tropenkrankheit
mfg
VDSTDIVER
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Ciguatoxin „zerstört“ jedoch nicht die Synapsen, sondern öffnet dauerhaft die sog. Natriumkanäle der Nervenzellen, wodurch zunächt eine Übererregbarkeit, dann eine Dauerstimulation und letzlich eine Nervenblockade auftritt.
Weiterhin kommt es nicht zum Verschwinden des Temperaturempfindens, sondern zur Umkehrung, d.h., Kaltes wird als warm empfunden und vice versa.
Fälle, in denen Patienten tatsächlich „wahnsinnig“ wurden, sind nicht beschrieben.
Wichtige Symptome der Ciguatera sind: zunächst Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Brennen im Mundbereich, metallischer Geschmack.
Später Taubheitsgefühl in Armen und Beinen, Temperaturmissempfindung, starker Juckreiz an Handinnenflächen und Fußsohlen. In schweren Fällen können Krämpfe und Bewusstseinsstörungen auftreten.
Die Ciguatera kann sich aber auch als grippeartige Erkrankung äußern und wird dann meist nicht als Vergiftung erkannt.
Die akuten Symptome verschwinden nach wenigen Stunden, die neurologischen Ausfälle können in Einzelfällen Monate bestehen, verschwinden aber meistens nach Tagen.
Eine spezielle Therapie gibt es nicht, es wird daher symptombezogen therapiert. Die Infusion von Mannit (Mannitol) kann die Symptomatik unterdrücken, ist jedoch kein Gegengift (Antidot) im eigentlichen Sinne. Der Wirkungsmechanismus von Mannitol bei Ciguatera ist nicht geklärt.
Eine sichere Vorbeugung ist nur durch den strikten Verzicht von Fisch möglich.
Wer nicht auf Fisch verzichten möchte, sollte zumindest keine Raubfische (v.a. keine Muränen!), Doktorfische und Papageienfische essen und auf Fischinnereien (auch Eier) ganz verzichten.
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