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Tauchunfallstatistik 2023 DACH (=Bereich D+A+CH)

Geändert von Michael Schmidt,

DACH: Unfälle 2023
20 Tote,
36 dokumentierte Fälle (D:25, A:8, CH:3), 20 davon tödlich (55,5%)
5 davon mit Rebreather (25%)
männlich (ca. 70%), weiblich (30%), Mindestsens 17 Verunfallte unter 50J.
21 Notaufstiege zur Oberfläche (58,3%)
16 Reanimationen, 2 erfolgreich
5 Ausbildungstauchgänge (13,9%)
„Nur“ 3 geplante Solotauchgänge
Mindestens drei tödliche TU werden aktuell durch Gutachter untersucht...

(Quelle VDST Infoveranstaltung)

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Ist wohl eine neue Höchstmarke, trotz geschrumpfter Gesamttaucherzahl(!)
Und es sind auch nicht die schwächlich kränklichen Alten (Ü50 überproportional in der Taucherschaft vertreten, Nachwuchsprobleme fast flächendeckend überall im Tauchsektor!) die die Statistik versauen...
Wie zu erwarten die absolute Mehrheit männlich, die Frauen schaffen es einfach nicht in "diese Männerdomäne" vorzudringen.
Viele Rebreathercrashs, wenige Soloaktionen.
Vielleicht mal ein Grund die Solotauchächtung zu hinterfragen...

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andre171PADI MSD, NAS Foundation, künftig weiter mit dem VDST
03.05.2024 21:00
Bewusstes Solotauchen halte ich für kein Problem. Unbewusstes Solotauchen hat für mich das größere Gefahrenpotential. Aber die Diskussion ist so alt...

Persönlich halte ich 5 Rebreather-Unfälle (war es wirklich der Rebreathervoder etwas anderes?) bei den gestiegenen Nutzerzahlen für nicht außergewöhnlich. Insbesondere bei den anspruchsvolleren TG die mit Rebreathern unternommen werden.

Solo und Rebreather wäre mal interessant zu diskutieren...
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
03.05.2024 22:27
Ich ächte Solotauchen überhaupt nicht, aber Deine Statistik ist nicht aussagekräftig, da eine wichtige Kennzahl fehlt: Wieviele Gruppen/Buddy TG und wie viele Solotauchgänge wurden in dem Zeitraum in DACH gemacht?
Wenn wir davon aussgehen, dass die Anzahl Solo TG wahrscheinlich gegenüber TG mit mehreren Personen verschwindend klein ist, relativiert sich die Zahl 3 doch ziemlich...
03.05.2024 23:07
Diese Statistik zeigt nur absolute Zahlen, ohne zu etwas ins Verhältnis gesetzt zu sein, außer zur Gesamtheit der Tauchunfälle. D.h. der geringe Anteil an Solotauchgängen steht nicht in Verhältnis zur Häufigkeit aller Solotauchgänge. Das gleiche gilt für die anderen Kategorien. Also ist damit keine Aussage machbar, welches Risiko oder geringe Risiko Solotauchgänge im Vergleich zu anderen Tauchgängen hat. Dein Versuch, Solotauchgänge harmlos aussehen zu lassen, hat damit keine Grundlage. Ob Solotauchgänge so sicher oder unsicherer als andere Tauchgänge sind, ist Glaubenssache.
03.05.2024 23:10
Oh, Alpöhy hatte es auch schon geschrieben, ich hatte wohl den Browser zu lange offen rumliegen...
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
03.05.2024 23:38
Doppelt gemoppelt hält besser. prost
vinnimStroke ;-)
04.05.2024 08:19
Die für mich viel interessantere Frage ist doch: warum so viele Notaufstiege? Die heutige Technik ist doch so zuverlässig und vielfach ist Redundanz vorhanden. Was also führt so oft zu einer (panischen) Reaktion, dass ich glaube einen Notaufstieg durchführen zu müssen?
04.05.2024 09:09

"Diese Statistik zeigt nur absolute Zahlen, ohne zu etwas ins Verhältnis gesetzt zu sein, außer zur Gesamtheit der Tauchunfälle."

Stimmt! Das sind absolute Zahlen und die sind nicht von mir.
Fragen kann man sich ob die Zahlen denn die Realität wiederspiegeln. Bei den Toten dürften die Zahlen exakt sein, ein Toter verschwindet nicht so einfach im durchorganisierten relativ rechtsicheren Mitteleuropa.
Bei den Unfällen dürften sie eher noch zu niedrig sein. Nicht jeder Zwischenfall wird (der Versicherung) gemeldet, manche Maladitäten werden, falls überhaupt nötig, einfach über die Krankenversicherung abgewickelt.
Und was ist überhaupt ein Unfall/Zwischenfall?
Die meisten Notaufstiege sind symptomlos und werden hier vermutlich nicht in der Statistik auftauchen. Viele schämen sich wenn sie einen "close call" hingelegt haben und gehen damit nicht hausieren.

