Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
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Frankb4185SSI OWD

Unterwasser Navigation

Hallo ich hab eine Frage zum Thema navigation unterwasser.
Was wird in den einzelnen Verbänden beim Tauchschein zB. Cmas Bronze , ssi owd , padi owd usw. Bezüglich unterwasser navigation unterrichtet und beigebracht? Wird da überhaupt was gezeigt oder wird man eher dazu gedrängt einen speziellen Kurs zu belegen?

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18.04.2014 13:03
Die Navigation wird immer nach den 1. Basis Kurs gemacht. Man braucht eine gewisse Anzahl an TG`s damit man sich überhaupt auf die Navigation konzentrieren kann.

Tarierung und diese halten muss passen sonst geht die Navigation schief.
Frankb4185SSI OWD
18.04.2014 13:26
Also wird in den Einsteigerkursen überhaupt garnichts über navigation erklärt?
Aber man soll doch laut EN schlag mich tot
"Autonomer" Taucher sein. Da sollte man doch zumindest beigebracht kriegen wie man das Ufer wieder findet.
ramklovApnoeTL, TL**
18.04.2014 13:42
Beim CMAS* gehört eine "einfache" Navigationsübung dazu. Als Beispiel am Uferrand zu Ausgang zurückzufinden.

"Da sollte man doch zumindest beigebracht kriegen wie man das Ufer wieder findet." -> Nee, Du bleibst gleich in Sichtweite des Ufers.

Der SK ORientierung, wie ich in kenne, beinhaltet allein 4 Tauchgänge und setzt voraus, dass Du bereits tarieren kannst und mit Deiner Ausrüstung vertaut bist. Du kannst einem blutigen Anfänger nicht einfach so einen Kompass in die Hand drücken. Erst wenn Du mit Dir klar kommst, fällt so eine Weiterbildung auf fruchtbaren Boden.

gruß ramklov
habakuktibsehr gut
18.04.2014 14:06
Frankb4185 Du hat einiges schon gut erkannt. Ja, der CAMS*, OWD; etc... wird als Autonomer Taucher bezeichnet, aber ihm fehlen nach meiner persönlichen Erfahrung grundlegende Eigenschaften (z.B. Orientierung) um mit einem gleichwertig ausgebildeten Taucher z.B. in einem Teich sicher zu tauchen.

Normen sind auch meist nur ausgehandelte Mindeststandard, die von Gremien in denen auch die betreffenden Hersteller, u.a. sitzen festgelegt werden.

Deshalb gibt es Tauchsport-Organisationen (z.B. VDST) die Empfehlen dass bei jeder Tauchgruppe, also ab 2 Personen,immer ein Tauchgruppenführer (z.B. CMAS**) der in Navigation und Gruppenführung geschult ist, dabei seien sollte und den Tauchgang führen. Du solltest also nach dem ersten Tauchschein erstmal mit erfahrenen Taucher deine Fähigkeiten ausbauen und dann wenn Du sicher tarieren kannst einen Kurs in Unterwasser Orientierung belegen.
Gruß Michael
18.04.2014 15:55
Ich kenne es so, dass beim SSI/PADI OWD zumindest ein Umkehrkurs erklärt und dann auch getaucht wird. Bin jetzt aber nicht ganz sicher, ob das auch in den Standards so verankert ist. Ich denke auch, dass viel mehr keinen Sinn macht, weil Tarierung und eine gewisse Ruhe für Navigation schon da sein sollten.
18.04.2014 17:40
VDST-Standards enthalten für * keine Navigationskenntnisse. Dafür das richtige Verhalten bei Partnerverlust. Das Sicherheitsnetz besteht außerdem aus den Elementen: 3-, bzw. 4-Stern-Regel und "tauche nie allein".
Für ** ist SK Orientierung Voraussetzung und Orientierungsübungen sind Teil der praktischen Prüfung.
GarfiSchnorchelabzeichen
18.04.2014 20:50
Hallo,

