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Warum müssen Fische keine Deko-Stopps machen?

Als ich bei meinem letzten TG ein paar Karpfen beobachtete kam mir ein vielleicht dummer Gedanke, den ich aber trotzdem hier mal bringen möchte:

Warum haben Fische kein Problem mit der Gas-Sättigung? Sie atmen doch auch Gase und der Fischkörper müsste - genau wie der eines Tauchers - entsprechend dem Umgebungsdruck mit Gasen gesättigt sein, haben aber trotzdem kein Problem mit "Jojo-Tauchgängen", Nullzeiten und Deko-Stopps brauchen sie auch nicht, kommen aus Tiefen bis an die Wasseroberfläche um gleich darauf wieder im Dunkel zu verschwinden...

Ist dieser Gedanke wirklich so dämlich, wie er sich im ersten Moment anhört oder ist er es doch wert näher besehen zu werden?

mfg
Christian
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23.08.2001 19:59
ich denke,es liegt vor allem daran,daß fische nicht mal eben von null auf 40 oder so und hauruck zurücktauchen.die tiefenüberwindung ist viel gemaächlicher.kommt außerdem hinzu,daß die den o2 aus dem wasser in DEUTLCIH kleineren mengen aufnehmen,also nicht sone mordsmäßige n2sättigung wie bei menschen stattfindet,die dann auch wahnsinnig in deko umgesetzt werden müßte.
was aber der fall ist (habe ich von zierfischsammlern gehört):fische mit schwimmblase gehen platt,wenn man sie zb in 40-50m fängt und dann aufsteigt.manche stechen deshalb den fischen mit ner kanüle in die blase beim aufsteigen und entleeren die schwimmblase somit....
KatharinaTrainer C/ ***
23.08.2001 20:00
Hi! Hihi, Neptun hat mein Gebet erhört und das Posting, was teilweise echter Schrott war, von heute mittag wieder rausgeschmissen. Uff. Also nochmal von vorne: Fische sind Kiemenatmer und nur O2 wird in den Kiemen aus dem Wasser "herausgefiltert". Wo kein N2 im Gewebe, da brauchts auch keine Deko. Wale hingegen (Säugetiere mit Luftloch und Lungenatmung) nehmen zwar N2 mit der Atemluft in die Lunge auf, sie sind aber APNOE-Taucher und rauschen daher bei ihren extrem tiefen Tauchgängen (z.B. Pottwale bis 120 min bei ca. 2000 m Tauchtiefe) auch in keine Deko. Diese Apnoe-TGs klappen, weil sie die 21% O2 in der Luft etwa doppelt so gut verwerten wie der Mensch, nämlich 10% (der Mensch nur 5% vom enthaltenen O2). Beeindruckend ist, wie sie den immensen Umgebungsdruck in der Tiefe aushalten.
23.08.2001 20:15
Ja Kathi - stimmt so. Fische nehmen nur Sauerstoff in ihren Kreislauf auf, keine Inertgase - deshalb auch keine Dekompressionsproblematik (und die "Kurve"mit den Walen hast auch gut gekriegt ) ).

Olis Angabe mit den Fischblasen ist eine interessante Geschichte. Es ist wirklich so, dass bei schnellen Tiefenänderungen die Fischblase irreversibel geschädigt werden kann - manche "Zierfischsammler" durchstechen die Blase aus dem Grund.

In diesem Zusammenhang ist übrigens der Grundgedanke der Deep Stops entstanden. R.Pyle hat auch Fische aus Forschungszwecken aus größeren Tiefen gesammelt - um die Schwimmblase zu schonen legte er beim Aufstieg bei der Hälfte der Gesamttiefe einen Stop ein, ab dieser Tiefe wieder halbiert, etc. etc. bis zu den normalen Dekostufen die er dann standardmäßig durchführte -> Folge war: die Fische haben den Aufstieg besser überstanden - und R.Pyle selbst war nach dieser Art von Aufstieg deutlich weniger müde, angestrengt, etc. Mit dieser "Zufallsentdeckung" war ein wichtiger Schritt in moderner Austauchtechnik gelegt.
23.08.2001 20:21
Tja Kathilein, Herbert und Oli ist nichts mehr hinzuzufügen nur einen Neptun gibts bei uns nicht da biste auf der falschen seite ))
KatharinaTrainer C/ ***
23.08.2001 20:47
Martin, Neptun ist überall!

24.08.2001 18:38
Fische im allgemeinen, sind halt diesem Medium Wasser angepasst.
Wir Menschen sind nur in der Lage mit techn. Gerät eine bestimmte Zeit und Tiefe darin zu verbringen.

Viele von uns Tauchern respektieren dies nicht und müssen dafür Lehrgeld bezahlen.

Wale speichern den Sauerstoff nicht in Form von Luft in der Lunge, sondern als reinen Sauerstoff, gebunden an das Sauerstoff-Speichermolekül Myoglobin im Muskelgewebe. Diesen Sauerstoff nehmen sie während der Atempause auf. Mit leerer Lunge wird dann in Tiefen bis zu 2000 m getaucht.
Der Druckausgleich wird in folgender einfachen Weise bewältigt.
Wale besitzen weit verzweigte, äußerst fein verästelte Blutgefäße in den Geweben, die die Wand des Mittelohres auskleiden. Sobald der Druck beim Abtauchen zunimmt, schwillt das Gewebe an und verkleinert damit entsprechend den Hohlraum hinter dem Trommelfell. So entsteht im Mittelohr der Wale immer der gleiche Druck wie in der äußeren Umgebung. Ein aktiver Druckausgleich ist bei den Walen also nicht erforderlich.
27.08.2001 13:38
Danke Wolfgang!
Sehr interessant!

Gibt es noch mehr derartige Infos über Wale online?
KatharinaTrainer C/ ***
27.08.2001 13:55
Hier ist ne interessante:
http://www.rollfeld.de/wale/inhalt.htm
Mich haben die Wale auch nicht ruhen lassen...
Schönen Gruss
Katharina
27.08.2001 14:09
Hallo Christian,
freut mich, daß ich deinen Geschmack getroffen habe. Hier noch ein paar links, ansonsten über die Suchmaschiene Googl wale. Hier hast du dann jedemenge Infos über Wale Delfi und sonstiges Getier.

http://home.t-online.de/home/whaletalk/
http://www.meeressaeuger.de/frameset.htm
21.08.2006 14:58
Ich hätte ma gerne eine Antwort auf meine Frage:
Wie kommen Wale hoch und runter, ich mein Fische haben dazu ja ihre Schwimmblase????

Leudde sagt mia ma ne Antwort
danke hel
21.08.2006 18:25
@HKP: Sie schwimmen?
Antwort