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diver7DIVEMASTER

Verzinken oder Pulverbeschichten??

An alle Pressluftatmer,

hab mir für meine 7l Flasche eine Halterung fürs Backplate aus Stahl zusammen gebastelt. Selbige brauche ich für die nächste Tauchsaison um den ganzen Krempel rucksackartig auf die Berge zu schleppen um dort einige Süsswasserseen in den Alpen zu betauchen und zu erkunden. Nun stellt sich mir nur die Frage ob ich dieses Teil, wohlgemerkt aus Stahl, Oberflächenverzinken oder doch Pulverbeschichten soll. Käme eventuell auch eine normale Lackierung in Frage? Hab damit keine Ahnung, das Teil sollte nicht schon nach ein paar TG anfangen zu rosten.
Vielleicht gibts ja den ein oder anderem im World Wide Water da draussen der mir behilflich sein kann...

Vorerst schon mal 1000 Dank
mfg Diver7
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22.10.2010 11:13
Normale Lackierung würde ich nicht machen, da platz schon mal ein Stück Lack beim Transport usw. ab - da blüht dann der Rost richtig auf.

Verzinken geht, ist aber auch nicht unbedingt schlagfest; manchmal wirkt es auch überhaupt nicht und darunter rostet es trotzdem.

Pulverbeschichten ist z.Zt. das Mittel der Wahl. Abriebfest - ein guter Schutz. Wir lassen bei uns im Verein auch die Stahlflaschen pulverbeschichten; da hat man erstmal ein paar Jahre Ruhe.
berni007AOWD/400TG
22.10.2010 11:34
Hallo
Wenn Verzinken dann Feuerverzinken. Ich habe meine Flaschen auch Pulverbeschichtet, hält sehr gut, Flaschen müssen aber absolut fettfrei sein.
Wichtig ist auch nach dem Tauchen ohne Staunässe luftig trocknen.

mfg Berni
22.10.2010 12:37
Hallo driver7,
feuerverzinken ist das Mittel der Wahl. Schlagunempfindlich (Fehlstellen "wandern" wieder zu), preiswert, dauerhaft. Warum setzt man es sonst im Industirebau ein?
Pulverbeschichten sieht zugegebener Weise besser aus, hat man jedoch eine Fehlstelle, z.B. durch einen Schlag, fängt es darunter an zu blühen.
Grüße
Mark
22.10.2010 12:37
Hallo,

ich tendiere eher zum Verzinken.
Aus meiner Erfahrung ist eine Verzinkung wesentlich widerstandsfähiger als eine Pulverbeschichtung.
Das Problem beim Verzinken ist das es eine Feuerverzinkung sein muss da eine galvanische Verzinkung zu dünn ist.
Beim Feuerverzinken besteht allerdings die Gefahr der Überhitzung in Verbindung mit einer Materialschwächung des Flaschenmaterials.
Aber vielleicht gibt es jetzt schon bessere Pulverbeschichtungen.

Gruss, Reiner
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
22.10.2010 13:06
"... Pulverbeschichten ist z.Zt. das Mittel der Wahl. Abriebfest - ein guter Schutz. Wir lassen bei uns im Verein auch die Stahlflaschen pulverbeschichten; da hat man erstmal ein paar Jahre Ruhe. ..."

Selten so einen Nonsens gehört. Nur weil ein Veien das seinen Flaschen antut, heißt das noch lange nicht, daß das auch gut ist. Und glaub mir, ich weiß wovon ich spreche, wenn es um das Beschichten geht.

Gehen wir das Problem mal systematisch an:

Ob du mit Nasslack oder Pulverlack beschichtest hat für den Koorsionsschutz erst einmal keine Auswirkung, solange die Beschichtung intakt und wasserundurchlässig ist. Beides ist bei der von Dir beschriebenen Beanspruchung nur kurzzeitig gegeben.
Die Beschichtung mit Nasslack hat den Vorteil, daß man bei Beschädigungen das Ausmaß sieht und die Beschädigungen einfach auszubessern sind. Beim Pulverlack kann es zu Unterwanderungen kommen und man sieht häufig bei kleinen Beschädigungen dann nicht, wie groß die Schadstelle unter der Pulverbeschichtung wirklich ist.

Die Verzinkung bietet einen guten Korrosionsschutz sieht aber bescheiden aus. Dabei würde ich - wenn möglich - der Feuerverzinkung gegenüber einer galvanischen Verzinkung den Vorzug geben.

Wenn Du Korrosionsschutz und gutes Aussehen miteinander Kombinieren willst gibt es grundsätzlich 4 praktikable Möglichkeiten:

1. Galvanisches Verzinken mit anschließendem Überzug mit Nasslack.
2. Feuerverzinken mit einem dickschichtigen Pulverlack
3. Ein Pulverlack mit Korrosionsschutz.
4. Ein Nasslackaufbau mit Phosphatprimer, Rostschutzgrundierung, Primer/Füller und Decklack.

Variante 4 habe ich sehr erfolgreich angewendet, ist aber etwas mehr Arbeit. Variante 1 habe ich nicht ausprobiert, wäre aber mein Favorit. Variante 3 ist billig, hat bei meinen Flaschen aber komplett versagt. Variante 2 habe noch nicht ausprobiert und geht auch nicht für Tauchflaschen.

Grüße,

henri
22.10.2010 14:13
/Klugscheißer ON

Die Frage drehte sich NICHT im Tauchflaschen!
Sondern um eine (wohl selbstgebaute) Trageeinrichtung.

