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Tubenbelüftungsstörung

Hallo!

Ich hab ich eine Frage zur Tubenbelüftungsstörung..ist zwar eine Hno Frage aber vielleicht stoß ich hier an medizinisch-angewandte Taucher
Und zwar gehts um Tubenbelüftungsstörungen.
Merkt man dies immer bereits beim Abtauchen oder kann es passieren das man ohne Probleme abtauchen kann und beim Auftauchen möglicherweise die Tuben blockieren? (zuvor KEINE Anwendung von Nasentropfen und keine "merkliche" Erkältung)
Eine etwas eigentümliche Frage die daher rührt das ich seid einer leichten Nebenhöhlenentzündung beim Druckausgleich (ober Wasser) bei einem Ohr irgendwie einen Unterschied zu vorher bemerke.
Beim HNO war ich schon. Laut Arzt nichts feststellbar.
Beim bisherigen Tauchen (98TG) hatte ich keine Tubenprobleme aber das Verhalten seid der Erkrankung ist so das die Ohren beim Druckausgleich beide gleichzeitig "beschlagen" wenn ich jetzt jedoch gähne bzw. mit Gaumenbewegung den "Druck" los werden möchte klappt das beim linken Ohr sofort und beim rechten bedarf es manchmal 2 Versuche oder es geht nur "langsam" auf..wie leicht verklebt oder so...manchmal geht es jedoch auch sofort auf. Aufgefallen ist mir auch, dass beim Schlucken auf diesem Ohr ab und dann ein "lauteres" Knackgeräusch wahrzunehmen ist..aber nicht immer..
Hören ist ok, Druckgefühl im Ohr ist auch nicht vorhanden.
Erkältungssymptome sind alle abgeklungen und laut HNO-Untersuchung ist wie schon gesagt trotz Beschreibung der "Beobachtungen" alles für ok befunden worden.
Jetzt habe ich jedoch große Bedenken was das tauchen betrifft..Wenn das abtauchen nicht funktioniert ok..dann bricht man ab aber was ist wenn man problemlos abtauchen kann und die Tube möglicherweise doch ein Problem aufweist und beim auftauchen blockiert ..dann ist das Ende der Geschichte ein Barotrauma des Mittelohrs..
Ich bin jetzt etwas ratlos und besorgt da ich eigentlich keine unnötige Verletzung riskieren will...hat jemand Rat oder Erfahrung mit ähnlichen "Symptomen" ?

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28.07.2010 15:50
Ja, das ganze nennt man meines Erachtens eine "Umkehrblockierung" oder "inverses Barotrauma", also eine Blockade beim Auftauchen, die dazu führt, dass der Druck nicht mehr aus der Tube abgehen kann. Das ganze ist sehr selten und kommt bei Allergikern, Medikamentenmissbrauchern oder erkälteten eher mal vor.

Nun ja, irgendwie muss der Druck ja raus. Entweder öffnet die Tube dann doch noch -unter lauten Getöse- oder das Trommelfell wird von innen nach außen perforiert.

Ich hatte das bereits zwei mal im Leben. Glücklicherweise ist dem Trommelfell nichts nachhaltiges passiert. Ich konnte aber mehrere Tage schlechter hören und hatte einen starken Tinnitus. Auslöser bei mir war allerdings Erkältung bzw. Allergie.

In folge eines solchen Verhaltens des Ohrs, kommt es häufig zu einem Katharr der Tube (richtig geschrieben?) bzw einer Infektion. Die Tube verklebt dann etwas schneller als sonst, da Sekret in die Tube abgegeben wird. Das ganze kann aber binnen zwei bis vier Wochen wieder ausheilen. Hilfreich sind kortisonhaltige Nasensprays. Zumindest wurde mir das damals verordnet. Eine zeitlang nicht zu tauchen macht wegen der Rückfallgefahr natürlich auch sinn.

Das ganze kann ein Arzt üblicherweise auch nur erahnen, weil man ja nicht durch das Trommelfell durchsehen kann. Eine Endoskopie werden die Ärzte wohl nicht durchführen wollen und wenn der Druckausgleich funktioniert, kann der Arzt auch nicht viel dazu sagen...
ZyanCarlosOWD, AOWD, RD
29.07.2010 08:28

Hast du hier schon mal nachgelesen:

http://www.tauchersprechstunde.de/erkrankungen/tubenbelueftungsstoerungen

Der Seitenowner ist Dr. Christoph Klingmann, einer der Autoren des Buches "Moderne Tauchmedizin".

Mit Gruss
martinpiCMAS **
12.08.2010 23:07
Super Link, Danke!
Meine Tuben machen nämlich auch zeitweise Schwierigkeiten.
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