Tauchmedizin Foren

Was der Doc euch da erzählt hat, ist leider kompletter Unfug. Nach der Beschreibung hört es sich nach einem Barotrauma des Mittelohrs an, was meistens durch zu späten oder ausgelassenen Druckausgleich passiert. Daraus kann sich wieder eine Otitis Media entwickeln, also nicht mehr tauchen, bis aller Schmodder aus dem Mittelohr raus ist.

Der Druckausgleich nach Valsalva sollte kurz und kräftig sein und vor allem vor dem auftreten von bedeutendem (unangenehmen) Druck auf dem Ohr ausgeführt werden. Wenn dieser nicht direkt erfolgt, hilft es meistens nur den Druck zu verringern, indem etwas aufgetaucht wird. Beim Schnorcheln bedeutet das eigentlich komplett auftauchen.

Wo der Zusammenhang zwischen dem gut beherrschten Druckausgleich und den Röhrchen, die er vor Jahren im Trommelfell platziert hatte sein soll, verstehe ich nicht. Wenn von der Prozedur oder den vorherigen Ohrproblemen Narben auf dem Trommelfell geblieben sind, dann könnte dieses sogar leichter einreißen, als ein unbeschädigtes.

Probleme durch zu häufigen Druchausgleich halte ich auch für sehr Unwarscheinlich.
Die Probleme entstehen meist durch zu seltenen Druckausgleich.

Es wäre evtl. noch eine Umkehrblockierung möglich. Diese entsteht wenn beim Abtauchen der Druckausgleich durchgeführt wurde (geht dann aber meist schon sehr schwer) und beim anschließenden Auftauchen die Luft nicht mehr ordentlich entweichen kann.

Gute Besserung
Adrian

@scoba dude:
Danke für die Antwort. Ich dachte mir schon, dass zu häufiger
Druckausgleich nicht das Peoblem sein konnte.

Mit dem Paukenröhrchen meint ich eigentlich nur, dass er damals ganz oft am Tag Druckausgleich machen musste, um das Ohr zu belüften, zuerst als er es noch nicht konnte Mmit einem Ballon dann eben mit Nase und Mund zu und schlucken oder alles zu und so tun als wolle man sich schneuzen... Er kann diese Merhoden und es klickt auch immer in seinen Ohren.
Wie waren die letzten 2 Jahre immer Schnorcheln und er ist getaucht (ohne Flasche... Wie es halt Kinder tun) und es gab nie Probleme. Ich denk es liegt also nicht am Trommelfell , noch dazu war es am anderen Ohr wo nie was war.
Lt meinem Sohn hat er den Ausgleich beim Abtauchen gemacht während des Abtauchens bzw. wenn er zB die Seegraswiese erreicht hat.
Er meinte auch noch - der Arzt - dass eventuell Wasser hinter dem T-Fell sein könnte, weil er es raufgepresst hat zb. beim Rutschen im Waterpark....

Er hatte auch keinen Schnupfen beim Schnorcheln und nahm auch keine Nasentropfen.... Also auch von daher hätte alles klappen müssen.

Mein Mann hätte dieses Ohrenstechen nach dem Schnorcheln auch hin und wieder, da meinte der Arzt auch, Trommelfell nach außen, Nasentropfen und Saftetl zum Trinken hat er bekommen....

Mein Sohn ging dann am 3 Tag wieder schnorcheln - ohne abtauchen - und am 4 Tag durfte er lt. Arzt wieder tauchen. Er hatte ab da dann keine Probleme mehr....
Jetzt hab ich den Befund geholt, hier steht: Left Eustachian Tube Dysfunction
Hm????

