Bundesrecht, Landesrecht, kommunale Verordnungen. Und damit nicht genug, viele weitere Gesetze erleichtern oder besser erschwerden uns das Tauchen. Probleme dazu können in unserem Rechtsforum diskutiert werden, kompetente Moderatoren sind vorhanden.
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Tauchuntersuchung: Pflicht oder Kür?

Geändert von Carsti,

Moin!

Hab zwar ein paar Beiträge aus den frühen 2000ern gefunden, aber wie sieht's denn aktuell aus? Hintergrund: wir wollen Mittwoch los, und mörgen hätte eigentlich die Tauchuntersuchung stattfinden sollen: ruft die Praxis doch eben an und sagt, sie muß komplett in Quarantäne. Corona for the win.

Jetzt noch Termine für morgen, Montag/Dienstag zu bekommen ist hinreichend schwierig. Urlaub mit allen Kosten zu stornieren unmöglich. Ich bin auf'm Streßlevel 220%

shocked2

's soll nach Bonaire gehen, letzte Untersuchung laut Brevert 22.03.2018 damals in Ägypten getaucht.

Danke für alle Hinweise.

#Carsti

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15.10.2020 12:52Geändert von JustSurfaceInterval,
15.10.2020 13:06
Bevor die Lawine "TU ist doch Quatsch" vs "Ohne TU geht gar nichts" losbricht: ggf. auf Bonaire die Tauchbasis kontaktieren und fragen, ob die eine Untersuchung arangieren können - oder ob eine Erklärung von Dir reicht.
KabafitCMAS **
15.10.2020 13:01Geändert von Kabafit,
15.10.2020 13:09
Ob eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung zwingend notwendig ist, legen die Bestimmungen des Landes fest.
Zudem hat die Tauchbasis Hausrecht, dh. wenn die Basis sagt, das sie nur Taucher mit TU tauchen lässt, dann ist das so.

Wer 40, oder älter ist, hier hat die TU 1 Jahr Gültigkeit > unter 40> 3 Jahre.

SwordFish73AOWD, NITROX
15.10.2020 13:12
Google fördert Widersprüchliches zutage...

Einerseits:
"Eine Tauchtauglichkeit ist nicht zwigend erforderlich, wird aber dringend angeraten. Sofern du keine aktuelle Tauchtauglichkeit hast, musst du vor Ort eine "Selbstauskunft" zu deinem Gesundheitszustand ausfüllen. Wenn sich durch diese Selbstauskunft zweifel ergeben, musst du vor Tauchbeginn einen Arzt aufsuchen."
https://www.diveiac.de/tauchen-gehen/karibik/bonaire/dive-friends-bonaire-im-delfins-beach-resort-320/

Andererseits:
"Die Tauchbasen kontrollieren nicht nur das Brevet und die Tauchtauglichkeit, sondern auch das Logbuch."
https://www.flightandtrip.de/karibik/bonaire-urlaub/

Am Besten (falls möglich) vorab direkt bei der anvisierten Tauchbasis nachfragen.

15.10.2020 13:12
Wer 40, oder älter ist, hier hat die TU 1 Jahr Gültigkeit > unter 40> 3 Jahre.

Und wer bestimmt das?
15.10.2020 13:23
Der VDST ;)
15.10.2020 13:29
Für Bonaire?
boltsnapGerman Baggerseebesserwisser
15.10.2020 13:34
EMail an die Tauchbasis, ob

a) dort eine gültige TTU verlangt wird, und falls ja:

b) eine medizinische Selbstauskunft vor Ort akzeptiert wird (was bei SSI und PADI Basen grundsätzlich geht).

Alle anderen Überlegungen führen nicht weiter.


Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
15.10.2020 14:38Geändert von Stephan K.,
15.10.2020 14:42

Genau, was die ortliche Tauchbasis verlangt zählt. Ggf. haben die auch einen Medizinmann vor Ort, der eine TTU für 25Euro unterschreibt.

Ich hatte mal sowas vor fast 20 Jahren in Spanien. 3 Kniebeugen und einmal Puls gefühlt und scon war die TTU erfolgreich abgeschlossen. Ich paar Euro ärmer und die TB hat mich tauchen lassen. Eine TTU ist oft nur was Versicherungstechnisches.

