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Wenoll-System im Flieger ?

Hallo zusammen,

nach diversen Berichten und Diskussionen über die mangelhafte Notfall-Ausrüstung (Sauerstoff sowie sonst. Notfall-Equipment) an Bord von Safari-Schiffen in Ägypten, plane ich für meine nächste Reise meinen eigen Notfallkoffer mitzunehmen. Sicher ist sicher und den kenne ich!

Wie reagieren derzeit die Fluggesellschaften, wenn man ein Wenoll-System (mit gefüller 2 Ltr. Sauerstoffflasche) mitnehmen will (nach Voranmeldung und mit den entsprechenden Zertifikaten der Airline)? Wie läuft das Handlig an der Sicherheitskontrolle?

Wer hat dazu aktuelle Erfahrungen?

Besten Dank,
Bernd
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Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
06.01.2009 22:54
Nur leere Druckflasche mit abgeschraubtem Ventil im Koffergepäck. Im Handgepäck sowieso nicht.

O2 ist:

komprimierte Gase,
oxydierende,
leicht entzündliche Stoffe (bzw. fördert Feuer),
aggressive Stoffe


aus:
http://www.airberlin.com/site/flug_gepaeck_luggage.php?LANG=deu
Verbotene Gegenstände
Folgende Gegenstände dürfen im Flugzeug generell nicht mitgeführt werden:

1. Gegenstände, die geeignet sind, das Flugzeug, Ausrüstungsgegenstände an Bord oder Personen zu gefährden, insbesondere

Explosivstoffe,
komprimierte Gase,
oxydierende, radioaktive, ätzende oder magnetisierende Stoffe,
leicht entzündliche Stoffe,
giftige oder aggressive Stoffe,
flüssige Stoffe jeder Art, d. h. alle Gegenstände oder Substanzen, die nach den Bestimmungen der Gefahrgutvorschriften als Gefahrgut klassifiziert sind.
2. Gegenstände, die wegen ihres Gewichts, ihrer Größe oder Art für die Beförderung ungeeignet sind.

Weder im Handgepäck noch an der Person darf der Fluggast mitführen:

Waffen jeder Art, insbesondere Schuss-, Hieb- oder Stoßwaffen
Munition und explosionsgefährliche Stoffe jedweder Art
scharfe Objekte wie z. B. Messer, Scheren, Ski- und Wanderstöcke
stumpfe Instrumente, die Verletzungen hervorrufen können wie z. B. Golfschläger und Billardstöcke
Benzinfeuerzeuge (Zippos)


Nur im aufgegebenen Gepäck dürfen folgende Gegenstände mitgeführt werden:

Besteck
Rasierklingen
Spielzeuggewehre und handelsübliche Spielzeuge, die möglicherweise als Waffe verwendet
werden können
Katapulte
Sportschläger und sonstige Sport- und Freizeitausrüstung, die als Waffe verwendet werden kann
Stricknadeln
jegliche anderen scharfen Objekte wie Messer, Nagelscheren, Stielkämme und Spritzen (außer für nachgewiesene medizinische Zwecke).
Die Aufzählung verbotener Gegenstände ist nicht abschließend; sie kann jederzeit ergänzt werden. Für bestimmte Flüge können weitergehende Regelungen festgelegt werden. Darüber hinaus sind länderspezifische Bestimmungen sowie die IATA-Gefahrengutvorschriften zu beachten, die auf Anfrage durch die Fluggesellschaft zur Verfügung gestellt werden können.

07.01.2009 00:40
Hallo!

Das mag so im allgemeinen stimmen.

Das Wenoll-System wird aber (gefüllt) von der Lufthansa, Air Berlin, Hapag-Lloyd und Egypt-Air transportiert.

Entsprechende Zertifikate (Freigaben) gibts beim Hersteller, der Fa. EMS auf deren Homepage unter "Downloads" Ich gehe davon aus das die Zertifikate verlängert wurden (Gültigkeit 31.12.2006). Die Homepage von EMS ist anscheinend schon länger im Umbau.

http://www.wenoll-system.com/

Demnach sehe ich bei anderen Airlines auch keine Probleme. Ich würde das eben vorher anmelden und auf die Freigaben der o. g. Airlines hinweisen. Oder beim Hersteller anrufen. Der hat ja sicher Feedback seiner Kunden erhalten. Ich habe übrigens noch keinen anderen Hersteller gefunden der noch so eine Freigabe hat

Ich hoffe ich konnte weiterhelfen.

SolitonCMAS** 100TG Apnoe**
07.01.2009 00:42
Dazu habe ich jüngst am Wochenende bei einer AED-Sauerstoff-Weiterbildung gelernt, daß einige Hersteller die Koffer verplomben und zertifizieren, womit es möglich sein soll, den Koffer in einsatzbereitem Zustand im Flieger zu transportieren. Auskunft müßte im konkreten Fall also der Hersteller geben können.

