Ciao
Sorry, dass ich erst jetzt hier antworten kann. Besser spät als nie.
Vielen Dank für die ausführlichen Antworten!
Es waren einige sehr hilfreiche Informationen dabei. Aber es ergaben sich auch weitere Fragen daraus. Daher möchte ich auf das eine oder andere nochmals verdeutlichen und dazu nachfrage:
-- Von "Hammerhai 07":
"Das Wichtigste sind die Tauchmöglichkeiten Spots Riffe und Wracks damit steht und fällt alles."
Ich will hier öffentlich nicht zu genau beschreiben um welche Region es sich handelt, denn wir möchten uns etwas "Vorsprung" vor Nachahmern bewahren. Deshalb nur das folgende.
(Per E-Mail/PN kann ich gerne genaueres dazu sagen.)
Es handelt sich um einen grösseren Binnensee, in dem es viele sehr bunte endemische Fischarten gibt. Daneben eine grosse Vielfalt an bunten Schnecken, Krebstieren und viele Süsswasserschwämme. Ab und zu kann man auch Otter oder Schildkröten im Wasser antreffen. Die Überfischung ist vor meiner ursprünglichen Heimatregion noch nicht angekommen und das bleit hoffentlich noch lange so.
Meine Freundin und ich hatten 2019 die Gelegenheit, das Gebiet unter Wasser zu erkunden. (Wir hatten damlas 30 Flaschen von einer 1'000km entfernen Tauchbasis bestellt, für den Gebauch importiert und lehr wieder zurück gesandt.) Einheimische Fischer gaben uns GPS-Koordinaten für mehrere potenziell interessante Spots und wir wurden nicht enttäuscht. Es gibt grosse Felsen, kleine Grotten und Wände, um die sich das Leben drängt. Alles innerhalb einer 15- bis 30-minütigen Bootsfahrt vom Dorf aus. Mit ein/zwei Fischreis könnte man sicherlich auch noch ein/zwei Spots direkt vor der Haustür schaffen. Es gibt auch mehrere kleinere Wracks. Irgendwo soll es auch eine einmal von der Fähre gerollter LWK geben, erzählten uns die Fischer.
Ich weiss nicht, wie weit ihr euch das vorstellen könnt?
Was denkt ihr dazu? Reicht das für eine Tauchbasis?
-- Von "Hammerhai 07":
"Ist es direkt am Meer"
Das Grundstück meiner biologischen Eltern, das ich als einziger noch lebender Nachkomme wieder in Besitz nehmen kann, liegt direkt am Wasser. Seit dem Tod meiner biologischen Eltern, wird dieses Land von Clan verwaltet und ist derzeit verpachtet. Wir würden so oder so ein neues Gebäude direkt am See bauen. Mein Elternhaus und die Hauptstrasse liegen etwa 150 Meter vom Wasser entfernt. Das alte Wohnhaus und der Schuppen in dem früher die Fische getrocknet wurden, würden wir sanft renovieren und vermeiden oder als Unterkunft für unsere Angestellten nutzen.
-- Von "Hammerhai 07":
"Hafen oder muss noch gefahren werden"
Auf dem Grundstück gibt es einen stabilen Steg, an dem mehrere mittelgrosse Boote - ursprünglich Fischkutter - festmachen können. Ein Schutzhafen befindet sich etwa 5 km entfernt.
-- Von "Hammerhai 07":
"wie weit entfernt sind Hotels und Unterkünfte."
Die meisten Touristen kommen zum Badeurlaub oder Angeln ins Dorf. Oft im Anschluss an eine mehrtägige Safaritour, oder so. Die Hauptattraktion für Touristen ist der kleine natürliche Sandstrand. Eine Seltenheit an diesem See.
