Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Tauchmaske Wer kann eine spezielle Gläserstärke berechnen ?

Geändert von boxfisch,

Für ein spezielles Tauchmaskenprojekt suche ich jemanden, der eine optische Berechnung machen kann. Kern des Projektes ist die Kombination aus Standard-Maskenglas mit Stärke "0" und zusätzlich einem vorgesetzten Glas mit Lesekorrektur ( + ? Dioptrien) Dazwischen befindet sich eine Schicht Wasser. Wer kann helfen, hier die richtige Gläserkombination zu berechnen ?

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Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
16.05.2021 12:54
Wenn ich's recht verstehe, willst du eine Leselinse außerhalb der Maske (also im Wasser) montieren. Das geht prinzipiell nicht mit einer Vollglaslinse (übliches Brillenglas), die einen ähnlichen Brechwert wie das umgebende Medium (hier Wasser, statt Luft) hat. Besser mit einer sog. Luftlinse, nur muss die druckfest (sowie beschlagfrei) sein, oder einem passenden anderen Material. Nebenproblem kann Verschmutzung und Blendung sein, zumal dann die Linse noch etwas weiter weg vom Auge und damit eher im Schärfebereich des Auges sein kann.
Genauer berechnen (nach exakterer Fragestellung) kann das ein Optiker, oder jeder Physikstudent.
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
16.05.2021 13:14Geändert von Spaetberufener,
16.05.2021 13:16
Prinzipiell ist eine "Wasserlinse" physikalisch möglich, aber (siehe GM) das Fehlen einer "griffigen" Grenzfläche und die Ähnlichkeit der Brechungsindizes ("normales" Brillenglas 1,5, Wasser ca. 1,35) bedingen entweder eine enorme Brechkraft der Wasserlinse, was nicht mehr praktikabel ist, oder man stürzt sich in enorme Kosten und wählt ein Glas mit Index 1,9, und selbst das dürfte unpraktikabel sein. Aber eine schöne Fingerübung für eine Physiker, die Berechnung! Der braucht dann allerdings auch den millimetergenauen Abstand zwischen Wasserlinse und Hornhaut. Gut möglich, dass dann sogar die genaue Augenlänge gemessen werden muss, was allerdings einfach ist. @TE, aus reiner Neugier: was willst Du erreichen? Eine Tauchmaske mit Addition kriegt man für recht wenig Geld.
17.05.2021 09:34Geändert von orlando60,
17.05.2021 09:38
guten Morgen, also zu berechnen ist die eine Sache (das geht...).

1. Frage: in welcher Entfernung (von - bis) willst du mit diesem Vorsatzglas scharf sehen
2. Frage: Fernstärke ist nichts vorhanden ? Braucht also auch nicht berücksichtigt werden ?
3. Frage: wie weit ist das Vorsatzglas vom Planglas entfernt (wie groß ist der Abstand Planglas-Vorsatzglas)?
4. Frage: wie groß soll/muss das Vorsatzglas werden ?
5. Frage: wie wird das Vorsatzglas befestigt ? Welche technischen Dinge müssen da noch berücksichtigt werden?
wie soll diese Konstruktion generell funktionieren ?
Wir haben sowas schon mal für einen Untwerwasserachäologen angedacht....

Als Spezialist für optische Schwimmbrillen und Tauchmasken darfst dich gerne bei mir melden.....
Augenoptik Frank (ehemals Optik Heydenreich - Uli Mößlang)
www.optische-tauchbrillen.de
20.05.2021 21:48
Hoppla,
vielen Dank für Euer Interesse. Also, ich erkläre es mal genauer. Ich fotografiere unter Wasser und bin ständig auf der Suche nach Kleinzeug wie Schnecken, Krebschen u.ä. Mit 60 Jahren trage ich natürlich mittlerweile eine Lesebrille mit ca. 1,5 Dioptrien. Ich habe 3 Masken mit eingeklebten Leselinsen in allen Größen und Stärken. Das klappt einigermaßen, aber ich muß immer den Kopf anheben, um unten durch die Linse zu schauen. Ich will aber ein volles Sichtfeld haben, um die Riffwand zu scannen in ca. 50 cm Entfernung. Und wenn ich fertig bin oder den Standort wechsele, will ich wieder freie Sicht in die Ferne haben. Ich empfinde die Leselinsen im unteren Sichtfeld als notwendiges Übel. Es muß doch aber eine bessere Lösung geben. Daher habe ich mir folgendes ausgedacht: eine Maske mit herunterklappbarem zusätzlichen Rahmen mit vergößernden Gläsern in der passenden Stärke. Ich habe es Euch mal fotografiert. Technisch ist das Projekt ausgereift und funktioniert. Optisch ist über Wasser die Sicht in 50 cm perfekt scharf, UW ist das Bild unscharf, wohl bedingt durch die zusätzliche Wasserschicht. Zwischen Maskenglas und optischem Glas ist eine ca. 1cm starke Wasserschicht.
Alle mir bekannten UW-Fotografen ab einem gewissen Alter haben das gleiche Problem und suchen eine komfortable Lösung. Es wäre toll, wenn mir jemand helfen könnte, den richtigen Weg zu finden.
SpaetberufenerMaster Scuba Diver
20.05.2021 22:27
Die fehlende Grenzschicht macht es kaputt...das klappt so nicht. Quick-and-dirty-Lösung? Entsprechende "Scanmaske" einstecken und unter Wasser wechseln. Ist natprlich nervig wenn man es x-fach machen muss. Alternativ die Gläser in der Maske anders zuschneiden: oberes Drittel für die Ferne, unten 2/3 Nähe. Wenn eine Vorschaltlinse realisier- und bezahlbar wäre, gäbs sie schon. Tricky wäre es, außen eine Vorschaltlinse anzubauen, deren Zwischenraum zur Maske ausgeblasen werden könnte. Dann hätte man wieder die nötige Grenzfläche.
Marcus690Taucher
21.05.2021 07:32
Ich würde es wie von Orlando angeboten (hallo Roland?) machen, und dies mit einem Optiker gemeinsam besprechen.
In der Optik spielen so viele Faktoren mit rein (was ich durch meinen Sportbrillenvertrieb kenne) dass viele theoretisch super ist,
aber am Schluß dann manchmal Probleme wie z.B. Kopfschmerzen, Schwindelgefühl... bringen kann; also alles Sachen, die man unter Wasser nicht brauchen kann.

