Habe zwar auch eine VGM, kann aber Anakondas Pro-Argumente nicht nachvollziehen. Ob eine Maske - egal ob Halb- oder Vollmaske - beschlägt, hängt davon ab, ob die Scheibe kalt ist und das Antibeschlagmittel (Spucke, Shampoo, Spray, ...) nicht korrekt aufgetragen wurde. Feuchte ist eigentlich immer gegeben, aber schneller geht es mit dem Beschlagen, wenn die Maske Wassertropfen enthält. Da sind sich Halb- und Vollmaske aber gleich. Kann also gut sein, dass Anakondas neue Maske nach ein paar Betriebsstunden anfängt zu beschlagen, weil das werksseitig aufgetragene Antibeschlagmittel abgewaschen ist.
Druckausgleich:
- Beim Valsava-Manöver habe ich keinen Unterschied festgestellt. Geht gleich gut bzw. bei Nachwehen einer Erkältung gleich schlecht.
- Belüften der Vollmaske entfällt natürlich. Bei Halbmasken atme ich aber unbewusst ganz leicht in selbige hinein, d.h., sie saugt sich beim Abtauchen gar nicht erst auf meinem Gesicht fest
Ich habe mir eine VGM besorgt aus Spass an der Technik und für zuhause, d.h. Landtauchgänge im kalten Wasser. In den Urlaub würde ich das Teil nicht mitnehmen, allein aus praktischen Gründen. Zum einen das leidige Thema Fluggepäck. Zum anderen das Problem, wohin mit dem Teil vor und nach dem Tauchen? Die Halbmaske hat Glasgläser, die verkratzen nicht so schnell. Eine Austausch-Panoramascheibe kostet mehr als eine komplette Halbmaske. Ausfahrten mit dem Zodiac, die VGM die ganze Zeit auf dem Gesicht? Okay, Luftverbrauch ist vernachlässigbar, aber das Gezische nervt. Also Oberflächenventil, wenn nicht schon vorhanden ein Extra. Nach dem Tauchgang wieder einsteigen ins Zodiac, Gerät im Wasser ablegen und hochreichen. VGM schleift hinterher? Also Schnellkupplung für den MD-Schlauch, oder? Dann krabbelst du mit dem Teil ins Schlauchboot, nimmst es da erst ab und hälst es die ganze Zeit in der Hand, während die anderen lässig ihre Halbmaske um den Hals baumeln lassen und die Hände frei haben zum Festhalten oder für die Kamera / Lampe.
Wenn ausschließlich Landtauchgänge ohne Bootsausfahrt geplant sind, dann muss die VGM immer in den Rucksack oder so, weil die Tauchboxen eh schon zu klein sind für das Gerödel und die Maske im Kistenstapel leiden könnte.
Naja, ich denke, du wirst dir das alles gut überlegt haben. Die einschlägigen Internetseiten hast Du schon besucht und kennst den Blog von TheDiveO, der ganz gute Tipps zu VGM-kompatiblen Kopfhauben und Videos zu den Pool-Übungen hat. Dann kannst du dir den VGM-Kurs ja sparen.
Mein Fazit ist, dass sich VGM im Warmwasser / Meer nicht lohnt. Polarmeer ist was anderes - okay, Anakonda hat nicht geschrieben, wohin sie im Oktober reist.
VGM gegen Kieferschmerzen würde ich nur als allerletztes Mittel einsetzen. Sowas hat immer eine Ursache. Wenn man an Land beschwerdefrei ist (manche kauen nachts im Schlaf) und es nur beim Tauchen auftritt, würde ich da mit der Ursachenforschung beginnen. Steffi hat die zu kurze Schlauchlänge schon ins Spiel gebracht. Mir fällt noch Angst / Stress ein, manche knabbern die Beißwarzen vom Mundstück in nur einem Tauchurlaub ab. Wenn man so fest auf den Regler beißt, muss das mit der Zeit wehtun.
Ansonsten schließe ich mich den Vorrednern an, man sollte das Thema vor der Buchung mit der Basis abklären.
Ach so, einen habe ich noch: Wenn man vom Boot aus taucht und Probleme mit Seekrankheit hat, so dass man kurz vorm Erbrechen ist, dann hilft das Gefühl von frischer Luft ungemein, den Brechreiz im Zaum zu halten. Hat man da - aus welchen Gründen auch immer - die VGM länger auf, fehlt das Gefühl von frischer Luft in der Nase und die Situation kann kippen ...