Tauchmedizin ist ein sehr interessantes Thema. Über alles rund ums Thema Gesundheit und Tauchen kann hier ausgiebigst diskutiert und geschnackt werden. Sehr kompetente Antworten sind garantiert - denn viele Mediziner besuchen dieses Forum.

Was tun bei Hyperventilation???

Hi! Ich war im Sommer auf den Malediven tauchen. Nun war dort auch ein wenig Strömung, was neu für mich war, weil ich als AOWD erst ca. 40 Tauchgänge im Baggersee hatte. Meine Partnerin konnte sich mit der Strömung sehr viel besser arrangieren als ich, so kam es, das ich Mühe hatte, hinterher zu kommen. Aus Wut, versuchte ich mit einigen kräftigen Flossenschlägen wieder näher zu kommen, und erlitt kurz darauf einen Hyperventilationsanfall. Der führte dazu, das ich nur noch nach oben wollte, was der Tauchlehrer Gott sei Dank verhindern konnte. Er beruhigte mich und hielt mich fest. Das waren echt die beschissensten Momente in meinem bisherigen Leben. Dieses Erlebnis hat wohl eine Angststörung bei mir losgetreten, so das ich mich auf Anraten meines Arztes einer Psychotherapie unterziehe um diese Angst wieder los zu werden. Wer von Euch hat ähnliches erlebt und was kann man gegen hyperventilation unternehmen wenn sie auftritt???
AntwortAbonnieren
01.11.2004 19:53
Wie hat sich dieser Anfall denn geäüßert ?
01.11.2004 21:01
Hallo saschuetz,
bist Du Dir sicher, daß es wirklich eine Hyperventilation war?
Oder vielleicht auch nur so ein erhötes Atemaufkommen aufgrund der ungewöhnlichen Belastung?
01.11.2004 21:07
@saschuetz
@musher
denk ich auch, schwerere Atmung sozusagen keuchen unter Wasser, das Gefühl der Regler kommt nicht nach. Daraus folgt im Hirn ein "Hilfe ich Ertrinke" = ANGST =Aktive Panik ( nur raus aus dem Wasser ).
War bei mir so, am Abu Kafan ~ 22 Meter ( hatte ne super Buddy, der hat mich auch unten gehalten und mich beruhigt )
Das gefühl hatte ich noch 10 - 15 Tauchgänge später, man denkt immer dran, legt sich aber .

und zu " Dieses Erlebnis hat wohl eine Angststörung bei mir losgetreten, so das ich mich auf Anraten meines Arztes einer Psychotherapie unterziehe um diese Angst wieder los zu werden"
kling nach Geldmacherrei, sorry aber wenn du dich in nem Finsteren Keller erschrecks, haste auch beim nächsten mal ein komisches Gefühl was sich legt.
Gut wäre einfache flache Tauchgänge mit nem Buddy dem du vertraust, der ruhe mitbringt, dann wirds locker wieder.
UND
es gibt nur 2 Arten von Tauchern
die, die schon mal angst hatten
und die, die es nicht zugeben


02.11.2004 02:40
Hallo Sa(ndra/scha/bine/?)

Was Du beschreibst hört sich schwer nach Essoufflement an. Eine genauere Definition/Erklärung kannst Du an vielen Stellen im Web oder auch hier bei Taucher.Net nachlesen, z.B. http://www.m-ww.de/krankheiten/tauchkrankheiten/tauchen4.html#kohlendioxydvergiftung_essoufflement_hyperkapnie

Vorab: Schön, dass der Tauchlehrer offensichtlich gut reagiert hat, ansonsten hättest Du Dir bei einem panischen Aufstieg u.U. einen saftigen Lungenriss zugezogen, den Du wohlmöglich nicht überlebt hättest!

Mögliche Ursache(n): erhöhter Umgebungsdruck, hoher Einatemwiederstand, starke körperliche Anstrengungen/ fehlende körperliche Fitness, sonstige Stressfaktoren (bzw. fehlende Erfahrung im Umgang damit), etc.

