Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Ventil von Tauchflasche abschrauben ?

Hallo, ich habe über e-bay günstig eine Tauchflasche erworben. Obwohl sie noch über ein Jahr TÜV hat würde ich mich wohl wohler fühlen wenn ich mir den Innenraum der Flasche mal angucken kann.

Was gibt es zu beachten beim Ventil ab- und anschrauben ?

Wie wird die Dichtigkeit gewährleistet ? O-Ringe oder sowas wie Teflonband ?? Hab da leider keine Erfahrungen.

Thanx für Antworten
Jens
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04.04.2006 17:35
Mail an folgenden Adresse schicken:
http://www.scuba-sicherheitstechnik.de
Ich habe paar einfache Anfrage dort gemacht und finde,dass die Leute dort kompetent sind.
04.04.2006 18:29
Vielen Dank für den Link, besonders abschreckend sicher der Link "ohne Worte" und um genau das zu verhindern wollte ich mir die Flasche und das Ventil mal von innen anschauen..

Aber über Ventil-Montage/Demontage hab ich nichts gefunden, bzw. nur ein Seminar das die anbieten, ist aber viel zu weit weg von mir
04.04.2006 19:22
hai
gehen mir mal davon aus das deine flasche ne 25/2 gewinde besitzt.gedichtet wird mit einem o-ring.kauf dir bei ibei einen ventilausdreher.ich machs immer so, auf die flasche drausitzen und mit einem gummihammer auf das ende des ventilausdrehers schlagen.sollte normal aufgehen.das gleiche beim zudrehen.mit der hand gut festziehen und einen schlag drauf.wenn du mit einer lampe reinleuchtest sollte die oberfläche grau sein.schau auch auf den boden nach.zum schluss!!! niemand soll das auch nur probieren,jeder der an ventilen spielt ist lebensmüde erst recht ohne drehmomentschlüssel
Qpitcairn
du musst nicht immer deinen senf dazugeben.vor allem wenn dein wissen nur so von blanker theorie strozt.und jetzt das wichtigste bleib bitte vom kreiselforum fern.
gruss sepp
von der gelben seite der macht
04.04.2006 19:41
Soweit ich weiß (und ich weiß dazu auch nur wenig):
- Demontage: Recht unkritisch; natürlich vorher Druck ablassen.
- Montage: Dichtflächen und O-Ring ansehen, reinigen, je nach Flaschentyp (Fettart) fetten (bzw. evt. auch O-Ring austauschen), und Ventil einschrauben. Mit Drehmomentschlüssel richtiges Anzugsdrehmoment aufbringen; bei konischem Gewinde (dort auch mit Teflonband abgedichtet) kritischer als bei normalem metrischem Gewinde.

Außer Drehmomentschlüssel brauchst Du ggf. also O-Ring, Teflonband, passendes Fett, sonstige eventuelle Teile (z.B. Filter falls vorhanden), außerdem Hilfe oder Einspannmöglichkeit für das Halten der Flasche. Geübte Flaschenschubser machen es wohl auch anders (ohne Drehmomentschlüssel), zu denen gehörst Du aber nicht.

Aber alles ohne Gewähr, und es gibt auch flaschentypische Besonderheiten. Sicher weiß es noch wer besser. Laß es Dir unbedingt vor Ort zeigen, damit wirklich nichts passiert; und auch den Zustand kannst Du ohne Erfahrungen ja nur einschätzen, wenn das Ergebnis ganz offensichtlich ist. Mit Taschenlampe reinleuchten und zugleich Auge in die Flasche werfen wird auch nicht funktionieren; dürfte weiteres Werkzeug (kleine Spiegel oder kleine Kamera) erfordern.

Nach der Montage (egal ob selbst gemacht oder durch Werkstatt) würde ich persönlich auch mindestens 1x durchspülen (eine Flaschenfüllung opfern), da nicht klar ist, ob die Luftfeuchte in der Flasche nicht zu hoch ist; durch einfaches nachdrücken von zusätzlicher Kompressorluft sinkt die Luftfeuchte in der mit feuchter Umgebungsluft gefüllten Flasche ja nicht.

Noch einmal: Laß es Dir zeigen! Erklärungen können falsch, mißverständlich formuliert, von Dir mißverstanden, oder für Deinen Flaschen/Ventiltyp unzutreffend sein!
05.04.2006 04:50
Tipps zum Einspannen der Flasche:

Irgendein stabiles Gestell, ein Tau um die Flasche und das Gestell ein paarmal rumgewickelt und dann mit einem Stock, Rohr oder einer Stange das ganze engzurren, so wie man ein Bein abbinden wuerde eben.