Im Umkreis von ca. 20km gibt es bisher keine grossen Hotels und wir hoffen, dass dies so bleibt. Bisher ist es ein sanfter Tourismus mit kleinen Unterkünften. Etwa 25 Lodges der gehobenen Preisklasse sind in den letzten zehn Jahren entstanden und die waren vor der Covind-Kreise gut frequentiert. Die meisten dieser Lodges haben nur 4 bis 15 Betten und sind grossmehrheitlich im alternativen ("öko") vier- bis fünf-Sterne-Segment tätig. Die Gäste sind vorwiegend abenteuerlustige, aber gut situierte Europäer und Nordamerikaner. Asiatische Gaäste waren in den Jahren vor Corna immer öfter anzutreffen. Darüber hinaus gibt es im Dorf selbst drei günstigere Hostels, in denen neben jungen internationalen Bachpackern, auch die einheimische der oberen Mittelschicht aus anderen Landesteilen ihren Urlaub verbringt. Mit mehreren Besitzern/Managern der genannten Lodges und ebenso mit einem grossen Touranbieter haben wir gute verwandtschaftliche respektive freundschaftliche Beziehungen. Dieser Touranbieter ist auf dem Gebiet der Safari-, Abenteuer- und Sporttouren im ganzen Land und in drei Nachbarländern tätig. Das wären wir eine gute Ergänzung des Angebots.
Ist das ausreichend? Oder ist alles zu weit "verstreut"? Wie beurteilt ihr das?
-- Von "Hammerhai 07":
"Ausbildung sollte für den Anfang OWD und AOWD mit ein paar Specials langen. Alles andere kommt bei bedarf nach und nach. Es muss ja erstmal laufen das ihr klar kommt."
Meine Freundin ist Divemaster. Ich selbst darf bis zum Divemaster ausbilden. Ich darf auch 11 Specialties unterrichten.
Welche Specialties werden auf einer Tauchbasis am meisten nachgefragt? Wahrsch. Nitrox? Und danach? Für welche Specialties sollte ich noch den Instructor machen?
Was für uns bereits klar ist, ist, dass ich einen "Crossover" zu PADI machen werde. (Also das halb IDC und IE, wie mir PADI-Europe bereis geschrieben hatte.) Wir sind bisher NAUI-orientiert. NAUI verkauft sich aber leider zu schlecht. Deshalb möchte ich in Zukunft sowohl mit PADI- als auch mit NAUI-Kursen werben können.
-- Von "Hammerhai 07":
"Teilzeitmitarbeit halte ich für nicht Zielführend."
Hmmmm... das ist eine alarmierende Aussage für uns, denn auf unserer Teilzeitarbeit basiert bisher das ganze Projekt. Die Tauchbasis müsste so "nur" selbstragend sein. Wir wollen glücklicher leben und nicht reich werden damit. Weniger ist manchmal mehr. Trotzdem wollen wir natürlich damit nicht in den Hammer laufen.
Vor 10 Jahren, als ich damals meine grosse Reise durch ganz Afrika machte, arbeite ich für mehrere Monate auf einer Tauchbasis in Mosambik als Divemaster. Ich kenne deshalb den Betrieb einer afrikanischen Tauchbasis von innen, aus eigner Erfahrung. Mein damaliger Chef arbeitete auch nur in Teilzeit auf der Tauchbasis. Daher bin ich ein wenig verwirrt über die Aussagen zur Teilzeitarbeit?
Was übersehen wir? Was wissen wir nicht? Das möchten wir wirklich ergründen. Bitte, helft uns zu verstehen.
-- Von "Hammerhai 07":
"Einer von euch muss immer da sein der das Ganze lebt sonst ist es schneller zuende bevor es richtig Angefangen hat."
Genau das denken wir auch. Unsere Idee ist es, die Arbeit ausserhalb der Tauchbasis so zu planen, dass immer einer von uns in der Basis anwesend ist. Das ist wohl unumgänglich.