Verharmlose ich Solotauchen?
ich würde eher sagen ich schreibe an geegen die dümmliche Dämonisierung dieses völlig normalen Verhaltens erfahrener(!) Taucher durch z.B. die "Regeln mit Blut geschrieben" Fraktion im VDST!
An Verbandskontrollierten Seen wird es kaum Solotaucher geben, wieviele der stattfindenden TGs allerdings getarnte "same day, same ocean" Aktionen sind ist schwierig zu sagen.
An einem freien, unkontrollierten See in meiner Umgebung habe ich schon oft 50% + Solotaucher unter den dort Aktiven gesehen!

Die Rebreatherzahlen haben mit Sicherheit einen Altersbias. Die Technik ist schweineteuer und eher bei Tauchern in einem höheren Lebensalter anzutreffen.

04.05.2024 09:34

"Die für mich viel interessantere Frage ist doch: warum so viele Notaufstiege? Die heutige Technik ist doch so zuverlässig..."

Gute Frage!
Und diese Zahlen dürften noch eher noch zu gering sein wie weiter oben ausgeführt!
Ich vermute mal die heute eher durchgesoftete Tauchausbildung ist da nicht von Vorteil...Im "Fun Zeitalter" ist nicht mehr das Bewusstsein und die Kaltblütigkeit da um in einer potentiell lebensbedrohlichen Situation sinnvoll und planmäßig zu agieren.

Z.B. Bleigurtabwurf ist vom Skill her trivial, aber psychologisch schwierig bei einer "Geiz ist geil" Klientel, wer wirft schon gerne Geld weg. Lieber wird (zu) lange gewartet bis eine Unpässlichkeit in ein unkontrolliertes Notfallszenario eskaliert.
Wenn wie heute oft zu sehen das Blei ins Gerät geschraubt wird wirds dadurch nicht besser...


Und ist die heutege Technik zwingend zuverlässiger?
Ich hatte noch im letzten Jahrtausend auf einem Klodeckel mit Notflasche und Notatemmöglichkeit gelernt, eine Technik die heute fast völlig vom Markt verschwunden ist. Der Sporti ist technisch heute in diesem Punkt viel unsicherer unterwegs.

SolosigiPADI DM, RAB/VDST/CMAS CCR Tec, Poseidon SE7EN CCR
04.05.2024 09:57
Naja, dass Solotauchgänge sicherer sind liegt doch auf der Hand...
Wenn bei einem Buddyteam was passiert (gilt auch für Profis in größeren Tiefen) dann trifft es (meistens) mehr als einen Taucher.
Bei Solotauchgängen betrifft es immer nur einen...

Dass die Technik früher (trotz Klodeckel und Notfallflasche) sicherer war halte ich für ein Gerücht.
War die Ausbildung früher "besser" (Stichwort Skills)? Zumindest das "Geiz ist geil" Argument halte ich für "an den Haaren herbeigezogen". Ich habe noch nie erlebt, dass es nötig gewesen wäre, Blei abzuwerfen. Dann schon eher hochgeblobt wegen zu wenig Blei (hat aber auch nicht mit "Geiz ist geil zu tun"9.

Als Ursache könnte ich mir am ehesten Überschätzung vorstellen.
Und vielleicht sollte man nicht immer linear hochrechnen. Mal gibt es halt mehr, mal weniger Zwischenfälle.
Wie beim Wetter. Da heißt es "viel zu warm für die Jahreszeit" oder "viel zu kalt für die Jahreszeit"

Gruss
Solosigi
uanlikerIT PATD
04.05.2024 10:02
Der Notaufstieg erfolgt nachdem die Technik versagt hat und die Skills nicht ausreichend waren um das Problem unter Wasser zu lösen.
Es fehlt also die Zahl der Tauchgänge bzw. Zwischenfälle im Vergleich zu den Notaufstiegen - nur so kann man feststellen ob sich was verändert hat.

Bleiabwurf im Trocki führt zu Notaufstieg ...

Auch wenn die Technik heute viel zuverlässiger ist, sie fällt immer noch aus, hab ich dann die fähigkeit dies abzufangen?

Sascha314AOWD, Nitrox, Deep
04.05.2024 10:26
Noch eine Ansicht zu dem Thema? Dich hat das ja echt betroffen, persönlich beteiligt oder geht dirnder A*** auf Grundeis, weil du dir selbst nicht zutraust Herr der Situation zu sein?

Ich sag mal, zur Statistik wurde schon alles gesagt. Mutmaßungen sind noch schlimmer, wenn dann muss es eine ordentliche Anaöyse mit allen Hintergrundzahlen sein, und ein Check ob nicht eine unerkannte Korrelation besteht. Trau keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.


