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Tauchtiefe mit Pressluft

Hallo allerseits,

ich habe in den letzten Tagen / Wochen einige, für mich nicht miteinander vereinbare Informationen zu sicheren und unsicheren / gefährlichen Tauchtiefen mit Pressluft erhalten. Mir ist klar, dass die Meinungen auseinandergehen und ich möchte hier keine "was-für-Idioten-die-tauchen-nur-bis" oder "-die-tauchen-sogar-bis" starten, aber eine halbwegs fundierte Antwort würde mich schon interessieren.

Ich gehöre mit meinen erst 50 Tauchgängen alles andere als zu den erfahrenen Tauchern und habe bereits vor Tauchgängen ab 30 Metern großen Respekt (das stimmt nicht ganz - ich habe auch vor TG`s unter 30 Meter großen Respekt, aber "Angst" möchte ich das Gefühl bei tieferen TG`s auch nicht nennen.) Ich hab auch schon die eine oder andere Stickstoffnarkose hinter mir und kann mir momentan beim besten Willen nicht vorstellen, mal auf 50 Meter und tiefer zu gehen. Außerdem würde mir im Traum nicht einfallen, als Nullzeit-Sporttaucher, der ich nunmal bin, geplante Deko-Tauchgänge durchzuführen.

Nun lese ich aber von "workaholic" den Beitrag "Gefährlicher Taucherleichtsinn – wenn Abenteuerlust auf Inkompetenz trifft", in dem von 60 Meter die Rede ist. Außerdem bin ich auf folgenden Link gestoßen, der mich noch mehr schockiert hat: http://www.deepsea.ch/Tabellen Formulare Divers/Tieftauchen, von Peter Rachow.pdf

Könnt ihr mir also sagen, ob man diesbezüglich mit der Zeit einfach gelassener wird, ob ich einfach nur ein ängstlicher Seichttaucher bin, oder ob die "Tieftaucher" alle einen Schatten haben?

Danke euch, liebe Grüße, Reinhard
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19.10.2010 14:57
@lord

... Außerdem bin ich auf folgenden Link gestoßen, der mich noch mehr schockiert hat: Hier klicken ...

Bitte sag` mir erst noch was Dich genau bei diesem Link schockiert hat?

Gruß Malloni
ramklovApnoeTL, TL**
19.10.2010 15:15
@lord_nooze,

Du schreibst: "ich möchte hier keine "was-für-Idioten-die-tauchen-nur-bis" oder "-die-tauchen-sogar-bis" starten" und stellst anschließend die Frage "...oder ob die "Tieftaucher" alle einen Schatten haben? "

Also ich beantworte Deine Frage, ob die Tieftaucher alle einen Schatten haben mit: NEIN, die haben (meist) eine gescheite Ausbildung, Training, Ausrüstung, etc.

Ist schon OK, wenn Du Dich langsam vortastest. Ansonsten lernt man das Tieftauchen einfach indem man tauchen geht, sich informiert und an sich selbst arbeitet.

Gruß ramklov
19.10.2010 15:19
Hi Reinhard,
danke für den link. Das ist eine gute Zusammenfassung für Tieftauchen mit Pressluft. Es werden dort ja auch alle Gefahren für TG über 40m dargestellt. Schockierend würde ich das aber auch nicht nennen. Alle Tauchgänge über 30m und Dekotauchgänge sind insofern gefährlich, dass bei Problemen ein Notaufstieg ohne Luftquelle nicht mehr funktioniert. Es wird zwar bei jeder Ausbildung ausdrücklich gesagt, dass man die Probleme unter Wasser lösen soll aber wenn die letzte Lösung ,,emergency exit,, wegfällt sollte man bei der Planung besonderen Respekt und Vorsicht walten lassen. Wie man persönlich mit der Stickstoffnarkose über 30m klarkommt steht auf einem anderen Blatt.
19.10.2010 15:35
Entschuldigt die unüberlegte Wortwahl - das mit dem "Schatten" war natürlich nicht so gemeint. Also, nicht so negativ, wie es sich zugegebenermaßen anhört.

Was mich "schockiert" ist in erster Linie die große Kluft zwischen den Informationen, die ich bekommen habe: Dass bei meiner Ausbildung von Tiefen größer 40 Metern ganz klar abgeraten wird, es für viele Taucher aber zum "Standard" gehört...
Joe.MurrSSI DiveCon
19.10.2010 15:35
@lord_nooze
Einen "Schatten", wie Du so schön sagst, haben alle die sich wissentlich in Gefahr begeben, und dass "unter Wasser" für einen Menschen mit Gefahr und Risiko einhergeht, ist sicherlich unbestritten.

