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LorischlomoSSI Master Diver

Video-Format AVCHD oder MP4?

Hai Ihr alle,

beim Nachdenken, ob ich mir (hauptsächlich für Video) eine Canon G7X II oder eine Sony RX100 III zulegen soll, bin ich darauf gestoßen, dass Sony mit AVCHD und Canon mit MP4 aufzeichnet. Bislang hatte ich eine Lumix und habe die Videos mit Magix geschnitten und als AVCHD auf Blue-Ray gebrannt.

Frage: sind diese unterschiedlichen Aufnahmeformate für die Qualität der Videos, die ich mir auf meinem großen 4K-Fernseher ansehe, relevant? Bei der alten Lumix empfand ich es als Nachteil, dass bei schnellen Schwenks das Bild zerflossen ist, aber dafür ist doch eher der Sensor bzw. der Prozessor zuständig. Oder?

Bitte keine all zu technischen Begriffe bei Euren Antworten! Ich befasse mich nicht gerne mit Technik. Nur wenn ich es muss, wie jetzt vor einem Kamerakauf.

LGL

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12.11.2016 19:34

Also ich würde mal darüber nachdenken wie sinnig ein 4K TV ist wenn ich dann ein FHD Bild drauf ansehe.

Der 4K TV kommt erst mit 4k Material wirklich zur Geltung - das würde ich mal einfach anstreben, vor allem bei einer Neuanschaffung !

 

Das vermatschen bei Schwenks hat was mit der Datenrate beim filmen zu tun - die immer auf das maximal mögliche einstellen.

4k oder gutes FHD hängen allerdings nicht nur vom Aufzeichnungsvormat ab, grade im UW-Einsatz gibt es da noch einige Faktoren die ganz maßgeblich das Ergebniss beeinflussen.  ( gutes und viel Licht, Licht ordentlich geführt, Kamera ruhig stabil, keine Schwebeteile anleuchten usw. usw. usw. )

 

Wenn es für Licht z.B. nicht mehr reicht, oder Dir das ganze dann zu groß und unhandlich wird, etc. etc. dann wirst Du eh keinen Unterschied zwischen 4k und FHD, HDV, oder sogar SD sehen können - dann ist es fast egal was Du ins Wasser nimmst.

Willst Du sehen was im Wasser möglich ist, 4k Kamera, Power Licht und die Kamera irgendwie beruhigen  - dann kann es was werden.

mfg

Roland

 

 

MiLieAOWD
12.11.2016 21:08Geändert von MiLie,
12.11.2016 21:12

Zwischen avchd und mp4 ist jetzt kein großer Unterschied. Auch avchd komprimiert im mp4/H.264 Format.
AVCHD verwendet jedoch  einen mpeg2 Datenstrom. Das ermöglichte Medienserver die Filme besser zu streamen, auch an Geräte die selbst kein mp4 kannten.
Beides hat weniger mit den Verwischen bei schnellen Bewegungen zu tun. Da liegt ausschließlich an der Bildaufnahme- bzw. Wiedergabefrequenz und an der Belichtungszeit beim filmen.

Veringerte Datenraten komprimieren höher, was zu Verpixeln und damit weniger Details führt, jedoch nicht zu Verwischungen.

LorischlomoSSI Master Diver
12.11.2016 21:11

Zu deiner Eingangsbemerkung. Jeder hochwertige FS kann heute 4K, egal ob man das nutzt oder nicht. Habe mir das Teil nicht wegen 4K angeschafft. Aber schadet ja nicht. Und die Frage, ob ich die Kamera ruhig halte oder nicht, scheint mir mit meiner Frage "AVCHD oder MP4?" auch nicht so viel zu tun haben. oder?

Ich glaube nicht, dass mein PC momentan mit 4K oder Datenraten von 100 Mbit/s zurecht kommt. Insofern ist das 4K-Argument jetzt nicht wichtig. Vielleicht bei der nächsten Kamera.

Meine Ausgangsfrage war, ob es relevant ist unter Wasser, ob ich AVCHD und MP4 oder eben nur MP4 aufzeichnen kann - sagen wir mal bei gleicher Datenrate?

Kann das jemand aus eigener Erfahrung beantworten?

LGL

MiLieAOWD
12.11.2016 21:20

siehe meine Antwort. es ist nicht relevant beides ist mp4 nur der Transportstream ist unterschiedlich.

Bei gleicher Datenrate sind etwa gleiche Ergebisse zu erwarten, nur über Netzwerk gestreamt wird bei avchd das Netzwerk wohl höher belastet. 

