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XlendidiverCMAS ****

Wassertemperatur 1,7 grad

Geändert von Xlendidiver,

Mal ne Frage an die Wintertaucher und Tauchcomputer Experten.

Ich tauche den aqualung i770r und der zeigte mir, einmal Untergrombach in 20 m 2,0 Grad und heute in einem privaten See, in 15m 1,7 Grad.

Laut Recherche wird süsswasser nie kälter als 4 Grad.

Ist das ein Computer Problem oder ein naturwissenschaftliches Phänomen.

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Dominik_Emind is like parachute
03.02.2023 20:30
In diesen Tiefen und in Deutschland würde ich sagen der Sensor hat eben gewisse Abweichungen. Wasser hat ein Dichtemaximum bei 4°C, d.h. selbst wenn es oben mal kälter sein sollte, ist es in relativer Tiefe (und das sind 20m in Ugr bereits locker) minimal 4°C. Manchmal auch ein bisschen wärmer. Süßwasser kann natürlich kälter werden, sonst gäbe es ja kein Eis. Aber das kältere Wasser ist dann eben eine dünne Schicht an der Oberfläche.
XlendidiverCMAS ****
03.02.2023 20:43
Das deckt sich mit meinen Recherchen. Was dann schlussendlich auf die (schlechte) Qualität des TC sensor zurückzuführen ist.
Dominik_Emind is like parachute
03.02.2023 20:47
Es ist fairer Weise gar nicht einfach mit so einem kleinen Gerät die Temperatur so nahe am Menschen auf 1 Grad genau zu messen. Zumal es ja keine Referenz hat an der es sich kalibrieren könnte...
03.02.2023 20:58
Süßwasser kann sehr wohl kälter als 4°C werden. Bei Wiki ist die Anomalie gut beschrieben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Dichteanomalie
Wie Dominik schon geschrieben hat, ist es aber in UG schon wahrscheinlich das bei 20m die minimal 4°C sind.
03.02.2023 21:09
Unter 4Grad kann es nur nahe der Oberfläche sein, wenn die Luft auch mehrere Tage so kalt ist. Aktuell im badischen Raum nur wenige Tage in den letzten zwei Wochen. Aber sicherlich nicht unter 10m Wassertiefe. Ggf. war der TC an Luft schon deutlich abgekühlt und die Zeit auf 20m zu kurz, um sich an die Temperatur anzugleichen. Letzteres kann von Modell zu Modell sehr unterschiedlich sein.
03.02.2023 21:12
An der Oberfläche kann Wasser deutlich unter 0Grad werden. Es gefriert ja erst bei 0Grad.
XlendidiverCMAS ****
03.02.2023 21:14
Kwolf
Das muss es wohl sein, dass der Computer sehr träge reagiert..

CiccioneAdvanced Technical Mermaid
03.02.2023 21:27Geändert von Ciccione,
03.02.2023 21:30
Rein physikalisch kann Wasser sogar unter 0° abkühlen und immer noch flüssig bleiben. Es reicht dann irgendein "Kein" (zB ein Staubkorn) um schlagartig zu gefrieren.
Beim Gefrieren gibt das Wasser zwar Energie ab (Materie ist bestrebt, den minimalen Energiezustand zu erreichen) aber reduziert auch die Entropie (die Natur ist allerdings bestrebt, die Entropie zu maximieren .... mein Schreibtisch ist der beste Beweis dafür)