Nun, und jetzt kommt das „Aber“, gibt es Mittel und Wege dieses Risiko zu minimieren - in Teilen auch sicherlich fast auszuschalten. Ramklov hat es bereits genannt: Ausbildung etc.

Und Du weißt es sicherlich auch, Du hast es nämlich gelernt; nämlich, dass Du innerhalb Deiner Grenzen tauchen sollst (musst ). Und die genannten Punkte sind eben Bestandteile dieser Grenzen respektive bilden diese.

Ich möchte noch die Punkte Verantwortung und gesunden Menschenverstand anfügen (vielleicht oder für manche auch noch das Pflichtbewusstsein), weil der eine oder andere immer derauf rumreitet, was wo geschrieben steht.

Man wird also nicht gelassener (vielleicht auch das), aber der wesentliche Faktor ist, dass steigende Erfahrung, Wissen und Fertigkeiten dazu beitragen, dass sich diese Grenzen verschieben. Bei einem weniger, beim anderen mehr; also sehr sehr individuell.

Und wer sich außerhalb dieser Grenzen bewegt, der geht ein Risiko ein, dass er möglicherweise am Ende nicht mehr kalkulieren kann.

So einfach kann tauchen sein! Man darf sich (und andere selbstverständlich auch) nicht unter Druck setzen und auch nicht lassen.

Gruß
Joe

PS: aber ich befürchte fast, Du wolltest was anderes hören
19.10.2010 15:36
"Außerdem würde mir im Traum nicht einfallen, als Nullzeit-Sporttaucher, der ich nunmal bin, geplante Deko-Tauchgänge durchzuführen."

Exakt hier beginnt dein Problem! Du hast Angst vor größerer Tiefe, weil ein sinnvoller und schöner Tauchgang dahin gleich die Angst vor den Dekostopps impliziert.

Suche dir eine sinnvolle Fortbildung zum Thema Dekostopp etc. oder lies dich mit geeigneter Literatur selbst in die Materie ein. Niemand muss Nullzeittaucher bleiben, aber viele Nullzeitfans machen Tauchgänge, die mit mehr Verständnis für Deko wesentlich sicherer wären.
phxCMAS*** (VDST Gold)
19.10.2010 15:40
Schockierend ist http://web.mac.com/cobber/Trimix/AQUAcorps/wahwah/WahWah.htm oder http://en.wikipedia.org/wiki/Deep_diving#Ultra_deep_air



Das ist aber auch die absolute Spitze an lebensmüden Tauchhelden.

In Frankreich z.B. liegt die Grenze für Sporttaucher bei 60m. Man muss sich halt mit Ausrüstung und Ausbildung langsam rantasten und immer im Wohlfühlbereich agieren. Jeder Körper reagiert auch anders, ganz zu schweigen von der Tagesform.
Joe.MurrSSI DiveCon
19.10.2010 15:43
zu früh abgeschickt.

>...für viele Taucher aber zum "Standard" gehört...

Definiere "viele", bitte.
Ich vermute (!), mindestens drei Viertel aller Taucher haben noch nicht mal die 30m überschritten. Na und? Wen juckt`s!

Jeder so wie er möchte. Manche bleiben auf dem erlernten Niveau, andere suchen die Herausforderung in der Tiefe, andere werden TL, es gibt so viele Facetten "weiter zu kommen".

Gruß
Joe

PS: alles nicht wertend gemeint!
19.10.2010 15:49
@Reinhard
Mach einfach mal einen Nitrox Kurs mit, dann erledigen sich viele deiner Fragen von ganz alleine. Unter 40m ist man nicht automatisch Tod. Es gibt durchaus ein Leben unterhalb von 40m. Man muß sich halt langsam herantasten und sich nicht gleich wie Supermann auf 100m wagen. Mein persönliches Limit sind 60m. Ich habe mir vorgenommen die nie zu unterschreiten. Ein bisschen Abstand zur Toxizitätsgrenze bei O2 Sättigung gönne ich mir dann doch noch. Die 40m, die als Tiefenlimit empfohlen werden, habe ich öfter unterschritten und siehe da, ich lebe immer noch.
Mit der Zeit kommt die Erfahrung und die Gewöhnung um auch tiefere Tauchgänge zu planen und durchzuführen.

