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Wie misst man Tiefe bei Seebeben?

In dem Bericht betreffend Seebeben auf Fidschi steht:
"Das erste Beben mit einer Stärke von 6,3 ereignete sich um 15.16 Uhr (Ortszeit) in einer Tiefe von 29 Kilometern etwa 250 Kilometer von Vanua Levu entfernt, einem der Haupttouristenorte der Inselkette.

Sekunden später gab es ein zweites Beben mit der Stärke 6,8, in einer Tiefe von 166 Kilometern etwa 750 Kilometer von Apia entfernt, der Hauptstadt des benachbarten Samoa, wie US-Geologen berichteten."

Wie misst man die Tiefe bei einem Seebeben oder auch Erdbeben (bei den hier erwähnten Tiefen geschah alles tief unter dem Meeresboden)???
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13.12.2005 10:32
Das müsste mit der Schallleitfähigkeit in verschiedenen Stoffen zusammenhängen. Schallwellen mit tiefen Frequenzen haben im Meerwasser eine große Reichweite. Ein Schallsignal, das in der Atmosphäre drei Kilometer weit schwingt, reicht im Erdinnern bis zu dreihundert Kilometern weit. Im Meer hat es erst nach 10.000 Kilometern neunzig Prozent seiner Energie verloren.
Da man den Aufbau kennt, kann man über die zeit die Entfernung, also die Tiefe messen.
13.12.2005 11:35
Meines Wissens über die Laufzeit der Erschütterungswellen:
Die Erdbebenwellen werden an unterschiedlichen Punkten der Erde zu unterschiedlichen Zeiten vom Seismographen registriert, da die einzelnen Seismographen in unterschiedlicher Entfernung vom Ursprung stehen. Die Zeit der Registrierung läßt sich mit Hilfe von Atomuhren ziemlich genau registrieren. Und da die Erde keine Scheibe sondern eine Kugel ist kann man im Dreidimensionalen Raum berechnen, wo die Wellen ihren Ausgang haben müssen um zum entsprechenden Zeitpunkt von den Seismographen registriert zu werden.
Ist wohl so ähnlich wie mit dem Gehöhr: Da die Ohren einen gewissen Abstand zueinander haben, werden die Schallwellen der Luft zu unterschiedlichen Zeiten registriert. Deshalb kannst du recht genau sagen ob ein Geräusch von links oder rechts kommt.

Gruß

Kuno
13.12.2005 12:04
Danke an euch beiden. Bin nun ein bisschen schlauer geworden.
13.12.2005 13:09
Anhand der P und S Welle, steht fuer Primary und Secondary, kann man schon mit einem Seismograph die Entfernung schaetzen. Hier, das haben andere schon richtig erkannt, spielt die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Wellen eine Rolle. In Festkoerpern breiten sich zwei Wellen aus (Longitudinal und Transversal) die unterschiedlich schnell unterwegs sind. Fuer eine Ortsrekonstruktion reicht ein Seismograph natuerlich nicht. Dort werden dann in der Tat mehrere Messpunkte benoetigt. Es muessten mindestens vier sein um eine Punktquelle zu rekonstruieren. Da die aber noch eine "genaue" Zeit angeben waren es wohl mehr.. aber des hoert man ja weit wenn es wo kracht.. Den Spass kann man dann relativ einfach berechnen. Naja, und wenn ich die Position habe kann ich natuerlich auch die Tiefe angeben. ja so siehts aus

Carsten
14.12.2005 15:35
Diese Sachen (bisher beschrieben) erklären Dir auch warum immer erst ein beben gemeldet wird, und nach und nach die Daten exakter werden.
So werden die Daten bezueglich Staerke eines Bebens nach Stunden und Tagen immer weiter korrigiert. Das kann nur darin liegen, das immer mehr Daten in die Ergebnisse einfliessen. Wenn amerikanische Institute die Ertsen Daten bekannt geben, dann beruhen die oft auf Messwerte aus Amerika, deren "Peilwinkel" zu den Ereignissen häufig sehr spitz ist. Sobald dann weltweite Daten zusammengetragen sind, können die Ergebnis deutlich besser berechnet werden.
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