/Klugscheißer OFF

Vielleicht mögen die durchaus sachkundigen Beantworter dies berücksichtigen
22.10.2010 14:24
Feuerverzinken ist die mit Abstand beste Lösung für Süsswasser. Für Salzwasser taugt sie jedoch gar nicht. Ein zusätzlicher Farbanstrich bringt nichts. Silbrig glänzende Strassenlaternen sind üblicherweise feuerverzinkt und halte Jahrzehnte.

Flammspritzverzinken plus Farbanstrich ist die zweitbeste Lösung für Süsswasser, die beste für Salzwasser. Tauchflaschen sind ab Werk so behandelt.

ALLE anderen Methoden, auch die hier genannten, sind für deine Anwendung Quatsch. Henris Methode Nr. 4 gehört auch dazu. Wenn die Poren nicht mit Zinkt gefüllt wurden, rostet das Metall bei der geringsten Verletzung des Farbanstriches.

Grundsätzlich am besten wäre es gewesen, dein Gestell aus VA Stahl zu bauen, das erspart die Verzinkerei. Bzgl. Kosten ist es oft sogar günstiger, weil die Verzinkung eines einzelnen Teiles bisweilen teuer kommt.
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
22.10.2010 14:26
Und, du geklugscheißender T-Diver, rostet der Staht denn unterschiedlich, ob das jetzt die Flasche oder die Tragevorrichtung ist?
Im Zweifel ist die Gefahr der Beschädigung bei der Tragevorrichtung größer...

Frei nach Rüdiger Hoffmann: Man kann klugscheißen, muß man aber nicht.

Grüße,

henri
Vercingétorixold school
22.10.2010 14:37
Mmmh, was ist den das für ein Stahl?

Das Problem sind die Kosten für Pulverbeschichten oder Verzinken.

Wenn es nicht all zuviel Material ist, bietet sich der Neubau aus V4A ehr an. Ansonsten würde ich es beschichten, so aus dem Bauch raus.
22.10.2010 15:58
ach Henri......

eine Haltevorrichtung muss aber keine 200 bis 300 bar Druck mehr aushalten
somit kommen tendenziell auch andere Techniken in Frage

aber wer sich angesprochen fühlt, der mag sich den Schuh anziehen

ich kling mich aus, die sachlichen Argumente dürfen auf dem Tisch liegen - ab jetzt kommen die Stammtischparolen
22.10.2010 16:26
geht denn kein " normaler " Monoflschen-Adapter für´´s Blech??

Aus Alu oder Edelstahl, der kostet doch nicht die Welt....


LG Ursus
22.10.2010 16:30
Henri, lesen bildet: diver7 taucht im Süsswasser, da ist feuerverzinken perfekt. Tauchflaschen sehen ab und zu Meerwasser, da ist feuerverzinken unbrauchbar. Zudem ist feuerverzinken bei Druckbehältern verboten, Hitzeeinwirkung.
22.10.2010 19:56
antiblabla Tauchflaschen feuerverzinken

Wenn dann Flammspritzverzinken.

Bei der Tragkonstruktion würde ich dann aber doch auf Feuerverzinken setzten in Verbindung mit einem Anstrich/Lackierung.

Der Selbstbau aus VA ist für viele nicht ganz so einfach, da die benötigte Schweißtechnik fehlt.

Fürs Süßwasser und den gelegentlichen Gebrauch im Salzwasser sollte aber Verzinken ausreichend sein.
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
22.10.2010 19:58
Hallo mantiblabla, Du schon wieder.
Ich habe schon gelesen, daß er im Süsswasser tauchen will.
Deine Aussage zu meiner Variante 4 ist einfach nur falsch. Der Aufbau ist zigmal bewährt. Aber daß Du Dich zu Themen äußerst, von denen Du keine Schimmer ahst kenne ich ja schon. Damit meine ich nicht das Thema von neulich.

Das Feuerverzinken den besten Korrosionsschutz gibt haben wir oben schon geschrieben. Nur sieht es hakt auch ziemlich scheisse aus. Wenn man also auch ein bischen Wert auf die Optik legt, dann ist Feuerverkinken keine wirklich gute Option.

Daß Feuerverzinken nicht stand oben auch schon. Was außer Deinem Gemopper hast Du der Runde denn jetzt neues mitgeteilt

Grüße,

henri

henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
22.10.2010 20:00
Kleine Korrektur bzw. Ergänzung: Daß Feuerverzinken für Tauchflaschen nicht geeigent ist, stand oben auch schon.

Sorry, irgendwie habe ich ein paar Worte verschluckt...
23.10.2010 14:23
Beim Bremsscheibenwechsel lass ich an meinen Karrren die Scheiben erst galvansich verzinken. Dann halten die Bremsbeläge besser, weil vom Außenumfang kein Rost reinkriecht. Feuerverzinken ist u.U. viel zu dick, verschmiert Gewinde, macht Löcher unmaßig, und hat am Rand spitzige Bärte.
Für die Optik geht jeder gute Lack. Muss nicht Pulver sein, kann aber. Hint: Metalllackiererei Martin Günher, Hamburg. Das hält zigmal besser als der der Mist von Brennenstuhl/behinderte Werkstätten. Bei meiner Kuh schon seit 1967.
Dieter47Rescue Diver
25.10.2010 18:19
Hallo,

sind ja richtige Galvaniker und Metalltechniker dabei.

Einleuchten ist nur ein Hinweis, warum das bischen Tragplatte nicht in VA herstellen. Wird sicherlich preiswerter sein, als die ganze verzink und beschichterei.

Gruß

Dieter
Antwort