Es gibt z.B. immer wieder Leute, die kommen mit Ihrer einfachen Brille klar, aber sobald die gleichen Werte in einer Sportbrille sind, klappt es nicht; und manchmal hilft nur "try and error"

Wende Dich an Roland Frank, er kennt sich mit der "Optik" aus, und ist aber auch Handwerker genug, um soetwas (was es nicht von der Stange oder Lehrbuchgibt) mit zu entwickeln.
21.05.2021 09:27Geändert von Schreibmayer,
21.05.2021 09:28
Hi Boxfisch!

Aus Deinen Angaben (1.5 dpt Lesebrille, 60 Jahre, UW-Fotograf) entnehme ich, daß die Situation ähnlich wie bei mir ist (1.5 dpt Altersweitsichtigkeit, insgesamt 3 dpt (weil zusätzlich Kurzsichtig), 1.5 dpt Astigmatismus, 64 Jahre, UW-Fotograf)...

Als ich jünger war bin ich mit Standard- optischer Maske getaucht, die mit den auswechselbaren optischen Gläsern (keine Korrektur des Astigmatismus!) um die Kurzsichtigkeit zu korrigieren und war zufrieden damit. Als später die Altersweitsichtigkeit begann (so etwa Mitte 50), habe ich mir schwergetan die Instrumente (und Anzeigen im Sucher der Kamera) abzulesen, die optischen Gläser rausgetan und es war auch gut. Ab etwa 60 war auch das keine Lösung mehr...

=> Seit 2 Jahren habe ich jetzt eine Tauchermaske mit eingeklebten Gleitsichtgläsern und ich merke davon eigentlich gar Nichts, weil ich Alles, von den Anzeigen im Sucher über die Instrumente, bis zur Ferne scharf sehe. Ich habe übrigens eine Oly EM1II im Nauticamgehäuse und verwende das Display, für Makro aber oft den 45° optischen Sucher ...

Die Lösung war sauteuer, Maske plus Gläser kosten ca. 600 Euro, aber ich werde mir sofort wieder so eine Maske machen lassen, wenn sich die Sehkraft verändert, sie ist jeden Cent wert. Es gibt auch billigere Lösungen, ohne Gleitsicht aber mit 2 Bereichen (Nah- und Fernsicht, ähnlich wie Du es jetzt hast), aber es lohnt nicht hier zu sparen...

Zu Beginn war ich nicht sicher, ob die gelieferten Gläser so passen, aber sie haben sich sehr bewährt. Mehr Info, auch von Anderen hier:
https://taucher.net/forum-ist_diese_optische_gleitsicht-tauchermaske_o.k._-ioz89937?page=1

Deine Konstruktion sieht übrigens cool aus...thumbup. Im Moment hätte ich aber keine Verwendung dafür...

LG, Wolfgang
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
21.05.2021 11:15Geändert von Gelbe Maske,
21.05.2021 11:16
Ich würde erstmal prüfen, ob man die klappbare Linse nicht auch in eine (evt. ausgesucht großvolumige) Maske unterbringen kann, mit Durchbohrung für Hebel oder Magnet o.ä.
Alternativ das Konzept "Luftlinse" durchdenken, oder in das Ungetüm von Klappmechanik noch eine quasi extra Maske (beidseitig plan, luftgefüllt, mit innerer Linse) einfügen, Druckfestigkeit beachten.