also sowohl bei CMAS* als auch SSI OWD und wohl auch PADI OWD (ich kenne da nur das Buch) wird navigationstechnisch praktisch nichts gemacht. Außer vielleicht Dinge, die ein gesunder Menschenverstand ohnehin hergibt. Wenn auf dem Hinweg das Hausriff an der linken Schulter liegt, muss es auf dem Rückweg rechts liegen etc. Kompass bekommt man da bestenfalls mal gezeigt. Dafür gibt`s Extrakurse.
Ob der Inhalt dieser Extrakurse spannend ist hängt sehr davon ab, ob man schon mal irgendwo anders gelernt hat, mit einem Kompass umzugehen. Falls ja, ist der theoretische Teil dieser Kurse nicht sehr ergiebig weil man eigentlich nix Neues lernt. Die Unterwasserübungen beschränken sich auf ein paar Sachen wie Dreieck oder Rechtecktauchen. Einschätzen von Entfernungen etc. Vielleicht noch ein paar Grundlagen über Suchtechniken. Ist aber dennoch erst dann sinnvoll, wenn man sich nicht mehr aufs Tauchen oder Tarieren an sich konzentrieren muss. Sonst ist man zu sehr abgelenkt und hat nix davon.

Viele Grüße
18.04.2014 21:03
Also beim PADI OWD werden sehr wohl grundlegende Dinge erklärt + auch geübt:
- Erklärung und Umgang mit dem Kompass an Land, Übung Umkehrkurs an Land (z.B. mit Handtuch über dem Kopf)
- im Freiwasser Geradeauskurs mit Kompass schnorcheln (50m)
- im Freiwasser Umkehrkurs mit Kompass unter Wasser
haitaucherinSSI-AOWI,IAC,CMAS**M
19.04.2014 19:47
hi - auch bei SSI wird der Umgang mit dem Kompass erklärt und geübt -
an Land ( mit Handtuch über den Kopf) wie auch im Wasser : schnorcheln mit Kompass und Umkehrkurs unter Wasser und auch natürliche Navigation - makante Punkte ( Stein, Zweiggabel, Schnur... ) werden gezeigt und dann dürfen die Schüler den 5.TG selbst planen und navigieren... so lernen sie gleich den See kennen
lg Susi
GarfiSchnorchelabzeichen
19.04.2014 21:50
Hallo,

also es ist zwar schon ne Weile her, aber bei mir wurden da keine Übungen mit Kompass gemacht (CMAS + SSI). Derlei Kleinigkeiten, dass man sich den Ausstiegspunkt merkt etc., wurde natürlich angesprochen. Kann man natürlich auch etwas hochtrabend als natürliche Navigation bezeichnen. Aber vielleicht erwarte ich da einfach zu viel, da für mich Navigation im Gelände nichts besonderes ist und ich auch schon ab und an mal einen Kompass benutzt habe.
Meine Tochter (PADI) hatte letztes Jahr tatsächlich einen Kompass in der Hand und ist mal ein Stück damit getaucht (hab grad mal nachgefragt).
Frankb4185SSI OWD
19.04.2014 23:01
Also liegt es wie so oft im Ermessen des Tauchlehrers??

GarfiSchnorchelabzeichen
19.04.2014 23:58
Es wäre leichter zu Antworten, wenn Du den Hintergrund Deiner Frage etwas näher erläutern würdest.
Aber unabhängig davon, ob jetzt beim OWD Kurs ein paar Meter mit Kompass getaucht werden oder nicht, weit kommen tust Du damit nicht. Wenn Dich das Thema interessiert, gibt`s ja viele Möglichkeiten sich eingehender damit zu beschäftigen. Das beginnt mit der Navigation im Gelände, hat also mit Tauchen gar nichts zu tun, oder auch weiterführende Navigationsübungen unter Wasser. Sowas kann man in einem Kurs machen oder auch mit alten Hasen im örtlichen Club. Wer sich in einem Tümpel mit 1m Sicht zurechtfindet, hat da bestimmt auch gute Tipps auf Lager.
Mit dem Tauchen ist es wie mit vielen anderen Dingen auch. Man kann einen Kurs belegen, aber können tut mans deswegen noch lange nicht. Es werden viele Themen angerissen aber um sie wirklich zu beherrschen muss man sich ausführlicher damit beschäftigen und vor allen Dingen üben. So ein Kurs ist nichts weiter als eine Einführung und als solche sollte man das auch verstehen.
20.04.2014 09:20
Antwort von Frankb4185 am 19.04.2014 - 23:01
Also liegt es wie so oft im Ermessen des Tauchlehrers??

Nö, manchmal soll es auch an den mangelnden Fähigkeiten des Tauchschülers liegen. Die haben die ersten 5 Tauchgänge oftmals "alle Hände voll zu tun", so dass für ernsthafte Navigation wenig Raum bleibt.

