Alles rund um die digitale oder analoge Fotografie und Video gibt es in diesem Forum. Ob Fragen zur Ausrüstung, zum Handling oder zu Motiven - alles findet hier seinen Platz. Bei den vielen Möglichkeiten welche sich hier bieten ist Erfahrungsaustausch dringend notwendig!

Unterwasser mit der Canon EOS 5d mk III

Hallo zusammen,

ich könnte etwas Hilfe gebrauchen. Bisher habe ich mit einer Kompaktkamera und einer Actioncam unter Wasser Bilder und Filme geschossen, aber ich besitze an Land schon länger eine sehr guet DSLR Kamera; mit der würde ich auch gerne unter Wasser auf Fotosafari gehen können.

Ich habe schon versucht, mich selbst zu informieren, aber bei den Gehäusen gibt es so viele Möglichkeiten und eine riesige Preisspanne. Ein Nauticam-Gehäuse würde mich schon reizen, aber ist es wirklich so viel mehr wert als ein Ikelite Gehäuse? Oder BS-Kinects, oder Aquatica?

Ich konnte leider keine vernünftigen Reviews finden, und erst recht keine Vergleiche. Auch bei den Blitzen bin ich mir nicht sicher, da die 5D mk III ja keinen internen Blitz hat, für optische Auslöser (brauche ich einen Adapter für den Blitzschuh?). Und dann noch Domeports, Zoomrädern etc. die meistens ja auch nur auf bestimmte Gehäuse passen. Deswegen wäre ich für Empfehlungen guter Konfigurationen dankbar, aber auch für Vergleiche, welche Vor- und Nachteile die einzelnen Gehäuse haben. Für den Anfang sollte ein Blitz ausreichen, und viewport und Vakuumpumpe müssen wohl auch nicht unbedingt sein; bin schließlich auch nicht reich, und Paket wird sicher auch so schon teuer genug.

Folgendes ist bei mir vorhanden:

Canon EOS 5D mk III

100mm Macro EF 1:2.8L IS USM

Fischauge 8-15mm EF 1:4L USM

(24-105mm 1:4L IS USM; aber die wird wohl eher selten mit unter Waser gehen, bei den Alternativen)

Außerdem noch ein paar Kugelgelenkarme samt Klemmen, eine Videolampe und eine Fluo-Lampe (+Filter für das 10mm Makro-Objektiv)

Danke schonmal für eure Antworten.

AntwortAbonnieren
29.11.2017 07:52
Es kommt auf sehr viele Faktoren an - um ein Gehäuse zu beurteilen oder zu finden was man will. Es gibt Gehäuse mit 1 Hand Bedienung oder auch Gehäuse mit dem sogenannten "Affengriff" - dazu gehört Ikelite oder BS Kinetics weil man Tasten nur durch umgreifen erreicht. Beim Pool Shooting sicher kein Problem oder bei Aufnahmen wo man eben nicht permanent einstellen muß.

Je genauer die Übertragung desto teurer das Gehäuse. Der Port sollte modular sein - man benötigt nur Plan und Domeport. Das jeweilige Objektiv wird duch Verlängerungsringe angepasst bzw. optimal plaziert. Die Portöffnung sollte groß genug sein - um auch lichtstarke Objektive benutzen zu können. Optimal wenn es die Port in jeder Qualität gibt (Acryl, Glas, Superdome)

Stabile Griffe, Blitzanschluß über Nikonos, S6, Ikelite. LED Trigger (auch TTL) - ist die neueste Technik für den Blitzanschluß für enorm schnelle Folgezeiten

Tasten, Knöpfe, Verschluß am besten aus Aluminium/Edelstahl oder sehr widerstandsfähigem Kunststoff. Die Oberfläche (Lackierung) von einem Alugehäuse ist ebenso wichtig. Hier ist Subal oder Seacam an erster Stelle. Neue Gehäuse Modelle benötigen auch keine Anode mehr - wie z.b. das Isotta. Einbau über einen Schlitten und zusätzlicher Kamera Zentrierung - Ein schweres Objektiv könnte die Kamera nach vorne drücken und die Optik ist dann nicht mehr in der Portmitte.

