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TTU ab 40: Wie viel Watt beim Belastung-EKG

Hallo,

vor 2 Jahren Pooltauchen im Urlaub gemacht, nun will ich nächstes Jahr nun das Tauchen lernen. Aktuell arbeite ich an meiner Fitness und weniger KG auf der Waage.

Ab 40 gehört ja ein Belastungs-EKG dazu. Meine Frage: Welche Wattzahl muss dabei erreicht werden.

Ich kenne den Wert 3 Watt pro KG Körpergewicht. Was sich wohl aber auf einen 30 Jährigen bezieht.

Danke schon mal im voraus.

macmook
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18.03.2013 12:04
Es kommt weniger auf die Wattzahl an, die hängt stark vom Trainingszustand ab. Wichtiger ist, dass bei Ausbelastung (d.h. maximalem, altersabhängigem Blutdruck der erreicht werden soll) keine Zeichen von Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße und keine relevanten Arrhythmien, auch in der Erholungsphase, auftreten.
18.03.2013 13:50
Hallo kwolf,

vielen Dank für die Information!

lg
macmook
Joe.MurrSSI DiveCon
18.03.2013 14:32
Ich denke, dass es da viele kontroverse Meinungen gibt und ob man das pauschal beantworten kann, wage ich zu bezweifeln, insbesondere deshalb, weil man viele unterschiedliche Aussagen der Mediziner liest.

Ich glaub mich zu erinnern, dass die GTÜM bei Männern 3W pro kg und 2,5W bei Frauen als Maßstab ansieht. Ab einem Alter von 40 kann man 10% abziehen, ab 50 20%. Wenn Du also 40 Jahre alt bist und 80kg auf die Waage bringst, dann solltest Du 3x80=240-10%=mindestens 216W treten.

Allerdings muss man das Belastungs-EKG auch richtig anwenden. Ich habe schon Tauchkollegen getroffen, die auf das Ergo stiegen und zwei, drei Minuten strampelten und dabei einen recht hohen Wert erreichten. Wird jedoch eine Zwei-Minuten-Steigerung zugrunde gelegt, solltest Du die Ausbelastung nach rund 16 Minuten treten bzw., wenn überhaupt, in dem Zeitbereich die Maximalbelastung, sprich maximale Herzfrequenz erreichen.

So zumindest ist’s bei mir. Und wie Klaus schon richtig schreibt: die reine Wattzahl ist nicht das (alleinige) Maß der Dinge.

Ob es allerdings eine Watt-Mindestgrenze gibt, bei der ein Arzt ein Ok zur TTU verweigern MUSS (!), weiß ich nicht. Aber ich denke, wenn dieser Wert so niedrig ist, dann stimmen andere Sachen auch nicht und die Taucherei könnte möglicherweise tragisch enden.

Gruß
Joe
18.03.2013 14:42
Auch dir ein Dankeschön.

So weiß ich auf alle Fälle schon mal mehr und kann mich darauf vorbereiten. Geplant ist die Untersuchung eh erst 2014, habe also noch masse Zeit Fit zu werden.

lg
macmook
18.03.2013 16:13
Eigentlich geht es beim EKG darum, eine Pulsfrequenz von 200 abzüglich des eigenen Alters zu erreichen. Bei wieviel Watt dieser Wert erreicht wird sollte nicht der Schwerpunkt sein.
Michael-NRescue u. AIDA Instr
18.03.2013 17:31
Servus,
prlmärer Sinn und Zweck ist es nicht deine Fitness festzustellen, sondern ob Dein Herz unter Belastung zu "Aussetzern" neigt.
hier ist unter Medizin der Ablauf beschrieben:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ergometrie

Gruß Michael
18.03.2013 19:22

Hallo,

ich habe von diesem Richtwert (3 W/kg) noch nie etwas gehört.

Auf Körpergröße, Geschlecht und Alter kann man vielleicht was münzen.

Aber warum soll ein Taucher mit 1,70 Metern und 150 kg doppelt so viel strampeln können wie ein Taucher mit 1,70 Metern und 75 kg. Er muss genau soviel strampeln können.

Klar, in Strömung wird er dann weiter abgetrieben aber Herz-Kreislauf sind identisch belastet.

Ich halte diesen "Richtwert" für unbracuhbar (falls er denn wirklich von irgendwem aufgestellt wurde).

Gut Luft

FANATIC DIVER
18.03.2013 20:00
Das mit dem Richtwert habe ich heute auch gelesen:
http://www.200bar.de/medizin/fahrradergo.php

Ich wollte nur ein Richtwert haben, damit ich weiß wohin ich trainieren muss. Ich gebe mir extra ein Jahr Zeit Fit zu werden.

Ich denke ich werde vorab mir einen Doc suchen (in Braunschweig ist leider keiner) und mich da vorher noch mal beraten lassen.

lg
macmook
18.03.2013 20:43
Mit der Laktatschwelle wurde bei mir immer die Belastungsintensität festgestellt . Alles andere sind Schätz- und Richtwerte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Anaerobe_Schwelle
19.03.2013 00:15
Primär wird das Belastungs-EKG nicht gemacht, um die körperliche Leistungsfähigkeit zu testen, sondern Risiken von Herzkrankheiten aufzudecken: Koronare Herzkrankheit, Reiz-Leitungsstörungen. Die Wattzahl, die bei den standardisierten Protokollen erreicht wird, ist dabei ziemlich unerheblich.

Natürlich kommt eine Couchpotato vielleicht nichtmal auf 125 Watt und ein anderer auf 200 Watt (was für junge erwachsene Männer ein ungefährer Richtwert ist). Die schlechte körperliche Verfassung erkennt der Arzt aber nicht nur am der Wattzahl. Das sieht er auch mit "bloßem Auge".

Wenn aber wirklich eine Leistungsmessung gemacht werden soll, wird auf dem Laufband oder Fahrradergometer die Sauerstoffaufnahme bei submaximaler Belastung bestimmt (mlO2/kg Körpergewicht/min)

Es hat also keinen Sinn, auf das Belastungs-EKG hin zu trainieren. Es macht aber Sinn, sich allgemein fit zu halten!
19.03.2013 00:16
Herzschwäche habe ich oben im ersten Absatz noch vergessen.
19.03.2013 07:01
Danke!

Dann kenne ich nun meinen Weg

lg
macmook
Antwort