Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Wieviel Auftrieb/Volumen sollte ein Jacket bieten???

Die frage stellte sich beim Jacket-Kauf.

Die Wahl war ein gut passendes Jacket in der Größe XS!!. Wieviel Auftrieb braucht ein erwachsener Taucher unter Berücksichtigung "normaler" Bedingungen (also max. 40m, div. Anzüge, Zusatzausrüstung - also kein TEK-Tauchen).

Besagtes Jacket hat 96Nm.

Wer kann Tipps, Ratschläge, Richtlinien, Formeln, Erfahrungen oder sogar wissenschaftliche Informationen zum Besten geben??

Vielen Dank!! - Marco
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HarryCMAS*** usw.
14.08.2004 16:23
du hast vergessen, deine frage auch im biologie-forum zu posten

im ernst: 1x reicht- die anderen beiden hab ich gelöscht!

harry
14.08.2004 17:28
Hallo Plumps,
in den einschlägien Taucherheftchen werden regelmäßig Jackets auch aufgrund ihres Auftriebs bewertet.
Das kannst du aber auch selber ausrechnen, dafür brauchst du Volumen und Gewicht deiner Ausrüstung.
Das Jacket soll den durch Kompression der Luftblasen im Neopren verlorenen Auftrieb ausgleichen.
Hier ein vereinfachter Rechenweg als Beispiel:
Spez. Gewicht Blei 11,3 Kg/l, Stahl 7,85 kg/l

Meine 12er Flasche wiegt gefüllt und mit Automaten dran 18,5 kg
Blei brauche ich im 7mm-HT 5 kg
Die Flasche hat ein Volumen von 12 l (Luft) plus 1,5 l (Stahl) plus 0,5 l (Ventil und erste Stufen).
Das macht einen Auftrieb von -4 kg.
Das Blei hat ein Volumen von 0,5 l, also Auftrieb von -4,5 kg.
Folglich hat mein Anzug an der Oberfläche einen Auftrieb von 8,5 kg, da ich in dieser Kombination grade eben nicht untergehe.
Das Jacket nehme ich hier als auftriebsneutral an, andere Ausrüstung wie z.B. Lampe etc. würde die Bleimenge ändern.
Das Neoprenmaterial (also ohne eingeschlossene Luftblasen) hat eigentlich negativen Auftrieb, den kenne ich jedoch nicht und ignoriere das. Es soll hier nur um eine Faustformel gehen.

In der Tiefe ändert sich das Volumen der Luftblasen im Neopren, also vermindert sich deren Auftrieb. Bei angenommenen 50 m wäre der Auftrieb durch den Anzug nur mehr 1,5 kg (ein Sechstel, gerundet), mir fehlen also 7 kg, die ich durch das Jacket ausgleichen muss.
Für den Fall, dass ich aus der Tiefe jemanden hochbringen muss (Jacket undicht), ohne Blei abzuwerfen (damit´s keine Fahrstuhlfahrt wird), verdoppel´ ich das und komme auf 14 kg Auftrieb (entsprechend 140 N), die ich als sicheres Minimum betrachte.

Allerdings habe ich ein Jacket in XL.
Da du XS brauchst, wirst du wohl kleiner/zierlicher sein und weniger Neopren brauchen...
Wenn du deine Bleimenge für unterschiedliche Anzüge (und Süß- oder Salzwasser) kennst, kannst du das entsprechend ausrechnen.
96 N bei XS erscheint mir (gerade eben) ausreichend zu sein. Mehr Reserve wäre ein Sicherheits-Plus, und wenn dein Tauchpartner ein 2-m-Hüne ist, wär´s schon klasse, im Fall der Fälle nicht strampeln zu müssen...

Und noch ein paar Anmerkungen:
1. ich habe 50 m angenommen, als Sicherheitsreserve.

2. Dafür reicht eine 12er Flasche (zumindest bei mir) nicht aus. Die Rechnung sollte lediglich exemplarisch sein.

3. Die errechneten 7 kg kommen mir eigentlich wenig vor. Vielleicht habe ich einen Denkfehler drin - den dann bitte jemand korrigieren mag

Gruß,
TT

14.08.2004 21:56
Hallo,
Neoprenbläschen kann man AFAIK ab einer gewissen Tiefe nicht weiter zusammendrücken, da durch die Eigenstabilität des die Poren umgebenden Materials wie bei eine Wabe nichts mehr geht. Ab 30 m, ca. 4 bar habe ich mal gehört ist bei Neopren ungefähr das Auftriebsvermögen der eingeschlossenen Gasbläschen weg. Rein-Neopren hat ungefähr die Dichte 1kg/l wie auch Wasser.
Somit ist ab dieser Tiefe mit keinem Auftrieb durch das Material mehr zu rechnen. Im Umkehrschluss heisst das, ab dieser Tiefe ist die Gesamtmenge des mitgenommenen Bleies zuviel und muss mittels Jacket kompensiert werden.
Wer also 8 kg Blei zum Abtauchen braucht, hat unten dieses zuviel und muss ca. 78 N Auftrieb im Jacket haben. Wenn das XS aber nur 98N hat ist da kaum mehr Reserve. Anfänger brauchen üblicherweise mehr Blei. Nur weil jemand ein XS Jacket braucht, kann man davon nicht ableiten ob jemand viel oder wenig Blei am Gürtel braucht.
Besser ist z.B. beim XS auf einen Jackettyp zurückzugreifen der genügend Spielraum lässt.
Möglichkeiten sind die Diva, Libra oder Eva Jackets für Damen von Aqualung (120-130N) oder als günstige Lösung das BlacJac von Seemann (XS=160N)
Gruss
fwt112
16.08.2004 09:00
klick mal http://www.taucher.net/forum/equipmentShow.html?messageNummer=5595&page=3 - da stand eigentlich alles drin...
Antwort