 

13.11.2016 09:21

Bei ähnlichem Preissegment ist duch das Aufzeichnugsformat kein wirklicher Unterschied im Video sichtbar, der Codec ist (vermutlich ) bei beiden der gleiche..  Wobei es bei AVCHD sicher H.264 ist, MP4 ist der Container, da kann vieles drinn sein, vermutlich ist es aber auch H.264.

 

Heute hat nicht jeder TV 4k - und das ist auch gut so ! 

Wer ganz genau hinsieht, bekommt immer mit der nativ Auflösung das beste Resultat. Ist beim TV aber schwer realisierbar, da es kein Einheits-Format mehr gibt und 4k allenfalls als Test-Programm bei uns läuft.

 

Wenn Du das beste Ergebniss willst - hast ja extra erwähnt, dass Du ein 4K TV hast, dann verschenkst Du mit FHD Kameras 3/4 der möglichen Auflösung.

( Stimmt so nicht ganz - in der Werbung würde es so formuliert )

Von Blue Ray und den damit verbundenen Limitierungen sollte man sich, wenn es um maximale Qualität geht dann auch ganz schnell verabschieden.

Bei der Bearbeitung von Videos sind hoch komprimierte Video Files mit großen Datenraten natürlich nicht ganz leicht und auch nicht mehr fix für die Programme zu händeln, da hast Du recht. 

Aber da war es zumindest in der Vegangenheit so, das einige Bearbeitungsprogramme die Videos verlustfrei in gut bearbeitbare Formate gewandelt haben - bläht nur die Dateien gewaltig auf - mehr nicht.  Kostet halt ein wenig Zeit und Plattenkapazität.

Wer also die beste mögliche Video Qualität will, der muss in der ganzen Kette für starke Glieder sorgen.  Das schwächste Glied bestimmt auch hier das Resultat - wie immer halt.  

mfg

Roland

LorischlomoSSI Master Diver
13.11.2016 09:26

Roland,

was heisst das konkret? AVCHD oder MP4 (ja, da ist H.264 drin) oder egal?

LGLorischlomo

13.11.2016 09:57

Konkret heisst das, das AVCHD auf H.264 festgelegt ist.  Das ist per Definition so !

 

MP4 ist ein Conainer - da können unterschiedliche Formate drinn sein. 

Welchen hat Canon da rein gepackt ??? 

Vermutlich ist es auch H.264.

mfg

Roland

13.11.2016 10:01

Muss natürlich Container heissen.

LorischlomoSSI Master Diver
13.11.2016 10:27

Roland! Habe ich doch selbst geschrieben! Also nochmal:

AVCHD (mit H.264) oder MP4 (mit H.264).

Was ist besser?

LGL

13.11.2016 11:48

Canon 35Mbit/s - Sony 50Mbit/s, so zumindest nach meiner schnell-Recherche.

Da sehe ich Sony vorne.

mfg

Roland

LorischlomoSSI Master Diver
13.11.2016 12:22

Auf der Canon-Website steht "(Full-HD) 1.920 x 1.080, 59,94 / 50 / 29,97 / 25 / 23,98 B/s".

Hmm. Was heisst das?

dkamera.de schreibt "Videos können wie bekannt in Full-HD-Auflösung mit 1.920 x 1.080 Pixel und bis zu 60 Vollbildern pro Sekunde gespeichert werden. Ein Stereomikrofon hält den Ton fest."

heise.de schreibt "1920 × 1080 (60 fps, 50 fps, 30 fps, 25 fps, 24 fps)" und zur RX100 II "1920 × 1080 (50 fps, 25 fps)", wobei die 60fps bei Canon wohl für NTSC gelten, soweit ich das verstehe.

LGLorischlomo

13.11.2016 12:31

fps sind Frames per Second - also Bilder pro Sekunde.

Sofern Du z.B. was auf Scheiben brennen willst, eine zügige Bearbeitung am PC vorziehst, eklatante Fehler die praktisch nur noch sehr schwer korriegierbar sind vermeiden willst - rate ich dazu sich mit den Spezifikationen zumindest grob zu befassen.

 

mfg

Roland

13.11.2016 12:39

Da wir nicht mehr in die Röhre schauen, ist PAL / NTSC nur noch von untergeordneter Bedeutung.

Die diversen fps resultieren aus den übholten Normen, spielen lediglich noch eine Rolle wenn man normgerechte Scheiben brennen will.

mfg

Roland

13.11.2016 13:12Geändert von Tobias123,
13.11.2016 13:25

Diese PAL/NTSC-Sache ist eigentlich ein Relikt aus der analogen Röhrentechnik. Je nach Stromnetz (z.B. USA mit 60Hz, Deutschland 50Hz) haben die Röhrengeräte eine Unterschiedliche Anzahl Bilder pro Sekunde geliefert. Genau genommen waren es Halbbilder nach dem Interlace-Verfahren... das waren noch Zeiten...

