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Welche Versicherung wenn privat Versichert?

Hallo zusammen, ich stecke gerade in der Ausbildung zum PADI OWD und demnächst steht meiner ersten Freiwassertauchgang an. Ich habe das Forum mal nach Versicherungsfragen durchsucht, habe aber leider keine befriedigende Antwort erhalten. Ich bin nicht gesetzlich, sondern privat Krankenversichert (DBV). Bei einem Telefonat mit meiner Versicherung wurde mir mitgeteilt, das alle medizinisch "notwendigen" Maßnahmen bei einem Tauchunfall abgedeckt sind. Das hat mich natürlich stutzig gemacht und zur Sicherheit werde ich mir das nochmal schriftlich geben lassen.
Jetzt die Frage(n) an euch:
1. Macht eine zusätzliche Versicherung (in meinem Fall) Sinn?
2. Wie habt ihr (privatversicherten) das geregelt?
3. Welche Organisation bevorzugt ihr (DAN, aquamed, etc.) und vor allem warum?
4. Wer von euch hat schonmal DAN/aquamed/etc. in Anspruch genommen und wie war die Abwicklung? (Negativerfahrungen?)

Vielen Dank im voraus...Henchman
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Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
27.01.2005 20:05
medizinisch "notwendigen" Maßnahmen
= Interessante Formulierung

Soviel ich weiss werden von jeder Krankenkasse die "Notfallmaßnahmen" gezahlt, aber mehrere Druckkammerfahrten aus Therapiegründen wiederum nicht und das kann teuer sein.

Privatversichert heisst doch normalerweise, dass du dir die "paar" Euros für eine zusätzliche Versicherung leisten könntest.


ich bin auch privatversichert
ich gehe mit meiner zusätzliche Versicherung auf Nummer Sicher (schönes Wortspiel)
ich bin bei DAN, weil kein Versicherungskonzern sind, sondern auch was für die Tauchsicherheit machen

Zum Glück habe ich die Versicherung noch nie in Anspruch nehmen müssen, deshalb keine Erfahrungen im Ernstfall
27.01.2005 20:13
In der Schweiz ist es so, dass nicht alle Krankenkassen Tauchunfälle übernehmen,bei vielen muss eine Zusatzversicherung abgeschlossen werden.

Grüässli Blub
27.01.2005 20:25
Es geht mir hier nicht um die "paar" Euros sondern schlicht um das Thema sinnvoll Ja/Nein. Das Stichwort "Überversichert" ist ja gerade in Deutschland ein rießen Thema. Das mit DAN leuchtet mir ein. Die machen einen ganz guten Eindruck.
Vielen Dank für die prompten Antworten...damit hätte ich nicht gerechnet! Gruß Henchman
RobertHilfsschlammaufwühler dritter Klasse.
CMAS ***, VDST TRIMIX, VDST TRIMIX CCR, PATD TRIMIX, IANTD TRIMIX CCR, VDST TL**
27.01.2005 20:38
Hallo Hechman,

bei privaten Krankenkassen solltest Du Dir explicit bestätigen lassen daß Druckkammerfahrten zur Behandlung eines Tauchunfalles mit abgedeckt sind.

Ich würde allerdings trotzdem eine Versicherung bei DAN abschließen, da Du bei einem Unfall im Ausland das Geld vorstrecken musst und da kommen ganz schnell 20.000,-- Euro zusammen. Abgesehen davon wird in vielen Gebieten (z.B. Malediven) eine separate Versicherung vorgeschrieben d.H. wenn Du keine vorweisen kannst bekommst Du eine verpasst, oder Du gehst nicht tauchen.
Klingt jetzt hart, aber es scheint wohl so daß die ansässigen Druckkammern in einigen Fällen Probleme hatten ihr Geld zu bekommen.

Zur DAN Versicherung bei Inanspruchnahme: Betreuung war sehr gut, unkomliziert und kompetent es gab keinerlei Diskussion wegen der entstandenen Kosten.

DAN ist auch kein Versicherungskonzern sondern unterhält auch ein Notrufnetzwerk bietet Kurse und forscht im Bereich Tauchmedizin. Schau doch mal auf deren website.

