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V4tec Backplate rostet :-(

Hallo zusammen,

ich wollte mal fragen ob Ihr das Problem auch mit den neuen V4Tec Backplates hab, das sie rosten??

Ich habe ein altes Classic, und bei dem stimmt die Qualität.

Nun habe ich meiner Frau ein neues gekauft. Und nach dem ersten Tauchgang hatte das Backplate einige rostige stellen. Ein anderer Bekannter hatte auch Probleme mit dem Rost an den neuen Backplates.

Nun meine Frage sind das Ausnahmen? Oder stimmt die Qualität nicht mehr ?

Was meint Ihr ?


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13.10.2004 17:35
hallo Holger B.!

ich hab von so etwas schon gehört! Angeblich wurde hierbei einem Kunden auf der "BOOT" !!!
ein OMS verkauft, welches mit den selben Problemen behaftet war. Das ist Markenschänderei! Keine Ahnung wo du das Teil her hast aber man sollte von einem Edelstahlbackplate erwarten dass egal wo man taucht, (süss oder salz) dieses Plate rostfrei bleibt! Sonst ist es kein V4A!! Edelstahl in der Version V2A kann schon mal rosten. Die ganzen Schiffe die mit Edelstahl beplankt werden (Optik) haben alle V4A. Also das hat was mit der Güte des Stahls zu tun.
Also ich würd das Ding zurückgeben!
>Lebensgefählich<:o

Gruß Matze
13.10.2004 17:58
Hallo Matze,

Deiner Meinung nach kann es also kein V4A Edelstahl sein, sonst würde es nicht rosten...

Ich hab versucht mich mit dem Hersteller in Verbindung zu setzen, ist aber lt. Page zur Zeit in Betriebsferien.

Aber schonmal danke für die Info, werde Ihn direkt auf das Material ansprechen.
Vielleicht wurde ja wirklich ein anderes Material bei den neuen benutzt.

Gruss

Holger
13.10.2004 18:21
Hallo Holger,

mein Buddy hatte das selbe Problem, zog beim tauchen permanent eine Rostspur nach.
Nach Kontakt aufnahme mit den Hersteller war natürlich er schuld da er damitr ins Wasser geht und es danach nicht hundertprozentig austrocknet??!!??. Danach wurde dann das Backplates nach behandelt und seitdem scheint es zu funktionieren.

MfG

René
13.10.2004 18:48
Rosten kann V4A eigentlich nur wenn es mit Laser geschnitten wurde. Dann verbrennen an den Schnittkanten wichtige Legierungsbestandteile (hauptsächlich Chrom), übrig bleibt Eisen und das rostet. Ich vermute das ist hier passiert. Beim Wasserstrahlschneiden oder Stanzen passiert sowas nicht, dann bibts auch keinen Rost.
13.10.2004 19:24
Jeder Stahl rostet früher oder später. Auch V4A.
Peter Braun produziert eigentlich nur 1. Wahl und ist dafür auch berüchtigt. Es besteht kein Zweifel, dass ein Backplate nicht rosten sollte, mein OMS von 96 rostet auch nicht. Manchmal steckt man aber in der Produktion einfach nicht drin und an irgendeiner Stelle werden Fehler begangen, die Verwendung des falschen Werkzeugs reicht schon. Das ist so wo gearbeitet wird.
Blöd ist, dass Peter gerade im Urlaub ist und auf ihm herum getreten wird.
Ich bin mir sicher, dass er dafür aufkommen wird.

Ich habe Tekna Messer von 96, absolut rostfrei, superscharf. Heute als Importeur bekomme ich Messer, die z.T. nach 30 TGen Flugrost ansetzen. Auf die Frage an den Hersteller warum dem so sei, bekam ich die Auskunft, dass sie irgendwann die Entscheidung treffen mussten zwischen Schärfe und Nicht Rosten. Schade, ich finde die alten klasse, aber es gibt keine Alternative für den Handle zu den Neuen.

Sandro
13.10.2004 20:40
hai
das v4a wird weniger rosten.es reicht wenn beim schleifen ein schleif-oder polierband verwendet wurde,mit dem voher eisen geschliffen wurde.auch die qualität des v4a geht seit jahren zurück.verunreinigungen sind beim edelstahl schnell reingepfuscht.
gruss sepp
13.10.2004 23:35
v4a ist erstmal an sich rostfrei.
die o.g. einflüsse bewirken:
1.) eine verarmung an chrom ---> rost oder
2.) bilden einer spannungsbrücke ---> korrosion
beides ist bei unsauberem arbeiten unvermeidlich.