15.10.2020 15:25
Okay, vielen Dank für die Antworten. Hab jetzt beides gemacht. Die Tauchbasis verlangt landeskonform einen Gesundheitsfragebogen und ein freundlciher Arzt in Fürth hat sich 'nen Stündchen aus den Reippen geschnitten und noch einen Termin für Dienstag gezaubert. (und Danke dafür!) Doppelt genäht hält besser.
KabafitCMAS **
15.10.2020 15:45Geändert von Kabafit,
15.10.2020 15:46
Und wer bestimmt das?

Die Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin (GTÜM), daran orientieren sich eigentlich "alle" Tauchbasen, teilweise weltweit.
boltsnapGerman Baggerseebesserwisser
15.10.2020 15:49
Die GTÜM empfiehlt, sie bestimmt nicht (kann sie ja auch nicht).
15.10.2020 15:50
teilweise weltweit.

Das halte ich nicht nur für ein Gerücht, sondern für unwahr. Frag mal auf Bonaire, ob die die GTÜM kennen.
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
15.10.2020 16:58
Weil Rechtsforum: Wichtig: Obwohl es keine Formvorschrift für eine TTU-Bestätigung gibt, ist vom Guttenbergen (CtrlC/CtrlP) dringend abzuraten (so im Notfall, wenn 2 Tage vor Ultimo plötzlich kein Arzt oder Schnupfen da ist)!!!
Nächstes mal evt. früheren Arzttermin holen.
PerkedderCMAS**/DTSA**
15.10.2020 17:34
Ich mache das immer im März, dann ist das Thema durch und ich muss es nicht mehr bei irgendwelchen Planungen berücksichtigen.

Und auf dem Safariboot in Ägypten wollten sie eine TTU sehen, die nicht älter als ein Jahr ist, egal wie alt man ist.
15.10.2020 17:52
Ja, ich glaueb so'ne jährliche Standarduntersuchung ist entspannter, als jedes Mal Termin mit Spitz-auf-Knopf zu machen. Vielleicht koppel ich's gleich an den Pflichtbesuch beim Zahnarzt, obwohl das ja nun inhaltlich nicht zu vergeichen ist.
KabafitCMAS **
15.10.2020 18:30Geändert von Kabafit,
15.10.2020 18:53
das halte ich nicht nur für ein Gerücht, sondern für unwahr. Frag mal auf Bonaire, ob die die GTÜM kennen.
Komisch, dann habe ich meine Erfahrungen nur geträumt. Aber egal...

Es gibt da grob gesagt oft zwei Varianten:

A: Tauchbasis: Kannst du tauchen? Taucher: Ja, klar! Tauchbasis: Los geht`s! (Kein Vertrag, kein prüfen von Brevet, kein Blick ins Logbuch, keine "Selbstauskunft" zu deinem Gesundheitszustand, keine Tauchuntersuchung)

B: Tauchbasis: Willst du bei uns tauchen? Taucher: Ja, klar! Tauchbasis: Dann lass uns den Vertrag machen, hier wird dann das Brevet geprüft, oft ein kurzer Blick ins Logbuch riskiert und wenn der Fragebogen zur Selbstauskunft zum Gesundheitszustand vorliegt, dann weiß auch die Tauchbasis, was eine Tauchtauglichkeitsuntersuchung ist. ....und ja, das kennen Tauchbasen teilweise weltweit.

Ich reise im Jahr, oft drei bis viermal nur zum Tauchen, zweimal jährlich eine Fernreise und hier weltweit, oft Südost Asien. Ich habe oft nur aus Spaß, meine abgelaufene Tauchtauglichkeitsuntersuchung vorgelegt, wenn mir die Selbstauskunft vorlegt wurde. Hier hat man das kurz geprüft und mir mitgeteilt, das die Untersuchung abgelaufen ist und das in den sehr abgelegenen Regionen Indonesiens, Philippinen, Malaysia, franz. Polynesien usw.
Prüft also eine Tauchbasis mit Selbstauskunft, wissen oft viele Tauchbasen Bescheid, auch auf Bonaire. Wäre ja auch ein Wunder, wenn nicht, wir haben schließlich 2020 und nicht 1980.

und natürlich gibt es auch Tauchbasen, die mit einer Tauchtauglichkeitsuntersuchung nichts anfangen können, das ist dann aber oft Variante A > und da eh egal. Aber natürlich ist das auch bei den gefühlt 100 000 Tauchbasen bei Variante B möglich, aber deutlich seltener, vor allem wenn eine Selbstauskunft zum Gesundheitszustand vorgelegt wird.
Die GTÜM empfiehlt, sie bestimmt nicht (kann sie ja auch nicht).
Das ist vollkommen korrekt, danke für die Klarstellung.