Und solltest Du wirklich denken, dass man als OWD schon alles kann und können muss, dann grüß den Weihnachtsmann von mir, wenn Du ihn siehst. Ein Brevet ist der Anfang eines Weges, nicht dass Ende.

PS: Ich bin übrigens kein Tauchlehrer sondern einfacher Anwender
Frankb4185SSI OWD
20.04.2014 10:02
@Fullcave
Das ich das meine hab ich nirgendwo geschrieben.
Ich wollte nur wissen in wie weit man sich in den Anfängerkursen mit navigation beschäftig. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich habe noch keine Tauchausbildung genossen. Wollte mich nur mal informieren.
20.04.2014 10:15
@Frankb4185:
Bei PADI sind die oben von mir beschriebenen Übungen Pflicht! Es handelt sich NICHT um optionale Übungen. Läßt der Tauchlehrer sie weg, so handelt es sich um einen Standard-Verstoß!
PsychodadCourse Director
20.04.2014 10:20
Bei uns (CMAS) ist einfache Navigation (Umkehrkurs) im * enthalten.

Im Navigation-Specialty geht es um
- natürliche Navigation
- Kompasnavigation
- - Umkehrkurs (Wiederholung)
- - Dreieck, Viereck
- - Z-Kurs
- - um Hindernisse herum navigieren
- - Einfluß von Strömung usw. auf die Navigation

Nach Abschluß soll zumindest der Kompass beherrscht werden.
ag2908PADI Staff Instr.
20.04.2014 11:15
@Psychydad
Genau gleich wie bei PADI
Und ich meckere immer über CMAS So schlecht sind die doch gar nicht
PsychodadCourse Director
20.04.2014 14:53
@ag2908

Was soll ich dazu sagen...

Ich hätte es genau andersrum formuliert

Wobei, ich war ja auch mal PADI IDC Staff, bis ich zum wahren Tauchverband bekehrt wurde

Quatsch, Wasser ist Wasser und so solls auch bleiben. Egal ob Nixe, Erdkugel oder nur Buchstaben auf der Karte, hauptsache es macht Spass.
ag2908PADI Staff Instr.
20.04.2014 15:03
@Psychodad
koelle76VDST TL**
20.04.2014 19:55
In der DTSA CMAS*-Ausbildung des VDST ist Orientierung kein nennenswertes Thema. In einem Tauchgang wird sie kurz thematisiert:
"4.3 Orientierung: einfache Unterwasser-Navigation (z.B.: auf Anfrage des Prüfers kann die Richtung des Rückweges bestimmt werden)"

Und das ist in meinen Augen auch völlig richtig so.

In meinen Augen ist es auch nicht wirklich wertschöpfend, das Thema im Anfänger-Kurs ausgiebig zu thematisieren, da die Schüler sind noch viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt sind und kaum die Kapazitäten haben, sich mit ihrer Umwelt ausreichend zu befassen, um die ganzen für die natürliche Navigation hilfreichen Details wahrzunehmen. Außerdem sind sie mit Tarierung, Lage und Übungen schon ausreichend beschäftigt.

Außerdem ist es meiner Meinung nach bei den ersten TG sehr wichtig, Erfahrungen zu sammeln. Und ich finde, da sollten TG nicht entweder aus Übungen oder Navigation bestehen, sondern in erster Linie aus Tauchen, Gucken, Fühlen - also Erleben.

Aber die Ausgangssituation beim VDST ist vielleicht auch etwas anders als bei anderen Verbänden.
Dazu muss man sich den Grundaufbau der VDST-Ausbildung anschauen:
Vom Grundprinzip her ist ein * ein sicherer Mittaucher (mit einem erfahrenen Taucher idealerweise einem ***), der ** ein sicherer eigenständiger Taucher (mit einem gleichwertig ausgebildeten Taucher) und ein *** ein Tauchgruppenführer, der auch unerfahrene Taucher sicher betreuen kann. Insofern Ist nach dem Verständnis des VDST die Tauchausbildung nicht mit dem * abgeschlossen. Ganz im Gegenteil. Der * wird als Grundlagentauchschein verstanden und kann und muss demzufolge auch nicht alles enthalten, was ein Taucher in seinem Tauchleben können sollte. Er enthält das, was man braucht, um sicher mit einem fortgeschrittenen Taucher (mögl. ***) mittauchen zu können. Der * ist lediglich eine Freiwassergerätegrundausbildung und die Gerätetauchausbildung ist erst mit dem *** abgeschossen.

