Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Welche Flossen?

Moin,

bin im Moment auf der Suche nach Flossen und wollte Fragen, welche Art denn am besten geeignet ist.
Bin Tauchanfängerin, tauchen werde ich in nächster Zeit wahrscheinlich eher im Urlaub (Mittelmeer, Rotesneer), aber vllt auch mal in den heimischen Seen.

Gruß asteriadae
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04.07.2012 19:54
Ggf. Atomic Splitfins, da diese einen geringeren Kraftaufwand benötigen als z.B. Scubapro Jetfins.

Lassen sich aber kaum mittels frogkick benutzen.
Sonst das Modell für "schwache" Waden.

Glückauf
04.07.2012 21:47
Welche hast du denn bisher getaucht?
Zufrieden gewesen, dann kauf doch die.
Splitfins sind schonmal gut,es gibt aber noch jede menge andere.
Daher würde ich sagen: leie dir öfters welche aus bis du DEINE Flossen gefunden hast.

mfg Dietmar
wayfarerOWD 50TG
04.07.2012 22:33
Schau dir mal die seawing Nova scubapro an die sind weich wenn man langsam schlägt wenn man schneller schlägt haben sie ordentlich Zug. Weiters sind sie sehr leicht und Compact für den Urlaub wenn es um Gebäckgewicht geht.
05.07.2012 00:18
Dietmar_942 sagt das richtige: Selbst ausprobieren - das ist was sehr persönliches.

Versuch einer Zusammenfassung (völlig subjektiv):

Gute Flossen für jeden Tag haben ein nicht zu festes, gerades und langes Flossenblatt.
Krümmungen, Federungen und irgendwelche Wasserkanäle sind nicht immer vorteilhaft, aber manchmal angenehm. Ich find einfache Konstruktionen vertrauenserweckender.

Splitfins erfordern zwar wenig Kraft, bringen aber auch wenig Kraft ins Wasser. Nachteilig bei Strömung und schwer zu kontrollieren. Verwirbeln heftig das Wasser hinter Dir.

Besondere:

Vollgummiflossen wie Jetfins oder Turtlefins und andere:
Sehr gut kontrollierbar, recht klein, aber eben schwer.
Wenig Schub, aber ideal für alle Flossenschlagtechniken.
Eher was für die Profis.

Forcefins:
Enormer Schub bei sehr wenig Kraftaufwand.
Extremer Listen-Preis, aber günstig zu bekommen.
Tolles Taucherlebnis - aber erfordern eine deutlich andere Flossenschlagtechnik.
Wirbeln irritierend wenig Sediment auf.
Was für Individualisten und Leute die grosses Gewicht zu manövrieren haben (seh ich häufig bei Rebreather Tauchern).
Angeblich toll bei Strömung, hab ich aber nie probieren können. Ich fand sie im See klasse, hab sie aber trotzdem aufgegeben.

Seawing Nova:
Viel Schub - ziehen aber im See häufig auch ne riesige Staubwolke hinter sich her.
Mir gefallen sie schon deswegen nicht - bin parteiisch. Beim tauchen fand ich sie komisch, erfordern wahrscheinlich Eingewöhnung.
Ich fand dann `damals` die Forcefins besser.

Empfehlung:
Mares Avanti Quattro mit Bungee Straps.
(fallen in die erste Gruppe)
In jeder Situation eine gute Flosse.
Sehr gut besonders bei ruhigen, gewissenhaften Flossenbewegungen.
Etwas schwer auszuziehen, deshalb ohne die Bungee-Straps schwer erträglich.

Auch bei jeder anderen Flosse würde ich die Bungee Straps mal ausprobieren - einfach das bequemste Flossenband.
mario-diverRD,EAN<40,Deep, SRD, UW/Schiffsarchäologie I (VDST),
05.07.2012 08:14
In diesem LINK: http://www.divexshop.com/index.php/cat/c56_Geraeteflossen.html/page/2

hast du eine Auswahl tauglicher Flossen auch für Anfänger. Insbesondere die Cressimodelle sieht man viel an Taucherinnenfüßlingen .

Die Ozeanic Vortex V12 sind so ein "Splittfin-Model", ich selbst habe die TUSA-Expert Zoom.

