Hallo Herbert!
Entsprechende Quellen im Internet sind mir nicht bekannt, evtl. findest Du dazu etwas in Medline. Als geeignete Sekundärliteratur in Printform kann ich den "Boenninghaus" (Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Springer-Verlag, ISBN 3-540-56122-6) empfehlen.
Die Resorption der Luft über Schleimhäute des Mittelohres erfolgt über Diffusion, also rein passiv. Treibende Kraft ist das Partialdruckgefälle der einzelnen Gase, d.h. Sauerstoff wird schneller resorbiert als Stickstoff. Die Diffusion erfolgt natürlich maximal bis zum Partialdruckausgleich der Gase, wobei der entstehende Unterdruck im Mittelohr durch den Einstrom von Serum aus der Schleimhaut ausgeglichen wird, die Folge ist ein "Paukenerguss".
Der gleiche Prozess kann übrigens auch nach einem Nitrox-Tauchgang oder Sauerstoffatmung bspw. in der Druckkammer zu Problemen führen, wenn der höherkonzentrierte Sauerstoff rasch in die Schleimhaut diffundiert und die Tubenfunktion durch Schleimhautschwellung gestört sein sollte.
Über die konkrete Geschwindigkeit der Diffusion habe ich nichts gefunden, es wird sich aber nur um wenige Stunden handeln, innerhalb derer die Symptome nach dem Verschluss der Tube auftreten.
Viele Grüße
Andi