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Tiefenmessung bei Tauchcomputer

Hallo,

(Ich poste das erste mal hier - dauert das nur etwas länger, bis mein Posting erscheint, oder ist es tatsächlich in den Tiefen des Internets verschwunden?...)

Darum nochmal: Ich habe vor kurzem zu Tauchen begonnen und werde mir als nächstes einen Tauchcomputer anschaffen (im Bereich bis 250.-)
Im Zuge dessen habe ich einiges recherchiert und die doch recht große Auswahl auf 3 Typen reduziert.

Im Zuge meiner Recherchen bin ich auf eine Frage gestoßen, die ich bis dato nicht zufriedenstellend beantwortet bekommen habe:

In dem von mir betrachtetem Preissegment besteht nur bei wenigen TCs (Mares, Uwatec) die Möglichkeit Salz- bzw. Süßwasser einzustellen.
Suunto, Oceanic, Subgear, Beuchat, Cressi verzichten darauf.

WARUM?
Der Fehler in der Tiefenanzeige beträgt ja dadurch ca 3% (wenn im "falschen" Gewässer getaucht wird)

Da finde ich es sehr seltsam, dass ein Hersteller in den techn. Spec. z.Bsp. angibt, dass der Tiefenmesser auf 0,1m genau geht - wenn er von Haus aus einen Fehler von 3% hat... (bei 33m immerhin 1m)

Hat jemand eine Erklärung hierfür?

Danke,
thoem

P.S.: Mir ist klar, dass für einen TC grundsätzlich die Tauchtiefe irrelevant ist, sondern alleine der Druck ausschlaggebend ist - aber eine korrekte Tiefenanzeige wäre doch trotzdem wünschenswert?
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Joe.MurrSSI DiveCon
28.08.2013 16:14
Wieso? Innerhalb des entsprechenden Wasserart geht er ja "auf 0,1m" genau. Und der Unterschied zwischen Süss- und Salzwasser sind eben nur rund 0,1m, circa.
Wenn interessiert`s, ob man nun 3,1 oder 3,2m tief, oder 39,9 bzw. 40m tief taucht.

Anders gefragt: was bringt es Dir, wenn Du auf den Zentimeter genau weißt, welche "Grenze Du angekratzt" hast.

Meine Erklärung: die Programmierer der jeweiligen TC- bzw. Firmware-Hersteller waren zu dumm, das zu programmieren oder zu faul oder gar zu unverschämt, weil sie dafür eine Menge Kohle forderten, die der Hersteller nicht einzugehen bereit war. Aber ist nur eine Vermutung?

Gruß
Joe
28.08.2013 16:25
"Und der Unterschied zwischen Süss- und Salzwasser sind eben nur rund 0,1m"

Nein, der Unterschied zwischen Süß- und Salzwasser sind ca. 3% (also bei 33m Tiefe ergibt das einen Unterschied von 1m)

lg,
thoem
FinasTMX 65
28.08.2013 17:11
Thoem, Du hast natürlich recht.

Bei 3%igem Salzwasser beträgt die Abweichung auf 33m ca. 1 Meter (die westliche Ostsee hat nur 1,5 % Salzgehalt. Da würde die 3%-Einstellung auch nicht richtig passen, sondern der Mittelwert).

Auf 0,1 Meter geht kein TC-Drucksensor genau. Das ist nur die Auflösung der Anzeige. Die Messgenauigkeit ist normalerweise 1% bezogen auf den Skalenendwert, also z.B. +/-1 m Genauigkeit bei 100 m Endwert.

Das ist immer noch weniger als die 3% Abweichung bei Salz-/Süßwasser, also ist die Einstellung für Salz-/Süßwasser durchaus signifikant.

Warum einige Hersteller auf die Einstellbarkeit verzichten weiß ich auch nicht.
Ich kaufe mir nur TCs mit Salz/Süßwasser-Modus.

Gruß
Finas
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
28.08.2013 18:11
Wenn der Hersteller einen Salzwassermodus vorsieht, muss er festlegen, welchen Salzgehalt er dabei annimmt, oder zusätzlich auch noch den Benutzer danach fragen. Salzgehalt ist nicht standardisiert, also kein allgemeingültiger Wert vom Programmierer festlegbar, also nehme man den klar definierten Wert von reinem Wasser.
Nebeneffekt bei Süßwassermodus: Gemessene Tiefen stimmen auf allen Computern (im Rahmen der Messgenauigkeit) überein. Ob ich ein Objekt in 30m oder 31m vermute, spielt (bei den üblichen ungenauen Tiefenangaben selbst bei konstantem Wasserspiegel) auch keine Rolle.