Entgegen obigem Post kann man mit denen im heimische See einen Frogkick gut treten, ohne Sediment aufzuwirbeln, auch gg. die Strömung am Elfinstone oder einem maledivischen Kanal wirken sie extrem gut bei weniger Kraftraufwand, man muss nur damit umgehen können

PS: Ohne für den Anbieter im Link Werbung machen zu wollen, rate ich zu solch günstigen Angeboten wie dort für die Cressimodelle, mit zunehmendem taucherischen Können wachsen die Ansprüche und du kannst dich auch flossentechnisch entwickeln, ist ja kein Vermögen...
Man muss ja nicht gleich im teuren Merci Fahrstunden beginnen

Viel Erfolg
05.07.2012 08:43
Moin, @Razorista: Lückenlose Zusammenfassung !
Ich denke auch: Eine schnörkellose Standardflosse aus der preismäßig unteren Mittelklasse (oder billiger) ist für den Anfänger nie verkehrt. Die eigenen Tauchvorlieben stellen sich erst während der ersten (paar) hundert Tauchgänge richtig heraus, in den seltensten Fällen taucht man die erste Ausrüstung ein Leben lang- das trifft auch (und besonders) auf die Flossen zu.

Splitfins für heimische Gewässer (Mulmgrund und schlechte Sicht, also tauchen meist dicht am Boden) sehe ich kritisch- man muss schon verdammt gut tauchen können, um damit keine Mulmspur zu legen. Im Freiwasser natürlich kein Problem....

Ansonsten: Ja, am besten- testen. Der eine mag es halt kurz und labberig, der andere lang und bretthart* (meine "Urlaubsflossen" Cressi Masterfrog lassen grüßen Das muss jeder selbst herausfinden.

Hartmut

* Die Flossen, ihr Schweinigel!
StoneXNormoxic Trimix IANTD Minediver
05.07.2012 09:04
Ein Freund von mir hat die Force Fins und wenn ich mit ihm tauche, zieht er eine unglaubliche Mulmspur hinter sich her. Wobei ich allerdings nicht weiss, ob es an der Flosse oder seiner Technik liegt.

Ausserdem sind diese Flossen megaleicht und müssen evtl. durch Fussblei beschwert werden. Ja nach Ausrüstung.
Joe.MurrSSI DiveCon
05.07.2012 09:38
@asteriadae
Ich kann Dir nur den Tip geben, die Flossen zu nehmen, die 100%ig passen. Und das geht nur durch Kauf vor Ort, am besten noch probetauchen. Alles, was direkt am Körper anliegt, muss uneingeschränkt passen und (annähernd) frei von Kompromissen sein. (siehe auch den anderen, aktuellen Flossenthread unter http://www.taucher.net/forum/Schnorchel-Set_Beratung_equip22892.html ).

Neben den bereits genannten Flossen finde ich auch die Cressi Reaction, sofern sie passt, eine gute Alternative, insbesondere für Einsteiger aufgrund des mittelharten Blattes eine gute Wahl; man muss also keine Wadenmuskeln wie ein Bahnradfahrer haben. Und wenn’s mal ein bisserl Strömung hat, ist diese auch damit zu bewältigen.

Die ganzen vertechnisierten Flossen haben zwar ihre Daseinsberechtigung und auch ihre Unterschiede, aber eben nur in Nuancen und für die meisten nur marginal spürbar. Und man darf nicht außer Acht lassen, dass da, wo viel dran ist, auch viel kaputt gehen kann; kann – wohlbemerkt, i.d.R. sind die Teile recht robust.

Die Physik jedoch lässt sich nicht aushebeln, entweder man hat eine weiche Flosse und schafft den Vortrieb über die Schlagfrequenz oder eben eine mit hartem Flossenblatt, die den Vortrieb durch Kraft garantiert. Im ersteren Fall kann die Frequenz bspw. für eine satte Strömung nicht mehr ausreichend sein, im zweiten Fall fängt man sich, weil möglicherweise untrainiert, einen Wadenkrampf nach den anderen ein. Eine mittelharte Flosse ist demzufolge ein durchaus gangbarer Weg bzw. eine Wahl, die einen sehr lange begleiten kann.

Aber wie gesagt: nicht die Marke oder das Modell ist erstes Kriterium, sondern die Passform!

Gruß
Joe

PS: übrigens: wer tauchen kann, taucht mit jeder Flosse mehr oder weniger "gut" (im Sinne von umweltschonend und komfortabel). Wer es nicht kann, dem hilft auch die beste (und teuerste Hightech-) Flosse nichts
StoneXNormoxic Trimix IANTD Minediver
05.07.2012 10:18
Ich habe 2 Geräteflossenpaare und 2 Schnorchelflossenpaare.

Für meinen Trocki benutze ich JetFins (allerdings die nachgemachten von IST), die finde ich super und lassen sich sehr angenehm tauchen. Sind allerdings sehr schwer (Vollgummiflosse), ersparen mir bei meinem Trocki aber das ansonsten nötige Fussblei.