wer z.b. seine flaschenpakete mit billigschrauben festmacht, darf sich nicht wundern.
wenn man die chance hat, sollte man beim einkauf der rohware nicht v4a sagen, weil der begriff nicht geschützt ist, sondern ne din-bezeichnung und zusätzlich die gewünschten legierungsbestandteile angeben.
sollte da jemand meinen, über den tisch gezogen worden zu sein, kann ich gerne gegen nen kleinen unkostenbeitrag eine analyse machen.
meine bp (ne divetec) hat auch an einigen stellen angefangen rost anzusetzten. ist aber nicht schlimm und schon gar nicht wie oben angedeutet "lebensgefährlich".
ansatzweise ist es das nur, wenn man ein komplett (z.b. falsche glühbehandlung) vermurksten werkstoff hat und der dann durch ik-korosion so weit geschwächt wird, dass es zum unvorhersehbaren bruch kommt. das ist aber in meinen augen unwahrscheinlich.
also einfach mit ein wenig hausmitteln wegmachenund gut.
gruß
heiko
guntherTL***
14.10.2004 17:38
Hi,
als alter Metallhändler...
V4A ist eine Qualität die im orginalen Zustand nicht rostet (im Wasser).
Aber:
-Wenn sie angeschmolzen wird siehe Holger S.-Beitrag hat man an den Schmelzbereichen eine andere Zusammensetzung die rosten kann.

-Durch Schleifen, Hohnen und sonstige Bearbeitung mit verunreinigtem Schleifgut (gilt für praktisch alle Verfahren)kann es zu Einträgen in das Material kommen, Fazit auch hier ist Rost möglich.

-schlechte Legierung
Sollte nicht passieren, aber was wir so alles auf den Hof bekommen, kriegt man graue Haare von

-Es ist sinnvoll ein V4A Produckt frei von Metall-Metall Kontakten zu halten.

Gruß
Gunther
14.10.2004 19:28
Hi,

Einfach die Roststellen reinigen und beizen, dann ist alles wieder gut. Oder Elektropolieren, die beizen vorher auch und dann ist alles wieder sehr gut.

Gruß
Andreas
15.10.2004 14:19
Halt Stop!
Sandro hat recht! Was Peter Braun macht hat Hand und Fuß. Wenn es wirklich Grund zur Beanstandung gibt (was eigentlich nicht sein kann!) sollte man das mit Peter besprechen, der das 100%ig regelt!
Das was hier läuft, kratzt (gewollt oder nicht)an Peters Ruf und das find ich nicht O.K.!!!

Frank
15.10.2004 14:56
Also ich finde die Aussage von Sandro und Frankba stimmt, das Peter Braun Qualität pruduziert.
Oder besser gesagt produzieren läst.

Er kann wahrscheinlich nichts dafür das es rostet eher sein Zulieferer !

@Holger
Einfach reklamieren. Das Teil wird getauscht.

@Sandro und Frankba

ich finde es kratzt nicht am Ruf von Peter Braun. Hier wird nur diskutiert warum ein Backplate rostet obwohl es aus V4a ist. Ich denke wenn Holger ein rostendes Plate von OMS gekauft hätte würde er es auch posten.



16.10.2004 15:29
Ohne zu Weit ins Detail zu gehen
Ob die Qualität schlecht ist oder nicht, könnt Ihr ganz einfach mit einem Magneten prüfen.
Ein gängiger CR/NI Stahl den wir bei der Taucherei verwenden ist nicht magnetisch.
Wenn das Teil nicht magnetisch ist, dann fehlt es an der Passivschicht, d.H. Beim bearbeiten wird die Oberfläche des CR/NI Stahls verletzt und die Molekulare Struktur wird durch die Verunreinigungen gestört. Die Passivschicht kann wieder hergestellt werden durch anätzen der Oberfläche. Bei diesem Vorgang werden die „störenden“ Teile eliminiert und der CR/NI Stahl ist wieder passiv d.H, er korrodiert nicht. Ich selber tauche mit einer Backplate aus 1.4306 (V2A). Auch nach Jahren noch 1.Sahne. Edelstahlbeize bekommt Ihr in jedem Fachhandel für Schweissgeräte oder Schweisswerkstoffe.
Gruss Tauchefix
17.10.2004 11:28
Schön wieder hier zu sein: V4tec Backplates werden aus A4 Stahl, Krupp Thyssen DIN 1.4571 von einem ISO 9001 zertifizierten Betrieb Laser geschnitten und CNC gekantet. Nach dem Schliff der Kanten wird das Backplate dann von einer Metallveredelungsfirma, zertifiziert nach DIN EN ISO 9002 elektropoliert. Zertifizierte Betriebe führen Arbeitsprozesse nach bestimmten Standards aus und dokumentieren diese zum Zwecke der Qualitätssicherung.
@Holger: Wenn dein Backplate also nach dem ersten Tauchgang rostet (staun...), dann kannst du sicher sein, daß ich meiner Garantieverpflichtung als Hersteller nachkomme, und wir schauen, ob da in der Produktionskette etwas schief gelaufen ist, oder ob es andere Gründe für diesen nicht gewollten Effekt gibt. Soviel erst mal zu meinem Selbstverständnis bezüglich Qualität.
Bezüglich Edelstahl und Rost sind in den vorangegangenen Mails viele richtige Bemerkungen gemacht worden, ich fasse aber gerne einmal kurz meine Erfahrungen zusammen:
Edelstahl rostet - wenn die Passivationsschichten durch die Bearbeitung geschädigt werden, ...verbrennen von Chrom etc. - oder, und das ist sehr viel häufiger der Fall, der Edelstahl mit "nomalem Stahl" konterminiert wird. Das geht zwar oft schneller wie man glaubt - im guten Glauben mit viel Süßwasser aus einer rostrigen Leitung gespühlt, - und schon ist es passiert,- ist aber dafür außer der optischen Beeinträchtigung bestimmt nicht folgenschwer oder mit dem Prozess einer Durchrostung an normalem Stahl zu vergleichen: Es rostet eigentlich ja immer nur der Teil, der ungewollt eingebracht wurde. Ich glaube, das nennt man Flugrost, gelll!
mfg.
Peter
KurtCMAS**
18.10.2004 22:48
Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber ich habe mir sagen lassen, wenn V4A mit "Normalem" Stahl in Kontakt kommt, bildet sich zusammen mit dem Wasser und dem Säuregehalt (wenn auch sehr gering), ein galvanisches Element, daß die Bestandteile des V4A angreift und ihn somit zum rosten bringt.