Ausserdem würden wir versuchen, vier bis fünf meiner noch jungen Cousinen/s oder Nichten/Neffen von mir einen Job zu geben. Dies ist eine der Vereinbarungen mit meinem Clan, die bereits besteht. Zwei oder drei besonders talentierte junge Verwandte möchte ich nach einiger Zeit und wenn alles gut angelaufen ist, selbst zu Divemastern ausbilden und danach zum Tauchlehrern ausbilden lassen, um das Geschäft nach Möglichkeit zu erweitern.
Ist das realistisch?
-- Von "Hammerhai 07":
"Über Örtliche Gewerbliche abgaben,"
Natürlich, sind Steuern und Gebühren an den Staat zu zahlen. Aber das ist relativ überschaubar im Vergleich zu Europa. In einem Land, in dem das Jahreseinkommen bei etwa 900,- € liegt, hält sich das im Bezug auf unsere europäischen (Schweizer) Gehälter alles in Grenzen.
-- Von "Hammerhai 07":
"eventuell auch Mafia oder wer weiß noch können wir nichts sagen das musst du selber rauskriegen. Andere Länder andere Sitten."
Wie kann ich das mit der Mafia verständlich erklären? Dazu muss ich etwas weiter ausholen:
"Blut ist dicker als Wasser." Das gilt in hohem Masse auch für meine biologischen Verwandten in Afrika. Obwohl die Abstammung für die soziale Stellung sehr wichtig ist, gibt es keine mafiösen Strukturen. Es gibt keine Schutzgelderpressung und auch keine Blutrache. Obwohl sich die Menschen der nationalen Regierung und deren Strukturen mehr oder weniger unterordnen, sind regional die traditionellen Clan- und Stammesstrukturen immer noch sehr bedeutend.
Obwohl ich in der Schweiz aufgewachsen bin, werde ich vor Ort als vollwertiges Clan- und Stammes-Mitglied angesehen. Als ich mit 19 Jahren zum ersten Mal alleine (ohne meine Adoptiveltern) meine afrikanischen Verwandten besuchte, wurde ich von der ganzen Sippe mit einer grossen - mehrtägigen - traditionellen Zeremonie zum "Krieger" des Stammes "geadelt". Ich geniesse daher den uneingeschränkten Schutz des gesamten Clans und in gewissem Masse auch des gesamten Stammes, im ganzen Land und im Nachbarland. Ein Cousin, mit dem ich schon als Kind gespielt habe, ist seit einigen Jahren der amtierende Älteste. (= Clanchef) Er ist nur zwei Jahre älter als ich. Er ist selbst erfolgreicher Unternehmer in der Tourismusbranche und steht unserem Projekt sehr aufgeschlossen gegenüber.
Ich habe das Glück, aus einem lokal sehr einflussreichen Clan zu stammen. Wenn ich vor Ort meinen afrikanischen Familiennamen nenne (rechtlich/bürgerlich trage ich einen typischen Schweizer Nachnamen), beeindruckt das immer sichtlich und alle werden ganz kleinlaut. Niemand will sich dort mit meiner Familie anlegen. Der grosse Respekt meinem Clan gegenüber beruht auf dem grossen Landbesitz in der Region und dem bescheidenen Reichtum. Mein Urgrossvater und mein Grossvater hatten durch geschickte Bündnisse mit anderen Clans die Bedeutung unseres Clans weiter ausgebaut. Wenn man also meine Familie gegen sich hat, hat man gleich mehrere andere einflussreiche Familien gegen sich.
Obwohl meine Freundin - anders als ich - durch ihre Hautfarbe natülich auffällt, gehört auch sie zu 100% zum Clan und wird gut integiert. Sie gilt uneingeschränkt als meine Frau, weil jeder "Krieger" das Recht hat, seine Frau frei zu wählen. Das wird ohne Einschränkung respektiert. Zum Glück spielt die Religion, Hautfarbe oder Herkunft in diesem Punkt keine Rolle.