Auch kann Luft über 100% Feuchtigkeit haben und auch beim sieden gibt es den Siedeverzug, den jede Hausfrau beobachten kann.
Selbstverständlich kann Wasser im See auch unter 4° abkühlen. Das Wasser mit der größten Dichte sinkt ab. Das heißt aber nicht zwingend, dass es am Boden 4°C haben muss. Wenn's überall unter 4° hat dann schwimmt halt oben das Eis und darunter ist das noch flüssige Wasser.
XlendidiverCMAS ****
03.02.2023 21:28
Man macht sich dann so seine Gedanken, wenn man 700€ , oder 1300 DM (bin noch von der D-Mark Generation) ausgibt, dass so ein sensor schneller reagieren soll/muss.
Als Beispiel: fahre ich mit meinem Auto in einen Tunnel, zählt der sensor sofort, in 0,5 er Stufen die Temperatur an.
Ich denke, dass ein sensor preislich im unter 10 € Bereich liegt.
Gut, genug Gemeckert, vielleicht liegen da andre Faktoren zu Grunde, die ich nicht kenne...
03.02.2023 21:42
Die Temperatursensoren sind bei allen Tauchcomputern nicht wirklich genau. Schlussendlicht ist es ja aber für den Tauchgang auch schlicht irrelevant, ob das Wasser jetzt 2 oder 4°C hat. Oft ist allein der Wasseraustausch am Sensor schon eingeschränkt, weil der TC auf den Arm geschnallt ist und deshalb die Amgabe schon ungenau.
Dominik_Emind is like parachute
03.02.2023 21:57
"Wenn's überall unter 4° hat dann schwimmt halt oben das Eis und darunter ist das noch flüssige Wasser."

Klar, aber das erfordert eine Gesamtsituation die eher nicht in einem betauchbaren deutschen See auftritt. Da ist "unten mindestens 4°C" schon eine echt gute Näherung. Das ist sicher nicht der Grund für gemessene 2° auf 20m in Untergrombach...
Dominik_Emind is like parachute
03.02.2023 21:59
Genauigkeit: der Unterschied zwischen 2°C und 4°C sind weniger als 1%. Das ist die gleiche Liga wie die Genuaigkeit des Drucksensors, und der ist ja das wichtigste Teil überhaupt...
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
03.02.2023 22:04
"der Unterschied zwischen 2°C und 4°C sind weniger als 1%."
Du hast 2 Nullen vergessen! 2 statt 4Grad sind 50% weniger, bzw. (paradoxerweise) umgekehrt ist die zu messende Temperatur 100% überm Messwert!!!

Oder rechnest du in Kelvin; dann stimmt aber 1% auch nicht... 😎
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
03.02.2023 22:06
Ein T-Sensor ist meist ein PTC oder NTC Widerstand, der nur ein paar cent kostet. Der ist abgeschlossen an die AD Wandler eines Microcontroller. Teuer an so einem Aufbau ist eher das Eichen (ein TC dürfte kaum geeichte T-Sensoren haben).
Allerdings steckt der Sensor in einem Gehäuse mit elektronik, die im Betrieb Wärme erzeugt. Das Ding hast du dann noch am Arm wo es von isolierendem Neopren umgeben ist. Keine guten Voraussetzungen für eine präzise T-Messung.
Wobei die TC, die ich bisher gesehen habe tendenziell eher zu hohe Temperaturen anzeigen.
Dominik_Emind is like parachute
03.02.2023 22:15
In welchen Einheiten ausser Kelvin soll ich denn sonst rechnen?

"2 statt 4Grad sind 50% weniger, bzw. (paradoxerweise) umgekehrt ist die zu messende Temperatur 100% überm Messwert!!!"

ist eine verbreitete aber deswegen nicht richtige Fehlvorstellung.

2K/275K = 0,007 = 0,7%.

"Oder rechnest du in Kelvin; dann stimmt aber 1% auch nicht... "

Sag gerne wenn es noch wo hängt mit dem Verständnis...
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
03.02.2023 22:45

Man kann sich alles alles schönrechnen. 🤡
Aber ernsthafter: Bei einem (sinnvollen) Messbereich von ca. 30K (0..30 Grad C) sind 2K Fehler schon etwas viel, insbesondere, wenn man mit 1 Nachkommastelle noch höhere Genauigkeit vortäuscht. So etwa 10% Fehler (Größenordnung). Das ist eher schätzen als messen.