Für die Dekoberechnung spielt (abgesehen von den sowieso nur geringen Unterschieden der angezeigten Tiefen) nur Drücke eine Rolle, also auch hier: Egal, Süßwasser passt.

Ein billiger Tauchcomputer geht sicher nicht auf 0,1% genau, da bitte nochmal genau die Angaben prüfen. 1% wäre ein glaubhafterer Wert, sicherlich in 100m Tiefe ungenauer als in 3m Tiefe. In 100m um 1m falsch wäre ok, in 3m um 1m falsch wäre nicht akzeptabel. Übliche Fehlerangaben beziehen sich natürlich auf den Endwert, aber bei kleinen Messwerten ist die Messung oft genauer.

Ich schalte nicht zwischen Salz- und Süßwasser hin und her, das ist grober Unfug.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
28.08.2013 18:14
..und, was mir noch einfällt:
Bis zu ca. 0,3% Fehler darf man noch zusätzlich aufschlagen, wegen der Temperaturabhängigkeit der Wasserdichte.
ag2908PADI Staff Instr.
28.08.2013 20:23
Auf diese kleine Differenz sollte es nicht ankommen
Das ist Rosinenklauberei und im Übrigen bezweifle ich dass du immer mit der Nase am Computer hängst und auf den Zentimeter genau tarieren wirst

Meinst du dass dein Tacho im Auto bei Tempo 200 noch genau stimmt

Grüsse aus Dahab
28.08.2013 22:24
„Antwort von ag2908 am 28.08.2013 - 20:23
Auf diese kleine Differenz sollte es nicht ankommen
Das ist Rosinenklauberei und im Übrigen bezweifle ich dass du immer mit der Nase am Computer hängst und auf den Zentimeter genau tarieren wirst “

Mit der Nase wäre ja noch machbar, aber was ist wenn die Füße nach unten hängen??

Noch überschüssigen Stickstoff unter den Fußnägeln
29.08.2013 08:31
Hallo an Alle,

Danke für eure Antworten.

@Gelbe Maske: "Salzgehalt ist nicht standardisiert, also kein allgemeingültiger Wert vom Programmierer festlegbar, also nehme man den klar definierten Wert von reinem Wasser." --> Nun, die meisten TCs, die keine Umschaltung zwischen Salz- und Süßwasser haben, sind allerdings auf Salzwasser(!) kalibriert (Der Großteil des Meeres hat um die 3% höhere Dichte als Süßwasser, lediglich kleinere Bereiche haben große Abweichungen davon). Aber du hast natürlich recht, dass diese 3% wohl in der Gesamtgenauigkeit nicht unbedingt ein zu große Rolle spielen.

Zusätzlich spielt natürlich auch die Temperatur eine Rolle (Dichte von Wasser ändert sich von 4° auf 30°C um ca. 0,5%).

Allerdings gibt es auch hier wiederum Hersteller, die eine Temperaturkompensation bei der Tiefenberechnung implementiert haben (sind u.a. auch jene, die eine Umschaltung zwischen Salz- und Süßwasser anbieten).


Aus der Summe eurer Rückmeldungen entnehme ich, dass die Genauigkeit der Tiefenmessung keine soooo große Rolle spielt.
Ich hab nur beobachtet, dass Taucher ihre Max-Tiefe auf 0,1m genau notieren und sich über 1m Unterschied in der Tiefenangabe bei zwei unterschiedlichen Computern wundern - deshalb bin ich davon ausgegangen, dass die Tiefenmesser etwas genauer funktionieren.

Gut Luft,
thoem
29.08.2013 09:54
Also ich kann die Diskussion nicht ganz nachvollziehen und ich glaube auch nicht, dass es für einen Beginner entscheidend ist ob er auf 18 Meter oder 18,2 Meter ist Kauf dir einen Computer der leicht zu bedienen und abzulesen ist und wo vielleicht ein Fachhändler um die Ecke ist der mal schnell die batterie wechseln kann. Ich war als Anfänger froh das ich mich so austarieren konnte das ich annähernd die Höhe halten konnte und hab nicht um 10- 50 cm diskutiert
29.08.2013 10:30
Hi,

"ob er auf 18 Meter oder 18,2 Meter ist"

Das ist ja genau der springende Punkt - Die Anzeigen an den Geräten und auch der Umgang mit den Tiefen haben den Eindruck erweckt, es ginge bei der Mess-Ungenauigkeit um 20, 30 cm. (Bei deinem Beispiel von 18m wäre das eine Ungenauigkeit von 1% - so genau sind aber die Messung eben nicht!)