Viele Grüße, Michael

-------------------
www.hid-tec.de
19.10.2010 15:49
Nun, mit "viele" meine ich, dass ich verhältnismäßig häufig von Tauchern höre, die mit >50 Metern kein Problem haben/hätten - mitunter in meinem letzen Tauchurlaub gleich 2 (von 6 Buddies, die dich insgesamt hatte).

Mein Kommentar bzgl. "im Traum nicht einfallen" war auch nicht wirklich durchdacht, bevor ich auf abschicken geklickt habe - sorry. Ich meinte eigentlich sowas wie "mit meinem aktuellen Wissens- und Ausbildungsstand im Traum nicht einfallen"
19.10.2010 15:53
Ich denke, wenn du dich weiterbildest und dich mit Dekotauchgängen auseinandersetzt und dich langsam an Tiefe herantastest wirst du feststellen, dass du etwas tiefer als 40m nicht direkt stirbst.
Zumindest ist ein gewisses Verständnis sinnvoll. Nicht wie letztens ein ausgebildeter CMAS*-Taucher mir im Brustton der Überzeugung klarzumachen versuchte, dass man Tauchgänge bis 40m grundsätzlich, unabhängig von der Dauer auf dieser Tiefe, ohne Dekostopps machen kann.........Das fand ich schon bemerkenswert und etwas beunruhigend, da hatte er wohl etwas falsch verstanden, weil ich durch seine Ausführungen davon ausgehen kann, dass darüber gesprochen wurde, er es aber falsch interpretierte.
Joe.MurrSSI DiveCon
19.10.2010 15:58
@lord_nooze
>...gleich 2 (von 6 Buddie...
Naja, ich sag nur "bellende Hunde beissen nicht". Und selbst wenn alle um Dich herum, die 50m "geknackt" hätten, heißt das noch lange nicht, dass Du das auch musst.

"Komm stell Dich nicht so an" ist beim Tauchen die ungünstigste Motivationshilfe.

>...mit meinem aktuellen...
eben, Deine Grenze ist das, was zählt. Und vielleicht verschiebt sich diese Grenze irgendwann. Dein Gefühl und Dein Wissen weisen Dir den Weg (hoffentlich).

@marine_life
>Exakt hier beginnt dein Problem...

Eben nicht. Es ist nicht sein Problem, es ist überhaupt kein Problem.

Es ist eine bei ihm just zu diesem Zeitpunkt existierende Grenze. Die löst sich vielleicht in Zukunft auf. Durch entsprechende Weiterbildung, durch "gelassener werden" etc. pp.

Kommt Zeit, kommt Rat, oder auch Tat

Gruß
Joe
19.10.2010 16:22
Hai @lord_nooze

kann es sein, dass dir dein Tauchlehrer Angst vor Dekotauchgängen beigebracht hat?

Worauf ich hinaus will:
Ich hatte mal einen Arbeitskollegen, der hat hier in HH an einem Wochenende seinen Tauchschein gemacht.
Auf die Frage eines Unbeteiligten in der Firma, wovor er denn unter Wasser am meisten Angst hat, sagte er: also vor irgendwelchen Tieren wie Haien oder so, hätte er keine Angst, aber vor Deko hat er tierische Angst.

Dieser Kollege war der echten Meinung, wenn dein Computer Deko anzeigt, bist du schon halb tot.
Was macht der arme Kerl, wenn er mal durch irgendwelche Umstände in die Deko kommt? Panikaufstieg? Denn Panik hatte er schon beim Erzählen...

Auf meine Nachfrage bestätigte er mir, dass er das in der Ausbildung so gelernt hatte. Dem TL, der Leute so "ausbildet" sollte man seine Lizenz entziehen.

Wie phx schon geschrieben hat, in Frankreich geht der Sporttaucherbereich bis 60m. Wenn du von einem O2 Partialdruck von max. 1,6 ausgehst (und wenn du die Formel kennst), kannst du dir leicht ausrechnen, das Pressluft dann bis 66,19m reicht.

Die bei uns gebräuchlichen 40m haben sich bewährt, stellen aber nicht das Ende der Fahnenstange dar. Außerdem kann man auch schon in 20m Tiefe herrlich in die Deko kommen, man muss nur lange genug unten bleiben...

Du solltest dir Informationen über Deko besorgen bzw. vielleicht bei einem TL eine kleine Nachschulung genau darüber machen. Und wie gesagt, Deko hat nichts mit "Tieftauchen" jenseits der 40m zu tun, da reichen schon 20m - 30m, und das kann dir auch passieren. Du solltest also dafür gewappnet sein.