Klar, man kann auch ein Saunathermometer in einen TC verbauen, dann ist die Genauigkeit (2K Fehler) noch akzeptabel... 😎

@Cicci
"Wobei die TC, die ich bisher gesehen habe tendenziell eher zu hohe Temperaturen anzeigen."
Vermutlich ist der genannte TC für den US-Markt (Abwehr

von Schadensersatzansprüchen; lieber kälter anzeigen).

Joe.MurrSSI DiveCon
03.02.2023 22:53

Das Verständnis ist einfach weg!

Für eine Abweichung, Toleranz sollte man besser den Messbereich und die entsprechende Genaugkeit heranziehen, nicht irgendwelche Phantasiewerte (wie bspw. beim Fini die Klasse). Mein Klunker hat bspw. einen Messbereich von 70°C und eine Genauigkeit von +-2°, also eine Abweichung von knapp 3%.

Dominik_Emind is like parachute
03.02.2023 22:53
"Man kann sich alles alles schönrechnen. 🤡
Aber ernsthafter: Bei einem (sinnvollen) Messbereich von ca. 30K (0..30 Grad C) sind 2K Fehler schon etwas viel, insbesondere, wenn man mit 1 Nachkommastelle noch höhere Genauigkeit vortäuscht. So etwa 10% Fehler (Größenordnung). Das ist eher schätzen als messen."

Unterirdisch. Wie soll man das ernst nehmen? Die Größen die relevant sind, sind Kelvin, absolute Temperatur. Oder glaubst Du auch, dass wegen p proportional T der Druck in der Flasche sich um 100% ändert wenn sich die Flasche von 2°C auf 4°C erwärmt?
Dominik_Emind is like parachute
03.02.2023 22:57
"Das Verständnis ist einfach weg! "

Ich versuche zu erklären, warum 2°C angezeigt wenn es sehr wahrscheinlich 4°C waren sehr viel ungenauer aussieht als es ist. Der TC misst eigentlich Größen die mit der absoluten Temperatur zusammenhängen. Diese ändert sich um weniger als 1% in diesem Fall, und daher ist es gar nicht so leicht, auf 1°C genau zu messen. Das bedeutet nicht, dass der TC schlecht sei oder sowas. Denn dass 2 und 4 nach so viel Unterschied aussehen liegt allein am willkürlich gewählten Nullpunkt.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
03.02.2023 23:09Geändert von Gelbe Maske,
03.02.2023 23:12
Dominike,
du kannst natürlich die physikalische absolute Temperatur in K zum Referenzwert erheben, wenn es um einen Messfehler in einem Messbereich von ca. 30K (0..30 Grad Celsius) geht.
Sinnvoll ist das nicht.
Ein Glück, dass nicht zufällig 0K -2730Grad Celsius sind; dann wären auch 27Grad Messfehler (1%) völlig akzeptabel... 😳😳

Vielleicht mal beim Hersteller nachfragen. Ich finde bei 2 Grad Messfehler (der bei TC bzgl. Temperatursensor leider akzeptiert wird; sogar +/- 2 Grad offenbar, was es noch übler macht): Da kann man sich den Sensor gleich sparen. Oder mindestens die Nachkommastelle.
Dominik_Emind is like parachute
03.02.2023 23:13
Es geht schlicht darum, warum es mit Einsatz begrenzter Mittel ziemlich schwierig ist, Temperaturen so genau zu messen. Das habe ich auch sehr deutlich gemacht.

