Alles was nicht direkt zu den obigen Foren passt, findet hier Platz. Also Fragen zu den Verbänden, Vereinen, oder einfach allem was generell tauchspezifisch ist oder sonst einen Bezug zum Taucher.Net hat.
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Unterschied Blei - Kupfer

Hallo Taucher(innen),
Folgende Frage an die Physikexperten:
Ich habe 6 KUPFERplatten mit einem Gesamtgewicht von 8kg. Auf einer Haushaltswaage gewogen. Nun stellt isch die Frage, ob dieses Kupfer sich unter Wasser gewichtsmässig gleich Blei verhält. Sind hier 8kg gleich 8kg?
Oder muss ich mit Begriffen wie spezifisches Gewicht und Dichte usw. rechnen?
Gibt es vielleicht eine Formel die ausrechnet, zum Beispiel 8k Kupfer sind beim Tauchen wie 6kg Blei? In meinem Bekanntenkreis wird jedenfalls sehr kontrovers diskutiert...

Grüße Günther



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21.07.2007 16:55
Dichte Kupfer: 8920 kg/m3
Dichte Blei: 11340 kg/m3

Der Rest folgt aus Archimedes.. Bei Gleichem Volumen (Auftieb) hat das Blei mehr Masse; d.h. mehr erzeugen mehr Abtrieb.
21.07.2007 16:56
Archimedes findest du http://de.wikipedia.org/wiki/Auftrieb unter "statischem" Auftrieb..
tl3Instructor Trainer
21.07.2007 17:12
Das lässt sich kontrovers diskutieren?
Markus ETL TDI/SDI
21.07.2007 18:35
@tl3

Klar lässt es sich. Darf nur keiner dabei sein, der sich auskennt
21.07.2007 19:04
Hi,

richtig, zumindest in der Theorie.
Da die Gewichte jedoch am Taucher /im jacket verstaut sind, hat die unterschiedliche Dichte wohl eher keinen Einfluß mehr auf den Abtrieb, da das Gesamtvolumen des Tauchers nicht verändert wird...


viel Spaß beim diskutieren

tfrueh
21.07.2007 19:16
@ tfrueh: solange das gewichtssysem mit wasser umspült wird, hat das sehrwohl einfluss auf das auf- oder abtreiben! bei kupfer brauchst halt n bissl mehr
21.07.2007 19:26
@tfrueh: In den Taschen ist sonst Wasser das im Wasser Auftriebsneutral ist- kannst du zum System Taucher oder nicht rechnen, ändern tut es nichts. Da Blei nicht auftriebsneutal ist muss es aber definitiv zum System gerechnet werden. Kannst dir ja mal mit Luft gefüllte Baloons in die Taschen stecken, das dürfte nach der Argumentation auch nichts ändern. Das nicht neutrale Volumen des Tauchers ändert sich in beiden Fällen.
Das Abrtiebsverhalten hängt direkt von der Dichte ab. Wenn man Kupfer und Blei vergleichen möchte kann man einfach die Dichten durcheinander teilen um den Faktor zu bestimmen wie viel mehr Kupfer für den gleichen Abtrieb mit Blei braucht. Ich komme auf 1,2713.
Die "Formel" zur Umrechnung wäre demnach: Abtrieb(pb)=1,2713*Abtrieb(cu)
21.07.2007 19:31
nimm eine Federwage mit beim tauchen und schau mal in verschiedenen Tiefen wie sich die 8 Kg verhalten? warscheinlich wie 8kg
gruß peter
21.07.2007 19:40
Federwaagen messen Zugkraft. Willst du im Ernst behaupten das du davon ausgehst, dass irgendeine Waage unter Wasser das Gleiche anzeigt wie in Luft?
Kannst dich ja mal selbst an die Federwaage hängen unter Wasser und dich wundern das du offentlich krass abgenommen hast..
Wie kann den das Prinzip Auftrieb an einem vorbei gegangen sein wenn man taucht? Vorschlag zur Anschauung: Wie wärs denn mal 5kg Holz mitzunehmen..
Markus ETL TDI/SDI
21.07.2007 19:57
Ich meinte meine Äußerung weiter oben eher witzig.
Erschreckenderweise ist der Anteil derer, die keine Ahnung haben, hoch.
Anscheinend musste man sich den theoretischen Teil der Tauchausbildung wirklich nur bis zum Test merken (mal davon ab, dass es sich hierbei um elementarste Schulphysik handelt)
21.07.2007 20:55
Ja finde ich auch verwunderlich, ist doch irgendwie ziemlich elementar beim Tauchen..
Zur "Formel": Teilen geht nur nur für Dichten die betraglich >>1 sind..
21.07.2007 21:08
Grundsätzlich Dank für die zahlreichen Antworten. Zugegeben, hätte ich auch selbst drauf kommen können. Über die teilweisen arroganten und oberlehrerhaften Antworten einiger User lese ich weg. Allen anderen, die meine Unwissenheit nicht zu überheblichen Kommentaren reizt, noch einmal: Danke.