"Left Eustachian Tube Dysfunction "
Das heisst dass er ein Problem mit der Ohrtube(Eustachische Röhre) hatte oder immer noch hat. Schnorcheln sollte er erst wieder wenn die Sache abgeklungen ist und der Hno sein O.K. gibt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Eustachi-Röhre

Grüsse aus Hurghada

Ok, dann macht das mit den Röhrchen und dem Druckausgleich Sinn. Allerdings muss er diesen im Wasser rechtzeitig machen, weil sonst klappt es nicht mehr und das Mittelohr läuft langsam mit Schleim, Blut, Lymphe und allem was sonst noch aufzutreiben ist voll, um einen Riss des Trommelfells zu vermeiden. Dies ist ein Barotrauma des Mittelohrs (nach außen gewölbtes Trommelfell und Flüssigkeit dahinter) und geht mit einer Blockierung der Eustachichen Röhre einher, die durch den Schmodder blockiert ist.

So was passiert immer wieder und die Ohren wechseln sich da auch mal ab. Wenn ich viel im flachen Wasser auf- und abtauche (z.B. wegen Schnuppertauchern), gehen meine Ohren auch irgendwann zu. Das ist eben so. Manche Ohren stecken das besser weg als andere. Das wichtigste ist, dass man seine Ohren nicht strapaziert. Wenn Druck auf dem Ohr zu spüren ist, hat man den Druckausgleich fast schon zu spät gemacht.

"Der Druckausgleich nach Valsalva sollte kurz und kräftig sein"

Da die meisten hier aber zu heftig pressen wäre langsam und gleichmäßig einfach gesünder ...
Außerdem - wie heute wieder bei einer Schülerin festgestellt - bekommt man dabei def. einen Druckausgleich hin ...
Besagte Schülering macht es vorher auch kurz und kräftig, beklagte sich auch darüber, das das nicht immer bei ihr funktioniert und das sie dann oftmals dadurch Nasenbluten hatte ...

Langsam und gleichmäßig ging jedoch heute immer bei ihr und nichts war mit Nasenbluten ...

@boesewicht: Ich hätte vielleicht besser "kurz und kraftvoll aber nicht heftig" schreiben sollen. Die Gefahr von zu heftig sind Verletzungen des Innenohrs (rundes und ovales Fenster), was sich durch Drehschwindel und Hörsturz äußert und auf jeden Fall vermieden werden sollte.

Weshalb man das Valsvalva nicht lange machen soll, hat zwei Gründe: Zum einen kommt es zur Blutstau in den Venen des Gewebes um die Eustachiche Röhre, die damit verengt wird, was kontraproduktiv ist. Der andere Grund ist, dass es durch den Erhöhten Druck im Brustkorb zu einer Verminderung des venösen Rückstroms zum Herzen kommt, was den Puls erhöht und den Blutdruck runter fährt. Dadurch könnte es dem Taucher schwindelig werden oder wenn es absolut übertrieben wird, könnte der Taucher sogar kurzzeitig abschmieren. Deshalb wird eigentlich eher die Frenzel-Methode empfohlen, die allerdings lange nicht so einfach zu lehren oder lernen ist wie das alte "Nase zu und einmal blasen, bitte Spiel".

Im folgenden Link ist ein Vortrag von Dr. Edmond Kay zum Thema Ohren, leider nur auf Englisch, aber mehr als lehrreich:

http://faculty.washington.edu/ekay/

Und hier ist die geschriebene Zusammenfassung:

http://faculty.washington.edu/ekay/MEbaro.html

@boesewicht: Zu deiner Schülerin, die massive Probleme mit dem Druckausgleich hat: Am besten wäre sie sucht mal einen guten HNO auf, der am besten auch selber taucht oder sich wirklich mit Tauchmedizin auskennt. Was sie auch selber versuchen könnte, wären regelmäßige Nasenspülungen mit Salzwasser (mit der beliebten Nasendusche), den Druckausgleich mehrmals täglich üben (am besten Frenzel), um die Tuben zu trainieren und Ätherische Öle schon mindestens eine halbe Stunde bis Stunde vor dem Tauchen zu inhalieren (z.B. einfach unter die Nase schmieren oder auch eine Gelomyrtol einbauen). Ein HNO wird je nach dem evtl. sogar Medikamente verschreiben, die nach den alten Lehrbüchern eigentlich gar nicht eingenommen werden sollten und zwar zu recht.