Konsequenz: Der CO2 Pegel (welcher den Atemreiz steuert) wird nicht ausreichend gesenkt. Die zu flache Atmung (ohne genügend auszuatmen) führt zusätzlich zu einer nicht ausreichenden Versorgung mit O2.

Symptome: Atemnot, Panik, kann zu Bewusstlosigkeit führen

Maßnahmen:
1) sofort sämtliche Aktivitäten einstellen (nicht weitertauchen)
2) _AUS_atmen
3) beruhigen und wieder einen normalen Atemrhythmus finden

(provokative) Kritik:

Es ist wenig sinnvoll, unter Wasser einen Ehrgeiz zu entwickeln und über Deine körperliche Leistungsfähigkeit hinaus agieren zu wollen. Wenn Du (z.B.) überfordert mit der Geschwindigkeit bist, dann gehe dieses Tempo nicht mit. Grundsätzlich gilt: Der Schwächste bestimmt das Tempo. Daran muss sich jeder halten. Es ist keine Schande, wenn man außer Puste gerät. Es ist aber wenig sinnvoll, wenn man dann weiter taucht und statt anzuhalten sogar noch einen Brikett nachlegt.

Nahezu jedes Problem lässt sich unter Wasser lösen. Hierbei gilt grundsätzlich: Ruhe bewahren, Situation analysieren, geeignete Maßnahmen ergreifen. Zur zusätzlichen Unterstützung bei auftretenden Problemen hast Du einen Buddy. Mache auch Gebrauch davon.

Aus Deiner Beschreibung ging nicht hervor, ob Dein Buddy Dir davon geschwommen ist. Wenn ja, dann kann ich nur sagen: schlechter Buddy; der hätte ich anschließend gewaltig die Meinung gesagt. Grundsätzlich gilt: Jeder zweite Blick dem Buddy UND nie weiter von Deinem Buddy entfernen, als Du im ausgeatmeten Zustand tauchen kannst.

Entweder hast Du wirklich eine scheiß Ausbildung gehabt, oder aber Du ignorierst einiges von dem, was man Dir mal erklärt hat. Schließlich bist Du ja ein fortgeschrittener (advanced) Taucher. Da solltest Du solche Dinge beherrschen.

[Provokation Ende]

Ich kann Dir keinen konkreten Tipp geben, da ich weder Dich, Deine Fitness, die Qualität Deiner Ausbildung, die Situation beim Vorfall, noch Deinen Buddy kenne. Jeder macht Fehler. Sei (sehr) froh, dass Du hier so glimpflich davon gekommen bist. Nutze jetzt aber auch die Gelegenheit, um daraus wichtige Schlüsse (und Konsequenzen) für Deine (taucherische) Zukunft zu ziehen.


Gut Luft,
Christof
02.11.2004 06:35
@musher
@**-diver

Dieser "Anfall" äußerte sich in starker Atemnot, verbunden mit heftigster Atmung, die ich alleine nicht unter Kontrolle bekam. Ich kann mich noch an alles genau erinnern. Denke auch das es Essouflement war. Hab mich von Ärzten checken lassen. Bin körperlich in Ordnung. Fitness auch OK. Psychisch ist es auch nicht abwegig, das man durch so eine Sache, einen leichten Knacks bekommt. Denke, es ist ein unterschied, ob ich mich im Dunkeln erschrecke, oder unter Wasser das Wichtigste, nämlich die Atemluft (zumindest im Kopf) fehlt. Es war halt ein echt beschissenes Gefühl, die Atmung nicht kontrollieren zu können. Der Körper macht in diesem Moment , was er will.
02.11.2004 07:21
Hi Saschuetz
Ich find`s wichtig zu wissen, dass solche Reaktionen urmenschlich und daher eigentlich natürlich sind. In Panik (und Essouflement resp. Hyperventilation zähle ich da auch dazu) schaltet der Körper in einen "Rettungsmodus". Und der möchte stets nur eines: Abhauen!!

