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Christoph_SModerator Tauchgebiete

Umbuchen statt Stornieren - Gebt den Veranstaltern eine Chance!

War haben den Hilfeaufruf des ADTO zur Situation bei den Tauchreiseveranstaltern in den News veröffentlicht. Nachfolgend einige weitere Zeilen aus der Tauchreisebranche mit weiteren Ideen - als Diskussionsgrundlage:

"Hintergrund ist der, dass wir den Tourismus, wie es ihn jetzt gibt, also mit Veranstaltern und Spezialisten, Reisebüros, Hotels etc., nur erhalten können, wenn wir das vom größten Branchenverband Deutscher Reiseverband vorgeschlagene Modell umsetzen können.
Dort heißt es: Ferner muss der Bund Reiseveranstaltern die Option einräumen, statt einer Barauszahlung eine Reisegutschrift auszuhändigen, die ein Jahr gültig ist. Diese könnte dann im selben Reisebüro und Reiseveranstalter eingelöst werden und wäre über den Staat abgesichert. In beiden Fällen würden die Provisionszahlungen beim Reisevertrieb verbleiben.

Sprich, für angezahlte oder bezahlte Reisen, die jetzt aufgrund der bedauerlichen Situation nicht stattfinden können, würde es (versicherte) Gutscheine, anstelle einer Rückzahlung, geben. Das aktuelle Pauschalreiserecht berücksichtigt eine solche Pandemie - wie die jetzige - nicht und kann damit auch eigentlich keine Anwendung finden. Das oben angesprochene Gutschein-Modell ist im Übrigen bereits in unseren Nachbarländern Dänemark, Holland, Belgien, Frankreich und Italien beschlossen worden! Alle Veranstalter deutschlandweit bemühen sich derzeit um die Durchsetzung dieser Gesetzesänderung, sprich es soll eine einheitliche Regelung werden. Bei dieser Variante entsteht euch, den Kunden, kein Schaden, denn der Gutschein steht ja für den ursprünglichen Wert der Reise – es geht also NICHTS verloren.

Zur Erklärung:
Es handelt sich bei uns ja um eine Bezahlkette, bei der der Kunde an den Veranstalter bezahlt und der Veranstalter bezahlt an das Hotel / die Tauchbasis.
1) Wenn wir jetzt die bereits geleisteten Zahlungen von unseren Partnern zurückfordern, entziehen wir ihnen die Existenzgrundlage, DENN parallel kommen ja keine neuen Gäste nach. Sprich, alle Angestellten müssten kurzfristig entlassen werden und dann geht es in einigen Gebieten wirklich um ALLES. Wenn wir jetzt aber die Zahlung an die Partner stehen lassen, können sie sehr gut weiter machen.
2) Wenn ein Partner eventuell sogar eine geleistete Zahlung als Stornokosten einbehält (siehe Punkt 1)), wir aber parallel den Reisepreis an die Kunden, also euch, erstatten müssen, entsteht bei uns ein gewaltiges finanzielles Loch. Dies würde kaum ein Reiseveranstalter finanziell überstehen – das muss man ganz klar so formulieren.

Die Gutschein-Lösung unterstützt im Übrigen auch Reisebüros (die ja eventuell noch zwischen Kunde und Reiseveranstalter stehen), weil der Reiseveranstalter bei einer eventuellen Rückzahlung des Reisepreises natürlich auch die Provision des Reisebüros zurückfordern darf, kann und muss. Und das wiederum würde sicherlich viele Reisebüros in Schwierigkeiten bringen.

Ihr habt uns mit der Buchung der angedachten Reise vertraut. Tut genau DAS bitte noch einmal und gebt uns die Chance euch demnächst nochmal eine Tauchreise zu organisieren. Viele von uns sind schon sehr lange auf dem Markt und haben im Laufe der Jahre viele sehr enge Partnerschaften mit Hotels, Safarischiffen und Tauchbasen geknüpft und aufgebaut. Sicherlich unter anderem, weil wir unsere Verpflichtungen immer seriös nachgekommen sind. Genau das wollen wir auch weiterhin. Mit euch an unserer Seite…

Helft uns und sagt JA zu den Reiseveranstalter-Gutscheinen!"


