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Wann darf man nach einer Erkältung wieder zum tauchen gehen?

Hallo zusammen,

nachdem ich eigentlich nie krank bin, die derzeit kursierende Grippewelle jedoch voll über mich gekommen ist, hab` ich mir o.g. Frage gestellt.
Ich habe ca. 14 Tage Tage mit den Auswirkungen zu kämpfen gehabt und fühle mich nun langsam besser. Jetzt fängt es wieder langsam "zum kribbeln" an und ich frage mich, wie lange eine "Sicherheitspause" andauern sollte.
Ich bin deshalb vorsichtig geworden, da man derzeit haarsträubende Berichte über abklingende Erkältungen in Verbindung mit Tauchen (Lungenödem usw.) in einschlägiger Tauchsportfachpresse liest...
Was meint Ihr dazu?

Mike
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Peter B.SSI DIVECON
08.10.2001 19:01
Hi,
für`s Tauchen ist es vor allem wichtig, daß der Druckausgleich wieder einwandfrei funktioniert. Solange das nicht richtig geht, gibt`s sonst Ärger mit den Stirnhöhlen, auch wenn der Druck auf den Ohren weg ist. Das mit der Lunge ist so ne Sache. Wenn kein Husten und kein Auswurf mehr besteht und du kein Problem mit der Atmung beim Treppensteigen bekommst, dann ab ins Wasser.
Einen pauschalen Zeitraum kann man da nicht angeben. Wenns schon wieder kribbelt, dann denke ich wirst du dich entsprechend fit fühlen. Und wenn du dich fit fühlst, gibt`s an sich auch keinen Grund mehr, nicht zu Tauchen.
08.10.2001 21:55
Ich habe in meinen Ferien negative Erfahrungen bezüglich Tauchen nach einer Erkältung gesammelt:

2 Wochen vor Beginn meiner Ferien habe ich eine Grippe mit Erkältung durchgemacht. Die Lunge war belegt, weshalb ich mir vom Arzt Medikamente (Fluimucil und Aulin) verschreiben liess um die Entzündung der Lunge zu heilen und die Schleimbildung zu stoppen.

In den Ferien angekommen, habe ich 4 Tage mit Tauchen gewartet, um sicher zu gehen, dass ich keine Gefahr laufe, aufgrund des Schleims ein Air-Trapping und damit einen Lungenriss zu riskieren. Die Lunge war soweit frei von Schleim und ich fühlte mich OK.

Wahrscheinlich bereits beim ersten Tauchgang erlitt ich eine Deko-Krankheit Typ I, welche aber von den Tauchbasenleitern nicht als solche diagnosziert wurde (Merke: immer einen Doktor beiziehen, sofern unsicherheiten bestehen).

Nach weiteren 4 Tagen Tauchpause fühlte ich mich wieder fit und begann wieder zu tauchen. Am Ende der Ferien sind wir per Wasserflugzeug von unserer Insel aus zur Flughafeninsel geflogen, wobei ich starke Schmerzen im Arm und in der Schulter verspührte. Die Schmerzen fühlten sich an wie brennen und Ameisen im Arm. Das Telefon mit dem Taucharzt ergab die Diagnose, dass ich eine Deko-Krankheit erlitten habe und ich meinene Heimflug nicht antreten konnte.

Nach 3 Dekokammerbehandlungen und 4 Tage später konnte ich meinen Heimflug antreten.

2 Punkte nehme ich für meinen nächsten Tauchurlaub mit:

- nur tauchen bei ABSOLUTER GESUNDHEIT, d.h. keine Experimente
- bei Unsicherheit IMMER Taucharzt konsultieren
Peter B.SSI DIVECON
08.10.2001 22:27
Gut, das mit dem "im Zweifelsfall mit Arzt reden" ist natürlich richtig, aber einen Zusammenhang zwischen Erkältung und Dekokrankheit kann ich mir so auf Anhieb nicht herleiten. Vielleich weis da aber ja noch jemand mehr drüber.
cu
Peter
09.10.2001 00:50
Wobei auch die Frage ist, ob Du wirklich eine Grippe hattest oder "nur" einen grippalen Infekt/Erkältung ?!
09.10.2001 08:27
Sorry Jessica,
ich bin auf medizinischem Gebiet ein Laie. Was ist der Unterschied zwischen grippalem Infekt und einer Grippe? Ich dachte, daß sei das Gleiche?
09.10.2001 08:28
ich tauche auch mit Schnupfen sofern der Druckausgleich funktioniert, "keine Grippe".
Nach dem Tauchgang ist durch lustiges Auschneuzen die Nase frei wie noch nie.
09.10.2001 08:37
Kurz zur Aufklärung...
während der 14-Tage (5 davon mit bis zu 39,8 Fieber im Bett) hatte ich aufgrund braver "Inhallationszeremonien" (..würg, hust, schneutz,...) nie Probleme mit dem Druckausgleich.
Das ist ja der Witz. Von daher hätte ich wahrscheinlich keine Probleme beim tauchen gehabt.
09.10.2001 11:25
bei einer Grippe mit Fieber, auf keinen Fall tauchen.
Meine Meinung: Fieber weg, nur noch schneuz = tauchen
09.10.2001 13:02
Ich finde den Verlauf der Diskusion alles andere als sinnvoll. Vor allem ärgere ich mich über die leichtfertige Abgabe von Kommentaren (zum teil ohne jeglichen brauchbaren Inhalt) zu einem Thema, das allem Anschein nach Mighty Mike Duck brennend interessiert.

Ich rate Dir auf jeden Fall auf Nummer sicher zu gehen und bezüglich Tauchen kein Risiko einzugehen. Lieber einmal weniger Tauchen als gar nie mehr Tauchen.
09.10.2001 13:31
@Mathias, du rätst ihm auch nur zu einem Verhalten so wie wir.
Keiner kennt sein Krankheitsbild und den Verlauf genau. Da ist der Arzt gefragt.
Aber er wollte doch unsere Meinung hören und die hat er bekommen. Keiner nimmt ihm die Verantwortung ab, auch du nicht.
Die Aussage: "auf Nummer sicher zu gehen" bringt ihm auch nichts, denn was ist schon sicher? Die verbindliche Antwort für ihn von dir steht aus.

Was dem Einen nichts ausmacht, ist für einen Anderen fast tödlich.
Dem Spruch: Lieber einmal weniger Tauchen als gar nie mehr Tauchen, sitmme ich voll zu!
09.10.2001 13:38
Hallo zusammen,

zunächst einmal vielen Dank für die rege Anteilnahme an diesem Thread. Ich ziehe für mich daraus den Schluss, daß niemand (auch kein Arzt) in der Lage ist, hier eine Faustformel zu nennen. Man ist halt weiterhin auf sein eigenes Körpergefühl angewiesen. Wie man damit umgeht...jeder kennt sich selbst am Besten. Ich für meinen Teil werd` erst wieder zum tauchen gehen, wenn ich bei den anderen Sportarten, die ich außerdem noch betreibe, keine Beschwerden mehr haben werde.
Nochmals DANKE und immer gut Luft!

Mike
09.10.2001 14:02
@Mike, ich glaube du hast deinen richtigen Weg gewählt.
Die Aussage über den Arzt finde ich auch nachvollziehbar.
09.10.2001 23:40
Ich machs folgendermaßen : Ab ins Schwimmbad und über einige Zeit ab und zu mal auf 4,20 abtauchen (Natürlich nur wenn der DA klappt). Wenns unangenehm wird oder ich schnell erschöpft bin, gut das es nicht draußen war !
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