Am Schluß - wie bereits öfters erwähnt, es macht einen Unterschied ob Du 2 Wochen oder 3 Monate auf einen Ersatzteil wartest. Hier sind Modelle aus Europa sicher von Vorteil. Noch besser wenn man den Hersteller selbst besuchen kann oder man den Hersteller bei den Messen antrifft und seine Erfahrung austauschen kann.
ZyanCarlosOWD, AOWD, RD
29.11.2017 12:28
Und natürlich einen kompetenten Fachhändler der die Produkte kennt, und dann auch nach dem Kauf mit Rat und Tat zur Seite steht. big
29.11.2017 12:31
Ich tauche selber mit einer DSLR Kamera, wenn auch einer etwas kleineren Variante. Ich hatte damals die ähnlichen Überlegungen und bin dazu auf die Boot gefahren. Da habe ich mir dann in Ruhe die verschiedenen Gehäuseanbieter angesehen und die Produkte auch in die Hand genommen. Auch wenn natürlich nicht genau das Gehäuse für meine Kamera dabei war, hat mir das einen sehr guten Überblick verschafft. Es gab Hersteller, da bin ich mit meinen kleinen Händen nicht an alle Knöpfe gekommen, 2 Handbedienung fand ich umständlich. Zudem habe ich für mich beschlossen, daß ich doch lieber auf Metall gehe, auch wenn das Gehäuse beim Transport schwerer ist. Hat auf mich einen robusteren Eindruck gemacht und das war mir sehr wichtig.
Am Ende habe ich mich für einen dt. Hersteller entschieden, der nur 3 Fahrstunden von mir zu Hause weg ist. Ich tauche seit 8 Jahren mit dem Gehäuse, bekomme immer noch Ersatzteile oder neue Domports (für mein Weitwinkel für die Cenoten letztes Jahr) und bei Problemen kann ich auch mal vorbeifahren.
Ich habe einem Systemblitz aus Deutschland. Den habe ich mir damals wegen den nahezu vernachlässigbaren Aufladezeiten und dem tollen Akkukonzept gekauft. Da ich den Blitz nur manuel einstelle habe ich auch keinen Adapter. Man sollte allerdings wissen, für welches Blitzsystem man sich entscheidet, bevor man das Gehäuse bestellt (die Systeme heissen glaube ich Nikonos oder Sea&Sea). Denn dies hat Einfluss auf die Verkabelung. Kann man zwar auch im Nachhinein ändern ist aber wieder ein Eingriff in das System.
Bei den Investitionskosten für ein Gehäuse mit Blitz lohnt sich der Besuch der Boot in jedem Fall.