Verschiedene Diskussionen zum Thema Panik haben für mich gezeigt, dass eigentlich jeder davon betroffen werden kann und die schliessliche Reaktion dann meist unbewusst erfolgt. In solchen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren und den Körper resp. den Kopf zu kontrollieren erachte ich als wirklich schwierig.

Panik-Situationen kann man teilweise trainieren und dann auf einen Erinnerungseffekt im Falle des Eintretens hoffen. Aber auch das gibt keine Garantie, dass Dein Körper in solchen Stressmoment richtig reagiert.

Eventuell hilft Dir auch mal ein Gespräch mit einigen Tauchkollegen (ausnahmszweise mal nicht über Haie, "blutrünstige" Tiere oder das neueste Equipment, sondern mal richtig ernst). Die Erfahrungen anderer zeigen meist verschiedene Facetten solcher Erlebnisse.

Viel Glück und guet Luft!
Emji
02.11.2004 09:45
Ich denke im Falle eines aufkommenden Essoufflements ist besonders die Psyche gefragt. Und diese unter Kontrolle zu bringen ist in Stresssituationen nicht einfach, weil die Körperreaktionen (z.B. Fluchtreflex) sich verselbstständigen können.

Wichtigste Regel, wie Christoph oben schon schreibt --> innehalten und DENKEN ! Danach die Atmung wieder normalisieren (Frequenz und Atemvolumen). Wenn man dann merkt, dass genug Luft in den Flaschen ist, beruhigt man sich schnell wieder.

Wenn ich mal außer Atem komme, dann versuche ich mich irgendwo festzuhalten (Fels- bzw. Korallenblock o.ä.) und konzentriere mich nur noch auf mich selbst. Das geht am besten, wenn ich mich z.B. auf den Computer fixiere. Ich blende dann für kurze Zeit die Umgebung aus und nach kurzer Zeit (1-2min) ist alles wieder in Ordnung.

Kleiner Tipp für Strömungs-TG:
Wenn man mal kurzzeitig gegen die Strömung ankämpfen muss(bei längeren Aktionen gegen die Strömung gewinnt in der Regel die Strömung... ), dann sollte man seinen Schwimmstil optimieren. Ich bevorzuge dann einen kräftigen seitlichen Kraul-Beinschlag und setze dann einen Schlag aus. Man sollte auf jeden Fall natürliche Strömungsschatten ausnutzen und relativ dicht am Riff tauchen.
Ist die Strömung zu stark, dann TG abbrechen bzw. Drift mit der Strömumg. Muss man trotzdem weiter gegen die Strömung, dann Pausen einlegen (hinter Riffblöcken oder auch mal festhalten und durchschnaufen.

...aber fliegen MIT der Strömung macht viel mehr Spaß...

@saschuetz
Ich denke du bekommst deine Psyche am besten wieder in Griff, wenn du tauchen gehst und dich vorher mental auf bestimmte Situationen vorbereitest. Auf den Malediven ist eben eines der auftretenden Problem die Strömung. Wenn man das verinnerlicht, wirst du nach einigen Strömungs-TG keine Probleme mehr bekommen.

Für mich wieder mal eine Bestätigung meiner Grundeinstellung:
Der "Herdentrieb" ist auch unter Wasser ungesund, will sagen, besinn dich auf deine eigenen Fähigkeiten und lass dir kein fremdes Tempo aufzwingen - es könnte tödlich enden.