Bei der Montage des Ventils auf gar keinen Fall so vorgehen, wie es seppu beschreibt. Ist viel zu fest, d.h. evtl beschaedigst Du das Gewinde und bekommst bei der naechsten Demontage Probleme. O-Ring fetten, Ventil handfest reindrehen und dann ein zwei kleine Hiebe gegen den Ventilknopf geben. Drehmomentschluessel waere noch besser, wenn man einen hat und das Moment kennt. Mit konischen Ventilen habe ich noch nie was zu tun gehabt und auch nicht mit Stahlflaschen.

Wie waere es, das ganze von jemanden machen zu lassen, der sich damit auch etwas auskennt? Dann wirst Du Dich bestimmt noch besser fuehlen...
05.04.2006 07:34
Link "ohne Worte": da habe ich schon viel schlimmere Flaschen gesehen die (nach Entrostung) locker durch den TÜV kamen. Grundsätzlich: Lochfrass im Boden ist unkritischer als an der Wand, weil der Boden dicker ist.

Achtung Lebensgefahr: es gibt 2 Flaschengewinde, die nahe beieinander sind: 3/4" und M25x2. Ein M25x2 Ventil passt in eine 3/4" Flasche (oder umgekehrt, bin mir nicht sicher), dichtet wunderbar und hält bis ca. 200 bar. Man kann also u.U. x-mal füllen, dann knallt das Ventil. Es gab schon Tote. Bei einer unbekannten Flasche würde ich immer, immer, immer das Ventil rausdrehen und die Gewinde vergleichen, kann dir das Leben retten. Manchmal (aber nicht immer) sind die Gewinde am Ventil und an der Flasche eingestanzt.

Den O-Ring musst du immer ersetzen (Widerspruch zu flasche). Durch den Einbau wird er 3-eckig gepresst, bei Wiederverwendung ist eine Undichtigkeit wahrscheinlich. M25x2 und 3/4" haben unterschiedliche O-Ringe.

Ein Drehmomentschlüssel ist nicht nötig, Widerspruch zu flasche. Der gesunde Menschenverstand genügt vollauf. Falls das Ventil einen seitlichen Hebel hat (z.B. Zweitabgang, Handrad) kannst du es sehr gut mit einem Gummihammer lösen und anziehen (Handrad vorher demontieren, so dass du auf das Ventilgehäuse schlagen kannst), ein Einspannen erübrigt sich. Falls das Ventil keinen Angriffspunkt für den Gummmihammer bietet, musst du dir ein Montagwerkzeug kaufen, das du in den Abgang schraubst. All das Gesagte gilt für zylindrische Gewinde. Falls du ein konisches hast, melde dich.

Beurteilung des Innenlebens: "Spiegel und Kamera nötig" ist Quatsch. Nimm eine kleine Lampe, die du an einer Schnur rein hängst. Oder nimm eine kleine Taschenlampenbirne, befestige (löte) an beide Kontaktstellen ein Kabel, lass die Birne am Kabel reinhängen und gib Strom drauf. Leichter Rost (keine Krater) ist normal. Je neuer die Flasche, dest schlechter meist der Stahl.
"..würde ich persönlich auch mindestens 1x durchspülen..durch einfaches Nachdrücken von zusätzlicher Kompressorluft sinkt die Luftfeuchte in der mit feuchter Umgebungsluft gefüllten Flasche ja nicht". Falsch. Die relative Luftfeuchte (nur um die geht es hier) hängt praktisch ausschliesslich von der Kompressorluft ab. Luft mit 200 bar nimmt 200 mal mehr Wasserdampf auf als mit 1 bar. Ob das erste bar am Anfang 100% oder 1% rel. Feuchte aufwies, ist nach dem Füllvorgang nicht mehr bedeutsam. Spülen somit völlig unnötig.

Einspannen der Flasche: am besten gehts im (grossen) Schraubstock. Einen Lappen als Kratzschutz und an der Schulter (nicht am Rohr) einspannen.
05.04.2006 09:19
Hallo,

schau dir auch mal diese Seite an.
http://www.seveke.de/tauchen/technik/1flaschen.htm

Gruß Ingze
05.04.2006 10:38
Badoit,
Du kannst es wohl nicht lassen. "Widerspruch" muß nicht gesondert hervorgehoben werden, wenn es inhaltlich ja ohnehin klar erkennbar ist, und wirkt so, als ging es Dir vorrangig um den Widerspruch.