Auf dem Weg zum ** schließt sich an den * als Pflichtkurs der AK Orientierung an. Hier werden die nötigen Navigations-Skills in Theorie und Praxis vermittelt, die ein Taucher zur natürlichen Navigation und zur Navigation mit technischen Hilfsmitteln benötigt. Und das möglichst zu einem Zeitpunkt, an dem der unerfahrene Taucher die mentalen Kapazitäten dafür frei hat. Also wenn er routiniert genug ist, dass Tarierung, Lage das Tauchen an sich nicht mehr seine ganze Aufmerksamkeit binden. Deshalb wird für dem AK Orientierung auch eine Mindestanzahl von 10 TG vorgeschrieben. Diese Übungen im Rahmen der üblichen ersten fünf Freiwasser-Ausbildungs-TG zu machen ist meiner Erfahrung nach überhaupt nicht sinnvoll, weil bei den Schülern zu dem Zeitpunkt eh nicht viel hängen bleiben kann.

Ich habe im AK Orientierung schon oft erlebt habe, dass die explizite Konzentration auf einen Kompass auch Schüler mit erheblich mehr als 10 TG, die ansonsten schon ziemlich routinierte Mittaucher sind, so fordert, dass sie z.B. die Tarierung und den Buddy völlig vergessen und wieder wie ein blutiger Anfänger tauchen. Und das zeigt mir, dass es die richtige Entscheidung ist, ernstzunehmende Navigation nicht in den Anfängerkurs hinein zu nehmen.

Bei Verbänden, wo die Mehrzahl der Tauchschülern nie über den OWD hinaus kommt (und wenn mich mein Gedächtnis nicht täuscht, ist das bei den meisten kommerziellen Verbänden die Regel), mag die Situation eine andere sein. Da mag es die bessere Entscheidung sein, den Schülern möglichst schon einmal mit einem Kompass in Kontakt gebracht zu haben. Das will ich nicht beurteilen. Aber im Verein ist die Situation durch die Tatsache, dass forciert wird, dass die Ausbildung fortgesetzt wird und durch den Pflichtcharakter des AK Orientierung eine andere Situation gegeben. Dass es aber auch dort Kandidaten gibt, die über den * hinaus kommen ist natürlich klar.
ag2908PADI Staff Instr.
20.04.2014 21:51
@Koelle
Und wieder eine Lobeshymne auf den achso tollen VDST
Wers glaubt
20.04.2014 23:36
Hallo ag2908,

woran entzündet sich jetzt konkret Deine Kritik?

Oder ist das jetzt nur bashing, um
Dein Vereinstrauma aufzuarbeiten?
Frankb4185SSI OWD
20.04.2014 23:39
Ok ich denke meine Frage ist beantwortet.
Danke an die vielen hilfreichen Antworten.
Danke an die die es nie lassen können Seitenhiebe gegen Verbände zu setzen

Bitte schließen.
21.04.2014 09:16
@ag2908
kölle hat ein sehr informtives und bezüglich des Verbändevergleichs wertfreies Posting geschrieben. Er würdigt die unterschiedlichen Ansätz in ihrer Sinnhaftigkeit.

Der einzige, der versucht, hier wieder eine emotionale Verbandsdiskussion hochzuziehen, bist mal wieder du! Heuchler
shuttleTL** / Instructor Trainer / MSDT / TMX
21.04.2014 15:17
Es gibt überhaupt nichts an dem Beitrag von koelle auszusetzen.

Der To hat durch die überweiegend informative postings denke ich eine guten Einblick in die Thematik erhalten. Verbandssticheleien sind hier von keiner Seite aus angebracht und völlig unnötig.

Frankb: nimm für eine vor dir liegende Ausbildung vielleicht mit, von Anfang andem Thema Navigation einen hohen Stellenwert einzuräumen. Du kannst bei jedem TG sorgfältig beobachten (Bsp: markante Punkte am Einstieg, auf welcher genauer Tiefe dieser liegt, wie sich das Gelände verändert, Kompasskurse etc.pp.) und deinen Ausbilder / Gruppenführer auch vor/nach den TG zu befragen, wie er bei seiner Navigation / Führung vorgegangen ist etc.pp. Das geht auch schon zu Beginn an. Das eigentliche selbstständige Üben funktioniert erst, nachdem du (siehe Vorgenannte Beispiele) wenn deine Tarierung sicher ist etc.pp.

Viel Glück bei deiner Ausbildung
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