Grüße Uwe.
02.11.2004 13:55
Mir ist das auch mal passiert, bei meinem (ich glaube) 15. TG. Ich hatte ein Essoufflement durch zu viel Druckausgleich probieren, also stetiges kurzes Auspusten in die zugehaltene Nase und dann wieder einatmen. Dann auf 23m die Probleme. Gruppe incl. TL hatte mich sitzen lassen, weil sie tiefer wollten, ich saß also an der Riffkante, ganz alleine und denke der Automat ist kaputt, weil ich keine Luft bekomme. Tausch auf Oktopus, selbes Problem. Übel. Anflug von Panik, weil ohne Luft lebt es sich schlecht im Wasser.:o Kurz gesagt: Todesangst.
Blick nach oben: Scheiß-Wellen, wer weiss wo im Atlantik und bestimmt nicht mehr da, wo ich reingegangen bin. Also auch keine "Lust" auf Notaufstieg. Dann habe ich mich wirklich konzentriert und irgendwo entfernt in meinen Gehirnwindungen tauchte das Wort "Essoufflement" gepaart mit dem Satz: "löse das Problem wenn möglich hier unten." Also ruhig geblieben, kräftig ausgeatmet und gestaunt, wieviel Luft in mir drin war und das trotz Atemnot. Danach lief alles wieder gut ich konnte wieder einatmen. Ich bin auch sofort wieder tauchen gegangen, weil ich dachte, entweder ich höre nun auf damit oder ich tauche eben weiter und gut ist. Ich habe zumindest draus gelernt, dass man es mit Konzentration und einer gewissen Ruhe kurzfristig schaffen kann, NICHT die Panik gewinnen zu lassen. Ich mag mir heute nicht vorstellen, wenn ich vor Stress die Luft die Luft angehalten hätte und mein Blei abgeworfen und mein Jacket aufgepumpt hätte. Vermutlich wäre ich oben geplatzt Heute, 50 TG weiter, wo auch nicht immer alles glatt lief, kann ich nur sagen, dass ich heute froh über diese Erfahrung bin und was draus gelernt habe, immerhin etwas
KarinMPADI OWSI
02.11.2004 15:09
@saschuetz: ich hatte zwar bis jetzt erst einmal Probleme mit der Strömung, weiss aber genau wie du dich gefüllt hast. Bei mir war das Problem, dass ich mit meiner Volo Flosse einfach nicht mehr vorwärts kamm. Meine 3 Buddies sind dann auch so langsam davon geschwommen. Mir war das Strampeln zu doof und ich wäre beinahe dort aufgetaucht. Einer der 3 Buddies hat allerdings gemerkt, dass ich nicht mehr bei ihnen war und kam zurück. Dann sind wir Hand in Hand durch die Strömung getaucht und alles war okay. Mein Glück ist, dass ich auch unter Wasser nicht so schnell unruhig werde oder Panik bekomme.
Wenn du das nächste Mal gegen die Strömung tauchst, nimm einfach deinen Buddy an der Hand. Zu zweit geht vieles einfacher. Zudem achte darauf, dass du wie ein Brett im Wasser liegst. Je weniger Widerstand desto besser.
02.11.2004 15:37
Vergiss den Psychokram.
Was dir fehlt ist Training, Training, Training, Uebung, Uebung, Uebung, Ausdauer, stroemungsguenstige Ausruestung und Wasserlage, richtige Fortbewegungsmethode.
02.11.2004 17:26
@Saschuetz
Vergiss den Psychokram nicht....

Der Umstand dass Du, abgesehen von dem einmaligen Vorfall, auch außerhalb des Wassers unter Angst leidest deutet darauf hin dass Du ein Mensch mit allgemein unterschwelliger Hyperventilationsproblematik bist. Unter anderem ist dass einer der wesentlichsten Faktoren, warum bei vegetativ labilen Menschen, aber auch bei Stoffwechselstörungen wie Hypertherose die Tauchtauglichkeit nicht erteilt werden kann.

Die unterschwellige Hyperventilationsproblematik, nicht zu verwechseln mit der einmaligen Angsthyperventilation, ist durch den Taucharzt in der Untersuchung allerdings kaum diagnostizierbar und die Sache muss deshalb unbedingt unter fachärzlicher Beobachtung bleiben- schließlich ist die Hyperventilation eine der häufigsten Ursache für den Ertrinkungstot.

