Tauchausbildung Foren

Hi Jana,
Im Prinzip spiel es keine grosse Rolle, solange das Zeichen eindeutig ist (also nicht verwechselt werden kann) und du es vorher mit deinem Buddy besprichst.
Dein Favorit fällt also wegen teilweise andern Gebrauchs schonmal weg. Auch ich habe es als "wenig Luft" kennengelernt.
Wieso kombinierst du nicht einfach das Zeichen "Problem" mit der verbundenen Konsequenz. Angst gehört eigentlich nicht unter Wasser, man sollte es zu vermeiden wissen. Man kann sich aber schon mal etwas unwohl fühlen. Im Normalfall merkt das aber auch der Buddy, wenn er dich beobachtet (meist schon an der Bewegung, spätestens aber beim Blick in die Augen). Jemand der richtig Angst (bis zu Panik) hat, reagiert eh nicht unbedingt rational, da hilft dann auch kein abgesprochenes Handzeichen.
Am besten du schaust, wie du deine Angst in den Griff bekommst (sofern das bei dir öfters vorkommt und deine Frage nicht nur rein Präventiv ist). Dann wird auch ein Angst Zeichen überflüssig und die Tauchgänge entspannender.

Wem willst Du signalisieren, dass Du Angst hast? Deinem Buddy? Wenn es Dein Stammbuddy ist, dann vereinbare ein Zeichen dafür.

Du siehst ja selbst, wieviele Möglichkeiten es gibt das auszudrücken.

Du willst einem fremden Buddy oder dem Guide zeigen das Du Angst hast? Dann gib das Zeichen für Problem und deute auf das was Dir Angst macht. Ein guter Buddy wird danach nah bei Dir bleiben und sich nach Deinen Wünschen richten und Dir dadurch helfen.

Hallo Jana,

Angst unter Wasser ist ein absolutes No-Go, dafür darf es kein Zeichen geben. Sonst wird suggeriert, dass man mit Angst tauchen kann. Das funktioniert nicht.

Du musst, wie Steffi das diplomatischer umschrieben hat, die Ursachen für die Angst lokalisieren und gezielt angehen.

Wenn es Dir ernst mit dem Tauchen ist, wirst Du das auch schaffen.

Grüße Arthur

Ich glaube, die häufigsten Zeichen für Angst sind die für "Druckausgleichproblem" und "ich friere"...

Ich finde auch: Einfach primäres Problem anzeigen. Und bei diffuser oder nicht sofort lösbarer Angst Tauchgang abbrechen. Denn merke: Jeder Taucher kann jederzeit den TG abbrechen. Und die Gruppe muß dem folgen!

Hallo,
danke schon mal für eure Antworten.
Aber ich sehe es etwas anderes...
Klar habt ihr damit recht, dass wenn ich vorm Tauchen Angst habe oder vor Dunkelheit oder vor schlechter Sicht ich nicht ins Wasser gehörte. Auch ist richtig, dass ich Angst sehen kann: weit aufgerissene Augen, hohe Atemfrequenz und zurückbleiben des Partners. Aber trotzdem finde ich es falsch, dass es dafür kein Zeichen gibt.
Und mal nebenbei eine OOA-Situation ist auch ein absolutes No-Go und trotzdem gibt es dafür Zeichen, womit ich dass signalisieren kann. Mal ganz davon abgesehen, dass ein regelmäßiger Finicheck mir bereits sagt, wieviel Luft mein Partner in der Flasche hat, bräuchte es diese Zeichen auch nicht geben. Das ist aber ein anderes Thema...
Also ich hatte schon mal den ein oder anderen Buddy gehabt, der da unten ein "ungutes Gefühl" hatte, aber dies hatte er/sie mir erst NACH dem Tauchgang mitgeteilen können. Riechen konnte ich ihr "ungutes Gefühl" leider nicht und sehen konnte ich es auch noch nicht, da die Augen noch nicht an ihrer Maske klebten.
Es gibt doch für alles mögliche Tauchzeichen. Warum also nicht auch eines für "Angst" bzw. "mulmiges Gefühl"? So könnte mein Buddy oder ich ihm halt einfach mitteilen, dass es sie oder ihn ein klein wenig ängstelt und so könnten wir die Situation gleich unter Wasser abstellen und unsere Tauchroute ändern - bevor daraus eine gefährliche Situation wird...

LG Jana

Such nicht nach einen zu gebenden Zeichen für Angst, da - wenn die Angst Dich überkommt - Du in den meisten Fällen dies eh nicht mehr gibst, sondern nur noch reagierst ...

Ansonsten wäre es keine Angst, sondern Unwohlsein - dafür reich `etwas stimmt nicht` und `Abbruch` oder `auftauchen` bzw. `laß uns etwas höher gehen ...

Sehe es wie Bösewicht, echte Angst birgt die Gefahr unkontrollierten Verhalten, da helfen keine Zeichen mehr (im Gegensatz zu einer OOA-Situation, bei der ein Tauchpartner genau weiß, was er tun kann, um die Situation zu ändern).

