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Überlegung: 2. Stufe fixieren gegen Bewusstlosigkeit

Hallo Taucher,

Bewusstlosigkeit beim Tauchen stellt bekanntermaßen ein großes Risiko dar und kann schnell mit dem Verlust des Atemreglers einhergehen.

Was wäre aber, wenn der Atemregler am Kopf (z.B. über ein Kopfband oder an der Kopfhaube)flexibel befestigt wird? Dies würde die Gefahr eines Atemregler-Verlustes sowie die Inhalation von Wasser zumindest reduzieren. Es ist mir klar, dass die Befestigung nur locker sein darf, damit man bei Bedarf auch schnell den Atemregler wechseln kann (zum Beispiel ganz primitiv mit dünnen Klettband etc.).

Sicherlich wird es solche Überlegungen schon öfter gegeben haben. Wieso hat sich so etwas nicht durchgesetzt oder was spricht ganz klar gegen solche Maßnahmen?

Hintergrund ist, dass ein junger Arbeitskollege von mir spontan bewusstlos vom Stuhl gefallen ist. Es war ein kompletter Bewusstseinsverlust, aber nach 10-20 Sekunden war er wieder wach. Es hat mir halt sehr real gezeigt, wie schnell und unerwartet so etwas passieren kann.
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MalloniTG > 900
11.08.2015 11:47
Besonders häufig werden kurze Ohnmachtsanfälle durch eine kurzfristige Störung der Hirndurchblutung verursacht, wenn eins der Nervenzentren, die die Herzfunktion steuern und am Herzen und den Halsschlagadern sitzen, eine Fehlfunktion hat. Diese Zentren steuern unter anderem die Höhe des Blutdrucks in der Körperperipherie – wenn kurzfristig der Blutdruck stark abfällt, wird das Gehirn nicht ausreichend durchblutet und schaltet quasi auf "Notstrom" um.

Diese kurzen Bewusstlosigkeiten werden Synkopen genannt – je nach betroffenem Nervenzentrum gibt es z.B. vagovasale Synkopen, Miktionssynkopen (wenn die Bewusstlosigkeit beim Wasserlassen auftritt), Hustensynkopen, orthostatische Synkopen (wenn die Bewusstlosigkeit auftritt, sobald sich der Betroffene von der Horizontalen in die Senkrechte begibt) oder den Adam-Stokes-Anfall, bei dem unser biologischer Schrittmacher im Herzen kurz aussetzt.
Es ist also erst einmal ein med. Problem und bedarf einer genaueren Untersuchung die möglicherweise zu keiner Tauchtauglichkeit führt.

Wenn Du persönlich dazu neigst oder Dich davor fürchtest solltest Du möglicherweise selbst nicht tauchen oder eine Vollgesichtsmaske verwenden, die allerdings auch nicht zu 100% sicher bei Bewusstlosigkeit ist.

Des Weiteren ist bei manchen Tauchgängen im technischen Bereich Gaswechsel notwendig, wobei die Fixierung wie Du sie die erst einmal vorstellts nur hinderlich ist und gleichzeitig auch eine zusätzliche Gefahr bedeutet.
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
11.08.2015 12:30
nur den Atemregler im oder am Mund fixieren reicht nicht. Wenn der Mund den Atemregler nicht aktiv (wasserdicht) umschließt wird dennoch Wasser eingeatmet werden können.

Da wäre die Lösung eher eine Vollgesichtsmaske.
SpiczekCMAS**
11.08.2015 13:42
Um dagegen 100% geschützt zu sein, ist nur eine Vollgesichtsmaske die einzige Option.
Da ist es auch gewährleistet, dass an den Lippen nichts eindringt.

Grüße
nandersenIANTD CCR
11.08.2015 14:06
Naja beim Kreiseltauchen ist das eigentlich ueblich- was nicht zuletzt auch damit zusammenhaengt dass bei Verlust der Atemschlange aus dem Mund weitere Probleme auftreten (LoopFlood, Auftriebsverlust etc.)

An meinem benutze ich das Draeger bitepiece, sieht so aus: http://store.addhelium.com/rEvo-safety-mouthpiece-bite-piece-with-straps_p_497.html

Im Prinzip hat man ausserhalb des Mundstuecks nochmal einen Kragen, welcher die Lippen abdichtet...

Bei einer Synkope jedoch denke ich das sollte weiterhin funktionieren. Waere vielleicht mal einen Versuch wert- schlecht finde ich persoenlich die Idee nicht.

Man sollte das jedoch trainieren, um nicht bei jedem Automatenwechsel dann die Maske vor sich schwimmen zu sehen


FrieDaJoPADI Divemaster; PADI EOP Instructor
11.08.2015 14:54
Mir stellt sich hierbei die Frage ob der Bewusstlose noch stark genug an der 2. Stufe saugt so das hier Atemgas freigegeben wird.....
manimanCMAS*** NSS/CDS
11.08.2015 15:15
Mir stellt sich die Frage ob das ernst gemeint ist.
11.08.2015 19:17
Wie nandersen schon sagt bei Kreiseln ist das normal und die Royal Navy macht das zum Beispiel bei jeden Tauchgang wo keine Pressluft geatmet wird. Dabei ist es den sogar egal was für ein System getaucht wird, solange es kein Helmtauchgerät ist.
Genutzt werden dabei spezielle elastische Bänder, die den Atemregler halten.
11.08.2015 20:04
maniman@ Ja, das ist ernst gemeint.

"Wenn Du persönlich dazu neigst oder Dich davor fürchtest solltest Du möglicherweise selbst nicht tauchen"
Durch den Vorfall bin ich natürlich für das Thema sensibilisiert, aber ich versuche es als lehrreiche Erfahrung und nicht als überzogene Angst im Gedächtnis zu behalten.

Es war mir in der Tat nicht bekannt, dass solche Befestigungen bei Kreiseln etc. gängige Praxis sind. Wäre nur interessant, wieso sich so etwas außerhalb vom technischen Tauchen nicht etabliert hat. Ich nehme an, dass diese Befestigungen im Wesentlichen auch nur für den Tragekomfort da sind?!
MatschtaucherGanz echter Tauchschein
11.08.2015 21:35
Eine Vollgesichtsmaske schützt im Falle einer Ohnmacht sicher vorm Ertrinken.
MatschtaucherGanz echter Tauchschein
11.08.2015 21:45
Also gleich eine Panorama Nova kaufen, damit klappt auch der Gaswechsel. Mit Specht dran wirst du sogar noch benachrichtigt falls dein Flaschendruck auf Reserve ist.

Die Bänder für die Atemschläuche an Keislaufgeräten kenne ich auch. Bei Kreiseln ist, glaube ich, das Risiko einer Ohnmacht auch höher. Falscher O2 Anteil durch Fehlfunktionen oder Fehlverhalten? Denke ich. Bin kein Kreiseltaucher. Hab mal in einer Reportage gesehen das jedes zehnte Kreislaufgerät zu einem Todesfall führt. Fernsehen halt
nandersenIANTD CCR
11.08.2015 22:25
Muss mal zwischenfragen... "Specht"?

Irgendwo hab ich mal den passenden Satz gehoert/gelesen:

"Ein CCR versucht permanent Dich umzubringen, Deine Aufgabe ist es das permanent zu verhindern..."
12.08.2015 11:33
@ waterbridge mit Tragekomfort hat das nicht viel zu tun. Es geht da mehr um Sauerstoffvergiftung und die damit einhergehenden Krämpfe.
Da diese Krämpfe teilweise zu unkontrolierten Bewegungen führen, muss der Atemregler halt gegen Verlust gesichert sein.
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