CiccioneAdvanced Technical Mermaid
04.02.2023 01:02
Leute! Atmet mal tief durch.
Natürlich kann man problemlos auf 0.1°C genau messen. Nur wird man einen TC sicher nicht als Präzisions-Thermometer konzipieren. Außerdem muss die Temperatur am Sensor nicht unbedingt mit der Temperatur im Wasser übereinstimmen.
Entsprechend wird der Hersteller den Sensor mehr oder weniger genau um die Fehlmessung (Wärmequelle Computer) korrigieren.
Du müsstest schin einen T-Fühler hinter dir herziehen (und nicht ins Wasser pinkeln) um die Temperatur genau zu messen
Dominik_Emind is like parachute
04.02.2023 01:16
Man kann auch auf attometer genau Abstände messen. Alles eine Frage der Kosten. Bei TCs nimmt man eben einen brauchbaren Kompromiss. Wenn die AI bei sicher bekannten 276bar dann 274bar anzeigen würde, wäre auch kein Aufriss, sondern alle würden sofort einsehen, dass das eben ist was die Dinger so leisten. Eher gut sogar. Bis auf die rein willkürliche Wahl des Nullpunktes -- wir haben 1bar Druck, aber 273K, wenn wir frierend am Ufer in Untergrombach stehen -- ist die Situation vergleichbar. Bis auf einen haben das anscheinend ja auch alle verstanden.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
04.02.2023 01:49
So viel Selbstkritik hätte ich dir garnicht unterstellen wollen..
Der Unterschied zwischen der Druckmessung und der Temperaturmessung ist (neben der Bedeutung für den Taucher) der Messbereich. Hier von 0..1bar (Definitionsfrage), bzw. meist von 10bar (technisch bedingt..), bis z.B. 300bar. Da sind 3bar Messfehler als 1% ansehbar, bezogen auf den Messbereich. Oder auch höhere Prozentangabe des relativen Messfehlers, bezogen auf einen z.B. tatsächlichen Messwert.
Und da eben der relevante Messbereich von 0..30 Grad Celsius. Du kannst da natürlich den Bezugswert auf die absolute Kelvinskala legen. Sinnvoller ist es, den genutzten Messbereich von 30K (0..30 Grad Celsius, gern auch die selbe Differenz bei kompletter Nutzung der Kelvinwerte) als Bezugswert heranzuziehen. Siehe absurdes Beispiel: Wäre der absolute Nullpunkt deutlich tiefer, würdest du wohl auch noch 27K Messfehler akzeptieren, weil: 1%.
Ich hab das schon verstanden, du tust so, als wüsstest du das nicht.
Und wie schon gesagt: +/- 2K in einem Messbereich von 0..30Grad finde ich grenzwertig akzeptabel, egal, wo der absolute Nullpunkt liegt.
Und dann noch mit Nachkommastelle...

Dominik_Emind is like parachute
04.02.2023 01:57Geändert von Dominik_E,
04.02.2023 02:05
Ein letztes Mal: der Sensor "sieht" einen physikalischen Prozess der von der absoluten Temperatur abhängt. Man kann genauere Sensoren bauen, man kann Ungenauigkeiten anders angeben. Man kann mehr oder weniger Stellen anzeigen. Aber eine Abweichung von 2 Grad ist nicht so schlecht wie manche glauben, in Anbetracht dessen was man an Sensoren da eben verbaut.

Die Aussage, 4°C seien 100% wärmer als 2°C ist in jeder Hinsicht falsch.

Und, ja, natürlich, würden wir in einer Welt leben in der unsere Umgebung 3000K heiss wäre, 30K Unterschied wären tatsächlich viel weniger relevant für uns als sie es heute sind. Das mag komisch vorkommen, ist aber das Wesen der Welt. Allerdings leben wir nunmal bei so 300K. Daher ist ein Unterschied von 2K eben ein bisschen weniger als ein Prozent. Genau wie wir in Wasser tauchen das einige 10m tief ist, womit ein Fehler beim Druck im Prozentbereich sich in eine Tiefendifferenz von paar 10cm übersetzt. Und das ist halt wie genau so Drucksensoren sind. Man kann viel genauere bauen. Tut man aber bei TCs nicht, weil man es nicht braucht. Wie bei der Temperatur.
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