Die Regierung wird als weit entfernt wahrgenommen. (...obwohl es nur 100 km zur Hauptstadt und 40 km zum internationalen Flughafen sind) Alles wird nach dem traditionellen Rechtssystem in den Versammlungen der Ältesten der Clans auf dem Dorfplatz ausgehandelt.
Ein Ältester muss nicht auch biologisch der Älteste des Clans sein. Er wird von den "Kriegern" in einem zeremoniellen "Kampf" (eine Art theatralischer/symbolischer Krieg und viel Imponiergehabe) ausgehandelt und damit auf Lebenszeiten "gewählt". Die Versammlung der Ältesten ist sowohl die inoffizielle lokale Regierung als auch das Gericht. Durch die koloniale Brille betrachtet, könnte es sich manchmal um Lynchjustiz handeln. Bei näherer Betrachtung handelt es sich jedoch um einen Rat der Patriarchen, der sich stets um Kompromisse und friedliche Lösung bemüht.
Zum Glück gibt es keine Kultur der Gewalt. Meine Verwandten bekennen sich zum protestantischen Christentum und leben vermischt mit vielen sehr alter Tradition, mehr oder weniger nach den Werten, die einst lutherische Missionare in der Region verbreiteten. Deshalb setzen sie sich für Gewaltlosigkeit und Friedfertigkeit ein. Es gibt auch kaum Kriminalität in der Region. Und wenn doch, dann wandert sie meistens aus anderen, weniger friedlichen Teilen des Landes ein.
Wir (mit unserem Projekt) müssen uns den Ältesten unterordnen. Obwohl wir selbst eine etwas andere Weltanschaung haben, müssen wie die traditionelle Stammes- und Clan-Strukturen, sowie die Bräuche meiner Vorfahren respektieren. Wenn wir mit der Erlaubnis des der Ältesten ein Business beginnen, können wir mit Unterstützung und dem Schutz des Clans rechnen. Im Gegenzug müssen wir uns jedoch verpflichten, auch unseren eigenen und den verbündeten Clanmitgliedern zu helfen. Das bedeutet vor allem, ihnen den Vorzug zu geben.
Wir können einerseits jungen Mitgliedern des Clans gut bezahlte Jobs anbieten und anderen Verwandten und Verbündeten neue Gäste vermitteln. Auch bei den Lieferanten ist der eigene Clan zu bevorzugen. Dies wurde von den Ältesten als einzige Gegenleistungen bereits akzeptiert und die Ältesten stehen hinter unserer Idee.
Selbst in diesem kleinen abgelegenen Dorf gibt es heute WLAN So nahm ich als Bittsteller an mehreren Treffen der Ältesten via Zoom teil. Es war etwas surreal, diese teilweise sehr alten Männer, die so sehr in der uralten Tradition verwurzelt sind, zu erleben, wie sie das Notebook mit meinem Bild darauf herumreichen und mit mir, der auf einem anderen Kontinent sass verhandelten. Irgendwie konnte ich spüren, wie sich die internationale postmoderne Kultur und die uralte Tradition aus der Steinzeit - die in dieser Region noch gar nicht so lange vergangen ist - trafen. Da schlagen auch in mir selbst zwei Herzen.
-- Von "Hammerhai 07":
"Genau so wenig was ein Boot dort Kostet oder ob Ihr eins Importieren müsst. Ob mann mit einem Zodiak beginnen kann, hängt von den Entfernungen und zu erwartenden Seegängen ab. Wäre ansonsten die günstigste Start Option. Schlägt aber auch gerne mit 10000€-15000€ zu Buche."
Wir planen mit einem Occasion-6- bis 8-Meter-Zodiac beginnen. Für eine 15- bis 30-minütige Fahrt ist das ausreichend.
Wie teuer sind solche Boote wirklich? Für ein gebrauchts Boot scheinem mir 10'000€ bis 15'000€ sehr viel zu sein? Ist dies der Neupreis?