Heute ist das mit einem modernen LCD-Fernseher überholt. Man nutzt das Interlaceverfahren nicht mehr und selbst ältere Geräte können sowohl 50Hz, als auch 60Hz (oder auch 24Hz für 24p) als Signalquelle für Vollbilder verarbeiten. Der Fernseher passt sich an die Quelle an. Man muss nur darauf achten, dass die Quelle auch das entsprechende Material liefern kann. Ich selbst lasse meine Filme über eine Playstation ablaufen. Die kann sowohl 24Hz, 50Hz, als auch 60Hz Videos ausgeben. Mein Fernseher stellt sich automatisch auf das 50Hz/60Hz Signal ein. Problematisch wird es nur, wenn du ein älteres / inkompatibles Abspielgerät verwendest und dies z.B. aus deinem 60Hz Video ein 50Hz Signal (oder umgekehrt) erstellst. Dann gibt es das gefürchtete 3:2 Pulldown in Form von Ruckeln. Bei einer PS3 ist das z.B. eine Eintelllung im Setup. Wurde hier die falsche Einstellung gewählt ruckelt es, da das Ausgabegerät eine Konvertierung vornimmt.

D.h. du hast im Prinzip die Wahl, ob die mit 50fps oder 60fps aufzeichnen möchtest. Mach das davon abhängig, ob du ggf. verschiedenes Material von verschiedenen Kameras "mischen" möchtest (das ist bei mir immer ein Kriterium - nicht alle Kameras können 60fps). Aber im Grunde ist es (fast - s.u.) egal, ob du 50fps oder 60fps verwendest. Bei 60fps ist die Darstellung noch flüssiger - ich kann 50fps und 60fps nicht unterscheiden. Wovon ich persönlich aber abrate sind Frameraten wie 30fps oder 25fps. Das ruckelt wie verrückt. Und wenn es augenscheinlich nicht ruckelt, dann interpoliert dein Fernseher Zwischenbilder um das Ruckleln zu vermeiden. Die Zwischenbildinterpolation ist aber immer Fehlerbehaftet und sorgt für häßliche Artefakte, gerade bei schnelleren Szenen. Bei YouTube gibt es viele anschauliche Beispiele wie dieses hier: Link

Aus diesem Grund halte ich 4k auch (noch) für sehr fragwürdig. Schau dir mal zum Spaß (du hast je eine TZ101) 4k-Material mit 25fps im Vergleich zu 1080p Material mit 50/60fps an. Qualitativ ist letzteres bei Bewegung (!) deutlich hochwertiger. Ich nutze schon lange keine Frameraten mehr unterhalb von 50fps. Und da fast alle 4k-Kameras mit 4k keine 50/60fps unterstützen ist das für die meisten Leute nur eine Spielerei. Erst die kommenden Kameragenerationen mit höheren Frameraten werden dieses Manko aufheben.

Es gibt noch eine Sache bei der Wahl zwischen 50fps und 60fps: Je nach Frequenz des Stromnetzes kann es bei unterschiedlichen Frequenzen zu einer "Streifenbildung bei Kunstlicht" führen. Da die Sensoren Zeilenweise ausgelesen werden wirkt sich das Flackern (nicht alle Kunstlichtquellen leuchten durchgehend - das Auge ist aber zu träge dies zu sehen) in Form von Streifen aus. Aus diesem Grund werden viele Kameras in Deutschland mit 50fps vertrieben während die US-Versionen 60fps können - entsprechend dem jeweiligen Stromnetz. Bei vielen neuen Kameras (wie bei den Sony's und der G7X M2) kann man selbst zwischen den beiden Frameraten wählen. Bei deiner TZ101 (du hast die 50fps Version, wenn du sie in D gekauft hast) geht das nur über einen "Hack".

Ich selbst nehme (damit ich das Material aus verschiedenen Quellen mischen kann) immer 50fps bei 1080p mit der höchstmöglichen Bitrate.

P.S. 30/60fps sind gerundet. Tatsächlich ist es minimal weniger - Canon gibt es ganz exakt an. Das wars. Ohne es im Detail gelesen zu haben (ich hatte den Grund vore langer Zeit mal recherchiert und schnell wieder vergessen - es hat keine Relevanz für mich) hier eine spontaner Suchtreffer aus google: Link

Gruß

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