19.10.2010 16:32
@ oktopus23 keine Ahnung wo du Tauchen gelernt hast und scheinbar hast du keine Ahnung von Tauchgängen unter 30m (und kannst anscheinend keine Tabellen lesen) ,aber nicht jeder Tauchgang unter 30m ist automatisch Dekopflichtig ich habe auch schon Tauchgänge unter 45m gemacht ohne dabei Dekopflichtig zu werden. Und der Tiefenrausch setzt nicht bei jedem gleich ein, geschweige denn bei passieren der 30m Marke.

Gut Luft.
19.10.2010 16:35
Sorry musste zweimal lesen ...



KANN EIN MOD BITTE DEN POST LÖSCHEN?

Hallo LeopardSeal - kein Problem das Posting vor diesem wurde gelöscht
19.10.2010 16:58
Hallo lord_nooze,

Zuerst einmal hätte auch ich ein paar Fragen an Dich:
"einige, für mich nicht miteinander vereinbare Informationen"
Was für Informationen waren das denn?
"Ich hab auch schon die eine oder andere Stickstoffnarkose hinter mir"
Wie hat sich die geäußert, bzw. woher wusstest Du das?
Keine Sorge - ich sage Dir auch noch, warum ich das wissen will ...

Zu Deiner Frage wieder eine Gegenfrage - was ist tief tauchen überhaupt? Sind 30m tief oder 40m oder 50m? Was ist mit 60m - ist das noch tief oder schon die reinste Idiotie?
Eine Antwort darauf kann ich dir leider nicht wirklich geben, denn die hängt einfach von zu vielen unterschiedlichen Faktoren und auch der Tagesform ab. So kann ein 50m Tauchgang an einem ägyptischen Riff bei guten Sichtverhältnissen und warmen Wasser sich weniger "tief" anfühlen als ein 30m Tauchgang an der Galerie am Walchensee bei schlechter Sicht in kaltem Wasser.

Es kann aber auch einfach an der Erfahrung liegen. Als ich anfing habe ich lange Zeit viele reine Flachtauchgänge gemacht und großen Respekt vor 20 Metern Tauchtiefe, dann tastete ich mich an 30m heran, später an 40m und irgendwann hatte ich einmal eine 5 im Logbuch. Respekt habe ich immer noch vor großen Tiefen, aber ich weiß inzwischen wie ich anspruchsvolle Tauchgänge sicher durchführen kann und auch, wann ich sie lieber sein lassen sollte.

Zu diesem Wissen gehört auch, dass ich weiß, dass man ab einer bestimmten Tiefe davon ausgehen muss, dass man durch Tiefenrausch beeinträchtigt ist, auch wenn man das selber nicht merkt oder glaubt. Ich habe das an mir selbst gemerkt - ich dachte, ich bin klar wie überhaupt und hatte auch den Eindruck dass mein Buddy klar ist. Rückblickend muss ich aber aufgrund unseres Verhaltens an diesem Punkt sagen, dass wir durch Stickstoffnarkose beeinflusst die falsche Entscheidung trafen.

Genau an diesem Beispiel kam auch ein ganz wichtiger Umstand hinzu, der von vielen nicht genügend berücksichtigt wird: Es ist nichts passiert und es bestand auch keine akute Gefahr, d.h. zu diesem Zeitpunkt war es trotz der relativ großen Tiefe eigentlich ein entspannender Spaßtauchgang.

Was ist aber, wenn man in der Tiefe irgend ein Problem bekommt? Ist man dann noch in der Lage die richtigen Entscheidungen zu treffen? Sicher ist, dass Stickstoffnarkose die Entstehung von Panik begünstigt und auf 50m ist Panik schlichtweg keine gute Idee. Ich hatte bei einem anderen Tauchgang ein Problem und obwohl es durchaus beherrschbar war merkte ich, wie mich Tiefenrausch bei der Entwicklung der Notfallpläne behinderte - weil ich nämlich einen Teil der Zeit einfach damit beschäftigt war, mich selbst davon zu überzeugen, dass ich die Lage im Griff habe.
Jetzt verstehst Du vielleicht auch meine Frage nach dem Tiefenrausch bei Dir.

