@BIOnaut
Ich finde Deinen Leserbrief im Grossen und Ganzen super! Ich bin aber der Meinung dass betreffend Haien, und Raubtieren überhaupt, Schwarz - weiss Denkerei nicht angebracht ist, dies ist mir auf dieser Seite öfters aufgefallen und mich möchte mich nun einmal dazu äussern. Ganz banal gesagt werden Haie von der Contra Seite (In diesem Fall ein Blatt mit Sensationsgier) übermässig gefährlich, sogar als Bestien dargestellt, und von der Pro Seite (In diesem Falle ein gut lesbarer Bericht eines begeisterten Tauchers) her übertrieben "unschuldig".
Dass ein Hai in küstennahem Gebiet mit genügend Nahrungsressourcen Fisch und anderes Getier dem Menschen vorzieht ist wohl nicht zu bestreiten (Die beiden Haie haben ja auch keinen Menschen angegriffen), auf hoher See aber wo Nahrung knapp ist und ein grosser Konkurrenzkampf herrscht bin ich fast überzogen dass ein Blauhai auch Menschen nicht verschmäht. (Siehe Post von "Rolandnichteingeloggt" `s Link - Der Mann fasst einem Tiger direkt an die Schnauze, im Magen dieser Haie werden aber teilweise auch Autoreifen gefunden, was dann besser schmeckt, Reifen oder Menschenfleisch, ist wohl nicht fraglich).Dazu kommt (Wie man an diesem Beispiel ja nun sieht und in Anbetracht der momentanen Klimaveränderung sowieso) auch keine These machbar ist wie nahe welcher Hai an welche Küste kommt.
Zu den Vergleichsstatistiken möchte ich sage dass mir diese ehrlich gesagt langsam zum Hals raushängen, seit der Trend gestartet ist dass Haie (übertrieben geschildert) Kuscheltiere und keine Räuber sind, werden sie immer, überall und mit allem angewendent. Aber wahrscheinlich fällt mir das nur auf weil ich mich mit dem Thema Hai schon länger (laienhaft) befasse, für eine Zeitung und "Unwissende" ist ein solcher Vergleich eventuell nützlich.
Sich einzubilden zu wissen auf welchen seiner vielen hervorragend ausgebildeten Sinne ein Hai sich im Moment des Geschehens gerade am meisten verlässt ist für mich Fliegenfängerei, ich gehe davon aus dass dies situativ geschieht und vielleicht sogar individuell angelegt ist, ansonsten würde ihm ein Sinn ja genügen und er hätte derer nicht so viele. Es wurden grosse Weisse beobachtet die im Rudel jagten. Ich möchte nochmals betonen dass sich meine Meinung keineswegs nur auf diesen Artikel bezieht, wie gesagt schätze ich die Absicht dahinter, sondern es hat mich gedrängt meine Meinung zu diesem wunderschönen Tier zu äussern, dessen Machart in meinen Augen nicht verschubladisiert werden kann / darf. Das ist es auch genau was für mich den Reiz dieses Jägers ausmacht, der Hai ist unbestritten der Herr der Meere und dies nicht weil er das Schaf, sondern der Wolf der See ist. Ich persönlich würde mich nie mit einem grossen Hai ins Wasser wagen weil ich mir seiner absoluten Überlegenheit zu bewusst bin, ungefähr gleich überlegen wäre ich ihm an Land. Oder anders gesagt; es gibt Hunde die ihrem Herrn 10 Jahre lang treu sind und ihn dann doch anfallen. Dies nur damit das Thema Vergleich doch noch abgedeckt ist.
Trotzdem bin ich jedem Haiforscher äusserst dankbar, ohne sie wüssten wir nicht so viel (oder wenig?) über dieses faszinierende Tier, auch wenn die Grenzen des Respekts nach meiner Meinung oft überschritten werden.
@Rolandnichteingeloggt möchte ich noch sagen dass ich die Seite von Herrn Ralf Kiefner angeschaut habe und die Bilder atemberaubend finde, aber ein paar Szenerien dann nichts mehr mit Mut oder einschätzbarer Lage, sondern mit Leichtsinn und Respektlosigkeit zu tun haben.
In Hoffnung niemandem auf die Füsse getreten zu sein