Aber OK, sei`s drum. Und nu? Was erwartest du vom Tauchpartne, nachdem du dieses Zeichen gegeben hast und er keine Ahnung hat, warum? ... ohne weiteres Zeichen für die zu erwartende Aktion hilft das nicht viel.

"und so könnten wir die Situation gleich unter Wasser abstellen " -> wie denn ohne zu wissen, warum du Angst hast? Dem Tauchpartner hilft es mehr, anzuzeigen, was du erwartest (auftauchen, etwas höher gehen, umdrehen, what ever ...) den Grund dafür kann man hinterher besprechen.

Nachtrag: ein untrügliches Zeichen für Angst sehe ich in den geweiteten Augen des Tauchpartners (ernst gemeint, oft erlebt). Ich gehe dann auf Körperkontakt (Arm nehmen, drücken, Wange streicheln etc.), das hilft in der Regel. Dieses (natürliche) Zeichen kommt meist vor irgendeiner Ansage.

Mal ein Praxisbeispiel: Bei einem Tauchgang gestikulierte ein Mitglied unseres Tauchteams bei etwa 30m irgendetwas Unverständliches und schoß gut 10 meter nach oben. Wir erschraken, gingen ihm nach. Er gab das OK Zeichen und wir tauchten weiter. Auf dem Boot zurückgekehrt fragten wir, was den los war. Er meinte, es wäre ja der zweite TG des Tages und er hätte festgestellt, dass wir tiefer gegangen wären als beim ersten TG (es handelte sich um 2 m) Er hätte Angst bekommen und sei deshalb ein Stück (10m) hoch. Wir habe ihm erklärt, dass Zeichen "Fühle mich nicht wohl, bitte etwas höher" zielführender gewesen wären. So ähnlich denke ich mir das auch bei (irgendeinem) "Angst" - Zeichen, Ich denke, dieses wird mehr verunsichern (also den Partner auch noch in Unruhe bringen, weil dieser zunächst nicht weiß, was denn los ist) als helfen. Besser klare Zeichen für (gewünschte) Handlungen.

In so einem Fall sollte das Zeichen "Etwas nicht in Ordnung/ Ich habe ein Problem" kommen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Tauchzeichen
Nimm einfach die Hand deines Buddys und du wirst ruhiger werden.
Wichtig wäre auch deinen Buddy vor dem TG darüber aufzuklären dass du eventuell ein Stressproblem bekommen könntest. Tauche mit Buddys denen du vertraust und innerhalb deiner Grenzen. Auch ein TG auf 5-10 Meter kann ein tolles Erlebniss sein.

Lass dir Zeit. Mit der Zeit wirst du lernen deinen Fähigkeiten und deinem Equipment zu vertauen.

Grüsse aus Dahab

Hallo Jana,

das OOA-Zeichen stammt aus einer Zeit, als Reserveschaltungen üblich waren und Finimeter kaum einer hatte. Da waren OOA-Situationen nichts Ungewöhnliches.

Gruß Arthur

Jana: Zwar extrem selten, aber es gibt nichts, was es nicht gibt: es sind sschon erste Stufen gebrochen und mit nur einer ersten Stufe hast du dann eine OOA Situation ... in Norwegen kam es vor einigen Jahren dadurch zu einem tödlichen Unfall. Weiters: auch das Flaschenventil kann -wiederum extrem selten, aber schon passiert- versagen.

Zur OOA-Situation - im Ausland auch schon mal mirbekommen ...

Taucherin hatte volle Flasche auf dem Rücken und machte in 30m einen Salto - rein aus Spaß ...
Dann kamen große Augen und das OOA-Zeichen ...

Hintergrund ...

Ablagerungen in der Flasche und kein Steigrohr im Ventil - durch den Salto legte sich der Mist von innen auf das Ventil und blockierte dann Ventil und Sinterfilter der ersten Stufe ...

Das Ding war absolut dicht und alle um eine Erfahrung reicher ...

Vorlommen kann sowas also immer und überall ...