Ich habe daher immer noch großen Respekt vor Tauchtiefen mit Luft über 40m, gehöre aber auch zu denjenigen, die sagen, dass diese durchaus machbar sind und ich auch sicherlich mal wieder so tief tauchen werde. Allerdings gehöre ich auch nicht zu denen, denen es beim Tauchen um die Tiefe geht. Ich muss keine bestimmte Zahl in meinem Logbuch haben (einige der tieferen habe ich eh nicht oder nicht mit der richtigen Tiefe geloggt). Ich tauche tief, wenn es dort etwas besonderes zu sehen gibt, oder als Trainingstauchgänge für solche.

Also mach Deinen eigenen taucherischen Weg und tauche innerhalb Deiner Grenzen und lass Dich nicht einschüchtern, weder von prahlenden Tiefenjunkies noch von der "Unterhalb von 30m lauert der Tod"-Fraktion.

Gut Luft,

Andreas
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
19.10.2010 17:05
"Dass bei meiner Ausbildung von Tiefen größer 40 Metern ganz klar abgeraten wird, es für viele Taucher aber zum "Standard" gehört... "

Der erste Tei ist durchaus richtig, der zweite Teil weniger ...

Bis 40mtr. wird die Sporttauchgrenze bezeichnet, bis hierhin können viele noch mit der Tiefe usw. umgehen.
Vielen ist aber auch schon 30mtr. mehr als genug und das ist auch vollkommen in Ordnung so.

Tieftauchen mit Pressluft ist jedoch nicht bei vielen "Standard", wäre auch schlimm, wenn es so wäre ...
Hierbei ist einiges zu beachten, was man sich nach und nach - sei es mit gesammelter Erfahrung, sei es mit entspr. Aus- bzw. Weiterbildungen - aneignen muß, um derartige Tiefen sicher und gesund zu betauchen bzw. aus diesen Tiefen aber auch wieder gesund und sicher aufzutauchen ...

Viele tauchen leider tief, wissen aber oftmals nicht, auf was sie sich da einlassen und tauchen einfach nur mit Glück ...

Du must Dir also da jetzt keine Gedanken usw. machen - sicher taucht jeder nur, solange er seine eigenen Grenzen nicht überschreitet ...

Diese Grenzen sind bei jedem anders und hängen dazu auch noch - neben Ausrüstung, Ausbildung usw. - mit von der jeweiligen Tagesverfassung, Gewöhnung, Routine usw. ab.

Im Laufe Deiner Taucherei wirst Du immer wieder an Punkte kommen, wo sich Dein Tauchen evtl. verändern wird - sei es zb. Tieftauchen, sei es Eistauchen, sei es Höhlentauchen, sei es technisches Tauchen usw. usw.
Evtl. ist es aber auch irgendwann einfach so, das Dir der bis dahin erreichte Level ausreichen wird ... - im Laufe der Zeit ändern sich meist einfach nur die Interessen, Fähigkeiten, Ansprüche und Ziele ...

Tauchen ist halt ein vielschichtiger Sport mit allerlei Möglichkeiten, man soll und darf nur nicht ohne entspr. Kenntnisse/Fähigkeiten anderen versuchen nachzueifern ...

Manche tauchen halt nur bis 10mtr., manche nur bis 20, andere bis 30 bzw. 40mtr, andere tauchen auch tiefer, für alle gilt aber das gleiche - das Überschreiten der Grenzen - besonders der eigenen - kann einen Unfall oder schlimmeres ergeben ...
19.10.2010 18:55
"Könnt ihr mir also sagen, ob man diesbezüglich mit der Zeit einfach gelassener wird,"

Nein - jeder Jeck is anders! und nur für mich gesprochen: ja ich wurde mit der Zeit immer gelassener. Hab aber auch schon erlebt, dass jemand von 80m mit Pressluft erzählt hat und jmd anderes gleich drauf ansprung mit nem kommentar in richtung "das geht ja gar nicht bei 1,4 spätestens 1,6 bar bist du weg".
Nun die es gibt denk ich immer mehrere Seiten einer Geschichte.
Das wichtigste haben aber die anderen schon geschrieben
1) Geht nicht tiefer als Du dich wohlfühlst
2) steiger deinen persönlichen Tiefenrecord langsam
3) überleg genau mit wem zusammen Du 2) machen willst
4) überleg dir nach jeder Steigerung ob es noch eine weitere gibt und wie weit es für Dich sinnvoll ist. Sei ehrlich zu Dir wie "zurechenbar" Du noch auf der Tiefe warst und reflektier das ganze gemeinsam mit Deinem Buddy.
5) überprüf dich während jedem TG regelmäßig selbst, ob du dich ggf. schon betäubt hast. Auch wenn eine Deiner Quellen meint man gewöhnt sich an N2: FAKT IST jeder TG ist anders und viele Parameter beeinflussen die aktuelle Anfälligkeit.
6) tu niemals etwas was du nicht willst - im Zweifel bekommste halt "Migräne" - hab einfach Spass beim Tauchen
19.10.2010 19:07
Eigentlich alles geschrieben . . .