Soweit das Statement aus der Tauchreisebranche

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Christoph_SModerator Tauchgebiete
25.03.2020 19:18

Bitte macht Euch über das Thema mal Gedanken, es geht hier um nichts geringeres als das Überleben der Tauchreiseveranstalter, nicht um TUI oder andere Reiseriesen, wenn die Probleme kriegen, kommt der Bundesadler, bei den Spezialanbietern leider nur der Pleitegeier.

Wenn wir nach überstandener Coronakrise - wann auch immer - wieder einen Tauchreisemarkt vorfinden möchten, der einigermaßen wie vorher war, müssen wir versuchen, den Tauchreiseveranstaltern zumindest eine Chance zu geben, die Krise zu überstehen.

Mir ist auch klar, dass es sich - gerade in der heutigen Zeit - nicht jeder leisten kann, auf das "Geld-Zurück" zu verzichten und den Gutschein zu nehmen, aber für den einen oder anderen sollte es machbar sein, bitte wägt genau ab, ob Ihr nicht mit dem Gutschein ebensogut klar kommt.

Ehrlich gesagt gehe ich davon aus, dass aktuell eh nicht alles zurückerstattet werden kann, einige Veranstalter haben beim Rückholen ihrer Reisenden schon alle Reserven eingesetzt.

Ich würde mich auch über Feedback von Reiseveranstaltern in diesem Thread freuen, wir sollten offen und ehrlich miteinander umgehen, dann finden wir auch die beste Lösung.

LG Christoph / Schaffel

grogCMAS**
25.03.2020 22:04
Zu: "... entsteht euch, den Kunden, kein Schaden, denn der Gutschein steht ja für den ursprünglichen Wert der Reise – es geht also NICHTS verloren":

Aufgrund zuvor zahlreich eingetretener Schadensfälle wurden
Pauschalreiseveranstalter seit 1994 mit §651t BGB gezwungen, das Vorleistungsrisiko der Reise buchenden zu versichern.
Welchen Wert werden die Gutscheine haben, wenn der Pauschalreiseveranstalter insolvent wird?
25.03.2020 22:16Geändert von * *,
25.03.2020 22:20
dein Aufruf in allen Ehren. Aber was manche Kunden in den letzten Tagen und Wochen mit den Reiseveranstaltern erlebt haben war mehr als Haaresträubend.
Die RV haben die Möglichkeit bei finanziellen Engpässen staatliche Kredite aufzunehmen um zu überleben, was der Endverbraucher nicht kann!
Anfang April hatte ich selber eine Reise gebucht und der RV hat bis zum letzten Moment versucht mich zu einer Stornierung zu bewegen.
Die Art und Weise wie der RV das von mir gezahlte Geld einbehalten wollte, ohne eine Leistung erbracht zu haben war erschreckend.

Einen Gutschein hätte ich niemals angenommen!
25.03.2020 23:40
@grog Im zietierten Beitrag stand: " es (versicherte) Gutscheine" und "über den Staat abgesichert"
Ein Risiko wäre also nur dann vorhanden wenn unser Staat und die EU aufgrund der aktuellen Krise über den Jordan gehen. Aber glaube mir dann haben wir andere Probleme. Das ganze ist im Moment noch in Diskussion aber die Idee dahinter kann ich nachvollziehen. Das habe ich in dem anderen Thread schon geschreiben.

@** Bestimmt haben große RV in den letzten Tagen versagt. Ich kenne aber auch kleine, die statt ihre Leute in Kurzarbeit zu schicken alles getan haben um ihre Kunden zurück zu holen. Ich kenne kleine Reisebüros die entgegen mancher Empfehlung ihre Leute haben Überstunden machen lassen. Überstunden, die den eigenen Umsatz rückabwickeln. Die Kunden werden durch den Veranstalter/das Reisebüro betreut damit sie zurück nach Deutschland kommen und am Ende müssen Sie entweder den Reisepreis rückerstatten oder die Provision zurückzahlen?

In dem Aufruf ging es auch zu keiner Zeit darum die großen Veranstalter in Schutz zu nehmen. Je größer ein Unternehmen umso haarsträbender ist manchmal die Unternehmenskommunikation. Die kleinen die sich einsetzen, die kleinen Tauchbasen vor Ort, die Mitarbeiter auf der Tauchbasis - genau die sollen durch den Vorschlag abgesichert werden.

