Hallo Rudi!
Zum Tauchen in Deutschland einige Anmerkungen...
Um überhaupt irgendwo tauchen zu dürfen, brauchst Du eine entsprechende Ausbildung. Hier gibt es verschiedenen Möglichkeiten (Verein, Tauchschule), die wiederum zu verschiedenen Verbänden und Organisationen gehören (PADI, VDST, SSI, usw.)
Der Unterschied zwischen Verein (idR VDST) und einer (kommerziellen) Tauchschule liegt einerseits in den Kosten und andererseits in der Zeit, die Du aufbringen willst und kannst. Tauchschulen sind kurs-orientiert (d. h. Du machst einen Tauchkurs) und bieten teilweise auch darüber hinaus die Teilnahme an Tauchausflügen/Trainingsmöglichkeiten o.ä. an. Vereine organisieren dies idR anders, dafür besteht dort regelmässig die Möglichkeit zur Teilnahme am Training . Allerdings dauert die Ausbildung dort oft länger (bezogen auf die Kursdauer), weil sie meistens ehrenamtlich organisiert ist. Die Ausbildungsinhalte sind ähnlich.
Die Wahl der Verbände/Organisationen ist teilweise eine Glaubensfrage, andererseits ist wichtig, dass Du Deinem Ausbilder vertraust und Dir die Ausbildung Spass macht. Die Qualität der Ausbildung steht und fällt mit dem Ausbilder, wenn der gut ist, lernst Du auch gut zu tauchen.
Deutschland weist gegenüber den Urlaubstauchgebieten einige Besonderheiten auf, die das Tauchen hier schwieriger machen. Das Wasser ist hier kälter und die Sicht ist schlechter als in den Tropen. Der Aufwand zum Tauchen in Deutschland ist also grösser und die Ausbildung muss die obigen Punkte berücksichtigen. Bei den kommerziellen Organisationen solltest Du zumindest bis zum Advanced Open Water Diver gehen und ggf. die Angebote der Tauchschule zum "Mittauchen" nutzen, um Erfahrungen zu sammeln. Denn Erfahrung kann man in einem Kurs nur schwer vermitteln, die kommt mit der Zeit.
Auch der Ausrüstungsaufwand in Deutschland ist höher, Du brauchst einen vernünftigen Anzug gegen die Kälte und auch die übrige Ausrüstung muss dem angepasst sein.
Zu den einzelnen Gewässern kann man pauschal nur wenig sagen. Die einzelnen Bundesländer haben hier unterschiedliche Regelungen. Daher ist es notwendig, sich jeweils vorher genau zu informieren, ob, wann und wo man tauchen darf. Leider gibt es genug Deppen, die sich darum nicht kümmern und damit immer mehr Tauchverboten verursachen. Gerade bei schwierigen Gewässern (tief, kalt, Bergsee, ...) empfiehlt sich eine Einweisung durch Taucher mit Erfahrung an dem Tauchplatz.
Grundsätzlich dürfen zwei ausgebildete Taucher alleine zusammen tauchen, die einzelnen Verbände und Organisationen haben jedoch Empfehlungen zur Zusammensetzung der Teams (VDST/CMAS, 4 Stern-Regel) oder zu den empfohlenen Tiefgrenzen (PADI Open Water Diver 18m, Advanced 30m) gegeben. Diese Empfehlungen leiten sich aus dem Inhalt und Umfang der Ausbildungsinhalte der jeweiligen Brevet (=Tauchschein)-Stufen ab. Letztlich bist Du selbst für Dich und Deinen Buddy verantwortlich und solltest Deine Fähigkeiten nicht überschätzen... denn auch hier braucht es Zeit und Erfahrung, um auch schwierige Tauchgänge gut und sicher absolvieren zu können.
Gruß,
Andreas