Alles was nicht direkt zu den obigen Foren passt, findet hier Platz. Also Fragen zu den Verbänden, Vereinen, oder einfach allem was generell tauchspezifisch ist oder sonst einen Bezug zum Taucher.Net hat.

Unterwasser-Übungsprogramm für Gerätetaucher

Hallo zusammen

Ich habe für mich mal eine Reihe von Übungen zusammengestellt, von denen ich glaube, dass ihre Beherrschung einen bei den meisten UW-Pannen helfen kann. Wenn ihr noch andere wichtige wisst bzw. Verbesserungen vorzuschlagen habt, schreibt sie doch bitte.

Die Übungen müssen natürlich regelmässig absolviert werden, um die Sicherheit beim Gerätetauchen zu maximieren. Alle sollten auch bei Dunkelheit und schlechter Sicht beherrscht werden.


1. Geräte

Wiedererlangen der Automaten, Ausblasen mit Mund oder Luftdusche.

Lösen und Wiederbefestigen des TT-Schlauches.

Ab- und Anlegen des Jackets. Muss mit Trocken- und Nasstauchanzug beherrscht werden.


2. Aufstiegs-/Tarierübungen

Jackettarierung während eines Tauchganges nur mit dem Mund durchführen.

Senkrechter Aufstieg aus variierenden Tiefen. Einhaltung der empfohlenen Aufstiegsgeschwindigkeit und des Sicherheitsstoppes. Muss mit Trocken- und Nasstauchanzug beherrscht werden.


3. Maske

Maske auf dem Grund sitzend abnehmen, aufsetzen und ausblasen.

Maske frei schwimmend abnehmen, aufsetzen und ausblasen. Kontrolle durch den Partner mittels Körperkontakt.

Während 5 – 10 min. neben dem Partner ohne Maske tauchen, dabei Kontrolle durch Handkontakt.

Durchführung eines Aufstieges dem Grund entlang ohne Maske unter Einhaltung der empfohlenen Aufstiegsgeschwindigkeit. Kontrolle durch den Partner. Muss mit Trocken- und Nasstauchanzug beherrscht werden.

Durchführung eines Freiwasseraufstieges ohne Maske unter Einhaltung der empfohlenen Augstiegsgeschwindigkeit. Kontrolle durch den Partner. Muss mit Trocken- und Nasstauchanzug beherrscht werden.

Falls eingesetzt: Wechsel von Haupt- zu Reservemaske.


4. Out of air/Vereisung

Zeichengebung, Oktopus- oder Wechselatmung auf dem Grund sitzend durchführen.

Zeichengebung, Oktopus- oder Wechselatmung freischwimmend durchführen.

Aufstieg aus variierenden Tiefen unter Oktopus- oder Wechselatmung, Einhalten der empfohlenen Aufstiegsgeschwindigkeit und des Sicherheitsstopps. Muss mit Trocken- und Nasstauchanzug beherrscht werden.

Schwimmen einer Strecke (50 – 100m) unter Oktopus- oder Wechselatmung.

Atmen aus einem vereisten Automaten.

Kurze Aufstiege unter Atmung aus einem vereisten Automaten. Einhalten der empfohlenen Aufstiegsgeschwindigkeit. Muss mit Trocken- und Nasstauchanzug beherrscht werden.

Zeichengebung, Anschwimmen des Partners, Zweitautomat dem Partner geben, Ventil zudrehen. Gemeinsamer Aufstieg unter Einhaltung der empfohlenen Aufstiegsgeschwindigkeit. Muss mit Trocken- und Nasstauchanzug beherrscht werden.

Eigenes Ventil selber zudrehen, gegebenenfalls hierzu Jacket ablegen, ev. TT-Schlauch lösen und wieder anziehen bzw. befestigen. Kontrolle durch den Partner.

Grüsse und gut Luft
Samuel
AntwortAbonnieren
03.02.2002 23:56
Bravo, du hast eben die PADI Open Water Standards
aufgezählt, hast du nich mehr drauf ?!
04.02.2002 08:28
Ich würde gerne mal einen vereisten Automaten ausprobieren. Wie kann man das simulieren?

