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Tauchkompass für Nord- und Südhalbkugel

Hallo liebe Leute,

wie die Überschrift schon vermuten lässt bin ich auf der Suche nach einem geeigneten Tauchkompass.
Das übliche Für- und Wider habe ich bereits durch ausgiebige Internetrecherche abgewogen.

Am Ende bleiben folgende Modelle zur Auswahl:

Suunto SK7
Scubapro FS2
Subgear (?)
Oceanic Sidescan II

Vom Komfort und Ablesbarkeit würde ich in jedem Fall den SK7 nehmen. Allerdings habe ich gelesen,dass es 5 verschiedenen Modelle, gemäß der Weltzonen mit unterschiedlicher Inklination, gibt. Auch gab es einen Thread, der über Probleme des Kompasses auf Bali, mutmaßlich durch die Inklination, berichtet (http://www.taucher.net/forum/Fehlfunktion_Kompass_Suedhalbkugel_equip12443.html).

Der FS2 soll laut Hersteller sowohl auf der Nord- als auch der Südhalbkugel verwendbar sein.

Sind die beiden Kompasse nun unterschiedlich konstruiert oder ist das nur eine Verkaufsmasche?

Bei den anderen Modellen äußerst sich der Hersteller gar nicht zu dem o.g. Problem. Sind diese nun weltweit verwendbar oder nicht?

Weiß jemand Rat bzw. wer hat Erfahrungen mit dem SK7 auf Urlaubsreisen nahe dem Äquator oder der Südhalbkugel?

Herzliche Grüße,

Eismann
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luziemilFischgucker
29.09.2012 13:14
Hallo,
Die Nadel in einem funktionierenden Kompass wird, sofern sie nicht durch andere Magnetfelder gestört wird, immer In Richtung des magnetischen Nordpols zeigen, egal ob Du Dich auf der Nord- oder Südhalbkugel oder auch direkt auf dem Äquator aufhältst. Nimm den SK7, da machst Du sicher keinen Fehler
Gruß Luziemil
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
29.09.2012 14:00
Norden ist Norden und Süden ist Süden.

Allerdings ist der Magnetische Nordpol nicht gleich dem geographischem Nordpol.
Diese Missweiseung ist je nach dem wo du dich befindest unterschiedlich gross, bis 11,5 Grad!!!

Wenn du also einen Punkt mit deinem Kompass mit z.B. 8ß Grad anpeils, dann kann das mit einem anderen Kompass ein etwas anderer Kurs sein. Aber wenn du den Hin und Rückweg mit deinem Kompass machst ist das vollkommen egal.
Auf vernünftigen Landkarten ist die Missweisung aufgeführt.

Wenn du also mit deinem Kompass präziese etwas antauchen willst (wo ein Kompasskurs vorgegeben ist), dann solltes du nachlesen welche Abweichung zu deinem Kompass vor Ort ist. Oder einfacher mal vor Ort mit dem Kompass eines örtlichen Tauchers ein Objekt anpeilen und dasselbe Objekt mit deinem Kompass mal anpeilen und die Differenz ablesen und dann entsprechen beachten.

29.09.2012 14:20
Hallo Leute,

erstmal vielen Dank für die Antworten.
Dass im Rahmen des alltäglichen Tauchens die Missweisung (Abweichung des megnetischen Nordpols vom geographischen Nordpols) keine Rolle spielt ist mir klar.

Auch dass gegen eine Deviation (Abweichung durch lokale Störungen wie etwa metallische Wracks) kein Kraut gewachsen ist leuchtet mir auch ein.

Mir geht es um die Inklination, der Winkel in dem die Magnetfelder verlaufen. Dies unterscheidet sich je nach Breitengrad und führt dazu, dass die Kompassnadel schräg steht. Dies wir i.d.R. durch Konstruktion ausgeglichen (Gewichtsverteilung der Kompassnadel). Deshalb hat Suunto auch verschiedene SK7-Modelle im Angebot.

Meine Frage bezieht sich darauf, ob die o.g. Tauchkompasse entweder konstruktionsbedingt das Problem umgehen oder ob es zu Problemen kommt, wie ein Verkanten der Kompassrose.

