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Warum sind Fische unter 10 Metern Tiefe noch rot?

Hai,
gute Frage meines Nachwuchses, unterhalb von ca. 5 Meter erkennen wir keine Rote Farbe mehr, ist bekannt.
Es gibt aber Fische die überwiegend/nur tiefer leben. Rot soll wohl einen Warnkarakter haben, denken wir. Nun entweder können Fische besser gucken oder haebn ne Taschenlampe oder

hmmmmmm wer kann mir es erklären


Gunther
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17.09.2004 01:48
Hallo,
hab mal(weis aber nicht mehr wo)folgende Erklärung für die vielen roten Organismen im Meer unterhalb von 10 m im Meer gelesen:
-Eigentlich wäre Grau-Schwarz die optimale Tarnfarbe.
-Rot erscheint in größeren Tiefen Grau-schwarz.
-Rote Pigmente sind für den Organismus weniger aufwendig herzustellen als schwarze.

Damit wären die roten Organismen im Vorteil.

Gruß Binte
Bio-UliDipl.Biologe, TL****
12.09.2004 12:54
Hallo zusammen,

eine der entscheidenden Faktoren der Evolution ist die SELEKTION. Diese richtet sich gegen schlecht angepasste Organismen, bzw. fördert die angepassten.
Man muss sich also nicht nur nach dem Vorteil eines Merkmals, sondern auch und VOR ALLEM fragen: hat das Merkmal, die ungewöhnliche Eigenschaft, einen NACHTEIL??

Rot verwindet nunmal beim Durchgang durch reines Wasser ab einem Lichtweg von 5 m, es wird in der Tiefe von welchem Auge auch immer nicht mehr wahrgenommen. Der rote Fisch vor oder in der Höhle oder in größerer Tiefe ist dadurch ein gut getarnter `Neger im Tunnel`. Rotalgen dagegen (zwischen denen sich die roten Räuber auch gern verstecken) sind deswegen rot, weil sie überwiegend `grünes-blaues` und `gelbes` Licht absorbieren, sie `können gar nicht anders`.
Der rote SCHWAMM dagegen, der weder Photosysthese betreibt, noch optisch agierende Fressfeinde zu fürchten hat, hat durch seine Farbe auf jeden Fall KEINEN NACHTEIL - der Vorteil liegt erstmal nicht auf der Hand. Eventuell ist`s für seinen Stoffwechsel total leicht, rote Pigmente herzustellen. Bunt wäre ja eventuell auch nett (bzw. nicht mit gravierenden Nachteilen verbunden), aber das ist dann offensichtlich schon wieder zu viel des Aufwandes.

Ab welchen Tiefen Fische, die niemals in die `Rotzone` der Oberfläche kommmen, die entsprechende Pigment-Ausstattung in den Zäpfchen, d.h. in der Netzhaut, verzichten, ist eine sehr interessante Frage. Ich vermute, sie behalten es als ursprüngliche Oberflächenfische recht lange, da es (bis auf die Herstellungskosten per Stoffwechsel) ja erstmal kein Nachteil ist, das Pigment zu besitzen.

Es gibt allerdings in der Tiefsee Fische die bakteriell betriebene `Rotlichtstrahler/-Scheinwerfer` haben. Den setzen sie ein, um im Dunkeln Licht zu machen, aber gleichzeitig von ihrer Beute, rot-unempfindlichen Tiefseefischen, NICHT wahrgenommen zu werden. Diese Beutefische haben das `Rot`-Pigment im Laufe einer langen Evolution aus Energiesparmaßnahmen verloren. Vielleicht erwerben sie es ja wieder - per Zufall - aber das dauert u.U. sehr sehr lange.

Ich hoffe ich konnte den Blickwinkel vom oftmals nicht schnell erklärbaren VORTEIL eines evolutiven Merkmals auf den SELEKTIONADRUCK, der durch seine ummittelbare NACHTEILE ausgeht, korrigieren, bzw. erweitern.

Best metaphysic fishes,

Uli


B I O N A U T
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11.09.2004 21:07
OOT-Anfang 2 :

a) Sonst passt der Spruch "Zw. Leber und Milz passt immer noch ein Pils" nicht mehr

Ansonsten bleibt noch vieles im Unklaren, aber bekannt ist:
Die Milz speichert Thrombozyten. Von dort aus werden sie bei einem erhöhten Gebrauch, z. B. bei einer Blutung, ausgeschüttet. Thrombozyten spielen eine entscheidende Rolle bei der Blutgerinnung.
Die Milz kann Gerinnungsprodukte, z. B. kleine Thromben (Blutgerinnsel) erkennen und abbauen.
Die Milz kann überalterte Blutzellen erkennen. Sie filtert sie aus dem Blut und baut sie ab.
Die Milz ist Produktionsstätte von Makrophagen. Bis zu 30 Prozent der Makrophagen werden hier aus den Monozyten gewonnen.
Die Milz speichert bis zu 30 Prozent der im Körper befindlichen Lymphozyten
b)Da ist mit etwas Mühe auch der Daumen reinzubekommen, ansonsten stellt dies eventuell eine Symbiose von Paradigma und Ergonomie dar.
Oder so.
11.09.2004 17:27
und wieso haben wir eine milz?

und wieso passt bei jedem menschen der zeigefinger ins nasenloch?

marco
11.09.2004 16:57

OOT-Anfang!!!
@Marco
"Menschliche Embryos entwickeln sich zunächst gleich im Mutterleib - inklusive Brustwarzen. Etwa in der achten Schwangerschaftswoche bewirken die Geschlechtshormone die weitere unterschiedliche Entwicklung von Jungen und Mädchen. So bilden sich später beim Mann keine Brustdrüsen, trotz bereits angelegter Brustwarzen. Nutzlos ist so eine männlichen Brustwarze (medizinisch: Mamille) jedoch nicht: als sensible Körperstelle hilft sie, thermische Reize und ebenso Berührung wahrzunehmen:o:o

@Cut
Nur die DIR`s

OOT-Ende!!!
11.09.2004 10:31
wieso haben maenner brustwarzen?

marco
11.09.2004 15:33
@cuth... + marco
danke für Euren Beitrag....
Gunther
10.09.2004 17:38
Und warum sind die taucherin Schwarz wo man sie doch dann viel besser sehen kann?

Evolution?
10.09.2004 17:32
ne ne dat reicht nicht, warum gibt es Schwämme unter 10 meter in rot etc. irgent etwas muß es geben was die Evolution damit vor hatte....
Gunther
10.09.2004 16:03
@Polyprion

... was natürlich die Frage aufwerfen könnte, warum die Schwämme und Algen rot sind ... aber das geht dann wohl schon ins metaphysische ...

Hannes
10.09.2004 15:54
Weil diese Fische (es gibt natürlich tausende andere Beispiele, aber nur mal exemplarisch)z. B. zwischen Rotalgen oder roten Schwämmen leben, die ja die gleiche Farbverschiebung "erfahren". Dadurch haben die Fische dann eben die "gleiche" Farbe wie ihr umgebendes Substrat und sind somit super getarnt.
Das natürlich nur als einfaches Beispiel. Über die Tarnmechanismen / Farbfunktionen bei Fischen gibt es ganze Bücher.....

Gruss
10.09.2004 14:25
@Roger
sorry, aber wenn Du rot nicht siehst, dann hat man eine Verschiebung zu grün-blau, warum nicht direkt diese Farbe?

Gunther
10.09.2004 14:21
Wenn man Rot nicht erkennen kann, weil zu tief, dann sind rote Fische doch so gut wie unsichtbar - es dient also der Tarnung.
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