29.11.2017 13:32
Hallo,

ich nutze bereits die zweite DSLR-Generation (D300 und D810) unterwasser. Als Gehäuse habe ich
Sealux im Einsatz und bereue es nicht, da das Service-Thema wichtiger denn je ist.
Zum anderen kann ich auch persönlich vorbeifahren.
Du solltest Dir Deine Entscheidung gut überlegen. Ikelite sehe ich als problematisch an, da die Gehäuse gerne anlaufen
und dann gibt es Nebel-Bilder.
Ich würde mir Gedanken zum Thema Biltzen als erstes machen; Videolampe ist ganz nett, aber es werden viele Fische verscheucht.
  • Möchtest Du einen Systemblitz im Gehäuse von Canon oder einen Unterwasserblitz nutzen?
  • Dann schaue Dir mal an, wie die Ports montiert werden? Das Spektrum reicht von Schraubgewinde bis hin zu klein Plastikhaltern.
  • Schaue in die Port-Matrizen der Hersteller? Werden Deine Objektive unterstützt? wie sieht es mit Zoom-Ringen aus?
  • Was bietet der Hersteller an Optionen an? Ich möchte meinen Winkelsucher nicht mehr hergeben.
  • Wo ist der nächste Händler? Wo sitzt der Herstelller? Wo ist der nächste Service-Partner?
Und zum Schluss die wichtigste Frage:
Möchtest Du in einen Kleinwagen investieren?
Die Boot würde ich heute ausschliessen, da Du am Wochenende keine vernünftigen Gespräche fast nicht mehr führen kannst.
Meistens kommt es darauf an, Umsatz zu machen und wenig zu beraten. Die Standkosten müssen ja wieder reingeholt werden.
Gruß
PanOceanPhotoUnterwasserfotograf, IDC Staff Instructor, Full Cave Diver, AIDA Freediver ***
29.11.2017 14:11
Es ist ja schon einiges gesagt worden. Ich fotografiere selber mit der 5D Mark III in einer Silberbüchse. Da ich von der Arktis bis in die Tropen damit unterwegs bin, macht das für mich auch Sinn. Allerdings sind auch die teuren Modell "far away from perfekt". Von daher kommt es sehr darauf an, was Du für Ansprüche hast und wie viel Du bereit bist zu investieren. Ich habe einen Workshop zur Ausrüstung in der Unterwasserfotografie online gestellt. Du findest in hier:

http://panoceantravel.com/workshop-ausruestung/

direkt zum Video über "Gehäuse" gelangst Du über diesen Link

http://panoceantravel.com/workshop-ausruestung-gehaeuse/

Wenn Du Fragen dazu hast, jederzeit gerne.

Roland
29.11.2017 14:32
Aktuell ist sicher das Isotta absoluter Preis - Leistung Sieger bei den Gehäusen in Aluminium Bauweise. Isotta ist direkt am Gardaseee und lässt sich mit Kurzurlaub auch super kombinieren. Wer Lust hat, kann auch gleich im Gardasee probetauchen..
07.12.2017 17:05
Danke für die hilfreichen Antworten.

Die Messe Boot hat mich in den letzten Jahren eher enttäuscht, was die UW-Fotoausrüstung angeht, außerdem hatte ich gehofft, das Gehäuse schon vor der Boot zu haben.

Die Videos waren sehr interessant und ein guter Einstieg in das Thema. Wirklich schade, dass ich die nicht früher schon selbst bei meiner Suche entdeckt habe

Ich habe mir nach dem ausführlichen Feedback die verschiedenen Modelle jetzt nochmal angesehen, auch die Port charts hinzugezogen, etc.
Mir ist die gute Bedienbarkeit (am liebsten ohne Umfassen) wichtig, außerdem sollte das Gehäuse aus Alu/Stahl sein, und meine vorhandene Ausrüstung möglichst gut/einfach unterstützen. Dementsprechend schrumpfte die Auswahl auf Nauticam NA-5DS, Aquatica A5DSR und das Isotta Gehäuse für die 5d mk iii. Nauticam liegt beim Gesamtpreis (inkl. aller benötigten Ports, Extension-, Zoom- und Fokusringe) weit über den anderen Gehäusen, und ich habe bei der Recherche viele abschreckende Kommentare und Posts in Blogs und Foren gefunden, was Lieferzeiten, Service und Verfügbarkeit von Ersatzteilen etc. betrifft. Damit ist Nauticam auch für mich aus dem Rennen.

Momentan schwanke ich also zwischen den Modellen von Aquatica und Isotta. Aufgrund des Preises, der höheren Verfügbarkeit in Deutschland, und der relativen Nähe im EU-AUsland tendiere ich aber ganz stark zum Isotta-Gehäuse. Danke für den Tipp, Manfred!

