Tauchmedizin ist ein sehr interessantes Thema. Über alles rund ums Thema Gesundheit und Tauchen kann hier ausgiebigst diskutiert und geschnackt werden. Sehr kompetente Antworten sind garantiert - denn viele Mediziner besuchen dieses Forum.

Tauchuntersuchung

Hallo Welt. Ich denke ernsthaft darüber nach, mich im Tauchen zu versuchen. Mio. Informationen überall. *schwirr*

Meine Fragen:

Was genau ist, und vor allem was kostet eine TU ? Ich habe bei Ärzten angerufen und versch. Auskünfte erhalten (<100,- ca. 120, und 263,xx).

-Ist eine Tauglichkeitsuntersucheng fürs Hobbytauchen = G31?

-Ich habe eine G26 (akt. Atemschutzgeräteträger) Irgendwo habe ich die Info her das man die "umschreiben" lassen kann. Die Ärzte sagten ja, weiss nich, bedingt, teilweise und nein.

Vielen Dank, Dirk

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21.09.2000
Hai Dirk !Mit den G's kann ich leider nichts anfangen, aber unter www.gtuem.org wirst Du wahrscheinlich fündig. Da findet sich auch ein Liste von Tauchärzten.

Die Tauchtauglichkeitsuntersuchung wird stark unterschiedlich gehandhabt. Die meisten lassen sie bei ihrem Hausarzt durchführen. Die rechnen dann idR einige der Untersuchungen mit der KAsse so ab, als wäre es im Rahmen einer "Krankheitsuntersuchung" gewesen. Wer will denn später überprüfen, ob der Lungenfunktionstest nicht deshalb gemacht wurde, weil Du dauernd hustest und allergisches Asthma vermutet wird

Zu einer Tauchtaugl.untersuchung sollte MINDESTENS gehören:

-Blutbild
-Lungenfunktionstest
-(Belastungs-)EKG/in Kombi mit Blutdruckmessung
-allgemeine Untersuchung (wie abhorchen, ggf. Lunge röntgen)
-Gleichgewicht prüfen
- HNO-Untersuchung (Trommelfell dicht, klappt der Druckausgleich ?)

Hab ich was vergessen ? *überleg*
Ich habe seinerzeit (beim HA) 100 DM bezahlt, den Rest hat er mit der Kasse abgerechnet. Die Kosten schwanken wirklich sehr stark, am besten einfach umhören !

Noch Fragen, Kienzle (äh, Dirk) ?

Liebe Grüsse und immer ne Handbreit wasser über dem Ventil !

Jessica

21.09.2000
Hi Dirk,eine G31 untersuchung brauchst du nicht, es sei denn du möchtest beruflich tauchen.

Die G26 reicht fast aus und müßte sich umschreiben lassen. Wie du bei Jessica nachlesen kannst fehlt eigentlich nur die HNO-Untersuchung und die solltest du nicht auslassen.
Wenn du die G26 bei einem Arbeitsmediziner gemacht hast währe nur die zusätzliche Untersuchung notwendig.

Ansonsten würde ich einfach wie Jessica vorgeschlagen hat einen Taucharzt aufsuchen und eine ordentliche Untersuchung machen lassen.
Ist besser als später Probleme zu bekommen.

Wenn du fit für den Atemschutz bist dürfte auch die Tauchtauglichkeit kein Problem sein.

Viel Spaß beim Tauchen
Micha

21.09.2000
Hallo Dirk!Bei der G31 handelt es sich um den "Grundsatz 31" der Berufsgenossenschaften. Dies ist eine Untersuchung, die man zum beruflichen Arbeiten unter Wasser bzw. unter Druckluft (hyperbare Baustellen, Druckkammer) zwingend benötigt. Sollte man eine G31 "Tauchen" haben, wird diese natürlich auch als Sporttauchtauglichkeit anerkannt.
Deine G26 kannst Du Dir eher nicht "umschreiben" lassen, da hierzu erweiterte Untersuchungen (v.a. HNO) erforderlich sind. Das ist jedoch Ermessenssache des Arztes.

Die Sporttauchtauglichkeitsuntersuchung solltest Du in jedem Falle von einem Arzt durchführen lassen, der ausgewiesener Taucherarzt ist, also von der Materie was versteht, und der am besten auch selbst aktiv taucht.
Zwar darf jeder approbierte Arzt eine Tauchtauglichkeit für Sporttaucher attestieren, man sollte sich aber im Interesse der eigenen Sicherheit an den Fachmann wenden.
Auch wenn es viele Sporttaucher nicht einsehen wollen, die regelmäßige TTU alle 3 Jahre, bzw. jedes Jahr für über 40jährige dient nicht zur Belustigung oder Bereicherung der Ärzte, sondern stellt einen nicht unwesentlichen Sicherheitsfaktor für unseren Sport dar.
Auf Gefälligkeitsatteste vom Hausarzt für 20 Märker in die Kaffeekasse sollte man deshalb tunlichst verzichten.

Es gibt keine Vorschrift über die durchzuführenden Untersuchungen. Die GTÜM (Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin) empfiehlt grundsätzlich:
ausführliche Erhebung der Krankenvorgeschichte, ausführliche körperliche Untersuchung, Labor, HNO-Untersuchung, Ruhe-EKG und Lungenfunktion. Ein Belastungs-EKG und eine Röntgenaufnahme der Lunge sind ab 40 Jahren zusätzlich empfohlen und können auch vorher nicht schaden.