Grüße,

Eismann
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
29.09.2012 14:35
Hä???

Wenn sich der Kompass verkantet, dann solltest du den etwas besser halten. Dieses Problem könnte es vielleicht bei fest in grossen Ojekten eingebauten Kompassen geben, aber als Taucher wirst du doch in der Lage sein den Kompass so zu halten, dass sich die Nadel frei drehen kann und nicht verkantet. Insbesonders wo der SK7 mit den grössten Bereich hat wo sich die Nadel nicht verkantet.

tiger22TMX/OWSI
29.09.2012 17:04
@Stephan K.
Das ist ein Missverständnis: die Nadel richtet sich entlang der Feldlinien aus, die an den magnetischen Polen enden. Die Pole liegen aber im Erdinneren.
Da die Erde (angeblich...) eine Kugel ist, zeigt die Nadel also nicht zur Nordrichtung am Horizont, sondern immer unter einem bestimmten Winkel *in* die Erde (-> Inklination). Je größer der Winkel, desto höher die Gefahr, dass die Kompassnadel am Deckglas oder dem Gehäuseboden hängenbleibt.


@Eismann113
Letzlich kann Dir nur der Hersteller sagen, bis zu welchem Breitengrad bzw. in welcher Zone der Kompass einsetzbar ist.

Alternative: ein elektronischer (Fluxgate-)Kompass, wie er in vielen TC eingebaut ist - da kann schon mal nix klemmen

Optimal wäre ein Kreiselkompass (lässt sich problemlos in einem Scooter unterbringen und braucht ungefähr genausoviel Strom )
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
29.09.2012 17:21
@tiger22

aha, also wenn ich meinen Kompass immer "gerade" zur Erde ausrichte kann die Nadel ggf. hängenbleibe.
Und wie löde ich das Problem bei meinem Tauchkompass?
Vielleicht indem ich den Kompass mit der Hand passend ausrichte!?!?
Für mich und meinen Tauchkompass interessiert, wenn überhaupt, die Missweisung, oder wenn der magnetische Nordpol mal wieder woanders hin wandert, die daraus folgende Missweisung.
Aber das andere? ist irrelavant für diesen Thread.
tiger22TMX/OWSI
29.09.2012 17:41
@Stephan K.

@Vielleicht indem ich den Kompass mit der Hand passend ausrichte!?!?
Theoretisch ja, praktische nein: Im Extremfall zeigen die Feldlinien senkrecht in den Boden, d.h. Du müsstest den Kompass ebenfalls (fast) senkrecht halten, damit die Nadel nicht hängt - und wie liest Du dann den Kurs ab bzw. wohin tauchst Du dann?

>> Missweisung. Aber das andere? ist irrelavant für diesen Thread.
Nein, ganz im Gegenteil: Die Missweisung (=Deklination) hat nix mit der Frage des TO zu tun, denn die hat nichts mit der Konstruktion des Kompasses zu tun, sondern ist für alle (Magnet-)Kompasse gleich.

Der TO sucht einen Kompass, der weltweit einsetzbar ist, also bei beliebiger Inklination.
Die Frage ist durchaus berechtigt, auch bei Schiffen gibt es je nach Konstruktionsprinzip Kompasse, die nur in bestimmten Magnetzonen funktionieren.
tiger22TMX/OWSI
29.09.2012 17:49
Ein Bild sagt mehr:
http://www.silvacompass.com/detail.aspx?id=76

Jetzt klar geworden?
Tariernixi.d.R. ausreichend
29.09.2012 19:39
Hallo Eismann, die Inklination ist bei ölgefüllten Schwimmkompassen "wurscht" - sonst müsste man auf seinem Schiff, wenn man die Weltmeere durchkreuzt, ja auch diesbezüglich ständig was korrigieren. Korrigiert wird nur, und zwar ständig, die Mißweisung.

Die Inklination kann nur bei Nadelkompassen blöd sein, wenn deren Gewichtsschwerpunkt zu nah am Drehpunkt liegt.