Den anderen: Möget ihr perfekt und fehlerlos bleiben.
tl3Instructor Trainer
21.07.2007 21:40
@tfrueh

ich muss die Recht geben, das kann man kontrovers diskutieren.
Ich war nur immer davon ausgegangen, das in einer „Diskussionsrunde“ immer wenigstens einer ist, das es weis.

Aber ich bin auch immer davon ausgegangen, das nur diejenigen antworten, die es wissen.
21.07.2007 22:26
@tl3
"Aber ich bin auch immer davon ausgegangen, das nur diejenigen antworten, die es wissen"
Stimmt schon. Ich wage mal zu behaupten, dass alle, die geantwortet haben, glauben, es zu wissen. Also haben wirklich nur die geantwortet, die es wissen. Leider wussten es nur nicht alle richtig
21.07.2007 22:47
@sub.peter
Warum soll er es in verschiedenen Tiefen ausprobieren? Der Abtrieb ändert sich nicht, da Kupfer, als Feststoff, nicht komprimierbar ist (zumindest nicht bei den Drücken im Sporttauchen)
Allerdings ist Deine Idee mit der Federwaage nicht schlecht, denn die funktionieren auch unter Wasser, auch wenn vucub-caquix etwas anderes sagt.
Natürlich zeigt sie unter Wasser etwas anderes an, als über Wasser, aber dies ist auf den o.g. Archimedes zurückzuführen.

Mein Tip an Dich: Verkaufe die Kupferplatten beim Altmetallhändler, dann kannst Du Dich für das Geld ordentlich mit Blei eindecken

Viel Spaß beim Versenken

Oli
21.07.2007 23:11
Habe 8 kg Schaumstoff geht auch gut und nun noch ein 1 kg V Stropor in D 12 ...

Holger
21.07.2007 23:30
Sorry, ich komme auf ein anderes Ergebnis. Der Faktor 1,27 erschien mir einfach zu hoch und das umgebene Medium rauszukürzen ist etwas komisch.

Ansatz:
Y = Gewicht Blei
Abtrieb Blei unter Wasser = Y – Verdrängtes Volumen * Dichte Wasser = Y – (Y/Dichte Blei) * Dichte Wasser

X = Gewicht Kupfer (8 kg)
Abtrieb Kupfer unter Wasser = X – Verdrängtes Volumen * Dichte Wasser = X – (X/Dichte Kupfer) * Dichte Wasser

Abtrieb Blei unter Wasser = Abtrieb Kupfer unter Wasser
->
Y – (Y/Dichte Blei) * Dichte Wasser = X – (X/Dichte Kupfer) * Dichte Wasser
->
Y * (Dichte Blei - Dichte Wasser) / Dichte Blei = X * (Dichte Kupfer - Dichte Wasser) / Dichte Kupfer
->
Y = X * ((Dichte Kupfer - Dichte Wasser) * Dichte Blei ) / ((Dichte Blei - Dichte Wasser) * Dichte Kupfer)

Mit Dichte Wasser von 1000 kg/m3 (geschätzt)
Ergibt sich:

Y = X * (7920 * 11340) / (10340 * 8920) = 0,97 * X
Y = 0,97 * 8 Kg = 7,79 Kg

Folgt: Die 8 Kg Kupfer wirken wie 7,79 Kg Blei im Süßwasser.