Beim O-Ring-Tausch hast Du sicher recht (obwohl ich nicht weiß, ob das beauftragte Werkstätten auch immer so machen). Beim Drehmoment schrieb ich oben was; Erfahrene bekommen`s halbwegs auch so hin, Unerfahrene nutzen doch besser den Drehmomentschlüssel. Für metrische Gewinde (also für zöllige eigentlich auch.. na, sagen wir, für nichtkonische Gewinde) ist es natürlich weniger kritisch.

Ich schrieb nicht, Spiegel *und* Kamera seien nötig, sondern Spiegel *oder* Kamera. Mag sein, daß Du es auch ohne hinbekommst; aber ob Du so genau jeden verborgenen Winkel genau siehst, weiß ich nicht. Vor allem aber schrieb ich, daß er ohne Erfahrungen schlecht den Zustand genau einschätzen kann; es sei denn, es ist ganz offensichtlich perfekt oder ganz offensichtlich schlecht.

Bei einer unbekannten Flasche Ventil rausdrehen und Gewinde überprüfen: Für Dich (Badoit) ok, aber für Unerfahrene besteht die Gefahr dann eher in der unsachgemäßen Montage, weniger im unwahrscheinlicheren zuvor falsch ausgewähltem Ventil.

Die absolute Luftfeuchte wird durch nachdrücken von Luft nicht vermindert. Im Gegenteil addiert sich die (vielleicht gerade noch im zulässigen Bereich befindliche) absolute Feuchte der Kompressorluft mit der absoluten Feuchte der 1bar-10l-Luft in der Flasche; wenn in der Flasche z.B. 10l-1bar-100% Luftfeuchte bei 20°C sind, dann sind absolut in der Flasche dann vor dem Luftnachdrücken 173mg. Nach dem Luftnachdrücken noch mehr (die Feuchte der Kompressorluft kommt hinzu). Zulässig sind nach DIN EN 12021 25mg/m³. Dies entspricht bei einer 10l-Flasche bei 200 bar 50mg. Wie man leicht sieht, hat man bei einfachem Luftnachdrücken den zulässigen Wert der Luftfeuchte so um das bis zu Vierfache überschritten. Mit sehr großer Mühe erspare ich mir hier eine Bewertung desjenigen, der Spülen für überflüssig erklärt. Zur Erläuterung: Natürlich muß es nicht so sein, daß in der Flasche vor erster Neubefüllung 100% Luftfeuchte sind. 70% Luftfeuchte in Wohnräumen sind aber nicht unnormal, oder bei Regen und hoher Temperatur noch mehr Feuchtigkeit (absolut) in der Luft. In jedem Falle sind die zulässigen Werte bequem überschritten, auch wenn es nicht gleich in der Flasche plätschert; jedenfalls ist Vereisung wahrscheinlicher.
Ursache ist, daß bei höherem Druck die Luft nicht etwa, wie wohl manche vermuten, mehr Luft aufnehmen kann. Aus 70% relative Luftfeuchte bei 1bar wird mit "Luftnachdrücken" auf 200bar nicht etwa 70/200=0,35% Luftfeuchte! Das ist ein Fehlschluß! Erst durch nachdrücken, Vermischung der Luft, dann Abgabe der hohen Luftfeuchte per luftablassen wird das Wasser entfernt; erst nach Luftablassen hat die Luft in der Flasche bei niedrigem Restdruck die richtige Luftfeuchte. Dann kann man wieder Luft zugeben, und alles ist im grünen Bereich.

Physik hilft, falsch übernommene Praxiserfahrungen in dem Falle jedenfalls nicht.

Badoit, ich halte es für sehr fahrlässig von Dir, in der Weise Unerfahrene dazu zu bringen, sich selbst womöglich überschätzend und die Anleitung nicht voll verstehend Sichtkontrolle und eine Montage des Flaschenventils zu machen; ohne direkte Anleitung vor Ort, ohne geeignetes Werkzeug (Drehmomentschlüssel) und erstmalig!