Hinzu kommt, dass Du beim Tauchen sowieso keinen Kartenkurs abtauchst, also das wahre Kartennord gar nicht brauchst. Selbst wenn man das wollte, das kriegt kein Mensch hin, ohne Fluchtstäbe, bei diesen Sichtweiten UW. Du tauchst einen relativen Kurs hin, ggf. wieder zurück, und dann gleichen sich allerlei Irritationen von selbst wieder aus. Ich habe auf dem Scooter einen großen Silva-Kugelkompass, der wird vom elektrischen Feld des Motors auch ständig abgelenkt. Es ist aber nicht nötig, den zu kompensieren. Man nimmt die Oberflächenpeilung nach unten mit und landet i.d.R. am gewünschten Ziel.
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
29.09.2012 20:50
@tiger22

aha, jezt habe ich wieder mal was gelernt.
Bisher war ich nur in der nördlichen Hälfte der Welt tauchen und da hatte ich bisher selbst nahe am Äquator keine Probleme mit meinem SK7.
29.09.2012 22:44
Moin Leute,

vielen Dank für die Antworten.

Nach meinen bisherigen Erkenntnissen sind bei den meisten Kompassen der Magnet mit der Kompassrose verbunden. In der Beschreibung des SK-7 ist der Magnet "schwebend unter der Kompassrose" angebracht. Es soll deshalb explizit weltweit verwendbar sein.

In Anbetracht der Tatsache, dass es sich bei dem Gerät um einen soliden Kompass handelt, werde ich wohl zu diesem Modell greifen.

Letztlich habe ich aktuell nicht vor, in der südlichen Hemisphäre zu tauchen, so dass ich zum einen die Behauptung nicht überprüfen kann, zum anderen aber auch der SK7 seine Aufgabe bei mir problemlos erledigen könnte und sich die Problematik (vorerst) nur theoretisch stellt. Ich wäre nur gerne für alle Fälle gerüstet.

Viele Grüße,

Eismann
30.09.2012 08:21
Ich werfe noch mal in den Raum, daß es mit dem Suunto bei sehr vielen Tauchern (wie bei mir auch schon häufiger..) auch schon viele Probleme gab. Die Nadel hängt andauernd !

Soll angeblich (>ANGEBLICH<) beim FS2 wesentlich besser sein. Müßtest Du mal selbst recherchieren. Ich werde ihn auf jeden Fall beim nächsten mal kaufen und sehen, ob er länger funktioniert.

Ansonsten wie schon oben geschrieben. Aufgrund der Abweichungen nehme ich immer mit meinem Kompaß ´ne Oberflächenpeilung vor (soweit möglich..). Und dann spielt´s keine Rolle, ob er ein paar Grad mehr oder weniger anzeigt, der gepeilte Kurs ist die Referenz für alles weitere.

Aufpassen muß man übrigens bei einigen Digitalkompanten (die ich wie den in meinem Galileo für einfache Orientierungspeilungen wie Riffblock da, Boot da usw. ganz nützlich finde..). Wenn ich mit dem Galileo-Kompaß (und das Problem haben einige...) ´nen Kurs anpeile und ihn anschließend (exakt ausgerichtet!) um 180° umdrehe differiert der Umkehrkurs z.T. um bis zu 20-30 ° !!!
Kannst Dir vorstellen,wo Du landest, wenn Du danach eine ernsthafte Navigation bei schlechter Sicht durchführen willst...
tiger22TMX/OWSI
30.09.2012 09:57
@RDL
>> differiert der Umkehrkurs z.T. um bis zu 20-30 ° !!!
ooops - das ist mir bei meinem Luna bisher noch nicht aufgefallen...
Kannst Du mal genau beschreiben, wie Du den Umkehrkurs festgelegt hast? Neue Peilung gespeichert oder einfach -180° geschwommen? Wie habt Ihr die Abweichung festgestellt - hat der Kompass bereits direkt nach dem Turn in die falsche Richtung gezeigt, oder hast Du die Abweichung erst am Ziel bemerkt?
30.09.2012 14:25
Legst Du ihn an einer Kante, Brett oder Ähnliches, auf den Boden. Natürlich wo, wo keine störenden Einflüsse, Metall etc. sind. Liest den Kurs ab. Drehst ihn an gleicher Kante um 180°. Dadurch, daß das Gehäuse anliegt, weist Du, daß es 180° sind. Liest den Kurs, der jetz +/- 180° sein müsste, wieder ab.