Wenn das Geschäft erst einmal eine Weile zufriedenstellend läuft, würde ich ein eigenes Holzboot von etwa 10 bis 15 Metern, von einem lokalen Bootsbauer im traditionellen Stil bauen lassen. Damit könnte man auch weiter entfernte Tauchplätze bequem erreichen und man könnte es auf die Bedürfnisse von Tauchern optimal zuschneiden. Aber das wird eine grössere Investition werden, die zur gegebenen Zeit sehr gut überlegt sein will.
-- Von "Hammerhai 07":
"Für den Kompresseranlage musst du ca. 8-10000€ rechnen. Eventuell mit ein guten Gebrauchten starten aber aufgepasst. Jahreswartungskosten von 1-2000€ nicht vergessen. Es geht auch mal was kaputt. In abgelegen Gebieten wäre es Vorteilhaft wenn du dieses Selber machen kannst das wäre auch bei Regler Revisionen so."
Das ist ein guter Punkt. Das bedeutet, dass ich mich um eine Ausbildung zum Kompressor-Monteur bemühen sollte? Als Medizinaltechniker habe ich zum Glück keine zwei linken Hände und bin mit Technik vertraut.
Ich habe die Befürchtung, dass die nächste autorisierte Servicestelle für Scuba-Kompressoren etwa 1'000 km entfernt im Nachbarland liegt. Dort gibt es viele Tauchzentren am Meer. Aber vielleicht täusche ich mich und ein der Minen im Hinterland unseres Sees betreibt grosse Industriekompressoren von Bauer (oder so), und hat deshalb einen eigenen autorisierten Techniker?
Ich will versuchen herausfinden, welche Firma ein Servicecenter im Land oder in den Nachbarländern hat. So können wir auch gezielt nach einem Kompressor suchen, für den es tatsächlich einen Techniker in der Nähe gibt.
Welche Brands sind für Scuba-Kompressoren sind neben Bauer, Dräger, Aerotec und Boge noch von Bedeutung?
Wir fragen uns ebenfalls, ob es sinnvoll wäre, zwei redundante Kompressoren der gleichen Bauart zu betreiben? Das würde die Zuverlässigkeit deutlich erhöhen. In Afrika kann schnelle Hilfe manchmal mehrere Tage Wartezeit bedeuten. Auf der anderen Seite verdoppeln sich so natürlich die Kosten für uns.
Was würdet ihr raten?
-- Von "Hammerhai 07":
"6-10 Komplette Aussrüstungen sind bestimmt für den Anfang sinnvoll. Bei den Reglern nach möglichkeit nur ein Model verwenden um einfache Revisionen und die gleichen Ersatzteil sich hinlegen zu können. Kosten bei neukauf der Ausrüstungen ca. 10-15000€."
Reichen 6 bis 10 Sets aus, um alle Grössen abzudecken?
6 bis 10 Automaten und ebenso viele Computer sind sicher ausreichend für den Anfang. Aber Jackets, Anzüge, Flossen, Masken und alles andere was grössenabhäng ist, benötigt man wahrsch. deutlich mehr? Wie soll man genau rechnen?
Ich darf hochoffiziell alle Mares-Automaten revidieren und werde daher versuchen, möglichst viele unverwüstliche Mares Rover-Sets als Occasionen zu kaufen. Auch eigne zu viel, als "Ersatzteillager."
-- Von "Hammerhai 07":
"Eventuell Möbel, Spinnte, Duschen, Spühlmöglichkeiten, Trockenraum, Trehsen, PC, Inet, Büro sowie Kleinmaterial Wannen/Körbe/Bügel."
Wenn wir wirklich unseren Lebensmittelpunkt dorthin verlegen, würden wir so oder so ein neues Haus bauen. Weder ich noch meine Freundin könne und vorstellen sehr kleinen Haus zu wohnen, dass meine Eltern in den 70ern bauten. Wir würden am neuen Haus einen Anbau speziell für die Tauchbasis planen. Möbel sind im Preis inbegriffen, und die sind vor Ort relativ günstig zu bekommen.
