liter Mineralwasser --> 0,5 Liter Augustiner Hell und --> 0,5 Liter isotonisches Getränk im Wechsel vor und nach dem Tauchgang.

Ich widerspreche mal wehment. Nicht ausreichend trinken ist nicht nur ein Frauenproblem, sondern auch von Männern, die das Problem pipi machen UW nicht in irgendeiner Form gelöst haben.

Ich weise in der Ausbildung bzw. bei Anfängern auf das Problem hin.

Je nach Länge des TG´s macht es auch Sinn sich etwas zu trinken UW mitzunehmen, z.B. Caprisonne.

Im Nassanzug gibt`s doch kein Problem mit Pipi machen
Im Trocki ist das was anderes.

Huch, ich gehör anscheinend zu der gefährdeten Gruppe! (obwohl der DCS Unfall ein Mann hatte)

Was ich aber interessant finde, wieso wird fast nur von Warmwasser tauchgängen geredet. Ich finde es gefährlicher, wenn die Lufttemperatur kühler ist, weil man nicht unbedingt spürt, ob man trinken soll.

@Anna: Der ist genial! Ich glaube es geht nicht nur mir so, dass der Hals spätestens nach einer Stunde ganz trocken ist und man auf dem Boot zum Wasser rennt!

Hinsichtlich Aufnehmen der Flüssigkeit ...

Es wurde mal in versch. Medizinsendungen erwähnt, das ein Mensch NUR 200ml Flüssigkeit in 10 Minuten aufnehmen kann, der Rest würde sofort in die Blase gehen - somit also nur direkt wieder ausgeschieden ...

Also kann man davon ausgehen - für einen Liter sollte man sich schon eine gute Stunde Zeit lassen und auch nehmen ...

Holla, aus was man alles eine Wissenschaft machen kann!

Über den Tag verteilt einfach immer wieder bewusst etwas trinken. Etwas mehr nach den TGs und gut ist.

In Ägypten auf dem Schiff eine Plastikflasche mit aufs Tauchdeck falls gewartet werden muss-fertig
Und in den Trock ein Pinkelventil einbauen-ist ein Segen

Bei langen Tauchgängen (ab 60min) nehme ich mir sogar was zu Trinken mit. Ansonsten trinke ich ca. 1 Liter pro TG zusätzlich zur Tagesmenge von ca. 3 Liter. In den Tropen sind es noch größere Mengen.

"Es wurde mal in versch. Medizinsendungen erwähnt, das ein Mensch NUR 200ml Flüssigkeit in 10 Minuten aufnehmen kann, der Rest würde sofort in die Blase gehen - somit also nur direkt wieder ausgeschieden ... "

so habe ich das auch gelernt.
Also ich trinke z.b. in Ägypten mindestens 3l am Tag.

noch so ne bemerkung nebenbei : Kaffee und Tee sind harntreibend, also eher weniger geeignet

@ boesewicht:

Das kommt mir leicht spanisch vor. Um Flüssigkeit in die Blase zu bekommen, muss diese bereits vorher in den Nieren per Ultrafiltration aus der Blutbahn in die Harnleiter gefiltert werden. Und sobald die Flüssigkeit vom Dünn- und Dickdarmendothel aufgenommen wurde ist sie praktisch "im Körper" (im Blutplasma und der Lymphflüssigkeit) vorhanden. Vorstellen könnte ich mir höchstens, dass bei zuviel Wasser das Zeug als Diarrhö mit dem Kot ungenutzt ausgeschieden wird.

Nach meiner Auffassung ist es besonders wichtig, was und zu welchem Zeitpunkt der Taucher Flüssigkeit zu sich führt. Bereits gute 120 Minuten vor dem DTG sollten wir uns mit sehr kräftigen Magnesium und Calcium Getränken stärken. Ca. 30 Minuten vorher, zwischendurch, und besonders danach sollten wir auf eine sehr hohe Zuckerkonzentration im Getränk achten. Das "Trinken" können wir auch eßbar sehr gut unterstützen. z.b. RoteBeete, Melonen. Für den Zucker empfehle ich immer sehr guten Honig zu verwenden. Es hilft auch sehr gut, wenn wir "Fitness-Getränke" von der "Mucki-Bude" verwenden. Nur immer rechtzeitig muss es sein!!!