Wenn wir Ende des Jahres wieder reisen können aber keine Infrastruktur mehr da ist, dann werden wir uns umschauen und vielleicht feststellen, dass wir mehr verloren haben als wir zunächst dachten.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
26.03.2020 01:11
@JanF: „Wenn wir Ende des Jahres wieder reisen können aber keine Infrastruktur mehr da ist, dann werden wir uns umschauen und vielleicht feststellen, dass wir mehr verloren haben als wir zunächst dachten.“

Dieser Satz wird leider an ganz vielen Stellen in unserem Leben Tatsache werden.

Grundsätzlich fände ich es aber auch schön, wenn die die es sich leisten können deinem Aufruf folgen.
Spitidiveeinige
26.03.2020 07:33Geändert von Spitidive,
26.03.2020 07:33

Den Aufruf finde ich zunächst mal sehr löblich - ABER...

... es wird gehofft, dass die gebuchte Leistung(en) verschoben werden, nicht annuliert...

Was wenn:

- der Urlaub bezogen werden muss, für welchen diese gebuchte Leistung gedacht war?
- der Leistungsbezüger selber durch den Covid in finanzielle Notlage gerät (selbstständig, alle aufträge verpufft)
- sich die Preise ändern für die Leistung (ist oft so, dass die gleiche Leistung Jahr für Jahr teurer wird - sei es wegen Teuerung oder aber Nachfrageanstieg)

Persönlich erlebtes & von Freunden:

+ 4 Wochen gebucht, direkt auf den Philippinen, sehr netter Kontakt --> ich konnte meinen Urlaub auf Arbeit wechseln, der Urlaub ist mal verschoben auf unbestimmte Zeit

- 2 Wochen Tauchsafari Idonesien gebucht, Reisende sind Deutsche: Deutschland - Singapur - Indonesien

--> Singapur hat den Transfer für D untersagt
--> Reiseanbieter: es gibt andere Wege nach Indo
--> umgebucht D - Türkei - Indo
--> Türkei macht schotten Dicht
--> Reiseanbieter: es gibt andere Wege nach Indo
--> umgebucht D - Dubai - Indo
--> Indonesien verweigert die Einreise für D (etc)
--> Reiseanbieter bietet nur einen Gutschein an


In anderen Woren: Falls es aus der persönlichen Situation der Reisenden möglich ist, die Reise zu verschieben, so ist das sicherlich wünschenswert. Es gibt aber auch für alle anderen Personen dieser Erde gewisse "Probleme", nicht nur für die Reieveranstalter - daher ist das ganze situationsabhängig --> es braucht eine gewisse Kulanz und flexibilität von beiden Seiten¨!

#justsomethoughtfromhome

-->

26.03.2020 08:19
@Alpöhy "Dieser Satz wird leider an ganz vielen Stellen in unserem Leben Tatsache werden." Da gibts nicht zu diskutieren!

@spitdive Keiner sagt, dass es nur bedrohte Reiseanbieter gibt. Dieses Problem haben wir aktuell in allen Bereichen. Wie werden wir insgesamt damit umgehen? Das die Reiseanbieter und nicht nur die sondern auch die komplette Kette bis hin zum Tauchguide in Ägypten, Indonesien oder wo auch immer hier eher ein Thema sind liegt in der Natur unseres Forums. Und klar ist auch, dass der eine eher in der Lage ist, einen Gutschein zu akzeptieren, für den anderen wäre dieser wertlos.

26.03.2020 08:31Geändert von Schreibmayer,
26.03.2020 08:38

=> Ich finde den Aufruf sehr gut. Es geht ja nicht nur darum, daß wir nach der Krise wieder tauchen gehen wollen, sondern auch um die Reiseveranstalter und die Gesamtwirtschaft (die wir Alle brauchen, nicht nur um Tauchen gehen zu können).

=> Im Gegenzug sollte Jeder darauf bestehen, daß die Gutschriften gegen Insolvenz versichert sind (Bei uns in Österreich ist es auch nicht die Aufgabe des Einzelnen, die Firmen vor der Insolvenz zu bewahren, es gibt hier ein viele Milliarden Steuergeld umfassendes Hilfspaket, wo Firmen bei Insolvenzgefahr Hilfe beantragen können).