Nur Ubben, üben, üben, alleine nützt nichts, davon geht die unterschwellige Hyperventilationsproblematik, die ja eine Krankheit ist, nicht weg. Frage doch mal Deinen Arzt ob die Problematik bei Dir gegeben sein kann. Es gibt ja Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten, die Du offensichtlich ja auch schon angegangen bist, und Medikamente....
guntherTL***
02.11.2004 19:19
Hallo,
ich hatte mal eine ähnliche Situation, ich habe folgendes gelernt, dort angewendet und es hat gewirkt:

a. - stop mit allem
b. - singal an Buddy
c. - TIEF ausatmen
d. - bis 3 zählen
e. - einatmen
f. - bis 3 zählen
usw.

dadurch wird eine genügende Ventialtion erreicht. Essoufflement führt zu Totraum Atmung, bei der nicht genügend frische Luft in die Alveolen vordringt, dadurch kommen Ängste und Atemnot, hiedruch wird wieder schneller und flacher geatmet und der Teufelskreis beginnt.

Ich wünsch Dir alles Gute

Gunther

02.11.2004 21:57
eigentlich fängt das problem schon mal da an dass der TL sich die leute mit denen er tauchen geht erst mal anschauen solte und wenn da leute dabei sind die noch nie bei strömung getaucht sind, dann sollte das tempo schon so reduziert werden dass alle mitkommen ohne dass es probleme gibt
03.11.2004 10:21
@ONT,

klar, jetzt koennen wir alle zusammen dem Sasche einreden, dass er psychisch krank sei.

Was soll das bringen als Ferndiagnose, bitteschoen?

Nach 40 TG ist man nun einmal noch vorsichtig und unsicher. Die einen mehr, die anderen noch mehr.
Die Selbstsicherheit mit unbekannten Situationen umzugehen lernt man nur durch Ueben, und nicht beim Seelenklempner auf der Couch!
03.11.2004 10:49
Panik, egal wodurch ausgelöst, hat eine ganz blöde Eigenschaft: Sie kommt wieder, wenn die Situation sich wiederholt.
Zum Glück kann man dann aber vorbereitet sein. Oben stehen ja schon zahlreiche Vorbereitungsmöglichkeiten. Um sie wegzubekommen, muss man sich meiner Ansicht nach der Situation kontrolliert stellen. Das ist im Falle von Strömung im See natürlich äußerst schwierig, es sei denn, man trifft einen Deal mit dem Schleusenwärter einer Talsperre.

Viel Erfolg
03.11.2004 11:11
@Soni
....dann weiss Du mehr als der Hausarzt, der ihm wegen der Angststörung die Psychotherapie empfohlen hat. Muss schön bescheuert sein, hätte Diagnose und Therapie doch hier nachlesen können

03.11.2004 16:15
Hi!
Ich kenne dieses Nach-Luft-Schnappen auch. Zwar nicht vom Tauchen - da ging bisher alles gut - sondern vom JuJutsu Training. Mir ist es einmal passiert, dass ich während dem Aufwärmtraining erstaunlich wenig aus der Puste kam und dann als wir auf dem Boden saßen zum Stretching, da hab ich plötzlich eine Atemnot bekommen, dass ich dachte, ich ersticke gleich. Und das völlig ohne irgendwelche psychische Belastungen oder Asthma... Bin dann einfach glaub so 5 Minuten am Fenster gestanden, versucht irgendwie wieder die Atemfrequenz (ca.25 A.Züge pro Minute!!) in den Griff zu kriegen. Mit viel Konzentration ging es dann von selber weg.
Das ist jetzt mindestens 7 Jahre her, ich kann mich trotzdem noch sehr gut dran erinnern. Was ich damit sagen will, ist dass man nicht unbedingt ein psychisches Problem haben muß, wenn sowas auftritt. Das kann auch von ganz alleine kommen und muss nicht zwangsläufig durch Anstrengung in der Strömung oder sonstige Panik beim Tauchen wieder auftreten. Ich hab seither schon etliche stressige Situationen erlebt, aber nie wieder diese Atemnot gehabt...

