Bunaken wird normalerweise für "grösseres Zeugs" als Alternative für Lembeh gewählt. (Etwas) Grösseres ist dann auch tatsächlich vorhanden, aber ohne wirklich gross zu sein.
Die Weissspitzenriffhaie gibt es halt, Schildkröten auch, die Rifffische sind ein wenig grösser als in Lembeh, ABER... Tauchen in Bunaken/Lembeh ist Makrotauchen und in Lembeh sieht man halt ein Vielfaches und die skurrilsten Critters. Die von Andrea angesprochenen Strömungen in Bunaken verhindern ein entspanntes, wenig Rifffläche deckendes Tauchprofil.
So weit meine möglichst neutrale Beurteilung von Bunaken - meine ungeschönte Meinung ist: Laaaaaangweilig. Keine Highlights.
Ungleich Lembeh. Saisonabhängig sieht man verschiedene bzw. Dritter in unterschiedlichen Konzentrationen. Jeder TG ist ein Highlight. Beschäftige Dich besser vorher gut mit Lembeh und mach Dir gegebenenfalls eine Hit-List, die dann vor Ort "abgearbeitet" (
) wird. Dies hilft dann auch die Kamera entsprechend vorzubereiten.
Welches Resort Du in Lembeh wählst, ist für die TG im Grunde genommen egal. Alle fahren die selben Spots an. Den Unterschied machen die Guides und die Basisleitung. Die besten bzw. bekanntesten Guides arbeiten momentan im NAD und Lembeh Resort. Die Anlage des Lembeh Resort ist wesentlich grosszügiger geschnitten, die Bungis grösser, das Buffet reichhaltiger. Es ist gleichzeitig aber auch höherpreisig, ich kann mich eigentlich nur an einen wirklich guten Guide (Abner) erinnern, Tauchbetrieb "hektischer" und wesentlich mehr Taucher auf den Booten verglichen mit dem NAD erinnern. Eine sehr schöne Anlage ist auch das Kungkungan Bay Resort. Super Hausriff, sehr schöne Bungis, gutes Essen 24/7, gute Guides, sehr individuell - aber noch teurer als Lembeh. Wer auf Komfort und Individualismus Wert legt, ist hier mMn am besten aufgehoben. Bei "begrenztem Budget" würde ich das NAD mit dem exzellenten Kameraum immer vorziehen.
Das mit 2 Fotografen pro einem Guide finde ich jetzt nicht so schlimm - wenn der Guide gut ist. Mir bringt es nix, wenn mich ein Guide in Rekordtempo von einem Dritter zum nächsten "schlörren" will. Der gute Guide erkennt, wie die Taucher fotografieren wollen und verhalten sich dementsprechend. Erster Critter für Fotograf 1, zweiter Dritter daneben für Fotograf 2. Wird einer der beiden früher fertig als der andere, wird ein weiterer Critter in der Nähe gesucht, bis der Guide dann die Fotografen an den Critters wechselt...
Die normalen Guides tauchen halt munter drauflos und zeigen Critter für Critter, der Fotograf muss sich tendenziell dem Tempo des Guides anpassen. Genau aus diesem Grunde favorisiere ich NAD, weil dort alle Guides vom Resort-Besitzer entsprechend geschult sind. Im Lembeh z.B. hat es Abner drauf - wenn aber (gut zahlende) Fotografen Abner gebucht haben, hat der Normalo-Gast das Nachsehen.
Bangka/Gangga empfinde ich als echte Ergänzung, weil deutlich bessere Sichtweiten als in Bunaken/Lembeh, Rifffischschwärme, heller Sandstrand.
Gruss, A