ui

Hi,
mir ist schon klar, wie ich in eine OOA-Situation geraten kann und glücklicherweise gibt es dafür ja auch ein Zeichen, um meinem Buddy dies zu signalisieren. Oder man hätte aber auch gleich fehlerfreies Material zum Tauchen verwenden können... Aber zurück zum Thema:
Es ist zwar schön und gut bei Angst oder drücken wir es mal so aus "irgend etwas beunruhigt mich" das Zeichen "irgend etwas stimmt nicht/ich habe ein Problem" zu geben. Doch dann wüsste ich als Buddy noch lange nicht, was mein Buddy denn nun für ein Problem hat. Und auf irgendetwas hindeuten wenns nicht ein Gegenstand oder Tier ist wird auch schwierig. Ich denke grad aus diesem Grund wählen manche Taucher die Zeichen "Druckausgleich funktioniert nicht" oder "ich friere", weil sie nicht wissen, wie sie sich ausdrücken sollen. Hilfreich fände ich dafür ein weiteres Zeichen was auf das Problem hindeutet und dies müsste dann das Zeichen für Angst sein. Dann wüsste ich, dass ihn irgendetwas beunruhigt. Und dann müsste mein Buddy mir noch die Konsequenz signalisieren. Also entweder höher oder andere Richtung tauchen oder Tauchgang abbrechen. Dann hätte mein Buddy die Möglichkeit mich darauf hinzuweisen, dass ihn etwas bedrückt (oder er Angst vor etwas hat) und dadurch das er mir die Konsequenz signalisiert hat können wir das Problem beheben.
Als Angst-Zeichen könnte man vielleicht "Händchenhalten" oder die "zitternden Hände" (wie ich oben beschrieben habe) nehmen oder man könnte vielleicht (ist mir noch eingefallen) mit beiden Händen eine Faust machen und sich die auf die Brust legen. Das Zeichen ähnelt zwar dann sehr dem, dass ich friere. Aber wenn ich friere fühle ich mich ja auch unwohl. Oder man könnte mit den beiden Fäusten gleichzeitig 2-3 mal auf die eigene Brust klopfen.

LG Jana

Kauf Dir und deinem Buddy ein paar Wetnotes! Dann könnt ihr euch über jede Stimmungslage und Gefühlsregung ausführlichst informieren.

Das Zeichen "etwas stimmt nicht" ist nicht verkehrt- in dem Moment weiss der Buddy "Halt Stop" jetzt braucht mein "ängstelnder" Tauchpartner meine volle Aufmerksamkeit, ich komme dichter an ihn heran- bei einem unerfahrenen Taucher berühre ich seinen Unterarm, beobachte ihn- frage dann was los ist (Daumen von restlichen Fingern weg bewegen)nun habe ich meinen ängstelnden Buddy schon so weit abgelenkt das er sich wieder konzentrieren kann und mir zeigen kann was los ist. Wenn er dazu nicht in der Lage ist hat er keine Angst sonder ist schon in PANIK!
Da sehe ich dann im Briefing schon den Fehler, dort wird bei mir immer angesagt das jeder jederzeit abbrechen kann, oder das abtauchen beenden kann das man nicht ganz so tief geht.
Bei unerfahrenen Buddys frage ich auch je nach Tauchgewässer ob er eine Stufe tiefer will oder nicht.Das wird auch vorher abgesprochen!
Wetnotes sind nett, aber ich glaube kaum das jemand der unter Wasser Angst bekommt in der Lage sein wird diese noch zu benutzen.

@lostlife: Das mit den Wetnotes war eher nicht so ernst gemeint.

Aber: Wenn jemand unter Wasser Angst bekommt und nicht mehr in der Lage ist, die Wetnotes zu benutzen, dürfte sich das mit irgendwelchen Handzeichen wohl auch erledigt haben.

Und wenn es sich dann noch um den Standard Buddy handelt, der überall ist, nur nicht da wo er sein sollte, sind Handzeichen auch nutzlos.

Ja das mit dem Überall nur nicht da wo er sein soll kenne ich auch...aber das wäre ein eigenes Thema... Position des Buddys(nicht in Höhle)... aber lassen wir das.

Ich bin der Meinung, dass wenn ANGST vorliegt, ein wachsamer Guide/Buddy/TL dies erkennen kann, an Körperhaltung/-spannung und geändertem Tauchstil. Des weiteren gilt auch zu beachten, dass die Leiter Angst-Streß-Panik schnell erschritten ist.
In allen Situationen gilt: Anhalten, Durchatmen, Nachdenken. Wenn dir kein eindeutiges Zeichen einfällt, schwimm zum Partner und fass ihn am Arm an und schau ihm in die Augen, dann sollte vieles klar werden.
Wenn ich jedoch weiß, dass ich vor Dunkelheit oder vor Fischen (das gibt es wirklich, hatte letztens eine Tauchsülerin, die vor Fischen Angst hatte) oder von einem weiter entfernten Buddy Angst haben werde, dann sollte ich mir im Vorwege darüber klar sein und vor allem den Buddy VORM ABTAUCHEN darauf hinweisen.

Ich denke das beste ist wenn Du Situationen die Dir Angst machen vorher mit Deinem Buddy besprichst. Wenn Dein Buddy weiß, daß Du z.b. problme damit haßt wenn Ihr im Schmodder taucht kann er Dich aus einer Dunstwolke heraus holen. Sowas muß man vorsichtig üben um damit klar zu kommen. Wenn Du um Dich rum keine Referenz mehr hast schau auf Deinen Buddy oder den Computer. Die Anzeige des Tiefenmessers hilft.
Keine falsche Scham, wenn es um Schwächen geht wenn Du in Panik gerätst und Dein Buddy weiß nicht warum kann euch beide das in Gefahr bringen!