Wunderst Dich...

Daher nehme ich für wirkliche Navigation meinen SK7 (oder eben demnächst FS2..) am Retraktor, läßt sich insgesamt auch genial ablesen.
Für aber DerRiffblockliegtda, Kante rechts ist 10°, Einstieg grob die Richtung usw. reicht´´s allemal...
tiger22TMX/OWSI
30.09.2012 15:15
@RDL:
Gerade ausprobiert mit zwei Lunas und einem Vyper2 (alle mit Deklination = 0°, Kante mit einem guten Silva-Wanderkompass auf N-S ausgerichtet, mehrere Messungen gemittelt):

Luna A: 175° / 355° => Diff 180° => OK
Luna B: 187° / 359° => Diff 172° => -8°
Vyper2: 185° / 341° => Diff 156° => -24°



Hätte ich so nicht erwartet, betrifft aber offensichtlich auch andere Marken.
Stephan K.PADI DM, CMAS***, SSI XR, Apnoe 1, Eistauchen
30.09.2012 15:35

Diese grosse Ungenauigkeit habe ich nicht erwartet.

Ein Grund mehr meinen Cobra 1 mit SK7 nicht gegen einen Cobra 3 oder anderen Compi mit Digitalcompass einzutauschen, bzw. einen Analogkompass zu behalten.

Tariernixi.d.R. ausreichend
30.09.2012 18:41
Das ist doch ein alter Hut: die Fluxgate-Kompasse sind extrem neigungsempfindlich. Deshalb sind sie in der einfachen, handheld-Form, nicht für die Navigation zugelassen.

Die Segler-Foren etc. sind voll davon.
tiger22TMX/OWSI
30.09.2012 20:40
@tariernix
Das stimmt für die ersten Generationen der Fluxgate-Kompasse. Auch der Kompass des Vyper2 steigt bereits bei ein paar Grad Neigung aus und ist somit nicht praxistauchlich

Für die Galileos gilt das aber nicht: Die Messungen wurden waagerecht und auch in ca. +/- 20° Neigung durchgeführt, dabei ändert sich die Anzeige (und auch der Fehler) überhaupt nicht.

Wg. Segeln: für den Privatgebrauch braucht es keine Zulassung, und mein Autohelm Personal Compass war über zigtausend nm immer ein zuverlässiger Begleiter - ist aber sicherlich eine Frage der korrekten Handhabung.
30.09.2012 22:04
>über zigtausemd nm immer ein zuverlässiger Begleiter

Müssen ja millarden gewesen sein

Nochmal zu den Feldlinien des Erdmagnetfeldes:
Gehen die nicht nur unter im Bereich der Pole bzw. direkt unter den magnetischen Polen senkrecht in die Erde?
Hörte sich bei dir vorhin irgendwie anders an
tiger22TMX/OWSI
01.10.2012 00:04
Heiliger Klabautermann, immer diese Landratten
nm = Nautische Meile = 1,852km

>> magnetischen Polen senkrecht in die Erde?
Klar, aber wo habe ich etwas anderes gesagt?
Scapegoatkann schwimmen ;-)
01.10.2012 14:56
@ Tiger:

SO solltest du lieber nicht über "Landratten" lästen, nm ist definitiv Nanometer, nautische Meilen sind immernoch NM oder sm, das kleine "s" kann nicht verwechselt werden, das "n" steht nunmal für nano

Wenn schon dann aber auch richtig, gell
01.10.2012 15:11
scapegoat hat recht

1nm= 1*10^-3 m
Scapegoatkann schwimmen ;-)
01.10.2012 15:14
@ Asternfreund:

Ne, eher nicht

Da bist du erst bei mm
Scapegoatkann schwimmen ;-)
01.10.2012 15:15
Richtig ist 1 nm = 10^-9 m
tiger22TMX/OWSI
01.10.2012 15:50
@Scapegoat
Asche auf mein Haupt, aber selbst bei kleiner Besegelung ist eine Verwechslungsgefahr zwischen NM und nm ausgeschlossen
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