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Tauchunfall und Fliegen

Hallo,

nachdem ich die vielen Beiträge gelesen habe (vor allem Tauchunfälle) Frage ich mich ob nach einem TU die Rettung im Hubschrauber tatsächlich dir "Wirksamste" ist? Wenn jemand z.B. ohne Deko hochschießt und bewußtlos ist, wer entscheidet ob eine Rettung per Hubi überhaupt geeignet ist? Wie hoch darf ein Hubi dann max. fliegen und weiß der Pilot das auch?

Was meint ihr?
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25.03.2002 15:14
... der pilot weiss das und wird so tief wie möglich fliegen ... 50 meter flughöhe macht nicht sooooooviel druckunterschied ...
25.03.2002 15:50
Uh, ich denke eine niedrige Anzahl Schmeißfliegen wird keine gravierende unterscheid in deine DCS verursachen. Aber man sollte die (das?) Fliegen möglichst niedrig halten.

Michael der Amerikaner
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
25.03.2002 16:49
Vorsichtshalber sollte man den Piloten auf den Tauchunfall hunweisen und sagen, daß er tieffliegen soll.

Der Unterschied zwichen 0 und 300 Meter ist nicht groß, aber anders sieht die Sache bei 3000 Meter aus.
25.03.2002 17:39
Wenn der Heli kommt, weis der Pilot auch warum.
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
25.03.2002 18:00
Naja, ein Hinweis hat noch nie geschadet.
Jeder hat mal einen schlechten Tag und sicher ist sicher.
26.03.2002 08:03
Leute vergesst nicht, daß da auch noch ein Arzt mitfliegt. Der wird dem Piloten schon sagen, wie er zu fliegen hat.
Kleine Anekdote am Rande...
Was ist cool?
Wenn man nach einem Deko Crash neben dem Hubschrauber auf der Trage liegt, auf seinen Abtransport wartet und zuschaut, wie sich der Pilot nebenan, verächtlich auf Dich herabschauend, gerade mit seinem Sturmfeuerzeug seine Marlboro ansteckt....Das ist cool!!

Ich wünsche keinem solche Erfahrungen.

Gruß, Mike
HarryCMAS*** usw.
26.03.2002 19:32
1)ärzte sind wie sanitäter auch nur menschen !
ein freundlicher hinweis wird kaum jemand negativ auffassen !
2) normalerweise sollte die rettungshubschraubermannschaft schon wissen was zu tun ist !
3) der pilot hat mit erstversorgung etc. normalerweise nix zu tun (vielleicht andere regelung in D) also kann er auch eine rauchen in dreinschauen wie er will !
als "opfer" sieht man das natürlich aus einem anderen blickwinkel !

harry
seit vielen jahren EA sanitäter im rettungsdienst und freiwilliger feuerwehrmann und ich glaube daher wohl zu wissen von was ich schreibe !
27.03.2002 18:07
Ich glaub wenn es bei einer DCS nötig ist den Hubschrauber kommen zu lassen, dann geht es um Leben und Tod und hier zählt dann vor allem anderen Schnelligkeit. eine Verschlimmerung ist dann glaub ich kaum noch möglich oder wird aufgrund des schnelleren Transportes wissentlich in Kauf genommen und der Hubschrauberpilot wird garantiert nicht über den Wolken fliegen sondern so nah wie möglich am Boden (Sichtflug) trotzdem ein Hinweis kann nie schaden.
28.03.2002 12:48
War als ZIVI im Rettungsdienst in Hemmoor stationiert! Ihr wisst schon der Kreidesee!
Dort hatten wir am Wochenende im Sommer immer einige Tauchunfälle! Da der Weg von dort aus bis zum ZETÜM in Bremen Ipohl so 120km sind, wird dort immer ne Schraube mit rausgerufen! Ich kann aus Erfahrung sprechen, dass diese Art der Notfallmedizin sinnvoll ist, denn die Helibesatzung weiß was los ist! Als wichtigster Tip: Der Buddy hat oft gleiches Tauchprofil, also mit in die Druckkammer, auch wenn ersich gut fühlt!!! Am immer den Tauchcomputer mitgeben, danach wird die Behandlung bemessen!! Also keine angst vorm Fleigen! Oft bekommt man auch nichts mit, da der Notarzt des Heli oft auf nummer Sicher geht und aus Platzgründen einen schlafen lässt und ne Runde beartmet!(Wenn die Spontanartmung nicht voll ausreichend ist, müsste zum Intubieren sonst wieder Landen; eben nicht so viel Platz in ner Schraube!)Also die kennen Ihr Handwerk! Grüße an die Besatzung des Christoph 26 aus Sanderbusch!
30.03.2002 15:21
Hallo Leute!
Mit 50 Meter hoch fliegen wird es wohl nichts. Die Mindestflughöhe nach dem Luftverkehrsregeln in allen europäischen Staaten ist 150 Meter (500 Fuss) über Grund und unverbauten Gebiet.Über Menschenansammlungen verbautem Gebiet Feuergefährlichen Industrieanlagen ist eine Flughöhe von mindestens 300 Meter über Grund oder über einem Hindernis einzuhalten von dem man nicht mindestens 600 Meter entfernt ist.
Der Luftdruck nimmt mit der Höhe also wie folgt ab. pro 27 Fuss ( das ist ca 9 Meter) 1hektopascal entspricht einem Millibar. Wenn Ihr also auf Meereshöhe an der Oberfläche seit habt Ihr einen Druck von 1 Bar = 1000 Millibar in einer Flughöhe von 300 Metern einen Druck von 989 Millibar also 0,989 Bar also eine Verringerung um 1,1 % das ist vernachlässigbar.
Wenn Ihr jetzt allerdings dabei die Alpen überqueren würdet und deshalb wenn auch nur 300 Meter über Grund so doch 3000 Meter hoch fliegen würdet entspräche dies einem Druck von 890 Millibar also 0,89 Bar hier verringert sich der Druck um 11% und da wird es gefährlich.

mfg Lucas
Berufspilotenfluglehrer
03.04.2002 22:47
Hallo Leute,
in unseren Breiten sind die DCI-Unfälle wirklich nicht so häufig. Der RTH fliegt seine Höhe wie bei jedem anderen Unfall. Wer würde schon von Hamburg über die Alpen nach Italien fliegen? Bei aller Not: Man findet eher ein Krankenhaus.
Der Einsatz des RTH ist gerechtfertigt wegen der Entfernung zur Druckkammer und der Vorgabe (Bundeswehrtaucher!), innerhalb von zwei Stunden eine Druckkammer zu erreichen.
Beste Grüße
Kalle
Antwort