15.10.2020 22:33Geändert von marc_giros,
15.10.2020 22:36
Ich mach das auch immer früher. Die Tauchbasen (in Ägypten), wo ich war, nehmen keine TTUs älter als 1 Jahr an. Es ist aber eher eine Kür da, zur Sicherheit. Fragebogen ausfüllen ginge auch.predigt

Rechtlich gesehen ist man aber unter Umständen besser beraten mit TTU.
16.10.2020 09:09
Moin moin,

der Klassiker ist immer der: Man checkt irgentwo auf einer Basis ein und zeigt seine Gültige TTU.
Dann gibt einen die Basis trotzdem die Selbstauskunft , bitte ausfüllen und Unterschreiben???
Ja nee, warum !?? Antwort:" das ist bei uns so, oder ohne dem kein tauchen, das ist Vorschrift u.s.w.....
Ist totaler nonsens aber das sind meine erfahrungen. Anders ist es bei einigen Basen in Deutschland.

Da ich auch schon Ü40 bin. Gehts jedes Jahr zum Doc.
Ich lasse mich aber nicht nach GTÜM untersuchen weil dort das Verfahren dem Arzt kaum Spielraum gibt.
So habe ich 2 Jahre in folge Ruhe EKG und im 3 Jahr belastungs EKG. Und das übliche Lungefunktion usw.

Gruß
Hammerhai


16.10.2020 10:10
Naja, das hat man schnell ausgefüllt.
Und wie heißt so schön: ihre Basis, ihre Regeln...
16.10.2020 18:43
Es gibt viele Taucher, die brav ihre TTU regelmäßig durchführen. Es gibt Taucher, welche gezielt "einfache Ärzte" für ihre TTU suchen, damit diese nur kurz in das Ohr schauen und die Brust abhören. Es gibt durchaus Taucher, welche ihre TTU regelmäßig fälschen. Es gibt auch Taucher, welche nur nach Erkrankungen bzw. besonderen Vorkomnissen eine TTU machen. Es gibt Taucher, welche ihre TTU unregelmäßig in größeren Abständen durchführen. Zu der quantitativen Verteilung der verschiedenen "Charaktere" wird man keine belastbaren Zahlen bekommen können.
16.10.2020 18:54
Eine Aussage, die @Carsti wahrscheinlich überhaupt nicht weiterhilft...
17.10.2020 00:07
"Und wer bestimmt das?"
Der, der die TTU sehen will, bestimmt, was er sehen will.
nikvoegtliCMAS*** TX100
17.10.2020 18:30
@Kabafit: Keine Ahnung was du für Tauchbasen aussuchst, ich war in den letzten 10 Jahren auf knapp 100 Basen in 50 verschiedenen Ländern. 90% oder mehr wollen den Fragebogen. Wenn da nichts kritisches steht, will praktisch niemand eine TTU sehen.

Spanien gehört zu den wenigen Ländern, wo eine TTU von Staat/Lokalregierung vorgeschrieben wird. Nicht sicher ob überall, sicher aber auf den Balearen.

Und Basen mit hyperkorrekten/über vorsichtigen Deutschen Besitzern weltweit können auch etwas pingelig sein.

Sonst, fast weltweit ist eine TTU nice to have, aber nicht wirklich notwendig.
18.10.2020 10:07
Auch ich habe in 25 Jahren nur drei mal verpflichtend eine TTU vorlegen müssen... sonst reichte immer die Selbstauskunft.
Selbst in Spanien (Balearen, Kanaren). Von daher auch für mich ein "nice to know and nice to have"

In Spanien verunsicherte bis diesen Sommer ein für Berufstaucher gemachtes Gesetz von 1996 die Sporttauchszene,
sodas Regional wie auch von Basis zu Basis in Sachen TTU unterschiedlich gehandelt wurde.

Seit diesem Sommer (Juli) regelt meines Wissen das Real Decreto 550/2020 das Sporttauchen und hat dies erheblich vereinfacht.
Landesweit reicht das neue WRSTC = Selbstauskunft.
Auch die Anforderungen an die Ausrüstung und das Mindestalter sollen nun einheitlich geregelt sein.

Verpflichtend bleibt in Spanien aber weiterhin die Tauchunfallversicherung.

LG


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