LG, Wolfgang

P.S.: Bei mir persönlich ist der mögliche Schaden nicht sehr gross: 10 Tage Mobilehome im Mai in Sveti und 10 Tage Apartment in Kroatien im Juli sind gebucht. Das werde ich, wenn nicht möglich bzw. auch wenn es mir persönlich nicht sicher genug erscheint, kurzfristig, ein paar Tage vorher, abwickeln (Ein kurzfristiges Storno bedeutet in dem Fall eh bloss eine Verschiebung auf bessere Zeiten). Wenn Stornogebühren anfallen, werde ich versuchen diese über eine der zahlreichen Versicherungen, die ich habe, abzudecken (z.B. VISA Platin). Wenn keine was zahlt, auch gut, kann ich verkraften, ist dann halt so...
ms76AOWD
26.03.2020 09:46Geändert von ms76,
26.03.2020 09:47
Persönlich könnte ich mit einer Verschiebung des Urlaubs bzw. einem Gutschein gut leben- ich hab jedoch meine Zweifel was die Einlösbarkeit in einem Jahr angeht.
Mit dem Geld halten sie sich jetzt über Wasser (d.h. das Geld wird ausgegeben) und selbst wenn vielleicht der Tourismus im Herbst wieder anläuft, glaubt wirklich jemand, dass sie sich in dieser kurzen Zeit dann so viel auf die Seite legen können um in einem Jahr die Leistung ohne weiteres zu erbringen?
Schließlich haben sie auch dann laufende Kosten und wenn in einem Jahr dann alle mit Gutscheinen wedeln kommt erst wieder nix in die Kasse... So leid es mir für die Veranstalter tut, glaub ich dass die Gutscheine das Problem nur hinauszögern.
Diejenigen, die es irgendwie schaffen sich finanziell über Wasser zu halten, müssen jedenfalls einen eisernen Sparkurs fahren (den hoffentlich nicht auf Kosten der Sicherheit).
Im Hinterkopf hab ich das Geld für meine Safaris eigentlich schon abgeschrieben- falls es anders kommt würd ich mich freuen.
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
26.03.2020 09:56Geändert von Alpöhy,
26.03.2020 09:58
@Spitdive: deshalb schrieb ich ja auch, wer es sich leisten kann.
Und kurzfristig wird da sowieso nichts mehr gehen mit verschieben. Gerade Indonesien: nach den letzten Berichten, die ich aus dem Land mitkriege, hört sich das gar nicht gut an. Covid-19 entwickelt sich dort scheinbar gerade wie eine tickende Zeitbombe in Zeitlupe.

Bei mir sieht es in Sachen Urlaub etwas anders aus. Ich könnte mir auch keinen Verlust des Geldes leisten, da bei mir seit Anfang März bis sicher gegen Ende Jahr alle Aufträge storniert sind. Ich bin gerade am versuchen herauszufinden was ich an Hilfe kriege, aber mehr als Existenzsichernd wird es sicher nicht sein. Aber wenn es zum leben reicht, bin ich schon mal zufrieden. Bei Reisen ticke ich etwas anders: ich bin Individualtourist und buche nie mehr als den Flug in ein Land im Voraus. Eine Allinclusive oder Pauschalreise habe ich noch nie gemacht, aber ich habe auch das Privileg ausserhalb der Hochsaison zu reisen.

26.03.2020 12:08Geändert von Jens.L,
26.03.2020 12:09
Helfen diese Gutscheine dann auch den Leistungserbringern, also den Tauchbasen und Safaribootbetreibern? Das Überleben der Leistungserbringer finde ich wichtiger als das Überleben der Veranstalter - jemand, der Tauchgänge, Flug usw. zu einem Angebot zusammenfasst, wird sich immer wieder finden. Aber ohne Tauchbasen sieht es mau aus.

Es handelt sich bei uns ja um eine Bezahlkette, bei der der Kunde an den Veranstalter bezahlt und der Veranstalter bezahlt an das Hotel / die Tauchbasis.
1) Wenn wir jetzt die bereits geleisteten Zahlungen von unseren Partnern zurückfordern, entziehen wir ihnen die Existenzgrundlage, DENN parallel kommen ja keine neuen Gäste nach.

