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Tauchtauglichkeit nach Vertebralisdissektion und Kleinhirninfarkt?

Hallo liebe community,

was meint Ihr zu folgendem Pat.?
Männlich, 35 Jahre, 188cm, 105Kg, aHT mit AT 1 Blocker u. ACE Hemmer passabel eingestellt, keine systemischen Manifestationen, aber am 30.04.08 Dissektion der A. vertebralis re. im Segment V 3 ohne erkennbares Trauma oder andere äußere Ursache, durch Angio (wg. anatomischer Lage ohne Stent) und Angio MRT gesichert mit nachfolgendem Kleinhirninfarkt i.B. der re. Kleinhirntonsille, ca. 2cm durchmessend. Klinisch führend massiver gerichteter Drehschwindel nach links unten. Im Verlauf Marcumarisierung mit Ziel INR 2-3 für 6 Monate, deutliche Reduktion der Schwindelsymptomatik von Schwindelskala 100% auf Restresiduum bei 10% bei sehr guter Alltagstauglichkeit. In der 3 Monatskontrolle volle Rekanalisation in der MRT Angio ohne noch erkennbare Gefäßläsion und zunehmende typische Vernarbung des Kleinhirnareals.
Tauchtauglichkeit? Wenn ja, ab wann? Technisches Tauchen? Wenn ja, ab wann?

Vielen Dank im Voraus für eure Antworten!!!
Gruß Unkelpunkel
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16.11.2008 12:07
Nachtrag zu den Angaben oben:

Der Kleinhirninfarkt enstand wohl am wahrscheinlichsten aufgrund eines embolisierenden Thrombus aus dem Bereich der Dissektion und nicht aufgrund der Angio, die wurde natürlich erst wegen der Klinik durchgeführt.
Danke!
Kölle AlaafPADI - DM,SSI-MD ...
16.11.2008 15:44
Bin skeptisch, was die Tauchtauglichkeit angeht, insbesondere auch für technisches Tauchen - aber den Arzt fragen und zwar möglichst einen, der sich mit dem Tauchen auskennt ...
17.11.2008 10:10
Allein der Infarkt: Nein!!!

Tu´ es nicht. auch die Falithrom-Behandlung halte ich beim Tauchen für gefährlich.

Es treten oft und schnell Quick-Schwankungen auf.

Wenn es im fall der fälle ungünstigt läuft, und du eine hemisymptomatik hast, glaub mir du wirst deines leben´s nie mehr froh.

habe jeden tag mit mehreren pat. zu tun.

beste gesunfheit wünsch ich dir, oder deinem partner.

lg vincent
17.11.2008 11:14
Definitiv lebenslang keine Tauchtauglichkeit mehr gegeben. Insgesamt scheint der Patient ja nicht wirklich (vor dem Ereignis) gesund gewesen zu sein. Jetzt nach dem Ereignis und mit den Vorerkrankungen(metabolisches Syndrom) ist eine Tauchtauglichkeit nicht gegeben.
18.11.2008 19:29
Ähmmm,

liebe Antworter Ihr habt mich ganz schön geschockt!!! Ums ehrlich zu sagen, ich bin selber der Pat. und lebenslang nicht tauchen will man ja als ungläubiger Arzt ja nun gar nicht hören, betrifft ja immer nur die Anderen und nie einen selber.
UUHhhhh, wollte ich gar nicht hören, habe solche Antworten aber schon intuitiv vermutet. Könntet Ihr mir deswegen Eure Antworten noch ein bisschen untermauern? Vielleicht kennt Ihr das ein oder andere Paper oder habt einen Tipp wo ich nachlesen kann? Bitte erklärt es mir, als wäre ich sechs Jahre alt, komme aus der Schlammzone der Chirurgie )

Vielen herzlichen Dank schon mal für Eure bisherigen Antworten und im Voraus für die Zukünftigen!!!
unkelpunkel
18.11.2008 22:27
hallo,
anhand eines stattgehabten infarktes, der medikamente und des risikoprofils eine schwierige angelegenheit. Verbleibende Residuen sind immer eine absolute KI. Du hast insofern Glück, als dass eine Kleinhirnläsion meist sehr gut kompensiert werden kann. Da der Infarkt noch nicht lange her ist, solltest Du Dir noch Zeit geben und abwarten, so besteht noch Hoffnung.
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