@Saschuetz: brauchst Dir da glaub keine Sorgen machen. Wenn Du körperlich gesund bist und sowas noch nie hattest, dann kommt das bestimmt auch nicht mehr vor. Es sei denn, Du redest Dir die Panik selber ein, vielleicht kann sowas ja der Auslöser sein...

Gruß
Schnecke
03.11.2004 19:13
@Schnecke
Stimmt, man "muss" nicht unbedingt ein psychisches Problen haben, aber Saschuetz hat eins, darum geht es ihm ja gerade. Dieses mal konnte der TL noch Duchschiessen, Absaufen oder Lungenschaden vehindern. Wie sieht es aus wenn ihn beim nächsten mal keiner festhält...

Ob er eine psychatrische Behandlung braucht oder nicht oder ob er sich Sorgen machen muss kann hier keiner beurteilen, schließlich ist das Tauchernet kein Ersatz für den Facharzt. Es ist in jedem Fall anzuraten die ärztlichen Empfehlungen zu berücksichtig und nicht "Fachmeinunge" die hier vom Facharztbesuch abraten
04.11.2004 11:31
@ONT,

"Anraten eines (Haus?)arztes auf Psychtherapie" ... nun ... darueber liesse sich wunderbar seitenlang diskutieren
Das sagt ersteinmal ... garnix. Das ist eine wunderbare Einnahmequelle unser werten Kollegen in weiss (yeah, noch `ne Ueberweisung) aber weit entfernt von einer qualifizierten Diagnose.

Sascha laesst sich nicht weiter darueber aus, ob er denn nun wirklich bereits in Therapie ist , sprich, eine Angstdiagnose gestellt wurde.

Jeder Mensch hat Aengste der verschiedensten Art. Ich bin davon ueberzeugt, dass jeder Psycho-onkel die eine-oder-andere Art auch diagnostiezieren wird, auch wenn es fuer das taegliche Leben eventuell komplett irrelevant waere (z.B. Angst vor Spinnen; laesst sich hervorragend wegtherapieren).

Die Angst, die Sascha beschreibt ist imho komplett normal fuer einen Tauchanfaenger, und das ist er wohl mit 40TG in unbekanntem Gewaesser.
Er wird sie durch Uebung und Routine in den Griff bekommen.

Wenn nicht? Nun, dann wird er vielleicht das Tauchen drangeben. Dann wird entweder die Solidargemeinschaft von den Kosten einer ueberfluessigen Psychtherapie entlastet, oder sein eigener Geldbeutel.
04.11.2004 13:47
@Soni

Ihr habe den Eindruck, als ob Ihr hier fürchterlich aneinander vorbei redet. Vieles von dem was Du sagst macht (allgemein gesehen) absolut Sinn, aaaaber:

- Kennst Du Saschuetz persönlich?
- Hast Du ihn/sie untersucht?
- Kennst Du das Ausmaß seiner/ihrer Ängste?
- Kennst Du seine/ihre Vorgeschichte?
- Kennst Du den Arzt, der die Diagnose erstellt (bzw. die Empfehlung abgegeben) hat?

Wenn Du all dies nicht eindeutig mit JA beantworten kannst, solltest Du Dich imho mit einer Bewertung dieser Situation zurückhalten, da Dir einfach die hierfür erforderlichen Informationen fehlen. Mache bitte nicht den Fehler, hier einen persönlichen Eindruck, den Du offensichtlich auf der Basis begrenzter Informationen erworben hast, einer Diagnose gleich zu setzen.

Ich behaupte nicht, dass das was Du schreibst nicht richtig sein _kann_. Um ehrlich zu sein habe ich genau den gleichen Eindruck wie Du. Aber wir (alle) wissen es nicht. Und da kann ein gut gemeinter Ratschlag durchaus auch nach hinten losgehen. Dank mal darüber nach.