Gruß
Robert
27.01.2005 22:01
Hat eigentlich niemand Erfahrung mit aquamed? DAN rules? Was die Kosten angeht, hat aquamed ja Vorteile. Häufig gehen Kostenvorteile ja zu Lasten der Leistung/etc. Gruß Christian (Henchman)
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
27.01.2005 22:58
http://www.daneurope.de/dan/dtukost0101.htm#0
Kostenübernahme bei Tauchunfällen durch die Gesetzlichen Krankenkassen - Sachstand und Bewertung


http://www.taucher.net/redaktion/4/show.html?topic=8
Vergleich Tauchversicherungen
27.01.2005 23:31
Anderer Aspekt pro Tauchunfallversicherung:
Als PKVersicherter haben wir im Regelfall einen nicht unerheblichen Selbstbehalt für ambulante Versorgung vereinbart. Nu denke mal selbständig weiter.
27.01.2005 23:35
Hallo Henchman,

endlich mal ein Thema, wo ich auch mitreden kann. Ich bin selbst Sachbearbeiter bei einer grossen privaten Krankenversicherung und möchte dir nochmal detailiert den Begriff "medizinisch notwendig" erläutern. Wie du selbst schon gesagt hast, hat dich der Begriff stutzig gemacht und das ist auch gut so.

Medizinisch notwendig bedeutet immer, dass du im Fall eines Falles eben immer nur die notwendigsten Massnahmen erhälst.

Beispiel:

Du bist in Ägypten tauchen und erleidest ( hoffentlich nie ) eine Dekompressionskrankheit. Deine Kollegen fahren dich sofort in die nächste Druckkammer, wo ein Arzt die Druckkammerbehandlung einleitet. Das wäre mit Sicherheit medizinisch notwendig - du bekämst das also bezahlt.

Was allerdings nicht medizinisch notwendig wäre, ist zum Beispiel jetzt die spezielle Unterkunft in der Nähe einer Druckkammer oder alle anderen Luxusleistungen, die nichts im wesentlichen mit deinem Tauchunfall zu tun haben. So ist ein Abbruch deines Urlaubs auf Kosten der Versicherung n u r möglich, wenn dies eben medizinisch notwendig ist. Z.B das betreffende Land keine akzeptable Druckkammer mit ausgebildetem Personal hat. Ebenfalls musst du damit rechnen, dass dir nur das nötigste bezahlt wird, dass dich weiter am Leben lässt und keine, falls natürlich möglich, Spätfolgen hinterlässt.

Die Klausel "medizinisch notwendig" ist eine beliebte Sache bei den Versicherern, um im Ernstfall für den Patienten die Kosten so niedrig wie möglich zu halten.

Mein Rat: In deinem eigenen Interesse, schliess am besten noch bei DAN oder Aqua MED eine Zusatzversicherung ab. Die kostet relativ wenig, du hast aber auf jeden Fall im Ernstfall mehr Sicherheit und Bequemlichkeit.

Gruss
28.01.2005 07:22
Hallo Henchmann,

ich kann Techdiver77 nur zustimmen. Bei vielen PKV`s ist inzwischen auch die Druckkammerbehandlung ausgeschlossen. Daher schriftlich anfragen. Alternative ist der Zusatz Auslandreiseversicherung ( ca 8-12€ p.A.). Näheres erfährst Du am besten über einen neutralen Vergleich z.B. über Morgen&Morgen.
DAN und auch Aq. gehen in Ihrem Versicherungsschutz ein ganzes Stück weiter, da die Leistungen nicht nur auf die akute Behandlung abgegrenzt sind, sondern auch in anderen Sparten wie z.B. Unfall, Haftpflicht, Rechtsschutz u.s.w leisten.

Nicht vergessen sollte man das Leben nach dem Tauchunfall, wo bleibende Schäden eintreten können. Um diese abzusichern solltest Du dich auch mit dem Thema Berufsunfähigkeit;- besser noch schwere Krankeitenabsicherung ( auch für unsere Tieftaucher) beschäftigen.

