Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.
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Trockimanschetten-Problem

Hab bei meinem Divesystem Trilaminat Solo, das Problem, dass über die Neoprenhalmanschette Wasser hineingelangt, zwar nur wenig aber es reicht das meine Funktionunterwäsche am Brustbereich bis zum Bauch feucht wird(im Rückenberich bleibt fast alles Trocken und mein eigentlicher Unterzieher auch) Dieses Problem tritt aber auch nicht immer auf, manchmal bleibt alles trocken.Um eines vorweg zu nehmen eng genug ist die Halsmaschette. Habt ihr ein paar Ideen was ich machen kann?
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henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
25.09.2006 15:55
Ja. Die Halsmanschette so 1 bis zwei Zentimeter nach innen umschlagen.

Am Anfang haben mich meine Tauchspezies immer ausgelacht. Inzwischen tauchen sie alle so.

Und lass Dich nicht belabern, daß man das eigentlich nur bei Neoprenmanschetten macht. Wenn wir immer nur gemacht hätten, was "man" so macht würden wir heute noch auf Bäumen sitzen und uns (am Kopf kratzen)

Grüße,

henri
25.09.2006 16:04
hab schon überlegt den hals mit vasiline einzuschmieren
Mytilus23TL CMAS
25.09.2006 16:15
Lass bloß die Vaseline weg vom Anzug!

Vermutlich hast du einen deutlich vorstehenden Adamsapfel. Tipp: Besorge dir entweder von Uli Schreiber/GNT einen fertigen "Würger" und bau ihn selbst:
2 cm breites Gummi-Textilband und je ein Stück Klettband Haken/Plüsch in der Nähabteilung von Karstadt kaufen.
Klettband auf Gummiband nähen (lassen).
Halsmanschette sauber nach innen einschlagen, dann Band um den Hals legen und mittelstramm zukletten.

Ich hatte das Problem an der Halswirbelsäule, wo Knochenteile vorstehen und Wasser reinließen. Seit Nutzung dieses Würgers ist Ruhe und trocken angesagt.
25.09.2006 16:24
wenn ich mir adamsapfel mal se begutachet ist er wirklich sehr "groß" evetuell hilft es ja auch die manschette weiter nach unter zu ziehen also unter den "apfel"
25.09.2006 16:25
@henri
Ein Neoprenmanschettenbenutzer wird wohl nicht ausgelacht, wenn er seine Halsmanschette so umschlägt, wie es sich für eine Neoprenmanschette gehört (Was das aber bei einer Latexmanschette soll... Die müßte ja eigentlich auch so dicht sein, sofern nicht zu groß ausgeschnitten.)

@divemonster
Allgemeine Tips:
- Anfangs mehr Blei verwenden, als du eigentlich brauchst; das ergibt dann mehr Luft im Trocki, also einen meist vorhandenen leichten Überdruck, der die umgeschlagene Halsmanschette dicht hält.
- Manche Halsbewegungen können zu geringen Wassereinbrüchen führen; später vermeidet man ggf. diese Bewegungen.
- Stark behaarter Hals ist ungünstig.
- Vielleicht mal Auslaßventilstellung verändern. Voll geschlossen und reichlich Luft hinein könnte Entlüftung durch den Hals und leichte Bewässerung ergeben, voll geöffnet ergibt evt. zu wenig Luft im Trocki, wodurch Halsmanschette manchmal nicht ganz dicht ist.
- Ganz wichtig ist es, die Halsmanschette gleichmäßig und weit genug nach innen umzuschlagen; 1..2cm reichen eher nicht.

