ich hoffe es ist O.K., wenn man Peter Rachow´s Definintion bemüht. (also Für P.Rachow)
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2. "TechDiving" vs. Sporttauchen
Damit ein Begriff wie "TechDiving" der breiten Masse von Interessenten zugeführt und von diesen aufgenommen werden kann, erfordert er eine Begriffsdefinition, die eben der angesteuerten Zielgruppe eingängig ist. Die Begriffsprägung läuft dabei über der Zielgruppe vom kognitiven Niveau her angmessene und fallweise stark simplifizierte Aussagen, wie z. B. Technisches Tauchen bedeute u. a. "tiefes Tauchen", "Mischgastauchen", "eine umfangreiche Ausbildung", "eine andere Ausrüstung", "erhöhte taucherische Kompetenz" etc. Die dergestalt insbesondere durch die am Markt agierenden Anbieter des "Technischen Tauchens" vorgenommene Begriffsprägung geschieht also über die Festlegung von Inhaltsstrukturen und somit letztlich der Frage, was "TechDiving" grundsätzlich abgrenzt von anderen Unterwasserfreizeitbeschäftigungen und wie man es für die Konsumenten vom herkömmlichen Sporttauchen unterscheidbar und damit letztlich als eigenständigen Trend vermarktbar machen kann.
Analysiert man dabei auf der sprachlichen Ebene, fällt dabei die schrittweise vorgenommene Neudefinition eines ganzen Begriffes auf, nämlich jenem des "Sporttauchens" selbst. Während Sporttauchen bis in die 80er bzw. teilweise 90er Jahre des vergangenen Jahrhunderts noch beinhaltete, Tauchgänge zu unternehmen, die z. B. teilweise deutlich tiefer als die heute propagierten max. 40 m Wassertiefe reichten, Dekompressionstauchgänge durchzuführen etc. und z. B. auch schwierige Tauchunterfangen unter suboptimalen Randbedingungen bewältigen zu können, hat der Begriff des Sporttauchens in der Folgezeit einen immensen Bedeutungswandel erfahren. Er wurde jetzt sukzessive gleichgesetzt mit dem aus dem amerikanischen Sprachraum stammenden Begriff des sog. Recreational Diving , also dem des anspruchslosen Freizeittauchens, durchführbar von quasi jedermann. Diese Entwicklung war einhergehend mit der auffälligen Reduzierung der theoretischen Kenntnisse bzw. der Vermittlung derselben durch den Tauchunterricht, die man zur Ausübung dieses Hobbys benötigt. In der Folge ergaben sich dabei z. B. die Ablehnung von Dekompressionstauchgängen durch die meisten Tauchorganisationen, der Einführung teilweise extrem niedriger Tiefengrenzen und anderer Restriktionen mehr. Techdiving springt demzufolge in eine Lücke, die Recreational Diving geöffnet hat.
Interessant ist auch, wie diese Begriffsadaption bereits Eingang in das Sprachgefüge von Freizeittauchern gefunden hat. Fragt man heute neu ausgebildete Taucher, was sie denn eigentlich unter "Sporttauchen" verstehen, so wird fast in allen Fällen die Gleichsetzung "Sporttauchen=Recreational Diving" offensichtlich. Bei manchen der modern ausgebildeten Freizeittaucher liest man so auch aus vielen Aussagen eine augenscheinlich tief verwurzelte, bisweilen nachgerade übersteigerte Abneigung gegen die ursprünglich betriebene Art des Sporttauchen heraus. Themen wie "Tieftauchen mit Luft" oder in der Augen der sog. Techdiver ungewöhnliche, da nicht standardisierte Tauchausrüstungen werden in starkem Maße abgelehnt, tabuisiert und damit eindeutig negativ bewertet.
"TechDiving" geht dabei inhaltlich von extrem starren Setzungen aus. Dies betrifft insbesondere die Vorgehensweise, wie man nach landläufiger Meinung anspruchsvolle Tauchgänge sicher durchführen könne und beinhaltet (insb. in seiner Ausprägung des "DIR-Systems") ein hochgradig starres Regelwerk, nach dem sich der Taucher zu richten hat.
so ungefähr...