20.10.2004 15:35
Das Schlimmste, was man eienem Backplate antun kann, ist es mit einer Feile zu bearbeiten, da dabei das unedlere Eisen dér Feile mit dem Edelstahl eine Art Verbindung eingeht, welche schnell und stark oxidiert.
LG, Hubsi
23.10.2004 16:05
Also, ich hatte die gleichen Probleme mit der V4Tec Platte nach einer Woche im Mittelmeer (Natürlich ohne die Ausrüstung zwischen den TGs abzuspüllen, das macht mann nicht Rostspuren an einigen Stellen. Davor hatte die Platte ca 20-30 TGs im Zürisee. Nach einem kurzen Kontakt mit Peter hatte ich eine neue Platte wieder hier in Zürich innerhalb einer Woche. Das nenne ich Service! Seitdem ist Ruhe im Karton. Allerdings steht noch der Salzwassertest noch aus.

Guet Luft Alex

24.10.2004 09:46
Wen es interessiert:
In den oben aufgeführten Beiträgen wurde bereits erwähnt, dass es verschiedene CR/Ni Stähle gibt. V2A und V4A sind ungenaue Bezeichnungen für Werkstoffgruppen.
Was in unserm Fall relevant ist, ist das Medium mit dem der CR/NI kontaminiert wird. Bei Salzwasser sind freie Chlor Ionen am Werk, mit denen der Kohlenstoff im CR/NI Stahl eine Verbindung eingehen kann. Es ist also nur begrenzt richtig, dass ein 1.4571 Korrosionsbeständiger ist als ein( V2A) stahl. Der 1.4306 den ich oben angesprochen habe ist ein niedrig gekohlter CR/Ni Stahl, d.H. er weist einen Kohlenstoffgehalt von max. 0.030% auf, gegenüber dem 1.4571 mit 0.080%. Der prozentuale Anteil an CR und NI sind für die Korrosionsbeständigkeit von CR/NI Stählen nur begrenzt aussagekräftig. Weiter beeinflusst wird die Korrosionsbeständigkeit durch den delta Ferritgehalt, Den Anteil an Mo, N, Si, Mn, und S. Die bereits erwähnte Passivschicht spielt bei allem eine wichtige Rolle.
Wenn man einen Stahl mit einem Laser bearbeitet, so wird die Schnittstelle Ferritisch, d.H. das Gefüge des Stahls ist an Schneidestellen verändert durch die Einwirkung von Hitze. Es nützt nichts, wenn diese Stellen elektropoliert werden, ohne diese vorher zu passivieren. Elektropolieren rundet nur die Mikroskopisch feinen „Berge und Täler“ auf der Oberfläche des Stahls. Und macht die Flächen dadurch korrosionsbeständiger. Keine Frage wird wohl sein, ob diese Platten unser taucherisches Leben überdauern. Mit Sicherheit, Ja. Wem das zu Wenig ist, der verlange beim Händler einen 1.4404, oder1.4435. und lasse sich dies mit einem 3.1B Zeugnis bestätigen. Diese Stähle wurden speziell für die Chemie entwickelt und sind ausserdem noch billiger als 1.4571.
Gruss Tauchefix
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