"Mitleid mit Japan" (ich vermute mal, Du spielst auf die Atomkatastrophe an) hat nicht das geringst mit diesem Clip zu tun!!!
Nicht das ich das sinnlose Abschlachten tausender Haie nur um der Flossen willen irgendwie rechtfertigen möchte (im Gegenteil, ich bin ein erklärter Gegner des Finnings) - aber deswegen kein Mitgefühl für die Opfer des Erdbebens haben zu dürfen, ist genau so unmenschlich, wie das was der Film uns zeigt.
Ausserdem werde ich das Gefühl nicht los, das das Ganze extra für die Kamera "inszeniert" wurde - der Mann war im Wasser als der Hai noch am Haken hing, filmte das an Bord holen, das Abschneiden der Flossen, das Ausbluten und das versenken des sterbenden Tieres. Als ernsthafter Haischützer hätte er doch die Longline noch unter Wasser kappen können!!!
Wer Sharkwater gesehen hat, konnte beobachten, wie diese Mafia "tickt" - die lebenden Haie werden noch auf See Ihrer Flossen beraubt und sofort wieder ins Meer geworfen - kein Mensch kommt da auf die Idee, den Hai erst an Land zu schleppen, nur um ihn dann wieder zurück ins Meer zu werfen!Aausserdem begibt man sich an Land in der Regel in allerhöchste Gefahr, wenn man mit einer Kamera in der Hand auch nur in die Nähe dieser Leute kommt!
Ich finde das ganze Sharkfinning auch s c h e i s s e - aber dieser Film ist meinen Augen billige Effekthascherei und daher der falsche Ansatz.
Wie wäre es mit etwas mehr Aufklärung? Es soll ja Leute geben, die glauben, Haifischflossensuppe steigere die Potenz - warum macht nicht mal einer einen Film über Leute, die nach dem "Genuss" dieser Suppe an Impotenz leiden, oder auf Grund einer Schwermetallvergiftung oder Nierenversagen sterben?
Warum veranstalten große Haischutzorganisationen ihre Vorträge bevorzugt in Deutschland, Österreich und der Schweiz ... ich kenne keinen der hier auf Haifang geht.
Meiner Meinung nach sollten sie vor allem die Fischer und die Konsumenten der Flossen überzeugen.
Aber die Fischer in Afrika oder Südamerika könnten sich wahrscheinlich das stattliche Eintrittsgeld zu diesen Multimediaschauen nicht leisten und die Konsumenten kämen nie freiwillig - liegt es daran? Oder daran, das Spenden und der Verkauf von "Care-Produkten" ausreichen um die ganzen Organisationen am Leben zu halten und denen vor lauter "Verwaltung" ein großer teil ihrer Ideale abhandenkommt?
Und genau dazu braucht es dann solche Filme - das wir das Elend der Haie vor Augen geführt bekommen um anschliessend zu spenden ... oder in einem der zahllosen dazugehörigen Shops irgendein billiges (von asiatischen Kindern gefertigtes) Baumwoll-T-Shirt, einen Plüschhai oder einen Plastikfisch am Schlüsselring kaufen.
... so - und jetzt "Feuer frei" - steinigt mich - aber das ist halt meine Meinung.