-- Von "Hammerhai 07":
"Getränke Kühlschrank usw. je nach ausstattung sind auch schnell 5-10000"
Den Gästen müsste auf die eine oder andere Art gekühlten Getränken angeboten werden. Bei einer durchschnittlichen Jahrestemperatur von 27°C ist dies zwingend.
Wir haben uns bereits gefragt, ob es sinnvoll wäre, die Tauchbasis mit einem Café oder einer Bar am "Strand" zu kombinieren. Der soziale Aspekt des Tauchens wird vielerorts zu wenig gewichtet. Meiner Erfahrung nach ist das gemütliche Zusammensitzen, Logbuchschreiben, das Erzählen von "Haigeschichten" und dabei etwas trinken, für die Gäste fast genauso wichtig wie das Tauchen selbst.
In Australien hatten wir auch schon mehrfach erlebt, dass es nach dem Tauchen ein BBQ auf der Basis gab. Das hat uns immer sehr gut gefallen.
Wenn man die Rezeption der Tauchbasis und die Bar oder das Café im gleichen Raum hätte, könnte man als Nebeneffekt auch Laufkundschaft vom Strand zum Tauchen begeistern, die wegen des Bieres oder Kaffees reinläuft.
Auf der anderen Seite besteht die Gefahr, dass wir uns mit dem Einstieg in die Gastronomie zu sehr verzetteln.
Was denkt ihr dazu?
-- Von "Hammerhai 07":
"Tauchflaschen eventuell 80 cuft 20 Stück welche mit ca. 4000 € zu Buche schlägt."
Jeppp, genau!
20 Stück… Auf diese Zahl sind wir auch gekommen:
2 Stück pro Automaten-Set plus etwa drei/vier Reserve? Oder ist das zu wenig?
-- Von "Hammerhai 07":
"Ich weiß nicht ob Bootspatente notwendig sind."
Wir haben beide einen Motorbootführerschein für die Binnengewässer in der Schweiz und können daher mit Booten umgehen. Ich habe zusätzlich einen internationalen Hochseesegelschein. Ob das alles mitten in Afrika offiziell gültig ist, bezweifle ich jedoch sehr. Alle Verwandten und lokalen Fischer, mit denen wir bisher gesprochen haben, haben uns gesagt, dass sie keinen Bootsführerschein besitzen. Vermutlich sollten sie einen solchen haben, aber niemand interessiert sich dafür. Kein Kläger, kein Richter. Auf jeden Fall werde ich unseren Anwalt vor Ort auf dieses Thema ansetzen, denn mit ausländischen Touristen auf dem Boot wird man vermutlich eher kontrolliert als die einheimischen Fischer.
-- Von "Hammerhai 07":
"Angestellte je nachdem was sie Kosten etwas später oder mit 1 Person anfangen aber auch nur wenn Buchungen vorliegen."
Meine Freundin und auch ich würden zu je 50% arbeiten, mit einem Schweizer Vertrag und einem Schweizer Lohn (nicht Spitzenlohn, aber sehr fair und marktüblich). Wir würden rechtlich gesehen weiterhin in der Schweiz wohnen. Da ich Doppelbürgerin bin, ist es mir aber möglich, gleichzeitig auch dort alle Rechte eines Einwohners vorort wahrzunehmen. Wie genau das möglich ist, möchte ich hier im Moment nicht genauer erklären müssen. Nur soviel: Wir würden beide für eine internationale Organisation arbeiten, die ihren Hauptsitz in der Schweiz hat.
Da wir also ein gutes Einkommen hätten, müsste die Tauchbasis "nur" selbsttragend sein. Wir wollen mit der Basis damit nicht reich werden, sonderen glücklicher.