Also : Tieftaucher ( wenn man´s denn definieren will..) haben nicht alle einen Schatten und Du bist KEIN ängstlicher Seichttaucher !

Mit der Zeit wird sich Dein Tauchen auch, wohin auch immer, entwickeln. Und wenn´s dann von guter Ausbildung und vor allem immer Deiner Sensibilität begleitet ist bist Du gut unterwegs . . .
diverhans...autark
19.10.2010 19:21
Moin Reinhard,

die Ursache sehe ich in einer - sagen wir mal - falschen Herangehensweise in der Grundtauchausbildung. Dort wird das Thema Dekompression weitesgehend vermieden. Die Gründe liegen in einer nun - juristisch perfekt abgesicherten - schnellstmöglichen Heranführung des Probanden an das UW-Erlebnis, denn: kaum einer möchte einen langwährenden Lernprozeß bewerkstelligen, welcher ihm lediglich das "Fischegucken im Urlaub" ermöglicht. Und das schafft man mit dem Delegieren von "Problemsituationen", die da bspw. wären: Buddysystem (Verantwortung), Oktopussystem (verantwortung), Nullzeittauchen (Selbstverantwortung), Aufstiegsgeschwindigkeit von 18m/min. (Angst) und Sicherheitsstopp (Schnell raus, der nächste TG wartet, Essen an Bord, Flaschenwechseln, Briefing) - einfache Regeln die funktionieren, wenn man sie strikt befolgt und(!) alle ausnahmslos alle Randbedingungen perfekt sind. Das umfangreiche Wissen und die nötige Praxis ist so nicht zu vermarkten. Es werden also Lern-/Lehrmodule erschaffen, die dem Probanden suggerieren, ein nötiges Grundwissen und erforderliche praktische Fähigkeiten in einem Schnellkurs erlangt zu haben, um im langersehnten zeitnah anstehenden Urlaub auf den Malletiefen Fischegucken zu können. Schließlich soll er ja erst einmal Erfahrungen Unterwasser sammel um ggf. später mit weiteren Kursen sich fortzubilden. Das funktioniert aber nur bedingt. Der Grundsatz lautet: "Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr." Die Umstellung auf nun größere Tiefen, die bis dato als Totsünde gepriesen wurden und die Verpflichtung, dekompressionspflichtige Tauchgänge zu tätigen welche bis dato verteufelt wurden, bei denen ein direkter schneller Aufstieg zur rettenden Oberfläche nicht möglich ist, ist enorm; denn: Schlangen und Spinnen mag kaum einer, weil dieses in der Kindheit zum Alptraum stilisiert wurde.
"Du" bist quasi (nagativ) vorbelastet und ein gewisses (verständliches) Angstpotential haftet deinem Tun und zukünftigen Handeln an, welches jedoch zugerne mit Respekt verwechselt wird.
Respekt und Angst unterscheiden sich deutlich von einander. Angst ist eine natürliche Abwehrreaktion und Respekt nicht. Angst weckt Instinkte, die Unterwasser eher kontraproduktiv sind und idR. zu Fehlern führen.

Ein kürzlich von mir durchgeführtes Experiment hat mir gezeigt, dass ein unbelasteter Taucher (Anfänger, von Grund auf an von mir ausgebildet - ist ja schon gut @Cl@us und ScubaDude , es gehört zur Sache man!) durchaus in der Lage sein kann(!!!), nach nur 65 Tauchgängen recht autark 65m zu tauchen. Das Grundrezept war - kurzgefaßt - eine fundamentierte Tauchausbildung (nämlich exakt 64 Tauchgänge), welche nicht nur das Tauchen ohne Tauchcomputer beinhaltete, sondern auch ein Wissen um die elementare Dekompressionstheorie, einschließlich dem Wissen, dass 50% aller Probleme UW erst gar nicht zu Problemen werden, wenn ausreichend Atemluft zur Verfügung steht.