Für meinen Nassanzug nehme ich Mares Plana Avanti Quattro. Lassen sich auch super tauchen, jedoch ist das Flossenband fürn Eimer -> Springstraps

Im Vergleich finde ich die JetFins einen Tacken besser. Sie sind etwas "leichter" zu tauchen und ich fühle mich damit "freier".

Mit beiden Flossen kann man wunderbar den Frog-Kick oder auch normale Flossenschläge ausführen.

Schnorchelflossen habe ich einmal 20 Jahre alte Mares Plana (Kann auch sein, dass die Power Plana heissen) und die sind klasse, haben ein mittelhartes bis hartes Blatt und erzeugen ausreichend Vortrieb ohne zum Wadenkiller zu mutieren.

Ausserdem habe ich noch neue Atomic Splitfins. Die brauchen eine unglaubliche Schlagzahl, um Vortrieb zu erzeugen und ich habe einen Wadenkrampf nach dem anderen. Wenn ich Kraft in die Flossenschläge lege, habe ich das Gefühl, dass kaum Vortrieb erzeugt wird. Die benutze ich also nicht mehr. Mit den Splitfins kann ich auch nur schwerlich einen Frog-Kick machen, da dort zu wenig Vortrieb erzeugt wird.

Jede Flosse hat ihre Vor- und Nachteile. Wichtig ist, dass die Flossen richtig passen. (Deswegen bei mir auch 2 unterschiedliche Flossen für unterschiedliche Anzüge/Füßlinge).

Ich würde für den Anfang konventionelle Flossen nehmen und keine "High-Tech Flossen".
05.07.2012 10:28
Würde auch die Mares Avanti Quatro zumindest einmal ausprobieren - kosten nicht die Welt, sind eigentlich für alles geeignet und nicht ohne Grund unglaublich weit verbreitet.
Vermutlich gibt es in jeder Tauchschule/Verein zumindest ein Paar davon was das Probetauchen erleichtert.

Wenn die passen auf jeden Fall Spring Straps dran machen, erleichtern das An- und Ablegen ungemein und ersparen das mitführen von Ersatzbänzeln.
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
05.07.2012 23:02
Flossen sollte man testen, da bei falscher Technik selbst die Wirkung der besten Flosse verpufft.
Die Flosse kann so gut sein, wie sie will, muß aber einfach richtig zum Nutzer passen.
Also aussuchen, was gefallen könnte und dann verduchen, mit denen mal ins Wasser zu kommen
05.07.2012 23:02
Danke für die Tipps

Nochmal ne andere Frage: Für Mittel- und Rotes mehr, würdet ihr Geräteflossen empfehlen oder tun es Schnorchelflossen mit fußteil dort auch?
Jetzt mal abgesehen davon, dass man sich dann noch welche für See etc. kaufen müsste. Ist ja doch n bissl kälter
05.07.2012 23:20
Auf jeden Fall Geräteflossen. Rotes Meer mag vielleicht im Sommer gerade noch mit Schnorchelflossen möglich sein - Mittelmeer auf keinen Fall.

Gerade wenn Du mehrere TGs am Tag über mehrere Tage hinweg machst wirst Du für jedes bisschen Wärme dankbar sein.

Ich nehme auch bei 20°C Wassertemperatur nach ein paar Tagen dankend noch Neo-Socken in die 5mm Füßlinge. Fußkalt ist Mist!

Und für Landeinstiege sind Füßlinge eh ein Muss.

mario-diverRD,EAN<40,Deep, SRD, UW/Schiffsarchäologie I (VDST),
06.07.2012 13:05
Abgesehen vom Kälteempfinden sind Geräteflossen durchweg effektiver i.S. Strömung.
Das gilt auch ggf. für´s Schnorcheln, nur sollte gerade dabei das Blatt nicht zu hart sein, sonst "platscht" du nur auf dem Wasser rum; ging mir so mit Cressi Rondine A=> Super kraftvoll in der Strömung, untauglich an der Oberfläche zum Schnorcheln.
=> Split ist für beides top; oder die bereits empfohlene Cressi Reaction oder Mares Plana Avanti (auch als Quattro)
06.07.2012 22:27
Falls du dich für eine Vollgummiflosse entscheidest und etwas mehr ausgeben willst kann ich dir noch die "Poseidon Apollo Bio Fin Pro" empfehlen. Bringt finde ich einen ordendlichen Vortrieb und ist dabei noch sehr angenehm (Split Fin), außerdem werden sie auch die nächsten 50 Jahre überleben.

Was du aber immer bedenken musst ist, dass ne Vollgummiflosse halt ziemlich schwer ist. Schlecht für den Urlaub - gut z.B. für den Fall dass du zu kopflastig getrimmt bist. Deswegen am besten gleich mit tauchausrüstung ausprobieren
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