Die Erklärung passt nicht zu den Ereignissen während der Thomas Cook Insolvenz: Wie wir dort lesen konnten, bezahlte TC die Veranstalter die Erbringer erst nach der Leistung - sonst hätten die Hotels nicht Hotelgäste als Geiseln halten müssen. Das kann natürlich bei verschiedenen Veranstaltern unterschiedlich sein - die Verträge sind Geschäftsgeheimnisse.
Dieter_BSCMAS*/PADI AOWD
26.03.2020 13:03
Gutschein von einem großen Reiseveranstalter ala TUI würde ich nicht akzeptieren aus o.g. Gründen. Wir bekommen von DER Tour das Geld zurück für die bathala Reise, zumindest stand es in der email vom Reisebüro, das die Storno durch DER Tour mitgeteilt hatte. Hoffentlich bleibt es dabei. Dagegen werden wir den Gutschein/Voucher gültig bis Ende 2021 von Werner Lau für das Tauchen auf Bathala erstmal akzeptieren (müssen). Toll finde ich es nicht, ich weiß nicht, ob es das Bathala Hotel noch geben wird usw. etc.
26.03.2020 13:51
In der jetzigen Situation würde ich niemandem raten, Gutscheine zu akzeptieren. Wenn das gesetzlich geändert würde, und der Staat für den Gutschein haftet, is es was anderes und es bleibt einem dann eh nichts anderes übrig. Aber so wie es jetzt ist, heißt das möglicherweise, man hat einen Gutschein, Anbieter geht Pleite, und Chargeback geht auch nicht mehr weil Frist verpasst.
AnkouVielleicht
26.03.2020 13:53
Hier ein Aufruf, da ein Aufruf, dort ein Aufruf, was ist den mit den Physios, Friseuren, Sportstudios, Künstlern, Speakern und den anderen.
Es tut mir wirklich leid um die Guides, Flaschenfüller, Kofferträger, Kellner, Deckhands aber um die Reiseveranstalter und Ketteninhaber?

Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
26.03.2020 13:57
"Ferner muss der Bund"
Vielleicht nur eine missglückte Formulierung. Aber: Der Bund (d.h. die steuerzahlenden Bürger) muss garnichts. Er kann darum gebeten werden, die Anspruchshaltung ist zu weitgehend, finde ich.

"Reiseveranstaltern die Option einräumen, statt einer Barauszahlung eine Reisegutschrift auszuhändigen, die ein Jahr gültig ist. Diese könnte dann im selben Reisebüro und Reiseveranstalter eingelöst werden"
Das sind doch schon mehrere Einschränkungen für den Kunden. Er muss (!) im selben Reisebüro, dort beim selben Veranstalter, innerhalb eines Jahres, eine gleich teure oder eine teurere Reise buchen, wenn er kein Geld verlieren will. Zusätzlich muss er hoffen, dass der Veranstalter zwischenzeitlich nicht Pleite ging.

"und wäre über den Staat abgesichert. "
Gut, Pleitefall soll nun (wiederum) der "Staat" absichern, letztlich wieder aus Steuermitteln.

"In beiden Fällen würden die Provisionszahlungen beim Reisevertrieb verbleiben." Ganz wichtig...

"Alle Veranstalter deutschlandweit bemühen sich derzeit um die Durchsetzung dieser Gesetzesänderung, sprich es soll eine einheitliche Regelung werden."
Soll diese Regelung dann etwa rückwirkend gelten, für unter bisheriger Rechtslage abgeschlossene Verträge? Darf man so verfahren?

"Bei dieser Variante entsteht euch, den Kunden, kein Schaden, denn der Gutschein steht ja für den ursprünglichen Wert der Reise – es geht also NICHTS verloren."
Siehe oben... irgendwer zahlt doch, oder woher soll sonst ein Gewinn für (z.T. sicher wirklich jetzt notleidende) Anbieter komnen?
Welcher Gewinn soll das überhaupt sein?
a) ein zinsloser Kredit für 1 Jahr... rettet das wirklich eine Firma?
b) ein ggf. hoher Anteil von nichteingelösten (meist eher unfreiwillig..) Gutscheinen... ist das den Kunden zuzumuten?
c) die Übernahme der Verpflichtungen durch die staatliche Absicherung, damit die Anbieter noch 1 Jahr Zeit haben, ihre Firma zu retten oder rechtzeitig... ?