@ Mr. Unlimited: Na wenn`s selbst PADI verlangt, dann muss es doch wohl wirklich jeder beherrschen. Hast Du auch Vorschläge, was es sonst noch sein soll, oder ist das unter Deinem Niveau?
04.02.2002 08:47
Hallo,

@Martin S.: Nimm` einfach Deinen Octopus und drück` die Luftdusche. Bei entsprechenden Temperaturen vereist jeder Automat früher oder später...

@Samuel: Die Übungen sind ganz ok. Ich gebe Dir recht, daß nur Übung den Meister macht und man im Ernstfall routinierter Reagieren kann. Einzig die Übung ohne Maske 5-10 min. zu schwimmen (bei 2-4 Grad) halte ich für sehr heftig.

Den kontrollierten Notaufstieg mit / ohne Wechselatmung solltest Du vielleicht noch aufnehmen...

Gruß, Mike
04.02.2002 10:51
@Mr. Unlimited: Na ja, die PADI-Standards sehen zum Beispiel keine Aufstiege bei Dunkelheit ohne Maske vor. Und wer das beherrscht, hat doch schon einiges begriffen. Auch Aufstiege unter Wechsel-/Oktopusatmung werden im OWD nicht geübt, dort sitzt man eh die meiste Zeit auf dem Grund bei diesen Übungen, was im Ernstfall dann halt eventuell nicht funktioniert. Freischwimmend muss es vor allem geübt werden!Ausserdem: Auch die PADI-Standards werden in der Regel zu wenig repetiert, um in einer Notsituation automatisch richtig reagieren zu können, deshalb sind selbverständlich viele davon in meinen Übungen enthalten.

@Martin S: Den abblasenden Automaten simuliert man durch drücken der Luftdusche, wobei er, wie schon gesagt wurde, dann natürlich schnell richtig vereisen kann, also absolviert man diese Übungen am besten in geringen Tiefen, z. B. nach dem Sicherheitsstopp.

@mighty mike duck: OK, bei den momentanen Temperaturen in den Seen müssen es nicht unbedingt 10 min. sein, da geb ich dir recht.
04.02.2002 13:15
Zu Samuels Kommentar möchte ich noch hinzufügen dass die Wechselatmung wie auch die Octopusatmung während des PADI OWD auch in Bewegung (schwimmend übr dem Grund) geübt werden.
Allerdings nicht beim Aufstieg, da hat er recht
Aber das kann man ja selbst später üben
Ansonsten finde ich die Vorschläge gut.
Und das üben ist eh besser als nur darüber Diskussionen zu führen welche Ausbildung besser ist ; schließlich ist jeder selbst für seinen Trainingszustand verantwortlich
04.02.2002 14:07
Wer heute noch Wechselatmug anwenden will, der sollte lieber die 5 Meter Marke nicht überschreiten.
2 Getrennte Atemregler sind sinnvoll !
Man sollte nicht zu viele Möglichkeiten üben, weil, wenn es mal so weit ist dann habe ich keine Zeit zu überlegen welchen. Ich muss handeln können !
05.02.2002 09:37
Wechselatmung hat durchaus ihren Sinn, auch in größeren Tiefen. Es ist eine Übung bei der ich meine Tauchtechnik verbessere. Man wird ruhiger, nimmt Stress weg weil es eine zusätzliche, geübte Möglichkeit gibt eine Luftversorgung sicherzustellen. Natürlich wird man im Ernstfall immer den 2. Regler nehmen.
05.02.2002 11:12
Hallo Adam

Wie funktioniert der 2.Regler wenn keine Luft in der Flasche ist ??

05.02.2002 11:43
@Bertl
Wenn ein TU auf Grund eines fehlenden Gas Vorates passiert dann ist der Taucher nicht wegen eines Unglücks zu bedauern sondern wegen seiner Dummheit !!!
05.02.2002 12:16
kommt aber auch nur beim Eistauchen vor. Alle von mir besuchte Medizinseminare gaben als Unfallursache meistens Panik an, fehlende Luft ist sogut wie kein TU Grund.
05.02.2002 12:18
@Adam: Bei einer Luftlieferleistung von sagen wir 1.500 l pro Minute ist das gut gefüllte Flaschl halt in 90 Sekunden leer, wenn der Automat vereist. Dann bin ich schon froh, wenn ich, auch mit zwei vollständig redundanten Automaten `nen Buddy hab` und Wechselatmung kann. Selbst wenn der Buddy meistens den Hahn zukriegt.
05.02.2002 12:25
@Adam
finde du machst es dir etwas zu einfach,ein tieferer Tg , Automat blässt ab,die Luft geht sehr schnell zur neige und dann ?
05.02.2002 12:28
@Martin S.