@ all:

Ich habe die Faust-Formel gelrnt: 1l Flüssigkeit je 1h Tauchen.
Hinkt natürlich da ich vorher trinken muss aber normalerweise weiß ich schon, obs eher 30 min werden oder eher 60 min.
Und kreiseln tu ich bislang nicht.....

@ Pilzip:
Der Körper hat aber Mechanismen, mit Flüssigkeit gesondert umzugehen. Nieren-Funktion kann auch beeinflusst werden. Die Mediziner nehmen vor manchen Infusionen sogar einen bestimmten Blutwert (Kreatinin-Wert), der die aktuelle Leistungs-Fähigkeit der Nieren zeigt.

Flüssigkeits-Haushalt wird oft unterschätzt.
Hatte im Sommer auch einen Buddy, der zu wenig trank an einem heißen Tag. Habs angemerkt. Er hat etwas zusätzlich getrunken. Aber es war in meinen Augen immer noch grenzwertig. Da wir aber nur tiefschnorcheln waren, sind wir dennoch ins Wasser gegangen.


Gut Luft

FANATIC DIVER

@ Allgaeutaucher auch im Trocki gibt es Mittel und Wege diesem Beduerfnis nachzukommen

@ GoRalle nach neueren Studien kann man das mit dem Kaffee und Tee nicht mehr so pauschal sagen. Wenn jemand es gewoehnt ist, dann kann er auch Kaffee und Tee trinken

http://www.was-wir-essen.de/forum/index.php/forum/showExpMessage/id/8119/page1/7/searchstring/+/forumId/7

@ Fanatic:

Das ist klar. ADH und andere Hormone beeinflussen sowohl Nierenfiltration als auch Durst und Wasserresorption aus dem Nahrungsbrei. Mir ging es nur um die pauschale Aussage "mehr als 200 ml in 10 Minuten geht in die Blase", die man so nicht halten kann. Sobald Wasser in die Blase kommt, muss dieses bereits im Blut gewesen sein. Anders würd das ja logischerweise nicht funktionieren ^^

@ Anna > danke für den link

@ pilztipp
> natürlich geht es nicht direkt in die blase, wie den auch. lese mal den link von Anna.
Es geht da um extra- und intracellulären flüssigkeitshaushalt.

Aua, hier tut manches weh...

Franco: Auf dieser Webseite steht gequirlte S.... Die hypotone Hyperhydratation spielt bei schweren Nierenerkrankungen eine Rolle, gibt auch noch andere Krankheitsbilder.
Geht mit Wassertrinken auch, da müssen die Literzahlen aber schon zweistellig in kurzer Zeit sein.

Und einen Direktanschluss Magen/Darm-Blase gibt es auch nicht. Der innere Flüssigkeitsumsatz (bedingt durch Ausscheidung und Resorption danach, z.B. Magensaft, Galle) beträgt normalerweise schon etwa 8l am Tag. Da sind 200ml in 10 min ein Witz dagegen.

Richtig ist: Es bringt nicht allzuviel, jeden Tag 500ml zu trinken und dann am Tauchtag plötzlich 3l. Ich erreiche damit keine gewollte Hydratation, sondern viel Pipi. Hat was mit dem bereits erwähnten ADH und anderen Mechanismen zu tun.

Für den Alltagsgebrauch beim Gesunden gilt: Es gibt eigentlich kein zuviel, ich hab zumindest noch niemanden erlebt. Zuwenig, und ich meine viel zuwenig, sieht man andauernd. 3l sind sowieso als Basis anzusehen, in warmen Gefilden dürfen es durchaus auch mehr sein. Und das ist für Taucher noch wichtiger als sonst.

Ausreichend trinken ist nur Angewohnheit und sollte jeden Tag zum Einsatz kommen! Nur tagesweiser Angleichversuch ist zwar wenigstens etwas, führt aber nicht zum gewünschten Ergebnis.
Da brauchts dann auch kein Elektrolytgedöhns oder so.