Problematisch kann allerdings der Rückflug werden; dazu wurde vorgeschlagen, für den Rückflug das System zu entschärfen, etwa wie Stephan K. schreibt. Das bißchen Sauerstoff kann man daheim dann wieder ersetzen (lassen).
07.01.2009 01:01
Das "Entschärfen" für den Rückflug macht mir ein wenig Kopfweh.

Das würde wohl bedeuten das die Flasche völlig drucklos gemacht werden muss. Wird die dann ohne weiteres wieder gefüllt??? Schließlich könnte ja Öl/Fett oder andere böse Sachen in die Flasche gelangt sein und der Befüller verweigert die Füllung.

Sollte man auch mal nachgefragt haben, sonst wirds ein teurer "Spaß"

Vielleicht postest du deine Erkenntnisse hier, dann kann man auch mal wieder nachschlagen. Interessiert ja sicher auch den ein oder anderen.

MfG
07.01.2009 01:25
Moin

@ Flossensausen:
Deine Bedenken sind unbegründet. Selbst komplett geleerte Sauerstofffflaschen werden problemlos gefüllt.
Öl, Fett oder andere böse Dinge wuseln dort nicht einfach hinein.

Das ist nicht so wie mit Pressluftflaschen, bei denen Dir der DSM zwar eine 200-Bar-Füllung verkauft, aber schon das "P" in den Augen bekommt, wenn er Dir dafür mehr als 150 Bar liefern muss
07.01.2009 01:47
Gut!

Gradebei Sauerstoff dachte ich die Sache wäre noch heikler.

Das das Öl nicht so einfach rumwuselt war mir schon klar Aber "könnte, täte, meinte, nix genaues weiss man nicht" Es gibt da dann vielleicht plötzlich die wildesten Theorien.

Ich würde auf jeden Fall beim Hersteller anfangen und mich dann zur Airline hocharbeiten. Man fliegt ja doch meist mit der gleichen Airline zurück, dann sollte es auch auf dem Heimweg keine Probleme geben.

CPPBGCMAS***
07.01.2009 08:25
Warum hier diese Diskusion und all die Mutmaßungen?

Wende dich an Deine Airline (denn die entscheidet was sie transportiert!), lass dir etwas schriftlich (wichtig!) geben und berichte uns hinterher von Deinen Erfahrungen!
MatttiTL* / ÜL Tauchen
07.01.2009 12:55
Wie schon gesagt,

das Zertifikat koann man beim Hersteller des Wenoll system bekommen.
Danach abklären, ob die Fluggesellschaft es transportiert.
Für Lufthansa, Habag, Air Berlin und Egypt gits das Zertifikat zum Download. Da steht alles genau drin...
http://www.wenoll-system.de/downloads/CERT_LH_2006.pdf
MatttiTL* / ÜL Tauchen
07.01.2009 12:56
oh, ich sehe grade, das Zertifikat ist abgelaufen...
07.01.2009 18:52
Hallo Zusammen,

erst einmal vielen Dank für die bisherigen Infos. Die aktuellen Zertifikate von EMS für das Wenoll-System habe ich! Meine Frage ist, ob jemand definitiv Erfahrungen aus der "Reisepraxis" hat.

Herzliche Grüße,
Bernd
07.01.2009 18:53
Scheinbar ist kein Zertifikat notwendig, das kürzt das Proceder aber ab. Ich zitiere aus " Das LBA informiert...":

"Mitnahme von "kleinen Sauerstoff-Zylindern" im/als
Passagiergepäck. Die ICAO T.I Part 8/Chapter 1.1.2 c) bzw. IATA-DGR Tab. 2.3.A lassen die Mitnahme von "kleinen Sauerstoff-Zylindern“ im/als Passagiergepäck
zu. Voraussetzung ist die Zustimmung der Luftfahrtunternehmen. Da der Begriff "klein" in diesem Zusammenhang nicht näher definiert ist,
bleibt es damit in das Ermessen der Carrier gestellt, die Akzeptanzschwelle festzulegen. Nachdem wir uns bei mehreren Herstellern/Vertreibern über handelsübliche
Gebindegrößen undüblichen Fülldruck informiert haben, sehen wir uns in der Lage, Ihnen folgende EMPFEHLUNG geben zu können: Annehmbar erscheinen uns max. 2 Liter Flascheninhalt bei einem Fülldruck bis zu 200 bar. Es muss hierbei sichergestellt sein, dass das Behältnis der Druckbehälterverordnung (oder vergleichbaren intern. Vorschriften) entspricht und dass sich dieses zum Schutze des Ventils in einer zusätzlichen Außenverpackung (wie z.B. dem "Emergency Kit" Koffer) befindet. Das entspricht gleichzeitig den tragbaren Sauerstoffgeräten, wie sie in den Passagierkabinen der Verkehrsflugzeuge mitgeführt werden. Von der Zulassung größerer Gebinde oder solcher mit höherem Fülldruck raten wir dringend ab."
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