Tauchmedizin Foren

Die Wechselatmung ist heute überholt und wird auch bei der Beginnerausbildung deshalb nicht mehr gelehrt.
Wegen deiner eigentlichen frage würde ich mich an Ärzte der GTÜM wenden.
Gruss Fred

Hallo,

laut Checkliste GTÜM sollte bei einem stabilen Restzustand nach Parese das Mundstück sicher umschlossen werden können für eine TT.
Dies ist offensichtlich nicht gegeben.
Deshalb besteht keine TT.

Glückauf

@Uwe-Re
Vielleicht darf ich mich auch mal an dich wenden, wenn ich eine TTU per Ferndiagnose brauch

Ich sehe da die Möglichkeit einer TT gemäß dem Behindertentauchen.
Tapen... Naja. Das Problem ist eben doch die Wechselatmung. Zu dieser kommt es u.U zwangsläufig, wenn ein anderer Taucher oder TP per 8pusatmung versorgt werden möchte, aber im Zustand des Essouflements dadurch die Luftnot nicht beseitigt bekommt. Der schiebt dann u.U. die Schuld auf den 8pus und reißt am Hauptautomaten.

Zwei konstruktive Lösungen fielen mir ein. Vollgesichtsmaske wurde schon genannt.

Das MantaRay Mundstück hat vor den normalen "Beußwarzen" eine Art "Lippenplatte", die vor den Zähnen sitzt und etwas abenteuerlich aussieht (gab mal einen Negerstamm, bei denen die Frauen sowas ähnliches in die Lippen eingebaut bekamen).
Das Teil dichtet auch ohne jede Lippen- oder Beißanstrengung zuverlässig.

Hallo

@ag2908

kannst Du auf Seite 301 nachlesen, wenn du kannst bzw willst.
Was soll Dein Einwand??

Glückauf

@Uwe-Re
Hi Uwe
Was du sagst bestreite ich im Grundsatz nicht. Aber ich bin nicht dafür in so einem sensiblen Bereich Ferndiagnosen (noch dazu von med. Laien) stellen zu lassen.
Was spricht dagegen, sich einfach mal von einem fachkundigem Arzt beraten zu lassen?
Gruss Fred

Vielen Dank für Eure Antworten!

Okay, mag sein dass die Wechselatmung nicht mehr unterrichtet wird, aber irgendeine Form der alternativen Luftversorgung muss gegeben sein und auf diese muss man wechseln können, ohne dass man gleich Wasser zieht. Ich meine selbst wenn es nicht vorgeschrieben ist, so muss man doch aus Situationen die eigentlich keine direkte Notsituation darstellen, nicht erst eine machen, also sollten die technischen Dinge gegeben sein.
Wenn es ein dichtendes Mundstück für den Oktopus der Vollgesichtsmaske gäbe, wäre das ja schon mal genial.

Wegen der Definition: das Mundstück kann stabil und sicher umschlossen werden, aber Unterdruck durch starke Einatmung zieht etwas Wasser. Nehmen wir mal einen schlecht gewarteten Atemregler mit etwas Einatemwiderstand…

TTU ist klar, wird der vermutlich auch bekommen. Er hat eine Parese, keine Neuralgie.

@MatV, das Mundstück finde ich leider nicht, das einzige welches ich unter MantaRay gefunden habe, ist das hier: http://aquaviews.net/wp-content/uploads/2011/01/Seacure-Hi-Flow-Mouthpiece.jpg andere Mundstücke die mir so einfallen sind das Jax und das Comfo von Aqualung. Aber eines mit dichtendem Frontbereich kenne ich nicht. Nur mit Gaumenplatten, etc. Hast Du einen Link zu dem Teil?

Grüße,

@Nacktschneckenfetischist:

er meinte natürlich das Manta Bite

http://www.manta-bite.com/

Grüssle Sharkwater

@ Nacktschneckenfetischist,

ich teile Deine Einschätzung zum Wechseln auf eine alternative Luftversorgung. Ein Notfall sollte dabei nicht entstehen.

Dann bleibt (abgesehen von Apnoe) doch tatsächlich nur die Möglichkeit des Tauchens mit Vollgesichtsmaske. Möglicherweise findest Du im Ausbildungsforum mehr Hinweise auf eine Ausbildung mit Vollgesichtsmaske.

Mal am Rande, beim VDST gibt es noch Wechselatmung:
- Im Grundtauchschein Übung 1.1 Streckentauchen, ... unter Wechselatmung aus dem Atemregler des Bewerbers.
- DTSA* Übung 3.1 Geschwindigkeitskontrolliertes Aufsteigen unter Wechselatmung aus dem Atemregler des Bewerbers
- DTSA** Übung 2.1 Geschwindigkeitskontrolliertes Aufsteigen unter Wechselatmung aus dem Atemregler des Bewerbers

gruß ramklov

@Nacktschneckenfetischist
Die alternative Luftversorgung hängt bei dir und deinem Buddy im Dreieck zwischen deinem Kinn und den unteren Rippenbögen.

Mal am Rande, die alternative Luftversorgung ist der Backup Regler am Neckband unter dem Kinn. Aber das war doch eigentlich nicht gefragt.

gruß ramklov

@Nacktschneckenfetischist
Angenommen dein Bekannter könnte mit einem betimmten Mundstück sicher tauchen, so müsste dieses natürlich auch am Zweitautomaten des Buddys verwendet werden.