In Summe (im schlechtesten Fall) hast du aber eine Ungenauigkeit von 5% oder mehr (3% Dichtefehler + Temperaturfehler + grundsätzliche Sensorungenauigkeit) --> wir sprechen dann also nicht mehr von 20, 30 cm sondern von 1m und mehr(bei 20m)

Aber auch das ist wohl ausreichend genau.
Ist für mich in Ordnung.

mfg,
thoem
Scapegoatkann schwimmen ;-)
29.08.2013 11:16
Ähm, mal nebenbei:

Auch Computer vom selben Hersteller mit den gleichen Einstellungen zeigen unterschiedliche Tiefen an.

Druckkammerfahrt, laut Kammerbarometer 6,0 bar (keine Genauigkeitsklasse angegeben).
2 Mares Puck zeigen (bei gleichen Einstellungen 49,7 bzw. 50,4 m an. Andere Computer noch weiter abweichende Werte. Bei 8 Computern hatten wir Tiefenanzeigen von 48,9 bis 50,8 m ...

Wen interessiert bei solchen Abweichungen die Wasserart? Die Billigsensoren in den Computern, zusammen mit der einfachsten Elektronik zur Auswertung erlauben einfach keine exakten Messungen.
29.08.2013 18:27
Hihi, eine schöne Diskussion für Funkuhrenträger und andere Erbsenzähler
GlentaucherPADI Rescue + Spezialbrevets von PADI; Nitrox CMAS; TDI Rebreather
30.08.2013 15:53
Wegen den paar Zentimetern spielt das nun wirklich keine Rolle. Oder tauchst du etwa im Toten Meer?
SolosigiSporttaucher
02.09.2013 11:38
Also als Erbsenzählerei und ist ja wurscht würde ich das Ganze auch wieder nicht abtun!

Wenn ich jetzt mal das Posting von Finas vom 28.8.2013 17:11 als Grundlage nehme: Messgenauigkeit 1%, heißt das bezogen auf den Endwert! Wobei noch nicht einmal klar ist, dass die TC eine Genauigikeitsklasse von 1% habe; es könnten auch 2% oder höher sein!

Dann rechne ich mal: mein SmartTec kann messen bis 199m. Bei 1% sind das immerhin 1,99m, gerundet auf 2m!

Was ist jetzt mit den Galileos, Suuntos TMX-Rechnern? Ist da auch bei 199m Endstation? Oder ist da die Abweichung noch größer? Und das Ganze noch in entsprechender (TMX-)Tiefe?
Also ich weiss nicht.....

Andererseits wenn ich mal anschaue wie bei der Dekoberechnung die unterschiedlichen Modelle abweichen, dann noch Gradientfaktoren, Tagesform, Wetter (Hoch-/Tiefdruck) .....

Also ist es doch wurscht....


Gruss
Solosigi
ag2908PADI Staff Instr.
05.09.2013 13:41
@solosigi

Wann bist du letztes Mal auf 199 Metern getaucht
Die ganze Geschichte ist theoretisch und lächerlich unnötig
05.09.2013 17:30
nun, lächerlich finde ich, wenn Leute z.Bsp. ihre max. Tiefe mit 24,3m angeben - obwohl sie tatsächlich auch auf 23m oder auf 25m gewesen sein könnten.
Oder dass dir der TC die Tiefe mit einer Nachkommastelle angibt (und somit suggeriert, er wäre genauer, als er eigentlich ist - obwohl er selbst bei gängigen Tauchtiefen um 1-2 Meter daneben liegen kann.
Scapegoatkann schwimmen ;-)
10.09.2013 10:12
"Oder dass dir der TC die Tiefe mit einer Nachkommastelle angibt (und somit suggeriert, er wäre genauer, als er eigentlich ist - obwohl er selbst bei gängigen Tauchtiefen um 1-2 Meter daneben liegen kann. "

Ja, aber das ist bei (fast) allen digitalen Messgeräten Standard. Die Auflösung ist höher als die Messgenauigkeit. Was natürlich in sofern Sinn macht, als dass die Genauigkeit im unteren bis mittleren Messbereich oft höher ist, aber nur die max. Ungenauigkeit angegeben wird.
Bei einigen Messgeräten wird die Genauigkeit auch in Abhängigkeit vom Messbereich angegeben, aber eben nicht beim Tauchcomputer. Macht bei den kleinen Billigdruckaufnehmern auch keinen Sinn...

Alex
Antwort