Der Rest dürfte Übung sein. Daß es in den Unterzieher statt außen vorbei läuft ist natürlich besonders unangenehm; vielleicht ungünstiger Unterzieher/Funktionsunterwäsche, oder ständig zu aufrechte Körperhaltung.
henrii.a.c. Masterinstructor, CMAS TL**
25.09.2006 16:55
Tja flasche, das ist ganz einfach: Liegt die Latex-Manschette so am Hals an, hat die Luft im Anzug eine Tendenz die Manschette an Stellen, wo sie nicht gleichmäßig auf der Haut anliegt (z.B. Adamsapfel) aufzudrücken.
Schlägst Du sie um, drückt die Luft, die oben im Anzug ist die Manschette gegen den Hals und fördert so die Dichtigkeit. (Prinzip Lamellendichtung)
Eigentlich ist es logisch, gerade die Latexmanschetten unzuschlagen. Mir hat es geholfen, vielen anderen auch. Ausprobieren kostet nichts und wenn`s klappt ist es gut. 1 - 2 cm reichen bei einer Latexmanschette.

Grüße,

henri
25.09.2006 17:05
henri: das "Umschlagen" von Latexmanschetten ist nicht nicht mit dem von Neoprenmanschetten zu vergleichen (ist eher ein Umstülpen und macht m. E. sowieso keinen Sinn, höchstens, wenn man fest daran glaubt...)

flasche: ob die Manschette grundsätzlich umgeschlagen wird, hängt hauptsächlich davon ab, auf welcher Seite, wenn nicht auf beiden, sich die glatte befindet. Es gab zu Zeiten, als du noch nicht getaucht bist und wenn doch dein Anzug aus Schkopauer Schaumgummi geflickt war, da hatten Anzüge von Westniveau funktionierende Neoprenmanschetten mit der Glattseite innen am Halse und an den Armen...
25.09.2006 17:13
*Trockis* mit Neoprenmanschette ohne Umschlagen? Kenne ich nicht. Die müßten dann ja ähnlich eng sitzen, wie Latexmanschetten, um abzudichten... Offenbar (falls es die denn gab) konnte sich das so nicht durchsetzen.
25.09.2006 17:19
"Kenne ich nicht." ...sag ich doch.

Dann kamen vermehrt die Latexmanschetten, die innenglatten Armmanschetten wurden nach einige Jahre nach der Wende verbaut.
BTW: Manschetten müssen *immer* eng sitzen um zu dichten.
25.09.2006 17:32
Ja, bei Armmanschetten mag das noch funktionieren. Halsmanschetten muß man aber über den Kopf ziehen und dabei dehnen. Zu enges Neopren hält das wohl dauerhaft nicht aus, wird dann weiter, und dichtet nicht mehr ab; daher vermutlich die Umstellung auf "glatte Seite außen + umschlagen", vermute ich.
(Der OP hat wohl eher kein Vorkriegsmodell... Und "eng" ist auch relativ; bei umgeschlagenen Manschetten wirkt der Innendruck *zusätzlich* abdichtend.)
25.09.2006 17:38
Auch die Armmanschetten müssten dehnender Weise über die Hände gezogen werden...

25.09.2006 17:44
..aber eine passend eingeübte Fingerhaltung (Daumen innen, Finger lang drumrum, und rein in die Manschette) kann man sicher hinkriegen
Einen passend länglich gemachten Kopf hingegen eher nicht. Meiner ist übrigens recht dick.
25.09.2006 17:50
Ah ich verstehe - bei umgeschlagenen Manschetten kann der Durchmesser wesentlich größer sein. Verstehe, verstehe...
25.09.2006 18:00
JA, so etwa 2x Materialdicke größerer Durchmesser mindestens. Bezogen auf den Halsdurchmesser (nicht den Kopfdurchmesser) macht es schon was aus, ob man 12cm oder 13,4cm auf z.B. 39cm aufweitet; entweder Faktor 3,25, oder Faktor 2,91, also in der Umschlagvariante mehr als 10% weniger Dehnung beim rüberziehen. Durch die zusätzliche Abdichtung durch inneren Luftdruck (deswegen ja das Umschlagen) sogar noch weiterer Vorteil.
Verstehst?
25.09.2006 18:02
Äh.. zu schnell gerechnet
Korrigier mal selbst.
25.09.2006 18:07
Na gut; Korrektur mit grob geschätzten Werten:
a) 12cm -> z.B. 18cm ... = Dehnfaktor 1.5
b) 13.4cm -> z.B. 18cm ... = Dehnfaktor 1.34

Variante "umschlagen" erzeugt also sogar knapp 20% weniger Materialdehnung beim anziehen.