Immerhin: Besser ein Gutschein als garnichts. Bei langjährig bestehenden Firmen (gerade größeren Firmen) aber fragt man sich, warum die für so einen Fall nicht Rücklagen gebildet haben, Versicherungen abgeschlossen haben usw., und bei hiesigen Firmen sind ja schon massive Förderungen angekündigt.

"Gewinne privatisieren, Verluste sozialisieren", darauf läuft es wie immer hinaus. Es bleibt leider auch garnichts Anderes übrig, wenn es nachher wieder (wie bisher) weitergehen soll. Bei manchen Firmen würde evt. zu fragen sein, was daran für die Gesellschaft so schlimm wäre, wenn der Eigentümer haftet und nachher von Null anfangen müsste, oder eine neue oder andere Firma das Geschäft übernimmt, wenn die Krise vorbei ist. Brutal für den jetzigen Eigentümer, aber das ist doch eigentlich das "unternehmerisches Risiko", mit dem das in guten Zeiten hohe Einkommen begründet wird? Wenn wieder Geld zu verdienen ist, werden sich schnell wieder Leute finden, die das Geschäft wieder führen wollen. Tauchbuden und Reisevermittlungen sind keine hochkomplexen Raketentechnologiefirmen, die dann für alle Zeiten weg sind.

Dieter_BSCMAS*/PADI AOWD
26.03.2020 14:23
Bleibt m.E. erstmal nur abwarten, was die Regierung da ausbrütet, und sich nicht jetzt schon verrückt machen.
GegenlungeMaster Scuba Ranger
26.03.2020 14:27
Den Aufruf finde ich aus Sicht der Veranstalter verständlich, aus Sicht des Kunden aber problematisch.
Der Tauchbudenbesitzer vor Ort bekommt mit Sicherheit keine Vorleistung des Veranstalters bis die Reise angetreten wird (ich lasse mich gerne eines Besseren belehren!), daher hilft es ihm nicht - ihm, den wir wirklich brauchen (Reiseveranstalter wird es schnell wieder geben).
Die Idee, der Staat/Steuerzahler solle mit Steuermitteln den Gutscheinwert garantieren und womöglich noch die Veranstalter retten, die ja nichts anderes als Großhändler sind, halte ich für absurd. Wer und was soll noch alles vor allem bewahrt werden? Abgesehen davon glaube ich nicht, dass es eine solche Sicherung geben wird.
Und damit kommen wir zur zentralen Problematik: da es keine Sicherheit geben wird, dass "mein" Veranstalter in 6 Monaten noch existiert, warum sollte ich ihm dann mein Geld anvertrauen und als zinsloses Darlehn ohne Sicherheit zur Verfügung stellen?

So tragisch es für jede Firma ist, potentiell unterzugehen, permanent jede zu retten ist nicht möglich.
26.03.2020 14:38Geändert von NilsNase,
26.03.2020 14:38

Auch wenn ich bei einigen Dingen hier anderer Meinung bin bzgl. des unternehmerischen Risikos und Aussagen wie "warum sollte man die retten?"

Das was gerade passiert hat nichts mit einem zu kalkulierendem unternehmerischen Risiko zu tun und es kommt auch niemand auf die Idee, einem Angestellten zu sagen, "sorry, wenn Du für ein halbes Jahr Arbeitslosigkeit keine Rücklagen gebildet hast, dann nimm halt einen Kredit auf!". Aber, auch das ist klar, eine Vollkasko darf jetzt auch kein Unternehmer erwarten und, selbst wenn das gewollt wäre, es wäre wohl kaum finanzierbar.

Die Gutschein - Idee ist jedoch nicht wirklich gut. Etliche hier eingebundene Dienstleistungen lassen sich nun einmal nur einmal zur Zeit verkaufen. Ein Hotelzimmer kann ich eben nur einmal vermieten, genau wie den Platz auf dem Safariboot und auch die Tauchbasis vor Ort hat nicht plötzlich die doppelte Kapazität. Wenn ich die Plätze, die ich dieses Jahr aber verkauft und bezahlt habe, dann im nächsten Jahr erst Belege, fehlt genau der gleiche Betrag an Geld dann eben im kommenden Jahr. Gelöst wäre damit eigentlich nichts.

