Es gibt immer neue Ausrüstung, oder was zu meckern an der alten. Hier ist genau der richtige Platz, an dem Du Dir Infos zu irgendwelchen Tauchausrüstungsteilen holen kannst - oder das in Erfahrung bringst - was dich schon sehr lange interessiert hat.

Tauchflaschen öffen/aufdrehen

Hallo Leute,

ich hab da ma` ne Frage.

Mir wollte letztens einer erzählen, das man beim öffnen der Flasche jetzt die "halbe Umdrehung zurück" wegläßt. Also, das das Ventil ganz geöffnet ist. Ich habe gelernt, daß man nach dem Öffnen das Handrad wieder eine halbe Umdrehung zurückdreht.
Auf Erzählen verlaß ich mich nicht so gerne - weiß jemand was genaues - oder kann man irgendwo was nachlesen.

Viele Dank schonmal für Euere Antworten.

Häns`chen
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16.09.2005 16:03
Das halbe Umdrehung zurück hat einen einfachen Grund:
dreht man ein Ventil bis zu einem Ende (Auf oder Zu) zu kräftig, kann es passieren, daß sich das Ventil festsetzt; d.h. nur noch sehr schwer wieder in die andere Richtung drehen lässt. Hat einen mechanischen Grund.
Wenn ein Taucher unter Wasser ein Problem bekommt und sein Buddy muss ihm sofort und möglichst schnell das Ventil zudrehen, vielleicht noch im kalten Wasser mit dicken Handschuhen, so muss das leicht und einfach klappen. Ist das Ventil fest, gibt es ein echtes Problem...
Drehe ich an Land schon nach dem Aufdrehen eine halbe Umdrehung zu (was den Durchfluss nicht sonderlich behindert), so habe ich unter Wasser keine Probleme in dieser Hinsicht zu befürchten.
16.09.2005 18:18
Hi!
Es gibt beide Möglichkeiten. Warum 1/2 Umdrehung zurück hat Roger.T erklärt. Bei neuen (und hochwertigen) Ventilen ist die Gefahr des "Festsetzens" gering. Ich mach es so: Flasche auf, 1/2 zu und dann ganz langsam wieder ganz auf. Dies verhindert, dass das Ventil sich festsetzt (durch zu festest aufdrehen bis Anschlag) und hat noch folgenden Vorteil: Muss mir jemand UW die Flasche rasch abdrehen, so kann er in der Hektik nicht in die falsche Richtung drehen (also AUF), da das Ventil ja ganz offen ist. Bei 1/2 Umdrehung geschlossen lässt sich das Ventil logischerweise in beide Richtungen bewegen, was UW ev. Schwierigkeiten und Zeitverlust verursachen könnte.

lg
DivePoints
17.09.2005 09:56
Ich glaube nicht, daß es einen technischen Grund gibt, die 1/2 Umdrehung zurück zu machen. Das soll nur eine Routine sein zur Sicherheit, damit wenn jemand mal aus Versehen in die falsche Richtung dreht das Ventil wenigstens nicht ganz geschlossen ist und man noch ein bisschen Luft kriegt!
17.09.2005 14:41
puh leute, macht mir das leben nicht so schwer

der grund, dass man einen ganz offenen hahn wieder etwas zudreht (ob 1/4 oder 1/2) hat nichts mit der technik zu tun sondern eben mit der unzuverlässigkeit von menschen (wird überall so gehandhabt, chemie feuerwehr etc etc) und sollte auch beim tauchen so sein.

ein ganz geöffneter hahn lässt sich nicht mehr weiter öffen. versucht jetzt jemand im notfall den hahn zu bedienen, kann er versuchen den hahn weiter zu öffnen und den mechanismus so anzuknallen, dass nichts mehr geht. jetzt haben wir die situation, dass eigentlich niemand weiss, ist der hahn geschlossen oder offen. er sitz einfach fest.

darum sollte ein hahn wieder ein klein wenig geschlossen werden, so weiss jeder was sache ist.

uhrzeigersinn ----> schliessen
gegenuhrzeigersinn ----> öffnen
damits ganz klar wird, wenn man von oben auf das handrad schaut