Das Kupfer ist jedoch (1,27/0,97)-mal größer wie das Blei und passt evtl. nicht mehr in die Tasche 

Diskussion eröffnet, hoffentlich habe ich mich nicht vertan und Archimedes rotiert gerade im Grab.

Gruß Michael
22.07.2007 00:37
Rechung stimmt Michael, die Zeit hätte ich mir auch nehmen sollen. Aus der Relation der Dichten folgt bei konstanter Masse nur das Volumen..
22.07.2007 00:42
Hier mal ne ganz einfache Erklärung ohne lange Formel:

8 kg Kupfer sind bei einer Dichte von 8.92 896.9 ccm
bringen also im Wasser 7.1031 Kg Abtrieb

8 kg Blei sind bei einer Dichte von 11.34 705.5 ccm
und bringen im Wasser 7.2945 Kg Abtrieb

Für den Abtribs-Unterschied von 191.4 g brauchst Du 209.9 g Blei

@M.Henke
Deine Formel ist richtig. Ich finde es aber so einfacher zu erklären

Gruß
Christoph
22.07.2007 01:13
Was ist schwerer 8 kg Blei oder 8 kg Federn?
DorisMittelschule (damals)
22.07.2007 10:58
Uiuiui, zu schade, dass isch diese Diskussion erst jeztzt gelesen habe.

Markus, Dein Satz "Klar lässt es sich [kontrovers diskutieren]. Darf ur keiner dabei sein, der sich auskennt"

Ich würde vorschlagen die acht Kilo Kupfer gegen ein gutes Buch über die Grundlagen des Gerätetauchens einzutauschen.

Schönen Sonntag noch
22.07.2007 12:06
@Markus E "Erschreckenderweise ist der Anteil derer, die keine Ahnung haben, hoch.
Anscheinend musste man sich den theoretischen Teil der Tauchausbildung wirklich nur bis zum Test merken (mal davon ab, dass es sich hierbei um elementarste Schulphysik handelt)"

Ich finde, da muss man aber auch nur Ahnung von haben, wenn man sich die FRage stellt, ob man auch mit Kupfer statt Blei tauchen kann. Ansonsten braucht man Physik beim tauchen nicht, sondern nur 2-3 Mechanismen beim Tauchen verinnerlicht (garnichtmal verstanden) zu haben. Bringt man sich auch nicht um mit.

Chris
bennifinCMAS **
22.07.2007 12:22
Läuft Kupfer beim Rein-ins-Wasser / Raus-aus dem Wasser nicht an und man hat hinterher nur Grünspan?

Ich tauche übrigens mit PAris DIlton als Schutzengel und sie verwendet reines Gold, Dichte 19,3, das schafft kleine Goldtaschen.
22.07.2007 12:42
Hi Chris,

mag sein, dass man nicht gleich stirbt, wenn man Archimedes nicht verstanden hat.

Man sollte sich dann aber aus Diskussionen wie diesen raushalten.

Deine Aussage, man brauche Physik beim Tauchen nicht, kann ich nicht teilen. Leider ist es so, dass immer weniger Wert drauf gelegt wird, da ja heutzutage wirklich jeder brevetiert werden muss, damit der Rubel weiter rollt. Das sind dann sogar Leute, die die simpelsten Zusammenhänge nicht erfassen, selbst wenn man es ihnen mehrfach vorkaut.
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