Dieter_BSCMAS*/PADI AOWD
26.03.2020 14:42
das Tauchen buche ich immer separat direkt bei der Tauchbude, also z.b. beim Lau. jetzt wäre es ggf. besser gewesen das im Pauschalangebot von DER Tour mit drin gehabt zu haben.
26.03.2020 15:19
Also ich "leiste" mir das gerne... mein safari reiseveranstalter ist einer der kleineren und ich liebe das boot ! Wäre wirklich schade und ein verlust für mich, wenn sie vom markt verschwinden würden. Bisher habe ich nur die anzahlung für die verschobene tour "im feuer" (das kann ich notfalls verschmerzen). Um weitere unterstützung zu leisten, werde ich meine urlaube nach der krise für ein jahr mal ausschliesslich mit ihnen machen. Urlaub mache ich eh und dann, so finde ich, kann man die guten auch stützen
mario-diverRD,EAN<40,Deep, SRD, UW/Schiffsarchäologie I (VDST),
26.03.2020 15:47Geändert von mario-diver,
26.03.2020 15:52
Wichtig bei der Gutscheinvariante wäre mE, dass hier eine Gültigkeit von deutlich mehr als 1 Jahr zum Tragen kommen muss.
Bleiben wir beim Tauchpaket.
a)
Nach gekänzelter Reise kann ich zwar meinen Urlaub aufsparen ( sofern nicht angeordnet wird wie geplant zu nehmen), aber wie viele werden das noch tun? Ist die Insel/die Destination durch den Nachholeransturm im Folgejahr überhaupt buchbar?
oder
b)
Ich bin finanzell durch die Krise derart geschädigt, dass ein aufwändiger Urlaub kommendes Jahr gar nicht drin ist...

Es gibt sicher weitere Varianten...aber eine Gutscheinlaufzeit von 2-5 Jahren wäre mE akzeptabler für den Verbraucher/Kunden

Edit: reichlich Vertipper korrigiert 🙄

AmphiAOWD
26.03.2020 19:13
Ich habe in diesem Zusammenhang - egal in welchem Medium - immer wieder gelesen, dass der Appell ja nicht von den "Großen" käme, sondern von den kleinen Tauchreiseveranstaltern ... deshalb meine ganz konkrete Frage an alle, die einen Urlaub mit Reisebeginn knapp vor den weltweiten Reisebeschränkungen / der weltweiten Reisewarnung durch das Auswärtige Amt gebucht haben:

Welcher der Spezialreiseveranstalter war bei einem Storno kurz vorher kulant bzw. nicht kulant? Welche Erfahrungen habt ihr hier gemacht? Durftet ihr umbuchen, oder wurde knallhart auf die AGBs verwiesen? Wenn euer Reisebeginn kurz nach Ablauf der aktuell gültigen Reisewarnung (30.04.) ist - wie wird hier verfahren?
Das würde eine Entscheidungsfindung sicherlich vereinfachen.

Meine Frage bezieht sich explizit nicht auf die Tourismuskonzerne, sondern auf die Spezialreiseveranstalter, um die es hier ja wohl in erster Linie geht.
AmphiAOWD
26.03.2020 20:51
Ach ja ... und das die Antwort des DRV zu den vielfach hier schon aufgeworfenen Fragen ... "

vielen Dank für Ihre Nachricht an den DRV. Wir haben Ihre Mail sorgfältig gelesen und werden uns damit auseinandersetzen. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir bei der Vielzahl von Nachrichten und Eingaben nicht jeden Hinweis individuell beantworten können."

Solidarität wird hier nur einseitig erwartet. Zur nicht vorhandenen Kulanz / Solidarität seitens der Reiseveranstalter ... verhüllt man sich in Schweigen

27.03.2020 11:35
https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/reise-stornierungen-in-coronakrise-fuer-touristen-koennte-es-nur-gutscheine-statt-geld-geben-a-5024b9b3-f4f9-421d-8e49-876b55ef868e
27.03.2020 11:53
Warum soll der Kunde den Veranstaltern einen Kredit gewähren?? Gerade für "kleine" Einkommen asozial.
Veranstalter sind entbehrlich, lieber den Leistungserbringerern helfen und nicht Vermittlern.
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