hoffe gedient zu haben
19.09.2005 09:02
Roger T schreibt Scheisse. Ein nur minim geöffnetes Ventil ist gefährlicher als ein geschlossenes. Es läst anfänglich Luft durch, bei grossem Verbrauch (Tiefe, Arbeit, Stress, Inflator) bringt es dann zuwenig Luft.
Der Grund für das wieder leicht Zudrehen ist bei den alten Wasserhahnen zu suchen: wenn die tagelang offen waren, konnten sie sich festsetzen durch Rostbildung. Bei nicht ganz offenem Hahn war die Gefahr geringer resp. der Kraftaufwand kleiner, um das Ventil zuzuknallen. Bei Tauchventilen besteht das Risiko in keinster Weise, egal ob alt oder neu. Die Zeit zwischen Oeffnen und Schliessen reicht nie, um mächtige Korrosion entstehen zu lassen. Die Materialien sind völlig rostfrei. Fazit: die halbe Umdrehung zu ist ein alter Hut und gehört abgeschafft. Es ist gefährlich, ein Ventil 1/2 Umdrehung zuzudrehen. Es gibt Modelle, die nur 1.5 Umdrehungen weit öffnen. Mit 1/2 Umdrehung macht man es um 33% zu. Versehentlich kann man auch mal 3/4 Umdrehungen zu machen (wer achtet da so genau?), das sind dann 50% Verlust. Auch um Klarheit zu haben bzgl. AUF/ZU (ja, es gibt Leute, die das nicht im Griff haben), MUSS das Ventil ganz offen sein. Natürlich gehört es nicht brutal aufgeknallt, ansosten kann der Kraftaufwand für das Schliessen tatsächlich gross sein. Einfach ganz normal öffnen bis Anschlag, nicht mehr, nicht weniger.
19.09.2005 13:00
Und ich dachte immer, das es sofort Rückschluss darauf geben soll, dass der "Hahn" schon offen ist, wenn nach "Kurzdreh" Stop kommt, bzw. das der "Hahn" zu war, wenn aus "Kurzdreh ""Langdreh" wird.
So wegen menschlicher Unzulänglichkeit und so.
Naja, hat mir mein TL wohl Sch... erzählt, damals.
Aber da hatten wir ja auch noch Cousteau!!

1/2 zurück, nicht wegen Technik sondern wegen der Bediener, die teilweise (z.B. beim Buddycheck) doch schon/noch arg unter Stress stehen und ansonsten evtl. ein ansich offenes Ventil wieder schliessen, das dann beim weiteren Check feststellen und (noch mehr Stress) korrigieren müssen, was den Buddy evtl. unter Stress setzt und demzufolge eventuell gegebenenfalls zu einer leichten bis deutlichen allgemeinen Stresssituation aller am Tauchplatz befindlichen führt:
"Cmasler: Buddycheck? Das letzte mal beim *"
"PADI: Aber ohne KANN ich doch nicht tauchen"
"Taucher: Wenn Du willst, aber mach zügig"
"Guide: Wir sind jetzt mit dem Boot in Position.."
"Skipper: Tauchsignal"
oder auch:
"Eine Hälfte schon im Wasser, die andere "spielt" noch an den Ventilen rum"


Welche modernsten Modelle mit nur 1.5 Umdrehungen gibt es denn da?? Nicht das ich mal an so eines komme!
Welcher Hersteller stellt sowas her, Modellbezeichnung, zugelassen für was??
Mir sind nur "Alte" Modelle mit "Dreh, dreh, dreh, dreh,..." bekannt.
Und das, wo ich doch so gerne auf dem neuesten Stand bin!
hketTL CMAS
19.09.2005 18:59
ein auf Spannung aufgedrehtes Ventil ist empfindlicher gegen Stösse, da die auftretenden Kräfte hier sofort auf die Sindel weitergegeben werden. Daher sollte das Ventil ganz aufgedreht und dann "entlastet" werden.
Da dies schwer zu vermitteln ist, hat sich hier die 1/4 bis 1/2 zudrehen Regel eingebürgert.
Bei den älteren Ventilen mit 7-10 Runden ist das auch richtig, bei den mit 2-3 Drehungen offenen Ventilen sollte wirklich nur entlastet werden.
Es gibt auch Ventile, die ganz geöffnet dann freidrehen. Hier braucht nicht entlastet zu werden, da diese Ventile dann noch nicht gespannt sind.
Helmut
20.09.2005 09:33
hallo zusammen! das komplette öffnen des ventils kommt aus dem bereich des technischen tauchens. der hintergrund ist recht simpel und hat was mit dem abdrehen des ventiles unter wasser zu tun im falle eines versagens der rechten oder linken ersten stufe am doppelgerät. muss z.b. das ventil abgedreht werden ist es schon schön, wenn sich das ventil nur noch in eine richtung drehen läßt und zwar in die richtung in der es irgendwann zu ist und nicht in beide richtungen, wo man vielleicht erst noch richtig aufdreht und dann wieder in die andere richtung drehen muss etc. dabei verliert man ein paar sekunden an zeit und diese sekunden sind eben halt ausströmendes atemgas - in folge dessen dreht man jedes ventil der brücke komplett auf. lg frank
hketTL CMAS
20.09.2005 18:51
Ein entlastetes Ventil ist fast am Anschlag, da kann man nicht in die falsche Richtung drehen.
Man muss aber auch nicht erst probieren, in welche Richtung sich ein "angeknalltes" Ventil überhaupt bewegen lässt.
Wenn sich das Ding bewegt, weis man auch schnell, wie rum. Wenn nix geht werden manchmal auch begnadete Schrauber noch richtungsunsicher.
Helmut
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