> ...mit der Zeit einfach gelassener wird

Grundsätzlich: wirst du nicht! Doch Ausnahmen bestätigen die Regel:

Ausnahme1)
Bilde dich geeignet weiter mittels Fachliteratur und nicht durch schwachsinnige Module wie Tek41, Tek42, Tek43 (...), verwerfe ggf. nun nicht adäquates Wissen und ersetze dieses durch regelrechtes Fachwissen, steigere deine Leistung in der Praxis kontrolliert. Dein Charakter zeichnet dich dabei aus und der definiert sich über Tauchgangsbegrenzung trotz andem Vorhaben oder -abbruch wenn auch nur die kleinsten wideren Umstände sich zeigen. Es gibt auch noch ein Morgen! Da versuchst du es nochmal, aber wieder nur innerhalb deiner momentanen Leistungsgrenze(n).

Ausnahme2) Der Taucher wird gelassener und überschätzt sich selber; er will es quasi / einfach mal wissen und baut idR. Scheiße!

Tieftauchen mit Preßluft und ggf. geeigneten Decogasen ist Kopfsache gepaart mit Fachwissen und reichlich Trainingseinheiten und sehr viel Selbstdiziplin. Ich habe Jahre gebraucht um solo erstmals die 70m-Marke mit Pressluft im kalten dunklen Bodensee zu brechen und anfangs war es nur ein Bounce (jaaaa... @Claus und ScubaDude, nehmt einfach den hier ---> ).

Lg., Rene
GoRalledarf tauchen
19.10.2010 21:56
@ diverhans
"....um solo erstmals die 70m-Marke mit Pressluft im kalten dunklen Bodensee zu brechen..."

du hast meinen respekt und meine anerkennung.
und da du noch lebst, zeigt mir das, das es tatsächlich möglich ist, solche tiefen mit quetschluft zu tauchen.
aber was ich absolut nicht verstehen kann ist, was willst du da unten ?
du siehst nichts, es ist dunkel wie im bärenhintern, es ist saukalt, und du bist alleine.
also wenn mir danach ist, gehe ich in den keller, und schalte das licht aus. habe aber den vorteil, das ich noch ein bier dabei trinken kann.

also mich würde es ernsthaft interessieren was einen zu so einem tauchgang treibt.
diverhans...autark
19.10.2010 22:41
Moin GoRalle

(19.10.2010 - 21:56)

Ich gehe mal davon aus, dass du mich nicht vorführen möchtest. Denn wenn es so ist, kannst du es mir (sogar öffentlich) direkt posten. Die Konsequenz ist, dass ich die MOD`s bitte, mein Reg. zu löschen(!). Irgendwann ist mir - wohl verständlicher Weise - einfach meine Zeit (hier) zu schade, bzw. ich mache mich (offensichtlich wirklich) zum Obst.

Also und höflich und ganz im Ernst: was bitte nochmal möchtest du ernsthaft von mir wissen? Meinetwegen auch gern via PM.

Lg., Rene
boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
20.10.2010 03:43
"aber was ich absolut nicht verstehen kann ist, was willst du da unten ?
du siehst nichts, es ist dunkel wie im bärenhintern, es ist saukalt, und du bist alleine. "

Kann ich auch beantworten ...

Man macht solte TG`s auch als Übungstauchgänge für spätere entspr. tiefere Ziele ...
Bringt ja nichts, das ich alle paar Jahre mal zu einem tiefen Wrack fahren würde und dann mich erst da und ohne entspr. Training in die Tiefe stürzen würde ...
Bei derartigen TG`s kann man sich selber testen, sein Equipment usw. - einfach nur durch das gezielte und geplante Tauchen ...
Einerseits soll man ja für solche TG`s ausgebildet und darin geübt sein, andererseits werden die dazu nötigen Übungs- und Gewöhnungstauchgänge dann aber gerne angeprangert ...
Für Tauchtiefen 50-60-70mtr+ bringt es ja nichts, wenn man sich bis auf die jeweiligen TG`s ansonsten nur im deutlich flacheren Bereich aufhalten würde - diese paar Meter mehr machen da schon einen gewaltigen Unterschied - Ausrüstungsmäßig, Tauchgangsplanungsmäßig, Körperlich, Mental usw. ...

Derartige TG`s dienen also der Übung und dem Erhalt der Fähigkeiten, dem Training, dem vermeiden von Fehlern usw. ...