Ich wünsche Dir und uns ein Tauchunfall freies Leben

Ciao Martin
Vercingétorixold school
28.01.2005 08:52
1. IdR ja, da zwar die Druckkammerfahrten bezahlt werden (es sei den Risikoausschluß) aber nicht alles andere z.B. der Hubschrauber.
2. Ich bin bei einer schmerzfreien Privaten versichert, habe aber eine Zusatzversicherung.
3. Da ich Mitglied im VDST bin, habe ich dadurch eine Versicherung. Eine weitere habe ich mir geklemmt. Ich war bevor der VDST eine eingeführt hat bei DAN, eben weil neben der Versicherung auch Forschung betrieben wird. DAN hat damals mit der Generali zusammengearbeitet.
4. Die Hotline des VDST funktioniert bei Tauchunfällen ausgezeichnet. Die daneben bestehende Auslandskrankenversicherung auch.
31.01.2005 13:27
Hallo,

in Ergänzung zu Tecdiver77:
Bei Aqua Med steht nicht "medizinisch notwendig", sondern "medizinsch sinnvoll" drin. Heißt also z. B., du wirst nicht erst dann erst dann ausgeflogen in eine deutsche Klinik, wenn du fast tot bist, sondern schon dann, wenn ein absehbarer Behandlungserfolg im Ausland nicht wahrscheinlich ist.

Und zu DAN:
Die angebliche "Forschung" bringt zumindest keine publizierten Ergebnisse.
Für den Mehrpreis gegenüber Aqua Med kriege ich regelmäßig eine siebensprachige Broschüre mit Inhalten, die Otto Normaltaucher nicht interessieren, aber die sinnvolle Notfallkarte fürs Jacket kostet extra.
Im Streitfall kann ich mich mit einer italienischen Versicherungsgesellschaft rumplagen und ggf. noch eine Auslandsklage führen - nein danke!

Gruß

Jo
01.02.2005 22:35
Hallo zusammen, ich bin bei Aqua Med und habe bisher keine Leistung beansprucht. Daher kann ich über die jeweilige Abhandlung von Unfällen der beiden genannten Orgas nur mutmaßen.

Allerdings kann ich sagen warum ich nicht zu DAN bin

Leistung hin oder her, die dürften bei beiden ausreichend sein. Was mich stört ist der Umstand das in den Versicherungsbedinungen der DAN zum Leistungsfall folgendes verlangt wird:

DAN

[...] gedeckt sind ... "soweit DAN Europe vorab verständigt wurde und die Hilfeleistung direkt von DAN Europe geletet wurden" [...] (Fett markiert)

Dann erwähnt DAN noch das für den nicht vorliegenden Fall der Vorabverständigung oder Einsatzleitung die Übernahme von Kosten begrenzt sind.

Bei Aqua Med wird der Leistungsfall und der daraus resultierenden Pflicht folgendermaßen dargestellt:

Aqua Med

Nach einem Unfall, der voraussichtlich eine Leistungspflicht herbeiführt, müssen Sie unverzüglich einen Arzt hinzuziehen, seine Anordnungen befolgen und uns unterrichten.

Wird eine nach Eintritt eines Unfalles zu erfüllende Obliegenheit verletzt, verlieren Sie den Versicherungsschutz, es sei denn, Sie haben die Obliegenheit weder vorsätzlich noch grob fahrlässig verletzt.

Bei grob fahrlässiger Verletzung behalten Sie insoweit den Versicherungsschutz, als die Verletzung weder Einfluss auf die Feststellung des Leistungsfalls noch auf die Bemessung der Leistung gehabt hat. Bei vorsätzlicher Verletzung behalten Sie in diesen Fällen den Versicherungsschutz insoweit nur, wenn die Verletzung nicht geeignet war, unsere Interessen ernsthaft zu beeinträchtigen, oder wenn Sie kein erhebliches Verschulden trifft.

Für mich Grund genug. Ich kann eben nicht garantieren bei einem Unfall wirklich vorab das Verlangte zu tun. Wprde eine Wortwahl ähnlich Aqua Med verwendet hätte ich kein Problem. Es fehlr mir eben das unverzüglich - Also ohne schuldhafte Verzögerung.

Auf das es keiner Braucht
cu Antonio
Antwort