25.09.2006 18:12
Ey flasche, nach deiner Rechung schlägst du deine Manschetten 2x NACH AUSSEN um...
25.09.2006 18:20
Schade, daß ich dir`s nicht aufmalen kann...
Aber nach meiner Lebenserfahrung werden nach innen eingeschlagene Manschetten dann auch innen dünner. Nicht ganz so dünn, als würde man das Manschettenmaterial einfach nur innen drankleben, aber jedenfalls dünner, als der vorherige Innendurchmesser der nicht umgeschlagenen Manschette.
Aber zugegeben: 1.4cm Unterschied ist etwas übertrieben.

Anderer Erklärungsversuch deinerseits? Denn völlig grundlos hat man das ja nicht so eingeführt.
25.09.2006 18:45
Na gut, Späßchen bei Seite:
Maßgeblich für den Dehnfaktor wird eher der Umfang sein - bei einem Ärmchendurchmesser der flasche von bspw. 6cm hätten wir einen Umfang von ca. 18,85cm
Material 2x5mm dazu, wäre Durchmesser 7cm, Umfang ca. 22 cm. Stünden am Ärmchen also 3,15 cm mehr bzw. weniger Dehnungspotenzial auf den Umfang bezogen.

Bei bspw. 18 cm Halsdurchmesser ergibt sich ein Umfang von 56,55 cm bzw. 59,69cm mit Umschlagen
(bei 5mm Materialstärke). Also wundersamer Weise auch hierbei ein Dehungspoenzial von 3,15cm

Den prozentualen Anteil des Dehnungspotenzial bei Hals und Ärmchen bezogen auf den Kernumfang darf flasche sich selber ausrechnen...
25.09.2006 18:59
Wenn du einen so dicken Hals hast, also 18cm Halsdurchmesser, also so etwa Kragenweite 56, und einen schmalen Kopf, dann ist das natürlich kein Problem.
Bei im Verhältnis zum Hals breiteren Kopf kann`s schon einen Unterschied ausmachen.
Ich rechne jetzt nicht weiter, aber jedenfalls ist das Verhältnis von KopfDURCHMESSER und Halsdurchmesser das gleiche, wie das Verhältnis von KopfUMFANG zu Halsumfang, oder? Also ist es für den Vergleich der Dehnung ganz egal, ob ich Durchmesser oder Umfang betrachte.

Allerdings meine ich, daß der Hauptvorteil eher darin besteht, daß bei der Umschlagvariante eben das Neopren nicht ganz so eng sitzen muß. Der Vorteil der etwas geringeren Abnutzung beim überziehen über den Kopf kommt hinzu.

Und um noch einen sinnvollen Link für Käufer zu weiter Manschetten oder für zu rabiate Latexabschneider zu bieten:
http://www.globel-divers.de/shop/catalog/product_info.php?products_id=220
25.09.2006 22:12

Habe ich richtig gehört:
Dr. Neo hilf...

Falls ich damit gemeint bin (bin ja nun mal der einzige, der den Doktertitel, nämlich Dr.nplg - übrigens selbst-verliehen, führt),
also Flasche, wenn Du mich meinst, -
hmmm, wollte mich hier eigentlich raushalten, weil wieder so viel Stuss abgelassen wurde, aber wenn ich gewissermaßen zu Hilfe gerufen werde, dann muss ich ja wohl:

Also warum könnt Ihr eigentlich nicht beim Thema bleiben ?
Es geht hier doch eindeutig um eine Neopren-Halsmanschette, und dass die ca. 3 bis 4 cm eingeschlagen wird, das weiß doch heutzutage jeder Erstklässler.
Und weiter:
Dass Divemonster einen monsterhaften Hals mit unnatürlich vorstehendem Adamsapfel hat, das deutet ja bereits sein Name an.
Dieses Adamsapfel-Problem, wo ja D32 auch schon angesprochen hat, das gibt’s tatsächlich (stöhn).
Ich hab’ einen Kunden, der reist am kommenden Samstag mit seinem GNT extra von Süddeutschland zu mir nach Duisburg, um eben dieses Problem gemeinsam zu erörtern.
Was habe ich an dem seinem Hals schon alles gemacht (mehrmals enger und verschiedene Würger).
Er hat auch einen so riesigen Adamsapfel (als Kind war ich von so was immer total beeindruckt).
Ich war bei dem schon so weit, dass ich überlegt habe, ihm Latex zu empfehlen (stöhn).
Übrigens D32: verstellbarer Würger mit Klettverschluss hat sich nicht bewährt !
Ich halte Würger mit EINEM cm Abstufung (Umfang-Unterschied) bereit und geb’ den „Problemhälsen“ dann immer mehrere zum ausprobieren.
Nur so hat man die Gewähr, den „richtigen“ Würger herauszufinden.

Außerdem war hier weiter oben die Rede, von beidseitig glattem Material.
Das IST die Lösung, nämlich weil’s so schön weich ist.
Aaaaaber es ist wahnsinnig empfindlich !
Ich selbst habe Jahre lang mit beidseitig glatter Halsmanschette getaucht (das Material heißt mit’m Fachausdruck: gespaltenes Material)
Das ging gut, aber nur bei mir, weil ich die Tricks kenne, wie man einen solchen Hals über den Kopf zieht, ohne ihn zu zerreißen, und weil ich immer cool geblieben bin und im „Ernstfall“ kurzerhand den Reserve-Anzug aus dem Auto geholt habe.

Diese beidseitig glatte Halsmanschette wurde nicht eingeschlagen und war entsprechend kürzer. Sie hatte den Vorteil, dass der Anzug automatisch durch den Hals und durch das Schädelventil der Mütze entlüftet wurde.
Im Prinzip also wie eine Latex-Halsmanschette, nur wärmer und angenehmer, allerdings wie gesagt auch viel empfindlicher.

Zum Schluss noch mal den Verengungsfaktor bei weichem 4 mm-Material -
der lautet: tatsächlicher Umfang minus ca. 9 %.
Das gilt für Hals und Handgelenke.
Grundsätzlich kann man natürlich auch mit Durchmesser „hantieren“. 9 % sind nun mal 9 %.
Umfang ist aber viel einfacher, allein schon wegen dem messen.

Übrigens:
Vaseline macht dem Neopren nix aus.
Aber wer will beim tauchen eine solche schweinische Orgie veranstalten ?
Dann schon eher alles einölen (igittt) .

Uli

25.09.2006 23:37
Danke für die ausführliche Erörterung. Stellenweise dachte ich es mir schon so, aber du hast es viel klarer dargestellt.

(Verengungsfaktor ist aber was Anderes, als die Dehnung, die ich meinte. Du meinst das Verhältnis zwischen Halsumfang und Manschettenumfang, ich diskutierte das Verhältnis zwischen Manschettenumfang und Kopfumfang bzw. zwischen Manschettenumfang und Unterarmumfang in Abhängigkeit von der Manschettenart (nichtumgeschlagen/innen glatt oder umgeschlagen/außen glatt) bei dickerem Neoprenmaterial. Anscheinend mußte früher die Halsmanschette nicht nur innen bzw. beidseitig glatt, sondern auch kürzer und enger, also letztlich empfindlicher sein, um gut abzudichten.)

Übrigens noch ein Tip ans divemonster:
Anfängliche scheinbare Undichtigkeiten verschwinden oft nach einiger Zeit auf wundersame Weise wie von selbst. Wahrscheinlich lernt man oft irgendwie, mit dem Anzug klarzukommen, und braucht dann evt. Würger oder die von mir verlinkten Neoprenhalsringe überhaupt nicht mehr.
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