Schon mal was vom Schlauch knicken gehört, oder von, sich selber halfen ???
Wenn jemand mit einer 10 Liter Flasche auf 40 Meter rumpadelt und sich auf seinen Buddy verlässt dann ist das nicht Tauchen sondern ein Abenteuer !
Wenn ich mit meinen Kreisel einen tiefen TG mache dann hänge ich mir 2 Stage Flasche dran und gut ist. Dann komme ich in JEDEN Fall gesund nach oben !
Dann kann auch mal eine Regler versagen !
05.02.2002 13:23
Um mal an die Ausgangsdiskussion zu knüpfen.
Ich finde es macht mehr Sinn Unterwasserpannen im vorfeld zu verhindern.

Was haltet ihr von der "Spielübung" nur mit hilfe des Lungenvolumens zu tarieren.
Ich meine damit einen Pakur im Schwimmbad zu durchtauchen ( höhenunterschiede max.2m durch z.B.Hullahup Reifen ) ohne mit dem Inflator zu arbeiten.
Wer das gut beherscht benutz weniger den Inflator. Was zur folge hat das die 1. Stufe "entlastet" wird und der Luftverbrauch auch senkt.

Gerade bei Anfänger sehe ich immer wieder das gleich Spiel Luft rein Luft raus 5x pro min.
Die Vereisung lässt grüßen.

CU Nex
05.02.2002 20:10
Dem letzten Kommentar möchte ich beiplichten ich habe es innerhalb von 60 TG auch gelernt mit dem Lungenvolumen zu tarieren (Bei Tauchschulen wird Oft der Fehler gemacht und zu hohen Bleibenutzung angeregt um den Schüler bei den Übungen am Boden zuhalten) und es hat sich im Luftverbruch durch den Inflater einiges geändert.Wenn man so wie Ich viel im kalten Wasser taucht ist die 1.Stufe bei kalten Temperaturen geringer belastet.
05.02.2002 22:18
Die Lungentarierung ist eine praktische Sache, allerdings ist es meiner Meinung nach nicht nötig, sie in ein Übungsprogramm aufzunehmen, da sie ja sowieso bei jedem TG angewandt wird, die von mir aufgelisteten Übungen hingegen nicht.
Klar kann man die Lungentarierung im Schwimmbad trainieren, man sollte aber auch in diesen geringen Tiefen darauf achten, sich keine Lungenüberdehnung zu holen, denn bekanntlich verdoppelt sich ja der Druck beim Abtauchen von 0 auf 10 m.
06.02.2002 20:17
Moment mal wie willst du dir eine Lungenüberdehnung holen wenn du in den Lungen Gas vom gleichen Druck wie das dich umgebende Wasser hast und das man beim aufsteigen die Luft nicht anhält sollte eigentlich jeder Anfänger mit OWD oder ähnlichem wissen außerdem ist nicht die Rede davon vollkommen mit der Lunge zu tarieren sondern kleine Höhenunterschiede durch etwas tieferes ein-oder ausatmen zu überwinden für die Grundtarierung benutzt man natürlich weiterhin das Jacket.
06.02.2002 21:20
Gerade Anfänger (und sehr wahrscheinlich absolvieren viele Beginner solche Trainings, obwohl sie selbverständlich auch für Fortgeschrittene Sinn machen) neigen unter Umständen dazu, mit voll aufgepumpten Lungen irgendwelche (zu grossen) Tiefenunterschiede bewältigen zu wollen. Dabei spielt natürlich auch eine Rolle, wie ein eventueller Parcour gestaltet ist.
Wenn ich im Hallenbad mit Shorty trainiere, dann tariere ich übrigens nur mit der Lunge, es sei denn, ich überbleie mich absichtlich, damit ich gezwungen bin, das Jacket einzusetzen.
25.09.2002 12:06
für Fortgeschrittene würde ich das Üben der schweizer Methode empfehlen!
Antwort