Gruß,
Christof
04.11.2004 15:57
nein, ich kenne Sascha nicht. Das Muster hingegen ist immer gleich in der Taucherei. Das zeigt die Erfahrung
Wenn Leute nach einer handvoll TG`s nicht tarieren koennen, nehmen sie Fussblei, wenn sie (berechtigte?) Aengste haben, rennen sie zum Seelenklempner etc.
*Angst* ist ein stetiger, natuerlicher Partner des Tauchens. Seine Auspraegung richtet sich auch nach der Erfahrung, und ist durch Uebung durchaus in den Griff zu bekommen. Dazu reichen ein Paar TG`s nicht, das kann dauern, und man muss sich an die Grenzen herantauchen.
Warum kommt dann keiner auf die Idee, es mit einem erfahrenen Taucher (resp. TL) durch stetige Uebung in den Griff zu bekommen? Ein Psychologe ist nicht notwendigerweise auch guter Tauchpartner.
04.11.2004 16:24
@Soni
Wie Du zu der Diagnose kommst die Therapie sei "überflüssig" ist mir auch ein Rätsel....

Damit dass jeder Mensch Ängste hat hast Du sicher recht, das ist normal. Nicht normal ist aber dass der Taucher, egal ob Anfänger oder Profi, ausgelöst durch Angst oder Hyperventilation durchschießt und sich und andere damit in bedrohliche Sytuationen bringt. Angstbewältigende Methoden, damit genau das nicht passiert, erlernt ja deshalb auch jeder im Anfängerkurs. Saschuetz ist ja auch der Überzeugung dass seine Reaktion nicht normal ist und tut deshalb was dagegen...

Die Medizin kennt auch verschiedene Angst- und Unfalltypen, was individuell berücksichtigt werden muss. Anbei http://www.ortelius.de/tauchen_angst/ eine Arbeit der Humboldt- Uni zum Thema Angstbewältigung beim Sporttauchen, wobei zu berücksichtigen ist dass die "Hyperventilation" nicht nur durch Angst ausgelöst werden kann, sondern auch durch andere Faktoren und die schwer diagnostzierbare "unterschwellige Hyperventilation" ein cronisches (latentes) Symptom ist.
05.11.2004 14:22
Hallo Otto,

"Wie Du zu der Diagnose kommst die Therapie sei "überflüssig" ist mir auch ein Rätsel.... "

[den weissen, langen Bart kratzend] Erfahrung, Otto, Erfahrung. Es gibt ein Leben ausserhalb des Taucher.net

"Nicht normal ist aber dass der Taucher, egal ob Anfänger oder Profi, ausgelöst durch Angst oder Hyperventilation durchschießt.."

Otto, Sascha ist Anfaenger! Das sagt er selbst. Offenbar ein recht, ich sach mal, einfach ausgebildeter. Jemand, der in seinen beiden ersten Kursen nicht gelernt hat mit ungewohnten Situationen umzugehen.
Von "Profis" ist hier gar nicht die Rede, das ist ein _ganz_ anderes Thema.

"Angstbewältigende Methoden, damit genau das nicht passiert, erlernt ja deshalb auch jeder im Anfängerkurs."

Ebent! Eben nicht! Sascha offennbar jedenfalls nicht.
Daher mein Tip, dieses nachzuholen, bei jemanden, der sich damit auskennt. Ich kenn wenig (gar keine) tauchenden Psychologen (-analytiker waer wohl richtiger)

"Saschuetz ist ja auch der Überzeugung dass seine Reaktion nicht normal ist und tut deshalb was dagegen... "

Sich auf die Couch legen? Der Jung` gehoert ins Wasser, bevor die Angst chronisch wird.

" ...schwer diagnostzierbare "unterschwellige Hyperventilation" ein cronisches (latentes) Symptom ist. ..."

Jo, das kann ich kaufen. Aber hat er das??? Er sagt:
"so das ich mich auf Anraten meines Arztes einer Psychotherapie unterziehe um diese Angst wieder los zu werden."

Offensichtlich ist er nicht weit damit gekommen, sonst wuerde er nicht fragen:

"Wer von Euch hat ähnliches erlebt und was kann man gegen hyperventilation unternehmen wenn sie auftritt???"
Antwort