Auf jeden Fall würden wir einen Gärtner und eine Reinigungskraft einstellen. Auch ohne die Tauchbasis, weil das Grundstück ziemlich weitläufig ist. Diese Mitarbeiter könnten wir im Notfall auch allein von unserem Gehalt finanzieren ohne, dass wir auf die Einnahmen aus der Tauchbasis angewiesen sind.
Bislang planen wir, mit zwei Tauchbasis-Mitarbeitern zu beginnen. Wir brauchen mindestens einen Skipper, der das Boot selbstständig fahren kann, während wir selbst mit Gästen im Wasser sind. Ein weiterer Mitarbeiter/in wird für die Basisdienste benötigt, damit die Basis während der Geschäftszeiten immer besetzt ist, auch dann wenn wir selbat auf dem Wasser sind. Ausserdem müssten dieser Mitarbeiter/in Gäste empfangen, einchecken, das Material verwalten, im Büro helfen, beim Putzen helfen usw.
Vielleicht sollte man eine Rotation der Aufgaben einrichten, damit jeder alles machen kann. Aber das hängt natürliche sehr von den verfügbaren Mitarbeitern und ihren Fähigkeiten ab.
Auch ein "eigener" Fahrer wird unumgänglich werden, sobald es regelmässig viele Gäste gibt, die bei den Lodges einzusammeln sind. Solange alles noch klein ist, könnte der Gärtner diese Aufgabe übernehmen.
Oder machen wir da einen Denkfehler?
-- Von "Hammerhai 07":
"Am anfang sind die Inhaber Mädchen für alles das muss sich entwickeln und Wachsen."
Wir suchen nach genau solchen Herausforderungen in unserem zukünfigen Leben.
Dennoch würden wir nicht ohne Mitarbeiter starten wollen, denn wir halten es für sehr sinnvoll, hochwertige Jobs für jungen Erwachsenen - die sonst in die Townships der grossen Städte des Landes abwandern würden - in der Region zu schaffen. Wir verfolgen auch (nicht ausschliesslich) eine soziale Motivation hinter unserem Projekt. Wir wollen keine Hilfsorganisation gründen, sondern ein "normales" gesundes Unternehmen. Aber ein Unternehmen, dass in der Region längerfristig etwas positives bewirk.
-- Von "Hammerhai 07":
"Wie sieht es mit Strom an den Standort aus, stabil und zuverlässig. Oder ist noch ein Notstrombetrieb erforderlich. "
Ja, das ist ein Muss. Ohne einen eigenen Generator, der auch genügend Strom für den Kompressor liefert, geht nichts. Leider ist das Stromnetz alles andere als stabil.
-- Von "Hammerhai 07":
"Vielleicht kannst du ja auch eine Tauchschule in Auflösung künstig aufkaufen."
Im Moment wird es viele Tauchbasen geben, die wegen den Corona-Beschränkungen aufgeben mussten. Bis jetzt haben wir aber noch keine solche Angebote gefunden.
Wo sollen wir nach einem solchen Angeboten suchen? Wo wird sowas ausgeschrieben?
-- Von "Hammerhai 07":
"Somit wären rund 100.000 € ein gutes solides Startkapital."
Das beruhigt uns ein wenig. Wir waren durch eigene Berechnungen auch immer auf 100 bis 150kCHF gekommen. CHF und EUR sind fast wieder gleich viel wert. Deshalb passt das.
-- Von "Ankou":
"2. das geht m.E. nicht. Entweder Fulltime oder nicht."
Wir rätseln noch ein wenig über den Grund für diese Aussage. Lese auch weiter oben…
Was übersehen wir? Bitte, eröffnet uns die Augen.
-- Von "Ankou":
"4. im wesentlichen Allrounder mit seemännischen Kenntnissen,"
Ich denke, wir bringen selbst viel davon mit. Lese oben.
-- Von "Ankou":
"gerne mit den üblichen Verdächtigen als TL plus Locals die hochgezogen werden"
Locals nachzuziehen ist uns sehr wichtig. Lese oben.