Mich pers. brachten derartige Übungs- und Gewöhnungs-TG`s im Attersee und Bodensee so zb. schon zu einem genialen entspr. tiefen Pressluft-TG an der Haven ...

Guckst Du zb. hier ...

http://mypicturepages.de/Haven/album/index.html

und hier ...

http://mypicturepages.de/Haven2/album/index.html


PS: wegen kalt, tief und dunkel - einem reinen Meerestaucher muß man ja auch jedesmal vorkauen, was man hier in unseren Gewässern macht, da er sich das halt nicht vorstellen kann - ebenso gibt es auch hier reichlich Leute, die immer noch glauben, das es in unseren Gewässern unterhalb 30mtr. zb. keine Fische mehr geben würde ...

Man muß hier ernsthaft zwischen den reinen Tiefenjunkies, die ja meist nur eine weitere tiefe Zahl im Logbuch stehen haben wollen und den Zielgerichteten ernsthaften Tieftauchern unterscheiden, die halt für die Erreichung ihrer Ziele entspr. Übungstauchgänge durchführen ...
Dazu gibt es auch in unseren Gewässern einige Ziele in der Tiefe - das kann eine geile Steilwand sein, das kann ein altes Auto sein usw. - die Ziele legt für sich ja jeder selber fest ...
Alleine nur der Blick aufwärts an einer Steilwand bei leichtem Lichtdurchlaß durch die Oberflache kann schon ein genialer Anlaß sein ...
Runter schaut man ja meist rein ins Dunkle, aber aufwärts - das ist teilweise nur unbeschreiblich ...

Und alleine (entspr. Erfahrung/Ausbildung vorrausgesetzt) - auch im Tiefen kann man ja auch bei Buddyteam mal einen Buddy verlieren - für diese Situation wäre also auch nicht schlecht, wenn man darin geübt ist und somit mit derartiger Situation (sprich alleine) umgehen kann ...


Wer im Team taucht und sich alleine (zb. bei Buddyverlust) auf der entspr. Tiefe (Tiefe dabei völlig egal - alles zwischen 0 und x mtr) mehr als nur unwohl fühlt, der ist auch im Buddyteam für diese jeweilige Tiefe nicht geeignet - sollte also eigentlich nur deutlich flacher tauchen ...
Leider halten sich da ja nur wenige dran ...

Wo ist also die höhere Sicherheit gegeben ?
Bei dem entspr. übenden und damit geübten oder bei den anderen ?

boesewichtProTEC PL5, SSI AOWI
20.10.2010 03:59
PS: Ausbilder für diese Tauchtiefen müssen zb. derartige TG`s durchführen, damit sie wirklich garantieren können, das sie bei entspr. Ausbildungen da noch voll einsetzbar sind und in derartigen Tiefen dann auch noch ihren Schülern helfen können ... - dazu müssen sie sogar noch ein paar Mtr. mehr vertragen können, als es bei den Ausbildungen dann zb getaucht wird ... - ein Schüler kann ja evtl. auch mal abrutschen und tiefer geraten ...
Meine eigene Ext. Range Ausbildung ging zb. bis auf 60mtr. (Ausbildungs- und Brevetgrenze), hätte da ja nicht viel gebracht, wenn da dann ich und dazu dann auch der ausbildende TL einen Blackout gehabt hätten ...

Es ist also nicht alles Dumm, was derartige Taucher da anstellen - es kommt halt immer darauf an, warum man das macht ...

Warum tauchen manche gerne Tief ? - warum manche gerne unter Eis ? - warum manche gerne in Höhlen ? - warum manche gerne in Wracks ? - warum so viele generell in unseren dunklen, kalten Gewässern ?
Für die, die es nicht tun ist so ein Tauchen bescheuert, gefährlich, ohne Sinn ...
Für die anderen halt nicht ...

Bei den Sporttauchtiefen sagt man zb. Ok, bei Weltrekordtiefen sagt man Boahhh, Super - bei den Tiefen dazwischen sagt man Bescheuert - passt doch irgendwie nicht ...
Es gibt immer Leute zwischen Sporttauchern und Weltrekordlern und die haben ja durchaus auch ihre Berechtigung ...
GoRalledarf tauchen
20.10.2010 07:08
@ Rene > Nein, ich wollte dich nicht vorführen. Die Frage war durchaus ernst gemeint.

@ boesewicht, Danke für die Auskunft. Auch wenn mich persönlich nichts zu solchen Tauchgängen treibt, ist es doch nett zu wissen, was andere für Beweggründe dafür haben.

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