Achja um nochmal zu provozieren. Zahlen vom VDST, beinhaltet nur deren intern erfasste Fälle? Na evtl ist der Ausbildungsstand im Allgemeinen im Verhältnis zu dem TG doch schlecht da?
04.05.2024 12:11
Und es sind auch nicht die schwächlich kränklichen Alten (Ü50 überproportional in der Taucherschaft vertreten....


ich wär mal mit solchen aussagen sehr vorsichtig...

genauso wie mit den zahlen vom VDST. in A nur 8 tu in 2023 halte ich schon mal grunz-sätzlich für ein gerücht, da ich mich erinnen kann, schon mehr als 8 in den medien gelesen zu haben.
relevanter wären da zahlen von DAN oder aquamed - nicht irgendwelche tauchvereine.

worum gehts dir in deinen postings eigentlich? suchst du nur nach gründen, solo zu tauchen? vielleicht als begründung deinen freunden oder der gattin gegenüber?

wenn du solo gehen willst - mach es doch einfach! oder mangelt es an solokompetenz?
04.05.2024 20:28
"genauso wie mit den zahlen vom VDST. in A nur 8 tu in 2023 halte ich schon mal grunz-sätzlich für ein gerücht, da ich mich erinnen kann, schon mehr als 8 in den medien gelesen zu haben.
relevanter wären da zahlen von DAN oder aquamed - nicht irgendwelche tauchvereine."

Die verbands- und firmenübergreifende DACH Statistik hat erstmal nichts mit dem VDST zu tun, obwohl von dem dort wohl auch jemand mit im Gremium drin sitzt und auf Seminaren/TLTagungen vom VDST gerne die DACH Ergebnisse berichtet werden. In wie fern Unfälle (zuverlässig) dort bei den DACHlern landen weis ich nicht. Mit auch deshalb habe ich das gepostet, ich lerne gerne noch dazu. Beim groben durchgehen gab es als Vergleich im t-net 30 Unfallberichte 2023. Wenn du andere bessere Zahlen hast nur her damit!
AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
04.05.2024 20:38Geändert von Alpöhy,
04.05.2024 20:50

@Michael:

"Verharmlose ich Solotauchen?
ich würde eher sagen ich schreibe an geegen die dümmliche Dämonisierung dieses völlig normalen Verhaltens erfahrener(!) Taucher durch z.B. die "Regeln mit Blut geschrieben" Fraktion im VDST!
An Verbandskontrollierten Seen wird es kaum Solotaucher geben, wieviele der stattfindenden TGs allerdings getarnte "same day, same ocean" Aktionen sind ist schwierig zu sagen.
An einem freien, unkontrollierten See in meiner Umgebung habe ich schon oft 50% + Solotaucher unter den dort Aktiven gesehen!"


Sorry Michael, aber so funktioniert Statistik nun mal nicht.

Subjektive und anekdotische Beobachtungen an EINEM See sind keine verbindliche Fakten, die man den offiziellen Zahlen gegenüber stellen kann. Solange Du keine offiziellen Zahlen im gleichen Zeitraum über Anzahl Solo TG und Gruppen TG hervorzaubern kannst, fischt Du im Trüben. Sorry.

Disclaimer: Ich tauche gelegentlich Solo, bin also nicht irgendwie biased und ächte überhaupt nichts. Aber Hörensagen und subjektive Beobachtungungen gehören in keine Statistik. Punkt. wink2

AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
04.05.2024 20:44

"wenn du solo gehen willst - mach es doch einfach! oder mangelt es an solokompetenz?" (gr3ywolf)

Genau das frage ich mich auch. Sucht hier jemand die Absolution zum Solotauchen? Meine hast Du Michael. Du bist erwachsen, also mach Dein Ding.

Aber komm hier nicht mit selbst zusammengewurstelten Pseudostatistiken.

Oben schrieb jemand, dass man nur Statistiken trauen soll, die man selber gefälscht hat.

Ich sehe aber hier bis jetzt noch überhaupt keine Statistik, nur irgendjemands Bauchgefühl... 🤷‍♂️

AlpöhyHat ein Herz für Baggersee-fraktionisten.
04.05.2024 22:37
@ Michael: "Wenn wie heute oft zu sehen das Blei ins Gerät geschraubt wird wirds dadurch nicht besser..."

Das macht man normalerweise nur bei redundanten Auftriebsmittel, also Doppelblase oder mit Trocki und wie uaniker schon schrieb: Bleiabwurf im Trocki führt zu einem Notaufstieg...
05.05.2024 08:22
Meiner Wahnehmung nach ist Michael Schmidt von der Früher-war-alles-besser-Fraktion, besonders die Ausbildung war besser, außer von PADI. Dann sollte er aber auch zur Kenntnis nehmen, dass keine Statistik eine Zunahme von Tauchunfällen über die Jahre aufzeigt.
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
05.05.2024 09:02
Ohne Signifikanzniveaus und Validitätsanalyse ist aus diesen statistischen Zahlen nicht mehr als rein Deskriptives herauszuholen, ganz zu schweigen von Vorjahresvergleichen.. Da müsste einer ganz viel Fleißarbeit leisten, damit das geht.
Antwort