Hallo,

@ag2908

wieso Ferndiagnose?? Laut TO kann er das Mundstück nicht so gebrauchen, daß die Empfehlung der GTÜM erfüllt wird. Da man z.B. in Notsituationen ggf. die "fremde" Luftversorgung nicht dicht bekommt (siehe Du 15:28). Dazu braucht man keine Untersuchung durchführen.
TT nur für bestimmte Mundstücke wäre problematisch. Ebenso muß das Mundstück in Streßsituation dann nicht zwingend auch noch dicht sein (Kälte!)
Die Empfehlung der GTÜM ist eindeutig, nachzulesen auf Seite 301 der Checkliste.
Ich würde keine TT bestätigen, wahrscheinlich findet sich ja ein Arzt der es anders sieht.

Glückauf

@ Sharkwater82,
super Link, sieht ja schon mal prima aus. Danke.

@ Diskussionsrunde ich verkompliziere das Ganze jetzt mal... mein Bekannter macht fast nur im Warmen (niederländischen Antillen) Urlaub und würde nur dort tauchen. Er ist Holländer und Diplom Physiotherapeut, lebt in Holland und wird also dort die TTU machen... GTUEM in Holland bezweifle ich. Medizinisch versiert ist er schon selbst und kennt sich mit seiner Parese bestens aus...
Das der Buddy ein spezifisches Mundstück benötigt, dürfte aus meiner Sicht kein Hinderniss / Problem sein.

Mit freundlichem Flossenschlag,

Ich würde Vollgesichtsmaske und selbst mitgeführte alternative Luftversorgung, evtl. mit diesem Manta Bite Mundstück vorschlagen. Wenn man diesen Regler dann auch noch wahlweise mit der VGM oder ohne benutzten könnte, sehe ich da kein großes Problem, dass das funktionieren sollte. So was sollte natürlich erst ausprobiert und dann ausgiebig geübt werden.

Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, wieso die Allgemeinheit so starr auf Luftspende eines anderen Tauchers hofft, dass man sich kaum was anderes vorstellen kann. Wechselatmung - geh` vorrdd!

sharkwater, danke für die Korrektur .. Ich hatte wohl nen neuronalen Übersprechungseffekt von ALTEC MantaRay Hornlautsprechern.

Wechselatmung ist immer noch up-to date: Zumindest in der VDST-Ausbildung muss sie ausgeführt und vom Prüfling beherrscht werden (Prüfungstauchgang, nicht nur angedeutet).

@kwolf1406: Komplett OT: Wechselatmung ist eine Option, wenn alle Stricke Stricke reißen. Wie z.B. drei bis vier Taucher und nur noch Luft in einer Flasche, Buddy hat keine Luft und sekundäre zweite ist Stufe kaputt oder einfach nicht vorhanden. Bei solchen Szenarien ist schlechte Planung bzw. Durchführung wahrscheinlich der gröbste Fehler. Für mich spielen Wechselatmung und Spare Air in der gleichen Liga, wobei mir ein Spare Air bis zu einer bestimmten Tiefe noch lieber wäre, als mich darauf zu verlassen, dass ein Taucher in meiner Nähe ist wenn ich ihn brauche und die Wechselatmung komplett ohne Probleme funktioniert. auch wenn diese unter kontrollierten Bedingungen wie am Schnürchen läuft und überhaupt gar kein Ding ist.

Nur weil die Wechselatmung vom VDST in einer Prüfung gefordert wird, ist sie nicht automatisch up to date. Ganz abgeschafft ist die Wechselatmung bei PADI wohl auch noch nicht...

Um trotzdem noch mal auf das Thema zurück zu kommen, würde ich versuchen die Wahrscheinlichkeit, dass die betreffende Person irgendwann mal bei Tauchen in die Situation kommt, eine Wechselatmung oder Oktopusatmung durchführen zu müssen, weitgehendst zu vermeiden. Redundanz von wegen Pony, Stage etc., wäre das Stichwort. Würde meiner Meinung nach übrigens generell helfen Tauchunfälle zu vermeiden.

Scuba Dude, CMM hat in der letzten Tauchen in dem Kasten ein gültiges, richtiges, und sehr reales Szenario geschildert, wie es auch bei Weltmeistern im Oktopusatmen plötzlich zur Wechselatmung kommen kann.
Bei Außer Atem sein, und subjektiver Fehleinschätzung des Luftliefervermögens des gereichten 8pusses. Der wird weggeschmissen, dann folgt der Griff zum einzig h(H)eil erscheinenden und versprechenden Regler, nämlich dem des Hauptregler des Partners.
(OK, von a bis zur Wechselatmung ist noch ein kleiner, aber interessanter Schritt)

@MatV: Das ist richtig, denn der Spender müsste die eigene sekundäre zweite Stufe dann ja auch verschmähen und die beiden anfangen sich um den Haupautomat des Spenders zu kloppen. Dann kämen die alten Ringkampf- und Hebeltechniken in`s Spiel und sollten demnach auch wieder in der Prüfung gefordert werden. Oder sollte das ein Plädoyer für das generelle Abgeben des eigenen Hauptautomaten sein oder wird der dann theoretisch vielleicht auch, aber weniger wahrscheinlich verschmäht? Ich bin nach wie vor dafür, die Wahrscheinlichkeit für irgend solche Fälle schon mal im Ansatz zu minimieren. Mit einer redundanten und von anderen Tauchern unabhängige Luftversorgung eben. Nicht immer leicht, denn finde mal auf Anhieb eine Pony oder Stage auf der Basis deiner Wahl.