Generell kenne ich es so, dass man "von innen nach außen" konstruiert. Analogie: Nicht zuerst die Klappmechsnik baut, und dann im Tnet fragt, was man da für Linsen gebrauchen kann.

Oder siehe Schreibmeyer (Gleitsicht).
21.05.2021 13:19

Ich habe schon mehrere Lösungen durchgespielt.
Mir hat vor allem die Nahsicht gefehlt. Liegt grad so bei 1,5.

Einmal eine günstige Lesebrille mit Gummiband an der Maske montiert. Funktioniert, war mir aber zu pfrimelig.
Eine Kontaktlinse in das Auge, das in den Sucher der Kamera schaut, ins ander Auge nichts. Das funktioniert bei mr super.

Gläser mit Sehstärke für die Augen. Für beide Augen war es mir zu anstrengend immer den Kopf zu heben und senken, da wurde es mir teilweise schlecht bei.

Mit nur einem Glas auf dem rechten Auge ging es viel besser und es ist ähnlich wie bei den Kontaktlinsen, nur dass man doch noch etwas den Kopf heben muss.

Ich mag die Kontaklinsenvariante am liebsten.

24.05.2021 10:08Geändert von orlando60,
24.05.2021 10:09
Welchen Aufwand möchte man betreiben ?
Vorraussetzung als Erstes , und da fängt es m.E. schon an: die richtigen optimalen Glasstärken festzulegen!
Und das geht nicht im Selbstversuch, sondern nur in Verbindung mit einem Fachmann / Fachfrau sprich Augenoptiker!
Mit den heutigen für Tauchmasken optimierten Gleitsichtgläsern würde es sicher gut funktionieren, alternativ ein Zweistärken- (Bifo) bzw.
Trifokalglas - auch das ist eine gute Lösung.
Ein zusätzliches Lupenglas?
Innen rein ? technisch schwierig...
außen ? machbar, aber kaum einfacher zu bewerkstelligen.
Und einwandfrei funktionieren und zum "Handeln"soll es auch sein.....
Online geht das sooo nicht....

@Marcus690 - Danke - ja ich bin`s...

27.05.2021 20:29

Hallo liebe Tauchfreunde,
danke für die vielen Tipps.Ich werde wohl doch an einer Gleitsichtmaske nicht vorbeikommen. Ich werde mal bei Orlando60 anfragen. Die Kosten sind mir mittlerweile ziemlich egal. Ich will die optimale Lösung ! Kompromisslos !

Am Arbeitsplatz hat es mit der Gleitsichtbrille auch etwas gedauert, bis ich mich dran gewöhnt hatte. Und der Optiker mußte zweimal komplett neu fertigen, weil es einfach nicht passte und falsch gefertigt war.
Habt Ihr denn einen Tipp, wer Tauchmasken mit vollformatigen Gläsern macht ? Einfach um ganz kompromisslos die Kanten der eingeklebten Gläser zu vermeiden !

Liebe Grüße
Boxfisch

27.05.2021 22:09
Wir lassen fast immer die notwändig größten Gläser anfertigen, welche technisch herstellbar sind. Ob das im Einzelfall sinnvoll und "optisch" ausnutzbar (sprich: "wie gut ist die Abbildung und das Sehen durch die Randbereiche der Gläser?) ist, ist eine andere Frage, welche mit der Kundschaft zu klären ist. Auch hier gilt manchmal: Viel hilft nicht immer viel! Das kommt immer auch auf die Gläserstärken und die Maskengröße undundund .... Läßt sich aber alles VORHER besprechen und berechnen.
02.11.2021 13:32
Hallo Gruppe ! Kurzes Feedback meinerseits ! Die von Roland angefertigte Maske mit Gleitsichtgläsern hat seinen Test mit Bravour bestanden. Danke dafür !
Viele Grüße BOXFISCH
nandersenIANTD CCR
02.11.2021 21:34
...schön, daß das so reibungslos geklappt hat ;) Das Tnet hilft halt bei vielerlei taucherischen Fragen bis zur erschöpfenden Lösung ;)

Mich zwickt irgendwie die Überlegung ob man nicht im Inneren einer Maske mittels einer Fresnelloptik etwas erreichen könnte. Ist sicher nur sehr theoretisch und möglicherweise auch dämlich- aber da wir hier soviel geballtes Expertenwissen gerade zur Hand haben...
Gelbe MaskeMaske hilft!
Abz. "Für gutes Wissen" (Gold)
03.11.2021 05:21
Neigt das nicht sehr (mehr als glatte klassische Linsen) zur Verschmutzung, und ist Hauptzweck da nicht die hier unnötige Verkleinerung der Linsendicke?
04.11.2021 19:48
da hast du vollkommen Recht, die "rauhe" Oberfläche der Fresnellinsen glaube ich macht sicherlich ein gutes / besseres Sehen deutlich schwerer. Ich glaube kaum, daß man da was gewinnt....
Antwort