Ich bin selbst auch ein "mutiger Techniker" in manchen Dingen. Aber nicht, wenn es um mein Leben geht; dann möchte ich ganz genau wissen, was ich da mache.
Der Tip kann also nur lauten: Laß es machen, oder mach es unter persönlicher Anleitung eines Erfahrenen.
05.04.2006 11:40
Nochmal zum Thema "Flasche nach Durchsicht 1x mit Luft durchspülen":
http://www.uni-protokolle.de/Lexikon/Luftfeuchtigkeit.html

Noch einmal die Aussage von Badoit:
"Luft mit 200 bar nimmt 200 mal mehr Wasserdampf auf als mit 1 bar."
Genau das stimmt eben nicht!

Wenn man nicht "durchspült", hat man nach Erstfüllung etwa die absolute (und auch relative) Luftfeuchte in der Flasche, die zuvor bei 1bar aus der Umgebungsluft drin war; beispielsweise 70% relative Luftfeuchte bei 20°C (zuzüglich der Feuchte der Kompressorluft).

Und jetzt tauchen gehen; Abkühlung auf 4°C; folglich Anstieg der relativen Luftfeuchte (temperaturabhängig) von 70% auf ....

Viel Spaß.
05.04.2006 13:26
@26G
Ich denke, es ist klar, was ich meinte. Druckluft rein. Ausreichend lange warten, damit sich garantiert auch alles gut vermischt. Laaangsaaaaam Luft wieder ablassen (aber wirklich ganz langsam; nicht Ventil voll aufreißen; sonst entsteht am Ventil Kondenswasser wegen Abkühlung). Dann erneut füllen. Erst diese erneute Füllung zum Tauchen nutzen, nicht die Erstfüllung nach der Flaschendurchsicht bzw. nach einem Transport mit geöffnetem Ventil.

Wenn man genau weiß, daß in der Flasche einigermaßen trockene Luft ist (Flasche selbst und bei z.B. winterlich trockener Luft angesehen), und dann bei Wassertemperaturen taucht, die sommerlich hoch sind (etwas widersprüchliche Kombination..), oder wenn man einen vorsichtigen Flachtauchgang als Ersttauchgang nach Flaschendurchsicht macht (bei dem Vereisung dann kein großes Problem ist), kann man diese Prozedur natürlich auch einsparen.
05.04.2006 13:31
Na, dann formulier es doch mal noch besser.

(Ich glaube, ich muß noch viel von Dir lernen; auch und gerade was Länge der Beiträge angeht.)
05.04.2006 14:10
Im Füllverein machen wir das so:
leere Flasche füllen bis auf max.,
langsam abströmen lassen bis auf gut 40bar,
nochmal füllen bis auf max.,
nochmal abströmen lassen bis auf 40bar,
füllen bis auf max,
tauchen gehen.
Und immer die Flasche gut schütteln, damit sich die Luft gut vermischt...
(der Nachteil der Kürze: es gibt keine TNTs und deshalb keinen Schnaps
05.04.2006 16:16
Ich bin geschüttelt (nicht gerührt).
michaPADI DM
06.04.2006 20:43
@ghostriderGS

Du sagst es schon, dass Du keine Ahnung hast, also lass die Finger weg.

Gehe in den Shop Deines Vertrauens und lasse die Flasche überprüfen. Wenn die nett sind, lassen die Dich über die Schulter schauen. Dann kannst Du von kompetenten Leuten lernen.

Gruss Micha
AleschPADI MSDT
28.09.2012 11:07
Hallo,

ist schon etwas älter, könnte aber für den einen oder anderen interessant sein.

Aus http://www.divestore.tv/Anleitung/aq_flaschen.pdf, Seite 5 (Seite zugegriffen am 28.9.2012, 11:02 Uhr):

Montage Tauchflasche/Ventil
Die Montage der Flaschenpakete muss durch einen autorisierten Aqualung-Fachhändler erfolgen. Es muss ein Drehmomentschlüssel mit entsprechendem Gabelschlüssel-Aufsatz zur Montage der Z- und TAG-Ventile verwendet werden. Das Anzugsmoment beträgt 80 Newton für die oben genannten Ventile (Flaschenanschlussgewinde M 25 x 2).

Hinweis: Es kommt auf den Ventiltyp an - also wenn dann besser informieren.

Das sollte den Sinn des Drehmomentschlüssel erklären. http://www.taucher.net/bbmat/xpin-pur3.gif

Prinzipiell sollte man das Abdrehen der Ventile nur Fachleuten überlassen. Ich habe es mal live miterlebt, wo sich beim Füllen das Ventil gelöst hat ...

Grüße Alex
Antwort