Bleibt noch das Thema Blitze. Ich bin mir immer noch nicht sicher, welche Blitze mit der eos 5d mk III kompatibel sind, da diese z.B. keinen eingebauten Blitz zur Auslösung über Lichtleiterkabel hat.
Ich suche einen Blitz, der mit Batterien (AA) betrieben werden kann, statt mit einem speziellen Akku. Außerdem möchte ich TTL nutzen (Manuelle Einstellmöglichkeiten wären ein netter Bonus ). Pilotlicht benötige ich nicht, dafür wäre mir eine möglichst große Lichtstreuung wichtig, um neben Macro-Aufnahmen auch mit dem Fisheye knipsen zu können. Für den Anfang bleibt es erstmal bei einem Blitz, aber mit der Option im Hinterkopf, mir irgendwann einen zweiten zu kaufen, wenn ich in Zukunft wieder etwas Geld übrig habe.

Der INON S-2000 hat mir sehr gut gefallen, aber er ist laut Herstellerseite nicht mit der EOS 5D mk III kompatibel, und bei Nikonos, S6, optisch, elektrisch, etc. blicke ich leider immer noch nicht durch. Alternativ macht der Z-240 auf dem Papier einen guten Eindruck, ist aber nirgendwo mehr lieferbar. Der Z-330 ist noch nicht auf dem Markt.
Momentan scheint der S&S YS-D2 die einzige nennenswerte Option zu sein, die ich finden konnte.
Für Alternativen, Vorschläge oder die passende Erleuchtung wäre ich da echt dankbar.

@Manfred ich habe gesehen, dass Isotta zu Weihnachten kostenlos das Gehäuse mit Namen personalisiert. Ich finde, das ist ein nettes Gimmick. Besteht die Möglichkeit auch, wenn ich das Gehäuse über Unterwasserkamera.at beziehen würde?
07.12.2017 19:18
Isotta ist Top !
Zum Thema Blitz - Ich würde heutztage auf LED Trigger setzen - dieser ist bei Isotta eingebaut. Dieses LED Modul steckt am Kameraschuh und steuert damit den externen Blitz. Ich würde hier auf den neuen INON Z-330 warten. Aber es funktioniert im Prinzip fast jeder optisch Blitz damit. TTL LED Trigger - wird es auch geben, die Frage ob es auch rund 400 EUR wert ist. Manuelles Blitzen ist ja gar nicht schwierig

Ja klar - auch wir haben diese Aktion, wobei ich nicht so viel davon halte - wenn man das gute Stück mal verkaufen möchte..
07.12.2017 20:46
Wann genau soll der Z-330 denn erscheinen? Ich habe irgendwo Dezember gelesen. Und wie viel wird der kosten?
07.12.2017 20:50
Angeblich bis Jahresende. Bestellt haben wir ja schon rechtzeitig aber mal schauen. ich schätze um die 700.- so etwa wie der YS-D2 (new)
11.12.2017 09:57
Ich habe eine Subtronic Blitz. Da ist der Akku als Blitzarm ausgeführt. Zum Laden muß man kein Fach öffnen, man schliesst den Akku einfach an das Ladegerät an und nach ca. 30 Minuten ist der Akku wieder geladen und hält 2 Tauchgänge durch, da man die volle Leistung so gut wie nie braucht.
Das Batteriefache war bei mir ein Grund, warum ich einen Blitz fast verloren habe (war zum Glück im Süßwasser). Daher finde ich die Lösung mit dem Akku einfach besser und es kann nichts passieren.
Ist natürlich eine Preisfrage, aber ohne guten Blitz sind die Ergebnisse einfach nicht so gut. Und wie ich schon geschrieben habe, war mir die schnelle Ladezeit sehr wichtig. Damit sind auch Serienaufnahmen von z.B. Mandarinfischen möglich.
11.12.2017 16:28
Subtronic war mal sehr gut. stimmt. Aber nun braucht man auch dort 2 monate oder länger für einen einfachen akkutausch
12.12.2017 12:56
Kann ich nicht bestätigen. Ging bei mir erst neulich innerhalb von einer Woche. Kaputten Akku hingeschickt, Angebot erhalten und bezahlt und 2 Tage später war der neue Akku im Briefkasten.

Antwort