-- Von "Ankou":
"Euer Projekt ist spannend und erfordert einiges Mut."
Ja, es ist tatsächlich sehr spannend!
Und ja, es braucht tatsächlich Mut.
In den letzten fünf Jahren haben wir mehrere sehr schwere Schicksalsschläge erlebt. Wir sind durch mehrere sehr tiefe Kreise gegangen. Als kleines Kind musste ich mit ansehen, wie meine Eltern und alle meine Geschwister gleichzeitig starben. Ich war der Einzige, der überlebte. Ich habe eine resiliente Persönlichkeit und trotzdem wurde vor 3 Jahren alles zuviel. All dies führte uns letztes Jahr an einen Punkt, an dem wir uns sagen mussten:
1. Wie kann es noch schlimmer werden? Selbst wenn wir jetzt ein mutiges Projekt starten, und deshalb alle verlieren würde, wäre das noch lange nicht die grösste Krise unseres Lebens.
2. Jetzt, wo es uns beiden wieder sehr gut geht und sich alles stabilisiert hat, wollen wir unser Leben so gestalten, dass wir mehr von dem tun, wofür unser Herz wirklich brennt. Nicht mehr nur träumen.
3. Wenn nicht jetzt, wann dann? Wir werden nicht jünger und sind jetzt im besten Alter, um noch einmal neu anzufangen.
Trotzdem wollen wir alles überlegt und gut geplant angehen. Wir wollen nicht leichtsinnig in die nächste Krise rennen. 100 bis 150kCHF sollte man niemals leichtfertig inverstieren. In diesem Punkt bin ich wirklich viel mehr Schweizer als Afrikaner.
Ich hoffe, du verstehst jetzt, dass Mut in diesem Zusammenhang auch etwas relativ wird. Für mich persönlich fühlt es sich eher wie der nächste logische Schritt an. Auch wenn es ein sehr grosser Schritt sein wird.
-- Von "J@TNet":
"Ein Buchhalter"
Vor allem brauchst du einen lokalen Buchhalter, der alle lokalen Vorschriften kennt. Ich kann auch selbst sehr gut und genau rechnen. Aber Buchhaltung ist keine mathematische Herausforderung, sondern eine rechtliche.
Ich stehe bereits mit einem Verwandten im Kontakt, der als Finanzdirektor eines lokalen Unternehmens arbeitet und sich bereit erklärt hat, unsere lokale Buchhaltung zu führen. Da wir unsere Firma (die GmbH) in der Schweiz gründen wollen, (in Afrika wollen wir rechtlich gesehen nur eine Aussenstelle betreiben) wird ein guter Freund der Treuhänder ist, unserem afrikanischen Buchhalter regelmässig, von der Schweiz aus, auf die Finger schauen. Dank der Cloud ist das heute sehr einfach machbar.
-- Von "J@TNet":
"die meisten die scheitern scheitern nicht, weil sie ihren Job nicht können sondern weil die Buchführung verheerend ist"
Das glaube ich sehr gerne! Und ich muss ehrlich zugeben, dass ich damit auch überfordert wäre, obwohl ich sicher bin, dass ich gut mit Geld umgehen kann. Ich traue mir auch den weisen Umgang mit Geld zu. Aber wenn es z.B. um die korrekte Bewertung von Passiven, Rückstellungen oder so geht, fehlt mir einfach das vertiefte Fachwissen.
-- Von "J@TNet":
"und unter 500k würde ich nicht planen, das "Kleinzeug" läppert sich ganz schnell zusammen"
An welchen 400k€ teureren Kleinkram denkst du konkret? Würde uns sehr interessieren.
Oder ist die Schätzung von "Hammerhead 07" (weiter oben) komplett falsch? Was sehen wir nicht?
Vielen Dank für euere Hilfe!
Grüsse von Steve