Da eine TTU nicht über die GKV abgerechnet werden darf (manche Kollegen tun's trotzdem), wird privat liquidiert. Nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) können dafür je nach Aufwand Kosten bis über DM 250,- anfallen. Die meisten Tauchmediziner verlangen jedoch nicht so viel, meist 100 - 150,- DM (oft Verhandlungssache).
Im Vergleich zu den Summen, die man sonst für's Tauchen ausgibt, ist das wirklich nicht viel.

Übrigens kann der attestierende Arzt im Falle eines Tauchunfalles aufgrund nicht erkannter gesundheitlicher Mängel haftbar gemacht werden.

Andi

21.09.2000
Hallo Dirk!Bei der G31 handelt es sich um den "Grundsatz 31" der Berufsgenossenschaften. Dies ist eine Untersuchung, die man zum beruflichen Arbeiten unter Wasser bzw. unter Druckluft (hyperbare Baustellen, Druckkammer) zwingend benötigt. Sollte man eine G31 "Tauchen" haben, wird diese natürlich auch als Sporttauchtauglichkeit anerkannt.
Deine G26 kannst Du Dir eher nicht "umschreiben" lassen, da hierzu erweiterte Untersuchungen (v.a. HNO) erforderlich sind. Das ist jedoch Ermessenssache des Arztes.

Die Sporttauchtauglichkeitsuntersuchung solltest Du in jedem Falle von einem Arzt durchführen lassen, der ausgewiesener Taucherarzt ist, also von der Materie was versteht, und der am besten auch selbst aktiv taucht.
Zwar darf jeder approbierte Arzt eine Tauchtauglichkeit für Sporttaucher attestieren, man sollte sich aber im Interesse der eigenen Sicherheit an den Fachmann wenden.
Auch wenn es viele Sporttaucher nicht einsehen wollen, die regelmäßige TTU alle 3 Jahre, bzw. jedes Jahr für über 40jährige dient nicht zur Belustigung oder Bereicherung der Ärzte, sondern stellt einen nicht unwesentlichen Sicherheitsfaktor für unseren Sport dar.
Auf Gefälligkeitsatteste vom Hausarzt für 20 Märker in die Kaffeekasse sollte man deshalb tunlichst verzichten.

Es gibt keine Vorschrift über die durchzuführenden Untersuchungen. Die GTÜM (Gesellschaft für Tauch- und Überdruckmedizin) empfiehlt grundsätzlich:
ausführliche Erhebung der Krankenvorgeschichte, ausführliche körperliche Untersuchung, Labor, HNO-Untersuchung, Ruhe-EKG und Lungenfunktion. Ein Belastungs-EKG und eine Röntgenaufnahme der Lunge sind ab 40 Jahren zusätzlich empfohlen und können auch vorher nicht schaden.

Da eine TTU nicht über die GKV abgerechnet werden darf (manche Kollegen tun's trotzdem), wird privat liquidiert. Nach der Gebührenordnung für Ärzte (GOÄ) können dafür je nach Aufwand Kosten bis über DM 250,- anfallen. Die meisten Tauchmediziner verlangen jedoch nicht so viel, meist 100 - 150,- DM (oft Verhandlungssache).
Im Vergleich zu den Summen, die man sonst für's Tauchen ausgibt, ist das wirklich nicht viel.

Übrigens kann der attestierende Arzt im Falle eines Tauchunfalles aufgrund nicht erkannter gesundheitlicher Mängel haftbar gemacht werden.

Andi

22.09.2000
Der Hinweis auf die mögliche Abrechnung über die Krankenkasse mit Angabe einer sog. Verdachtsdiagnose (Asthma / dauerndes Husten) birgt ein gewisses Risiko. Privater Kranken- und Lebensversicherungen machen die Beantwortung von Gesiundheitsfragen zur Entscheidungsgrundlage über eine Antragsannahme. in späteren Leistungsfällen haben Sie das Recht, auch frühere Krankenakten einzusehen.

Wenn dann da steht, "Verdacht auf Asthma" und das wurde im Antrag nicht angegeben, kann rückwirkend der Versicherungsschutz entfallen. Und wer will dann beweisen, dass der verdacht nie bestand ((.

22.09.2000
So. recht herzlichen Dank für all die Infos. Ich bin etwas schlauer.

Schgönen Dank, Dirk

19.10.2001 11:48
Sehr informativ auch für mich Anfänger. Ich suchte eigentlich nach einer Art Checkliste oder Formular für TTU habe aber auf den WEb-Seiten der Verbände dazu nichts gefunden (PADI, SSI, VDST)
Meine Tauchfähigkeitsuntersuchung beim Hausarzt bestand aus Lunge abhören (Stetoskop), Befragung Richtung Herz- Kreislauf, Belastungs-EKG zwei Jahre zuvor, Ohren einsehen (vermutlich Trommelfell prüfen). Unsicherheit bleibt. Ich bin gespannt wie die Tauchschule am Urlaubsort damit umgeht.
Antwort